• Was Görlitz erreicht hat, erreichen durfte und konnte, grenzt wahrlich an ein Wunder. Zu dem Status der schönsten Stadt Deutschlands und dem hohen Rang der Peterskirche zählt die Sonnenorgel ohnehin schon zu den großen Werken unserer Republik. Mit den spanischen Trompeten, dem "Engelswerk" wird nun also das Werk im wahrsten Sinn des Wortes bekrönt. Man "wird von Görlitz demnächst so einiges hören", was bei der Registerzahl nun auch kein Wunder ist. Große Freude darüber; und natürlich wäre eine Erweiterung, eine Vervollständigung des Geläutes auch für die Kirche ein mehr als wünschenswertes Projekt für die Zukunft.

  • In der Zeitschrift "Ars organi" 04/2023 der Gesellschaft der Orgelfreunde (GdO) ist ein Artikel von Matthias und Alfred Reichling über den Erbauer der Görlitzer Peterskirchorgel enthalten:

    Der Orgelbauer Eugenio Casparini (Teil 1). Ars Organi 71, 2023, 217-227.

    Vielleicht gehen ja daraus noch einige weitere Görlitzer Details heraus.

    (P.S.: ich bin kein ( ! ) GdO-Mitglied).

  • Klangliche Eindrücke der schönsten aller Sächsinnen:

    Balint Karosi im Dom St. Marien, Freiberg; enthalten glücklicherweise zahlreiche Einzelregister und typische Kombinationen. Das Video meiner Heißgeliebten werde ich mir unzählig oft anhören.

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  • Hab´s auch heute Mittag gelesen, und bei dem Alter mit einer gewissen Ratlosigkeit. Am 30. Oktober wird man auf 19 Jahre der Weihe der Frauenkirche zurückblicken, auf den Zeitraum von 19 Jahren, der auch schon wieder ein Teil einer Epoche geworden ist. Man wird dieses und auch insbesondere nächstes Jahr zum 20. Jahrestag auf diese Zeit zurückblicken, die Samuel Kummer in der Frauenkirche mitgeprägt und mitgestaltet hat. Viele Menschen, die ihn in der Frauenkirche gehört haben oder ihm begegnen durften, werden sich lange an ihn erinnern.

  • Ich erfuhr es von einem Freund heute nachmittag und war völlig geschockt.

    Ich durfte Samuel Kummer zweimal vor fünf Jahren privat treffen und war sogar perdu mit ihm.

    Es war ein absolut sympathischer, empathischer und warmherziger Mensch, der mit totaler Hingabe in seinem Beruf aufging, was ihm wohl am Ende zum Problem wurde bei der Frauenkirche (sicherlich nicht die hohe Qualität seines Spiels) .

    Es macht mich traurig, dass man ihm offenbar keine Hilfe angeboten hatte, Psychotherapie oder anderes.

    Meine Gedanken sind jetzt bei seiner Familie . 😥

    Schon wieder ein Großer und Guter aus dieser Stadt, der gegangen ist.... Was für eine traurige Zeit.

    🕯️🕯️🕯️🕯️🕯️🕯️

  • Die Sonnenorgel in Görlitz hat nun auch ein paar Trompeten gespendet bekommen.


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  • Was hat es eigentlich damit auf sich, dass so viele historische Kirchenorgeln gegen moderne ausgetauscht wurden? Einige waren natürlich im Krieg zerstört worden, aber auch in Kirchen, die niemals im Krieg oder danach Schaden genommen haben, sieht man oft moderne und oft leider sehr unpassende Orgeln, die das Gesamtbild des Kircheninnenraums schwer beeinträchtigen.

    Eine der ganz wenigen modernen Kirchenorgeln, die ich ausgesprochen gelungen finde, ist das sogenannte Schwalbennest im Trierer Dom. Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass es sich nicht um eine historische Orgel handelt. Aber auch nicht, weil man eine historische Orgel so gut kopiert/nachgeahmt hätte. Nein, sie hat ihren ganz eigenen Stil und ist einfach nur...schön und beeindruckend.

  • Das ist kaum zu beantworten. Regionale Traditionen, Konfessionshintergründe, Veränderung des Temperierungssystems hin zur Wohltemperierung, Abkehr von "alten" Terzenregistern im 19. Jhd., Festlegung auf den Kammerton 440 Hz., Erweiterungen der Klaviaturumfänge, Neuerungen im Orgelbau, Ausrichtung zur vermehrten Grundtönigkeit im 19. Jhd., technische Verbesserungen wie bspw. Kegellade, später Pneumatik, dann Elektrik, dann die Orgelbewegung, nach dem Krieg der hohe Neubaubedarf mit der Problematik auf die Rückbesinnung zur Schleiflade, die man damals aber noch nicht wirklich wieder beherrschte. Bachisierung: JSB und die norddeutsch zusammenfantasierte Barockorgel wird zur unumstößlich sakrosankten Norm. Als hochproblematisch erwies sich die Verwendung von "neuen" und "modernen" Materialien wie kunststoffverstärkte Spanplatten, Kunststoff, Aluminium, Schaumstoffmaterialien, Kunstleder etc. Schlußendlich das Ego von Pfarrern, KV´s und teilweise auch Organisten. Die Gemeindeorgel ist natürlich auch das erstwahrnehmbare Statussymbol der Gemeinde und dadurch ergibt sich das Problem von vorschneller Neuerungswütigkeit fast von selbst. Schon krass ist es, mitzuverfolgen, daß die Große Lübecker Marienorgel von Kemper, seinerzeit "die größte Orgel der Welt" * (*mit mechanischer Traktur), die man damals dem Schah vorführte, nun quasi auf Abbruch und gegen Spende auf den Markt kommt. Es ist ja "schön", immer ein neues Spielzeug zu bekommen, wenn man es sich wünscht, aber es sollte sich auch bewähren. Die Ähnlichkeiten zu unserer eigentlichen Forumsthematik sind manchmal sehr auffällig.

    Ich habe 1995/97 bei einem Neubauprojekt mitgewirkt und würde zugegebenermaßen heute in Sachen Disposition da ganz anders herangehen. Mehr Süddeutschland, mehr Frankreich. Eine neue Orgel ist immer auch das Ergebnis einer notwendigen Weiterentwicklung; und man hat sich selbst ja notwendigerweise auch immer weiterzuentwickeln.

    Zurzeit meine "neue" Lieblingsorgel: Kempten, Zeilhuber, 2014 (mit der klangschönsten "neuen" Gamba, die man sich nur vorstellen kann):

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    Disposition

    Hauptwerk ISchwellwerk IIPedal P

    Principal 8´

    Bourdon 8´

    Gamba 8´

    Octav 4´

    Traversflöte 4´

    Nasat 2 2/3´

    Doublette 2´

    Terz 1 3/5´

    Mixtur 2´ 3-4 fach

    Trompete 8´

    Tremolo

    Flöte 8´

    Salicional 8´

    Vox coelestis 8´ (ab c0)

    Gemshorn 4´

    Piccolo 2´

    Trompete 8´

    Tremolo

    Subbass 16´

    Octavbass 8´

    Flötbass 8´

    Choralbass 4´

    Trompete 8´