Noch ein Haus, das es verdient, gesondert diskutiert zu werden...
Das Salzhaus, das zusammen mit dem Haus Frauenstein neben dem Römer steht...
Hier ein Bild des alten Salzhauses:
Quelle: http://www.altfrankfurt.com">http://www.altfrankfurt.com
Nach dem Wiederaufbau:
Quelle: http://www.frankfurt.de">http://www.frankfurt.de
Und hier noch ein Bild von mir, auf dem man das "Phoenix aus der Asche"-Mosaik sehen kann:
Wie man sieht, hat man auf das alte Erdgeschoss eine typische 50er Jahre-Gestaltung draufgesetzt. Obwohl sich das jetzige Salzhaus mit dem Vorkriegszustand in keiner Weise messen kann, muss ich sagen, dass es durchaus seine Qualitäten hat: Ich kann dem Gebäude in seiner jetzigen Form durchaus etwas abgewinnen und wäre eigentlich froh, wenn mehr Gebäude in der Frankfurter Innenstadt so aussehen würden. Der Vergleich mit dem Vorkriegszustand schmerzt allerdings.
Ich erinnere daran, was Kardinal in einem anderen Strang geschrieben hat:
Zitat von "Kardinal"60% der Fassade sind erhalten, Freunde...60%!!! (wenn man die geschnitzten Balken von den 100% abzieht, dann sind das fast ALLE Tafeln...2-3 fehlen, habe sie alle mal gesehen, waren neulich im historischen Museum ausgestellt)
Dennoch ist eine Reko des ursprünglichen Zustandes extrem unwahrscheinlich, so gern ich sie auch hätte - eben weil der Wiederaufbau hier eher gelungen ausgefallen ist und von vielen als wertvolles Zeugnis der unmittelbaren Nachkriegszeit angesehen wird. Höchst wahrscheinlich werden wir das alte Salzhaus also niemals wiederbekommen.
Dieter Bartetzko hatte in der Debatte um den Altstadt-Wiederaufbau auf dem TR-Areal die Idee geäußert, sämtliche noch erhaltenen Spolien, also auch die Fassadenteile des Salzhauses, zu verwenden. Die meisten von uns haben darauf eher spöttisch reagiert, denn da kommt von jemandem, der die Altstadt-Reko als Disneyland ablehnt, ein Vorschlag, der eigentlich viel mehr Disneyland ist, weil er die Salzhaus-Reste dort verbauen möchte, wo das Salzhaus niemals stand...
Mittlerweile bin ich aber der Idee gar nicht mehr so abgeneigt, und zwar aus folgendem Grund: Wenn die beste Lösung, nämlich eine Reko des Salzhauses am Originalort, leider eben nicht mehr verwirklichbar ist, dann müssen wir uns mit der zweitbesten Lösung zufriedengeben. Und diese zweitbeste Lösung kann sicherlich nicht sein: die Fassadenreste des Salzhauses im Depot vergammeln zu lassen. Wenn es eine Möglichkeit gibt, wie diese Fassade das Stadtbild bereichern kann, sollte sie auch genutzt werden. Daher könnte die zweitbeste Lösung so aussehen: In eines der Gebäude auf dem TR-Areal, das von Dominik Mangelmann nicht rekonstruiert werden kann (wegen fehlender Quellen) und das also als angepasster Neubau erstehen wird, könnte man doch die Salzhaus-Fassade integrieren...
Wie gesagt: nicht die Ideallösung, aber besser als nix, oder?