• Am Giebel des Hauses Radewiger Straße 35, dessen Substanz noch bis in die Zeit der Renaissance zurückgehen soll, nun die Arbeiten zur Umgestaltung bzw Rekonstruktion des ursprünglichen Aussehens:

    Vorab ein Artikel aus der Neuen Westfälischen von 2017:

    https://www.nw.de/lokal/kreis_he…5-verdeckt.html

    Hier nun Bilder vom 25. August 2020, von mir:


    Warum die Bilder schon wieder im 90° Winkel eingestellt werden, kann ich an dieser Stelle leider nicht sagen. Sowohl auf meinem Smartphone, als auch auf dem Laptop sind sie einwandfrei zu sehen. :computer:

  • Unerfreuliche Neuigkeiten vom Wulferthaus am Neuen Markt:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wulferthaus

    https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Herf…aus-broeckelt-s

    Herford (WB). Das Wulferthaus am Neuen Markt ist eines der schönsten und ältesten Häuser Herfords. Seine prächtige Renaissance-Fassade ist aber seit Wochen hinter einem Gerüst versteckt – weil sie schwer beschädigt ist.

    Ursache ist offenbar eine nach heutigem Sachstand nicht angemessen ausgeführte Sanierung in den 1970er-Jahren. Für die Eigentümer Margaretha und Jost Hammen kommt das einer Katastrophe gleich. „Erst kam der Corona-Lockdown, jetzt das“, sagt Margaretha Hammen, die im Erdgeschoss sei gut zehn Jahren die „Suite 1560“ betreibt, ein Geschäft für Wohnaccessoires, Dekoartikel und Geschenke. Die Hammens hatten das Haus damals von der Familie Witte (Feinkost Biermann) gekauft.

    „Derzeit sind die Schaufenster nicht mehr sichtbar, aber gerade darüber verkaufen wir unser Angebot“, klagt die Ladeninhaberin. Mitte Juli hatte sich von der rechten Fassadenseite ein Löwenkopf aus Sandstein gelöst, war auf das Pflaster geschlagen und zerborsten. Um weitere Gefahren für Passanten abzuwenden, hatten die Hammens umgehend die Fassade eingerüstet. „Einen Löwenkopf auf der gegenüberliegenden Seite haben wir abnehmen lassen, er war auch beschädigt und drohte herunterzufallen“, zeigt Margaretha Hammen auf den steinernen Tierschädel in einem Eimer.

    „Das wird richtig teuer“

    Denkmalschützer von der Stadt und vom Landschaftsverband in Münster haben sich die Schäden bereits vor Ort angeschaut, denn das Haus ist seit 1981 geschützt. Fazit: Ursache für den bröckeligen Sandstein sind offenbar Sanierungsmethoden, die zwischen 1974 und 1979 an dem Haus angewandt wurden. „Das war halt der damalige Stand der Technik“, betont Beigeordneter Peter Böhm.

    Damals seien unter anderem Chemikalien zur Verfestigung und Ersatzmörtel eingesetzt worden, sagt Hammen. „Der Mörtel liegt auf der ursprünglichen Oberfläche. Wenn Feuchtigkeit eindringt, löst er sich ab.“ Ähnliche Schäden gab es am Neustädter Brunnen, der jüngst restauriert worden war.

    Was also tun? Genaue Auskunft von den Denkmalschützern habe sie noch nicht. „Am Mittwoch war ein Restaurator vor Ort. Er wird nun ein Gutachten erstellen. Dann wissen wir vielleicht, wie wir vorgehen.“ Eines sei jedoch sicher: „Das wird richtig teuer.“ Ob es Geld aus Denkmalschutzmitteln für die Sanierung gebe, sei unklar. Da es derzeit zudem schwierig sei, Handwerker zu bekommen und Mörtelarbeiten in der anstehenden kalten Jahreszeit problematisch seien, „wird in diesem Jahr hier wohl nichts mehr passieren“.

    Aufgeben werde sie jedoch nicht. „Wir kämpfen, auch wenn die Pandemie unser Geschäft schon genug gebeutelt hat.“ Wie es langfristig weitergeht, bleibe abzuwarten. „Aber im Weihnachtsgeschäft sind wir für unsere Kunden definitiv da“, verspricht Hammen.

    Bericht aus dem Westfalen Blatt, 04. September 2020

  • Ein Gründerzeitler bekommt sein Zwiebeltürmchen zurück:


    Schöne Nachricht!

