Wer redet von "hineinfetzen"?
Mir fehlte nur der Sinn, was an B. Leipa oder Podiebrad, zwie in meinen Augen historisch wie architektonisch vernachlässigbare Städte, so bemerkenswert sein sollte. Aber danke für die AKS aus Schönberg, die passen gut dazu.
Zu deiner Frage...
Erstens ist einmal alles Frage der Bildungsschicht. Ein altösterreichsiches Bewusstsein für Lemberg, Czernowitz etc besteht sehr wohl, ich kenne einige, die dahin gereist sind. Allerdings wird man das wohl kaum als "verlorene Gebiete" iS des dt O ansehen können.
Ansonsten ist vieles eine Frage der Region. Bei mir daheim nördlich der Donau nimmt man natürlich eher Anteil am südmähr. Schicksal, über den Tellerrand, etwa nach Nordmähren blickt kaum wer (nicht einmal Heimatvertriebene aus dem Krs Znaim, wie ich feststellen musste). Die ältere Generation (so hinreichend historisch gebildet)hat den Tschechen die Vertreibung nicht verziehen, der jüngeren ist eigentlich alles wurscht. Zwei so Spinner wie uns beide, die sich für diese Gebiete so interessieren, wirst du kaum oder zumindest nicht so schnell finden.
Südtirol ist in dem Sinne kein "verlorenes" Gebiet, zumindest empfinde ich es nicht so. Von der Untersteiermark weiß ich sehr wenig (außer dass das Schicksal 45 schrecklich war). Momentan mühe ich mich mit einem interessanten Roman über Marburg ab, gefällt mir gut, obgleich ich nicht weiter komme ("Nordlicht" von Drago Jancar). Sicher nimmt man in der Steiermark da größeren Anteil.
Generell ist man im Umgang mit den Nachbarn schon selbstbewusster und nicht so kriecherisch wie in D., was uns seitens der Tschechen in komm. Zeit den Vorwurf des "Antitschechismus" eingebracht hat.
Zu bedenken ist auch, dass der dt. Sprachgürtel jenseits unserer Grenze eher dünn war, ganz anders als bei Selb oder Hof. Eine gewisse Normalisierung der Verhältnisse war da leichter zu erwarten.