Potsdam in alten Bildern

  • Ein bisschen verwirrend ohne die Angabe, dass es sich um keine transloziierte Spolie sondern um ein und dasselbe originale Objekt an ein un demselben Standort handelt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • hab ich gemacht, sonst hätt ichs ja gar nicht durchschaut.
    Interessant auch das Fachwerk. Wusste gar nicht, dass es das in Potsdam gibt.
    Wahrscheinlich ist die Freilegung gewissermaßen "ahistorisch", oder irre ich mich da?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Schätzungsweise um 1900 sah es so an der Kreuzung Nauener Straße/Charlottenstraße aus...


    Quelle: privat

    ...und so 2009 an der gleichen Kreuzung. Heute heißt sie allerdings Kreuzung Charlottenstraße/Friedrich-Ebert-Straße. Die Bebauung links war zerstört und wurde nach Interimsbauten durch diese dreigeschossige Zeile ersetzt. Rechts (hier nicht zu sehen), steht heute die Wilhelmgalerie.


    Foto: Autor, 2009

  • Bevor hier der Ersatzbau für die Alte Post entstehen wird, sollte man sich ein interessantes architektonisches Detail ansehen, dem man eigentlich so in Potsdam nicht oft begegnet.

    Hofsituation, vor 1945

    Quelle: Ansichtskarte

    ...die Hofsituation 2011, durch den Abriss des "Reisebüro-Hochhauses" sichtbar geworden. Der Anblick wird in nächster Zeit so nicht mehr zu genießen sein.

    Foto: Autor, 2011

    Nachtrag: Zum besseren Verständnis: Der Standort

  • Die Bilder sind zwar nicht so alt, aber doch recht interessant.

    Der Alte Markt und das Stadtschloss, ca. Anfang 1960. Die Skulpturen werden geborgen. Und auf dem Schild ist eine Warnung vor den Sprengungen zu sehen.

    Nikolaikirche, Altes Rathaus, um 1956. Blick: Richtung Alter Markt.

    Die Kuppel ist geschlossen, Aufnahme um 1961.Rechts Rathaus und Knobelsdorff-Haus. Das Haus des Bäckers Windelband (der Bau zwischen beiden genannten Gebäuden) völlig zerstört.

    Fotos: privat, bisher nicht veröffentlicht

  • Ein interessantes Bild von 1779, Krüger. Recht befindet sich die "Moskowitische Kirche". Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, hatte die Kirche selbstverständlich, wie es so seine Art war, billig bauen lassen: ohne Turm, ohne Geläut.

    Unter Potsdam.de findet man die Details zum vorliegenden Fall. Warum brauchte die Stadt eine Moskowitische Kirche... :wink:

  • Hier sieht man eine Situation, die man so kaum noch nachvollziehen kann. Der Blick geht aus der Bahnhofstraße zur Langen Brücke, zum Stadtschloss, zur Nikolaikirche und zum Palais Barberini. Dahinter ist auch noch das Alte Rathaus zu erkennen. Links schaut das Eisenbahnhotel (späterer Havelhof) aus den Bäumen. Straßenbahnschienen sind nicht zu erkennen. Also sollte das eine Ansicht aus der Zeit vor der Jahrhundertwende (so 1890?) sein.


    Quelle: privat

  • Danke für das wunderbare Foto des heutigen Bahnhofsareals. Ein kleiner Teil der Hallen steht ja heute noch!

    Ich möchte hier ein wohl erst 1972 abgebrochenes Kleinod vorstellen: das Geburtshaus August Eisenhart', einem der mäzenatischen Förderer Potsdams. Als bürgerlicher Kaufmann passte seine Tätigkeit wohl nicht in die sozialistische Ideologie. Das Haus hat die Adresse Berliner Straße 3 und befand sich dort, wo heute die große bogenförmige Skulptur in der Grünfläche an der Ecke Berliner Straße/Am Kanal steht. Die Statue ist in die Eisenhartstraße versetzt worden.

    Links sieht man noch das Dach der "Kanaloper" (das ist eine eigene Geschichte), heute steht da ein 16stöckiges Hochhaus mit einem Fahrradgeschäft im Erdgeschoß.
    Auf dem rechten Bildrand schloß die Bebauung der Elisabethstraße (heute Teil der Charlottenstraße) an. Kennt jemand noch ein Foto dieser Gebäude von der Stranssen (Ostseite) aus?

    Das wäre die gesuchte Ansicht aus heutiger Perspektive:

  • Weil wir gerade vom Schauspielhaus sprechen: Hier einige Vor- und Nachkriegsfotos, nebst einem Übersichtsplan.