    Wir waren vor einem Jahr in Herford: zum ersten Mal seit 42 Jahren! Ich habe den Eindruck daß die Stadt--die vorher durch Flächenabrisse und Parkhaus/Kaufhaus Bausünden berüchtigt war-- sich wesentlich verbessert hat.

    Hier sind ein Paar Eindrücke. Zuerst, das großartige Münster, eine würdige kleinere Schwester vom Paderborner Dom:

  • Herford als Ganzes macht einen recht heterogenen Eindruck. Vor allem berühmt ist das reich verzierte Remschniderhaus und sein Nachbar. Früher stand gegenüber ein potzhäßliches Kaufhaus, das wohl zu den schlimmsten Deutschen Bausünden gezählt hat. Jetzt ist die Lage wesentlich verbessert, mit einem zurückgehaltenen dreifachen Giebelhaus.

    Schmücke Gründerzeitler kommen überall zum Vorschein, und bilden mit den noch erhaltenen Fachwerkhäusern ein sehr interessantes Stadtbild.

    c

  • Schöne Bilder aus Herford, vielen Dank für die Fotos!

    Im Ernst: Die Stadt hat wirklich schöne Ecken, ich kenne sie aufgrund von Verwandtschaft ganz gut - aber dann auch diese typischen "NRW-Bereiche", innerstädtische Verwahrlosung und Hässlichkeit der Extraklasse, nur wenige mal wirklich geschlossene Ensembles, immer wieder irgendein Waschbetonmonster ohne erkennbare Motivation dazwischen gekloppt. Man sieht an vielen Stellen (wie auch in Göttingen, z.B. aber noch schlimmer), dass der als Stadtumbau verbrämte Nachkriegskahlschlag nicht fertig geworden ist, gottseidank und vielerorts so seltsame Situationen entstehen mit riesigen Kontrasten - auf der einen Seite ein denkmalgeschütztes, topsaniertes Fachwerkhaus, gegenüber irgendein unpassender 6stöckiger Volksbank- oder Sparkasse- oder LBS-Kasten, wieder nebenan ein WDVS-gedämmter, entstuckter Gründerzeitler mit Plastikfenstern - sowas eben - und diese Szenen gibt es in Herford wirklich an vielen Stellen.

  • Eine weitere positive Nachricht aus Herford:

    Der Eigentümer des "Gründerzeitlers mit der neuen Haube" in der Schillerstraße hat sich einer weiteren historischen Villa angenommen und lässt diese derzeit gründlich restaurieren:

    https://www.nw.de/lokal/kreis_he…rd-zurueck.html


    Und nicht nur das!!!

    Lars Uhlen (Geschäftsführender Gesellschafter eines Dienstleistungsunternehmen der Kranken- und Altenpflege mit Sitz in Herford) hat sogar auf dem alten Friedhof ein Mausoleum vom 1898 gekauft und dieses als gemeinschaftliche Grabstätte für Urnen - Beiseitzungen restaurieren und umbauen lassen:

    https://www.nw.de/lokal/kreis_he…ll-bewahrt.html

    Dafür gab es 2019 von der Stadt Herford und dem Geschichtsverein sogar die ehrenwerte Pöppelmann - Medallie:

    https://www.nw.de/lokal/kreis_he…-Mausoleum.html

    https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Herf…ecke-geschaffen


    Hier die PDF - Ausgabe der Zeitschrift "Remensnider" des Herforder Geschichtsvereins mit einigen Bildern der Restaurierung des Mausoleums:

    https://www.geschichtsverein-herford.de/fileadmin/user…ider_2_2019.pdf


    Erfreuliche Nachrichten in Corona - Zeiten ... :blumen:

  • Mich berühren solche tollen Nachrichten jedesmal aufs Neue.

    Seit 1989, der einsetzenden Erneuerung und Sanierung im Osten und die Entstehung eben jener ostdeutschen Sanierungsqualität, die eines der gelungensten Beispiele ost-west-deutscher Brüderlichkeit ist, geht mir das Herz auf, wenn ich das jetzt in Herford sehe.

    Die gleichen Farbharmonien, der gleiche Sinn für Details, das gewählte Wort "Wohnzimmer" als Ausdruck der neu gewonnenen Lebensqualität - kurz: Wir können so unendlich stolz und dankbar sein, dieses erleben zu dürfen!