@ booni
muss mal sehen- bin die Woche sehr viel unterwegs. Weißt Du die Öffnungszeiten und wo ganau im Deutschlandhaus?
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5. Etage, Raum 501. Geöffnet Mo, Di & Do von 8-16h, Mi von 8-15.30 und Fr. von 8-15h
Danke, dass du mal versuchst vorbeizugucken.
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Schicke Häuser! Da möchte man doch direkt einziehen. Selbst für Einfamilienhäuser ne verdammt hohe Meßlatte für unsere Zeit.
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die neubauten sind recht nett anzuschauen, aber so richtig überzeugen tun sie mich nicht. insgesamt gut, im details vieles verbesserungswürdig. und ermangelung an regionalität...
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Ich stimme Antiquitus zu, daß es zum Hingucken verleitet. Es wäre schön, wenn sich mehr Bauherren solche Gedanken machen würden. Es ist dann immer etwas undankbar, Kritik zu äußern, angesichts der zaghaften Versuche in die richtige Richtung Trotzdem würde ich einiges anders machen.
Was mir nicht gefällt:
- Häuser stehen zu eng beieinander, ein repräsentatives Haus gehört immer in ein passendes Grundstück, um wirken zu können
(früher: jeder Villa ihr schönes Grundstück, heutzutage immer schlimmere Pfercheritis durch Platzmangel und Bauträgerspekulation; dies könnte ein extra Thema werden, es stört mich immer wieder, z. B. Lindenpark in Fürth
http://www.bauhaus-bautraeger.de/de/content.php…1024x768&col=32 )
- Garage ist dazwischen geklotzt, stört das Ensemble, weckt den Verdacht, nur dafür da zu sein, um den Cayenne sichtbar rein- und rauszufahren
- Fenster bei kleinerem Mansarddachhaus häßlich
- Bei rosa Würfelhaus wirkt der breite Edelstahlbalkon etwas aufgesetzt
- Großes Mansarddachgebäude: Riesenfenster wirkt auf mich unproportioniert, Mansarddachgauben etwas zu groß; es wirkt auf mich insgesamt weniger repräsentativ, sondern eher protzig.Was die Regionalität betrifft, so denke ich, daß ein Gebäude dies nicht unbedingt verwirklichen muß, sofern es höchst kultiviert ist. Dies zu erreichen, ist aber sehr schwierig. Grundsätzlich muß sich ein Gebäude immer auf seinen Standort beziehen. Doch inwieweit soll dies auch in Stilfragen geschehen? Trittst du für einen Neo-Heimatstil ein, Antiquitus? Das würde mich interessieren.
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"Was mir nicht gefällt: "
Stimme ich bei jedem Punkt zu.
Irgendwie gab es Zeiten, zu denen solche groben Unstimmigkeiten seltener waren... - woran liegt's?"Grundsätzlich muß sich ein Gebäude immer auf seinen Standort beziehen. Doch inwieweit soll dies auch in Stilfragen geschehen? Trittst du für einen Neo-Heimatstil ein, Antiquitus?"
Wenn du mit Neo-Heimatstil meinst, dass man sich mehr an den regionalen Besonderheiten des Bauens (z.B. roter Sandstein in Nürnberg) orientiert, dann ja. Wenn du mit Neo-Heimatstil meinst, dass man das ganze Land mit einem gleichen Gemisch geschichtlicher Komponenten überzieht, dann nein.
Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wenn man "exotisch" baut, wie z.B. das italienisch anmutende rote Haus (auch wenn sich kaum ein Italiener einen solchen Balkon antun würde), das schafft eine angenehme Vielfalt, aber ich bin dafür, dass die Ortsbilder insgesamt unterschiedlich bleiben bzw. wieder werden - und das lässt sich eben nicht dadurch erreichen, dass man überall denselben Brei baut.