    Langhans und Boumann, 1793-1796, Inschrift über dem Eingang: "Dem Vergnügen der Einwohner"

    Am 14.04.1945 wurde Potsdam von der Royal Air Force bombardiert. Das Schauspielhaus blieb unversehrt und brannte erst am 25.04. durch sowjetischen Artilleriebeschuss aus. 1966 wurden die (möglicherweise) noch zu rettenden "Reste" des Hauses abgerissen. Das zuvor gesicherte Relief von Schadow ist heute im Kronprinzenpalais Unter den Linden in Berlin zu bewundern und damit für die Stadt Potsdam für immer verloren. Wir kennen das bereits... (Stadtschloss). "Ersatzbau" wurde ein vielgeschossiges Wohn-Hochhaus.

    Quelle: alte Ansichtskarte, ca. 1910

    Innenraum für ca. 600 Besucher (Steh- und Sitzplätze)

    Quelle: unbekannt

    Die Ruine in den 1950er Jahren.

    Foto: privat, Erstveröffentlichung

    Stadtplan,Ausschnitt, ca. 1930. Hier ist auch das "Eisenhart-Denkmal zu sehen. 

    Weitere Informationen bei Wikipedia

  • In Potsdam finden sich immer mehr Rekoobjekte. Die Stadt hat unglaublich viel verloren.

  • Zumindest die Hauptfassade hätte man problemlos nach demselben Prinzip wie beim Langen Stall retten können, selbst wenn man an der Stelle unbedingt 15-geschossige Wohnbebauung realisieren wollte. Natürlich hätte so eine schräg gestellte klassische Fassade den Wohlklang des gleichmäßigen grau-braunen Zementklotzensembles rund um die Straße Am Kanal empfindlich gestört …

    Einmal editiert, zuletzt von Atticus (16. März 2015 um 15:57)

  • Danke an 'potsdamfan' - insbesondere für die Straßenkarte, die einiges klarer macht (ist ja heute vom Grundriss nicht mehr gut nachzuvollziehen) und auch KdG's Nachfragen beantworten lässt. Die Berliner Straße begann also am Berliner Tor und war ab dort stadteinwärts nummeriert; das war mir bislang nicht bewusst.

    Der Versuch einer Zusammenfassung der städtebaulichen Situation nördlich der Berliner Brücke.

    Zunächst eine Innenaufnahme: Der Konzertsaal der Kanaloper ca. 1905:

    Bildquelle: Potsdam Museum, Sammlung Rumpf

    Dann die Kanaloper (Am Kanal N° 8, eigentlich 'Königliches Schauspielhaus') über den Kanal hinweg gesehen.

    Bildquelle: Potsdam-Wiki - Königliches Schauspielhaus

    Zur Kanaloper auch folgender Artikel: Ein warmes Plätzchen für den König - Potsdamer Neueste Nachrichten


    Auf der gegenüberliegenden Seite der Berliner Brücke das bis heute erhaltene Haus 'Am Kanal N°7'

    Bildquelle: Potsdam Museum, Sammlung Rumpf

    Die Ecksituation Am Kanal N°7/Berliner Straße N°20

    Bildquelle: http://www.grussauspotsdam.de/ebene3_listing.php?idcards=2688

    Das erhaltene Haus Berliner Straße N°20 nach Entwürfen von G. C. Unger

    Bildquelle: Potsdam Museum, Sammlung Rumpf

    Der Blick zum Berliner Tor von Süden, links die Häuser N°1, 2, rechts die N°21-23 (Kasernengebäude)

    Bildquelle: http://www.grussauspotsdam.de/ebene3_listing.php?idcards=2686

    Ein paar Schritte zurück zur Berliner Brücke, links die Einmündung der Elisabethstraße, dahinter das Haus N°2.

    Bildquelle: http://www.grussauspotsdam.de/ebene3_listing.php?idcards=2687
    Links des Aufnahmeortes stand das besagte Eisenhart-Haus (Berliner Straße N°3) mit dem kleinen Denkmalplatz, dann folgte unmittelbar die Straße 'Am Kanal' mit dem Schauspielhaus.

    In Richtung Berliner Tor also zunächst auf der Ecke Elisabethstraße das oben zu sehende Haus Berliner Straße N°2, entworfen von H. L. Manger

    Bildquelle: Potsdam Museum, Sammlung Rumpf

    Und schließlich das Haus Berliner Straße N°1, stadtauswärts direkt links vor dem Berliner Tor

    Bildquelle: Potsdam Museum, Sammlung Rumpf

    Die Häuser auf der linken (westlichen) Straßenseite der Berliner Straße und die Kanalbebauung bis zur Post am Platz der Einheit sind zerstört bzw. später abgerissen worden.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    3 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (16. März 2015 um 21:37)

  • Danke für die Bilder! Gibt es für die Potsdamkarte "um 1930" nähere Infos? Ich wäre an einem Scan der gesamten barocken Innenstadt interessiert!

  • In meinem Besitz befindet sich ein "Illustrierter Führer durch Potsdam" von 1910.
    Darin befindet sich auch eine Karte von Potsdam. Leider gestattet meine Fototechnik keine qualitativ hochwertigen Aufnahmen dieser Karte.
    Trotzdem hab ich versucht vom Stadtzentrum mal ein Bild zu machen und hier einzustellen.