Was mit Deutrichs Hof und anderen genannten Defiziten im Stadtbild bereits anklang, soll hier explizit verdeutlicht werden, seien es nur kleine oder auch große Herausforderungen. Somit kann jeder etwas beitragen, was er sich im Stadtbild bzw. seiner Entwicklung wünscht. In der Zäsur von "Leipzig - Diktaturfolgen" klang schon einiges an. Die Stadt Leipzig, die unter den Nazis die Große Gemeindesynagoge in der Gottschedstraße Ecke Zentralstraße durch Brandstiftung vernichten ließ, steht weiter in der Pflicht, diese ohne wenn und aber wieder dort aufzubauen.
Es gibt aber auch ganz andere Defizite, die gemäß der historischen Qualitäten Leipzigs nun in anderen Dimensionen und Technologien fehlen, wenn man an den Crystallpalast mit der legendären Alberthalle denkt. Ein neuer Kristallpalast, insbesondere für Unterhaltungsmusik, müßte vielleicht eine Kapazität vom 5.000 - 10.000 Plätzen haben. Der Bedarf ist zumindest da - in einer Stadt, die absehbar in einigen Jahren wieder über 700.000 Einwohner haben wird. Es sei denn, man will weiter nur Freiluftevents oder eben "in die Pampa" fahren, um bestimmte Musikgruppen anhören zu können. Jedenfalls wäre eine neue Sehenswürdigkeit (wieder namens Kristallpalast) ein kultureller Gewinn für Leipzig. Selbst die Akteure in den kleinen Kabarettspielstätten könnten sich (analog Hans Reimann, Arthur Preil etc.) ab und an auf die große Bühne wagen nebst den zahlreichen, in Leipzig aktiven Gesangsgruppen von Ex-Thomanern etc.
Wie dem auch sei, hier geht es nun erst einmal darum, einiges, was teils bereits im Internet beschrieben ist, anzureißen und einer Form aufzuzeigen, wie man es sonst nirgendwo findet.
Das Künstlerhaus
Künstlerhaus 2018 am Nikischplatz und
entlang der Zentralstraße
Künstlerhaus, gelaufene Postkarte vermutlich 27.7.1908
gelaufene Postkarte 1.10.1907 nach Werdau
Als S/W-Karte gelaufen 3.3.1901 nach Zittau 4.3.1901
obige colorierte Karte, ebenfalls von Dr. Trenkler Nr. 11 927, als Werbekarte :
gewidmet von Michelmann & Schlüter Ottensener Dampf-Marzipan-Fabrik Altona-Ottensen.
Gastwirtschaft im Künstlerhaus , Besitzer Emil Huber (gelaufen 28.8.1928 nach Ottobrunn)
gelaufen am 3.6.1918 nach Jena
Um in der Kultur zu bleiben:
Das Leipziger Schauspielhaus
im Jahre 2018 (Vergleich 09.02.2018) jetzt Shakespearestraße
Leipziger Schauspielhaus in der Sophienstraße 17-19 (gelaufen 12.03.1931 nach Dresden-Strießen)
Und nichts erinnert daran, daß hier die Comedian Harmonists ihren musikalischen Durchbruch hatten ...
Innenaufnahme des Leipziger Schauspielhauses im Stück "Spinne im Netz", vermutlich Anfang der 1930er Jahre
Nicht weit davon entfernt befand sich das
Carola-Theater
Carola-Theater, Dufourstraße Ecke (jetzt) Wundtstraße
im Jahre 1905
um mal eines der doch merkwürdigen Architektur näher zu zeigen, hier der Modesalon Rosa Hahn im Jahre 1914:
Diese Gebäude werden sich vermutlich nicht wieder aufbauen lassen. Aber man sollte sie zumindest gesehen haben bzw. kennen.
Dagegen haben sich in Leipzig einige Begriffe eingebürgert, deren Fehlen immer wieder beanstandet wird.
Der Adler
Der Adler im Jahre 2018 - soll unter der Ägide von "Lücke-Kahltrupp" verschwunden sein.
Aufnahme um 1905
Die Platzszenerie ist allerdings etwas umfangreicher:
Kreuzungsbereich Antonienstraße 2018 mit Übergang von der Zschocherschen Straße zur Dieskaustraße
im Jahre 1902
gelaufen Kleinzschocher 14.01.1904 nach Wiesbaden, Stempel ebenfalls 14.01.1904
Es ist folglich mehr wieder herzustellen als nur der Adler.
So wird um weitere Beispiel gebeten ...