Es reicht, wenn einzelne Komponenten regionaler Tradition entspringen, es muss nicht das ganze Gebäude sein. Um am Beispiel zu bleiben: Ein italienisches Palazzo in Nürnberg zu bauen wäre i.O., aber dann bitte mit einer Verkleidung aus rotem Sandstein und nicht italienischem Marmor (oder sonstigen regionalen Bezug).Wobei man bei einzeln stehenden Villen wie oben eigentlich sowieso ziemlich locker sein sollte, das müsste ich vielleicht noch einräumen. Im Prinzip kann da jeder so bauen wie er mag - wenngleich es trotzdem schön wäre, man würde nicht vergessen, wo man baut.
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Zitat
und ermangelung an regionalität...
das hat mich in diesem Falle nicht gestört- im Übrigen was ist denn Essen-typisch? Die Fachwerkbauten wie in Kettwig oder die Krupp-klinkerfassaden? Ich finde das bei Privathäusern nicht so wichtig, zumal die Altbauten, die in der Nähe sind, beides nicht sind. Man kann sie, glaub ich, unter "mediteran" einordnen: zwar eine Modeerscheinung aber in großer deutscher Tradition (Mit dem Klassizismus in Weimar z.B. wollte Goethe bewusst ein stück seines geliebten Italiens ins graue Deutschland holen)Zitat- Garage ist dazwischen geklotzt, stört das Ensemble, weckt den Verdacht, nur dafür da zu sein, um den Cayenne sichtbar rein- und rauszufahren
Ich finde das auch und ausserdem kitschigZitatFenster bei kleinerem Mansarddachhaus häßlich
Mir persönlich gefällt dieses vordere Haus auch nicht sonderlich: sieht irgentwie aus wie aus dem Häuserkatalog von der Stange- hätte lieber wegbleiben sollenZitatBei rosa Würfelhaus wirkt der breite Edelstahlbalkon etwas aufgesetzt
finde ich gar nicht. Ist persönlich mein lieblingshaus: nur geil! :grosshuepfen:
ist ausserdem terracotta -
wo siehst du da terracotta (abgesehen vom kübel)?
und dir gefällt also der edelstahlbalkon? wäre dir ein dunkler gußeiserner mit üppigem schmuckgitter nicht lieber?man könnte die unterseite des balkons auch kacheln, wie in spanien üblich. als regionalen akzent würde sich als motivreihe eine rittergeschichte oder ähnliches anbieten (oder auch hermann mit playmobil-heer ).
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Zitat von "Kindvon2dresdnern"
im Übrigen was ist denn Essen-typisch? Die Fachwerkbauten wie in Kettwig oder die Krupp-klinkerfassaden?
Essen-typisch wären wohl Fachwerkhäuser, wobei Essen eigentlich immer jedem Trend hinterhergelaufen ist. Mit dem Klassizismus gibg's zwar etwas zaghaft voran aber mit dem Historismus wurde fast die gesamte Innenstadt umgebaut. In den 20ern kamen dann etliche Bauten im Stil der Neuen Sachlichkeit und des Expressionismus hinzu (Kaufhaus Blum, Baedeckerhaus, Lichtburg, Deutschlandhaus, Sparkasse, Hauptpost, Börse/HdT, Steinhaus, Glückaufhaus... ich hör jetzt mal besser auf). Nach dem Krieg wurde die Stadt wahnsinnig schnell wiederaufgebaut, in den 60ern durften ein paar verbliebene Gründerzeitler modernen Betonsilos weichen (z.B. Rathaus, Kaiserhof, die Häuser am Kennedyplatz, die für's Allbauhaus abgerissen wurden). Dann kam die Postmoderne, auch mehrfach in der Stadt zu sehen, dann die Glasfassaden und das Essen auch jetzt der organischen Architektur hinterherrennt sieht man am Karstadt-Silo, dem das schöne Gründerzeitkaufhaus weichen muss.
Ach ja... Hochhäuser wurden in Essen auch sehr, sehr viele gebaut, die zweitgrößte Skyline nach FFM in D. -
Ich stimme baukunst-nbg auch in jedem Einzelpunkt zu.
Das wirklich gelungenste Haus ist das beige(?)-rosafarbene (nicht das rötliche) Haus im italianisierenden Stil: dezente, sehr "italienische" Farbgebung; stimmige Farbkombination mit den grünen Fensterläden; gelungene schlichte Form, die durch den Fries am Dach schön akzentuiert ist; passende Balkone usw.
Und wie ja schon Kindvon2dresdnern geschrieben hat: untypisch ist italianisierendes Bauen in Deutschland nicht. Das hat tatsächlich selbst schon eine alte Tradition, mindestens bis in die Renaissance zurück - siehe gerade z.B. den Wolff'schen Bau in Nürnberg
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Hab grad mal geguckt wo die Straße zur Platte liegt... wie ich vermutet habe in Bredeney, Essens Bonzenviertel, weit weg von der eher unansehnlichen Innenstadt.
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Philon, mir gefällt das gleiche Haus. Kein Wunder, bei einer so vornehmen Inspiration: ich denke nämlich an Schinkels Neuen Pavillion im Charlottenburger Schloßpark.
Quelle: http://www.etsav.upc.esMal ehrlich, wer kennt sie nicht, die berühmte deutsche Italiensehnsucht? Das Land der Antike, woher die architektonische Formensprache der Renaissance, des Barock, des Historismus kommt, die in diesem Forum so viele Fans hat?
Die Beispiele für italienische Einflüsse sind zahllos.
Die Bayerische Denkmalliste führt bei der Eingabe von "italianisierend" übrigens zu 29 Treffern, "italienisch" zu 60 Fundstellen. Es sind hauptsächlich Bauten des Historismus, Villen und Mietshäuser in Neurenaissance.
Eines der wichtigsten Beispiele für italienischen Einfluß in Deutschland ist die Landshuter Stadtresidenz, von Sigismund von Mantua 1537-1543 erbaut.
Quelle: bahn.deEin anderes schönes Vorbild, das hierher paßt: das Pompejanum in Aschaffenburg. Ein Leckerbissen für Rekofans: Angeregt durch die Ausgrabungen in Pompeji ließ Märchenkönigs Opa Ludwig I. von Bayern 1840-1848 durch Friedrich von Gärtner diese Idealrekonstruktion eines römischen Wohnhauses errichten. Das waren halt noch Politiker;)
Quelle: http://www.bsc-nautilus.deMich würde interessieren, welche Beispiele für Italien-Inspiration euch noch einfallen.
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Italien ist mein absolutes Lieblings(aus)land. Und Neorennaisance mein Lieblingsbaustil. Nur gibts davon in NRW nicht so wirklich viel
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Zitat
wo siehst du da terracotta (abgesehen vom kübel)?
Es kann sein, dass die Farben auf dem Foto etwas verfälscht sind. Das mittlere ist ein terracottaton und das hintere, soweit ich mich erinnern kann, beige.Zitatund dir gefällt also der edelstahlbalkon? wäre dir ein dunkler gußeiserner mit üppigem schmuckgitter nicht lieber?
Ich kann mit beidem leben- nicht zu vergessen: es sind Neubauten. Den Edelstahlbalkon finde ich persönlich wirklich nicht störend, da er relativ filegran (wie schreibt man das nochmal?) ist. Ganz schlimm finde ich die Balkone mit dickem Gestänge (10-15 cm im Durchmesser) aus den 80ern.Zitatman könnte die unterseite des balkons auch kacheln, wie in spanien üblich. als regionalen akzent würde sich als motivreihe eine rittergeschichte oder ähnliches anbieten (oder auch hermann mit playmobil-heer ).
Ha ha, wie witzig!Noch mal zu Farben:
Ich persönlich mag kräftige Farben, solange sie natürlich sind. Hier ein Beispiel, bei welchem man aber ko...en muss! :schreckgrau: -
Zitat
Mich würde interessieren, welche Beispiele für Italien-Inspiration euch noch einfallen.
In Weimar, meiner Heimatstadt, wie gesagt etliche. An erser stelle das Römische Haus
Die Gebäude am Goetheplatz sind aber eher dem Grieschichem angelehnt- hier das mon ami -
Zitat
Kölner Dom auf der roten Liste - was ist mit Zollverein?
Wie der WDR im Juli 2005 berichtet, bleibt der Kölner Dom auf der 'roten Liste' des UNESCO-Weltkulturerbes. Der Grund: die Silhoutte des Bauwerks könnte durch den Bau von Hochhäusern im Umkreis gestört werden.
http://www.wdr.de/themen/kultur/…kenstyle=kultur
Der Kölner Dom steht auf der roten ListeDoch was ist mit Zollverein ?
Auf der ehemaligen Zeche Zollverein in Essen wird das Zerstörungswerk an der Wäsche weiterhin mit erschreckendem Tempo fortgesetzt. Dem auch aufgrund seiner technischen Einrichtungen zum Kulturerbe ernannten Gebäude wird man seine Funktion nicht mehr ansehen können. Die schützenswerten technischen Einrichtungen werden zerstört. Äusserlich ist das bereits daran zu erkennen, dass der ehemalige Grubenbahnhof fast vollständig einer Strasse gewichen ist.
Wo bleibt hier die längst fällige Notbremse durch das UNESCO/ICOMOS Komitee?
Leben wir noch immer in einer kulturellen Zweiklassengesellschaft?
Offenbar ja! Während man ein Riesenspektakel um die 'Bedrohung' des Kölner Doms durch benachbarte Hochhäuser macht - man bedenke, die 'Beeinträchtigung' ist reversibel, das eigentliche Objekt wird nicht angetastet - werden andernorts wertvolle Anlagen und Gebäude für immer vernichtet. Über den Irrsinn auf Zollverein wurde ja immerhin schon offen debattiert.
Doch was ist mit dem von der Öffentlichkeit fast unbemerkt gebliebenem Abriss der Henrichshütte in Hattingen?
Was ist mit der Maxhütte in Sulzbach Rosenberg, die faktisch die letzte Chance zum Erhalt eines kompletten integrierten Hüttenwerks in Deutschland darstellt?
Was ist mit der Kokerei Hansa , von der ein amputierter Torso bleiben wird?
Wo war der Denkmalschutz, als Deutschlands letze Thomas- Konverteranlage in Unterwellenborn vernichtet wurde? Welcher Denkmalschützer hat zu verantworten, dass Westeuropa heute kein Bessemer-Stahlwerk vorzuweisen hat, womit wohl einer der genialsten und wichtigsten Entwicklungsschritte zur heutigen Stahl-Technologie verschwunden ist? Auch im Bereich der Walz- und Schmiedetechnik sieht es düster aus: die zu den ältesten Walzanlagen Deutschlands zählenden Gerüste der Maxhütte werden wohl demnächst dem Profitdenken Weniger zum Opfer fallen, wenn nicht endlich eingeschritten wird.
Auch der Argumentation "Wir haben doch schon genug Hochofen-Denkmale" muss man leider entgegenhalten, dass es offenbar zu wenige (oder die falschen) sind: wo gibt es in Deutschalnd noch einen Hochofen mit Setzkübelbegichtung über Schrägaufzüge? Diese einst stadtbildprägende Konstruktion, die sich zudem durch besondere Schönheit auszeichnete ( Thyssen Hüttenwerk Bruckhausen ), ist ebenso spurlos verschwunden wie die gebänderten Hochöfen des Siegerlandes, die den Anfang der Entwicklung zum mit Koks betriebenen Grosshochofen markieren.
Mehr dazu unter Feudalkultur
gelesen auf http://www.hfinster.de
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Zitat von "Booni"
Der soll sich mal den Sabber abwischen !
Das dem WDR diese dumme Kohlenwäsche wichtiger ist, als
tausendjährige Baukultur (Dom) zeigt wieder einmal mehr, daß im Sender
immer noch alte Opas mit Hut das Sagen haben. Also die gleichen,
die diesen riesigen Betonkomplex (WDR) in der Kölner "Altstadt" zu
verantworten haben. -
Ich glaube du hast dich ein wenig vertan... der Text stammt nicht vom WDR, der Verfasser weist lediglich auf einen Text des WDR, indem es um den Kölner Dom geht hin.
Seine Aussage ist vielmehr, dass man mit Industriedenkmälern viel zurücksichtslos umgeht. Gerade der Zeche Zollverein hat der Weltkulturerbestatus wohl mehr geschadet als genützt, durch die ganze "Szene", die sich dort ansiedelte ist die Grundidee, die Zeche durch belassen des Zustandes von 1986, quasi direkt nach Schichtende, als erelbbares Denkmal zu erhalten, nicht viel übriggeblieben.
Ich hatte das Glück, die Zeche Zollverein noch vor den großen Umbauarbeiten zu besichtigen und das Flair einer Industrieanlage einzufangen. Vorletztes Jahr war ich noch einmal mit meiner Freundin dort und die Zeche hatte ihren Charme schon weitgehend verloren. Und jetzt ist alles noch schlimmer geworden.Schau dir die Seite http://www.hfinster.de mal an... ist ziemlich interessant wenn man sich für Industriedenkmale interessiert.
... und wenn man sich mal im Ruhrgebiet umschaut... es gibt - nach dem Umbau der Kohlenwäsche auf Zollverein - keine einzige Zeche (außer den noch betriebenen) mehr, die noch als Gesamtanlage in ihrer Funktion zu erkennen ist. Selbst bei den ebenfalls gut erhaltenen Zechen Zollern und Bonifacius fehlen erhebliche Teile der Anlage. Ferner ist in ganz NRW kein einziges historisches Stahlwerk erhalten, bei der unter Denkmalschutz stehenden, berühmten Kokerei Hansa in Dortmund werden immer wieder Teile abgerissen (zuletzt vor 4 Monaten der über 100m hohe Gasometer aus den 20ern, seit 80 Jahren eine wichtige Landmarke im Dortmunder Norden). Von den meisten Zechen stehen nur noch 1 oder 2 Gebäude oder ein Förderturm, der zusammenhangslos in der Gegend rumsteht.
Sicher, wer sich nur für Städtebau und bürgerliche Architektur interessiert kann Industriedenkmalen nicht viel abgewinnen, aber in meinen Augen gehören sie genauso zu einer Stadt wie Rathäuser, Gründerzeitviertel etc.
Gerade im Ruhrgebiet reißen abgerissene, alteingessene Industrieanlagen riesige Löcher in die Stadtlandschaft (z.B. Union Brauerei Dortmund (Rheinische Straße), MFD Dortmund (Nordstadt, Bornstraße)) die meist mit Abschreibungsarchitektur bebaut werden und die dort ansässigen Baumärkte etc. genausogut die alten Gebäude nutzen könnten.Hier mal ein paar Beispiele von Industriearchitektur aus dem Ruhrgebiet:
Hammerkopfturm der Zeche Minister Stein, die Bauweise ist soweit ich weiß einmalig in Deutschland. Der Neubau soll das ehemalige Gebäude unter dem Förderturm zitieren, sieht aber für meinen Geschmack zu modern aus, eine Entkernung des historischen Gebäude hätte besser gewirkt. Ansonsten sind allerdings nicht mehr viele Anlagen der Zeche vorhanden.
Ehemalige Zeche Adolph von Hansemann in Dortmund, hier ist leider kein einziger Förderturm mehr erhalten, so dass unwissenden die historische Nutzung des Gebäudes nicht ersichtlich wird. Wenigstens ist die schöne Jugendstilanlage im sehr guten Zustand:
Zeche Hannover in Bochum, besonders interessant ist hier der Malakovturm, von denen nicht mehr besonders viele im Ruhrgebiet erhalten sind. Ursprünglich war die Anlage eine Doppelturmanlage, der Malakovturm über Schacht 2 wurde jedoch schon in den 30ern abgerissen. Erhalten sind der Turm über Schacht 1 und die Maschinenhalle:
Zeche Zollern in Dortmund, 1903 als Musterzeche erbaut und aufgrund der großartigen und besonderen Architektur bis heute großteils erhalten. Die Fördertürme sind jedoch nicht original, sondern wurden von 2 abgerissenen Zechen dort aufgestellt, da deren Bauart den abgerissenen Originaltürmen stark ähnelte.
Die Zeche Zollern war übrigens das erste Industriedenkmal Deutschlands, sehenswert ist auch die angerenzende Zechensiedlung.Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen, heute Sitz des Rheinischen Industriemuseums. Die Gesamtanlage ist insofern beachtenswert da sie
die einzige vollständig erhaltene Industrienanlage der Gründerzeit im Ruhrgebiet ist.Interessant ist auch der Landschaftspark Duisburg-Nord, wo ein ehemaliger Hochofen samt Nebenanlagen zum Freizeitgelände umfunktioniert wurde. Leider droht er - wie auch die Kokerei Hansa in Dortmund - zu verfallen da die Natur sich "das Gelände zurückerobern" soll.
Ein weiteteres bedeutendes Industriedenkmal ist die Henrichshütte in Hattingen, wo jedoch fröhlich weiter abgerissen wird, im Januar 2005 das Blasstahlwerk, ein Wahrzeichen Hattingens. Der große Gasometer wurde schon 1994 gesprengt:
Dann die Kokerei Hansa in Dortmund, der auf dem Bild zu sehende Gasometer ist vor ein paar Monaten gesprengt worden:
Und so viel ist von den meisten Industrieanlagen (wenn überhaupt) heute noch übriggeblieben:
Die Zeche Carl Funke am Essener Baldeneysee:
In den 30ern:
Heute:Fotos:
http://www.hespertalbahn.de
Wikipedia.... wenn ein paar APH'ler und/oder S.D.-Mitglieder mal Lust haben können wir uns im Sommer mal im Pott treffen und auf der Route Industriekultur ein wenig reisen... es ist ungeheuer interessant wie und was damals produziert wurde und mit welchen Möglichkeiten.
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Booni
Bei Carl Funke steht noch das Wärterhäuschen oberhalb und die Gaststätte unten am See gehörte früher auch dazu. Der Radweg über den alle Welt rollerbladet war die Bahnschiene, auf der die Kohle abtransportiert wurde.Diesen Würfel auf Zollverein habe ich jetzt schon öfters beim vorbeifahren gesehen. Ein vollig überdimensioniertes Betonmonster!
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Zitat von "Booni"
,...Sicher, wer sich nur für Städtebau und bürgerliche Architektur interessiert kann Industriedenkmalen nicht viel abgewinnen, aber in meinen Augen gehören sie genauso zu einer Stadt wie Rathäuser, Gründerzeitviertel etc.
...Hallo Booni,
sicher sind vereinzelte Industriedenkmale sehr interessant anzuschauen.
Vor allem zu sehen, wie die Arbeitsabläufe waren und sich gleichzeitig
von der enormen Größe der Maschinen beeindrucken zu lassen, ist schon
sehr klasse. Vor fast 10 Jahren hatte ich mal an einer Führung in der
Zeche Zollverein teilgenommen. Nur zu empfehlen.
Allerdings muss ich leider sagen, daß ich es inzwischen übertrieben
finde, wenn jede Ruhrgebietsstadt sein Industriemuseum oder seine
Industrieruine haben muss. Das ist kein Aushängeschild für Nordrhein-
Westfalen ! Investoren müssen doch denken, daß hier nur noch die
Reste einer großen Zeit verwaltet werden. Im übrigen ist das auch alles
eine riesige Geldvernichtungsmaschine ! So habe ich heute etwa in einem
FAZ-Artikel gelesen, daß die Hälfte aller Kommunen Nordrhein-Westfalens
(200) schon mit Haushaltssicherungskonzepten und davon 100
sogar mit Nothaushalten arbeiten müssen. Einsame Spitze (vom Eisberg)
ist Waltrop. Bei 37 Millionen € Einnahmen haben sie 82 Mio. € Ausgaben.
Die Kassenkredite belaufen sich auf 106 % des Verwaltungshaushaltes.
Waltrop bekommt jetzt ein paar Leute vom Land zur Seite gestellt, um
nicht irgendwann vollkommen, die Selbstverwaltung zu verlieren.
Bei anderen Städten wie Oberhausen oder Gelsenkirchen soll es ähnlich
schlimm aussehen. Dort wird bald auch wohl der Staatskommissar
vorbeischauen müssen. :traurigboese: -