Landstriche jenseits von Gut und Böse (CZ) (Galerie)

  • Ein paar Bilder von meiner diesjährigen Ostsudetentour hätt ich noch.

    Dieser Hochofen zwischen Klessengrund und Seitenberg stammt immerhin von Schinkel:

    Das einstige Hotel Wilhelmsruh in Klessengrund, ein typischer, aber kein besonders schöner Bau:

    Früher ein bekanntes Ansichtskartenmotiv.

    Blick vom Schwarzen Berg zum Großen Schneeberg:

    Damit die Architektur nicht zu kurz kommt:
    Die Kirche von Rothfloß bei Grulich- wie man sieht, befinden wir uns hier bereits auf der tschech. Seite des Schneegebirges:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Blick von den Klappersteinen in den Glatzer Kessel. Die Steine machen ihren Namen alle Ehre, sie sind sehr unangenehm zu überqueren. Hier kreuzen sich die Wasserscheiden zwischen Elbe (Adler), Oder (Neiße) und Donau (March), also zwischen drei Meeren.

    Hier blicken wir vom neuen Aussichtsturm über den Klappersteinen, der dieser Stelle etwas an Reiz genommen hat, gen Norden, in Richtung Kleiner und Großer Schneeberg sowie ins Marchtal (rechts):

    Der Bergfichtenwald hat im Glatzer Schneegebirge sehr gut überlebt, hier auf 1380 m, am "Gipfel"des Kleinen Schneeberg.

    Aufstieg zum Großen Schneeberg entlang der ehem dt- tschechoslowak. Grenze. Die Grenzsteine wurde nur notdürftig überarbeitet, so wurde dem D ein Strich nach unten angefügt, wodurch sich ein groteskes, flaches P ergibt. Die Tschechen haben das CS einfach mit einem schwarzen C überpinselt.

    Auch am Schneeberg gibt es kleinere Steinerne Meere:

    Der kahle Gipfel des Großen Schneebergs, mit 1423 m schon über der Baumgrenze. Blick nach Norden, aufden Schwarzen Berg und gegen Seitenberg sowie Landeck.Die abgeflachte Kuppe ermöglicht keinen Rundblick. Hier täte ein Aussichtsturm wirklich gut:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die wenigsten von euch werden jemals vom Städtchen Starkstadt gehört haben.
    Obwohl es nicht in unmittelbarer Grenznähe liegt und eigentlich an historisch ethnisch tschechisches Gebiet anschließt, ist es ohne Landkarte nur sehr schwer erreichbar. Schuld daran ist wohl das stark wellige Terrain südlich des sich von Adersbach bis ins Glätzische Albendorf erstreckende Sandsteingebirges.

    Am Ring, dessen einstige Geschlossenheit der Verkehrspolitik zum Opfer gefallen ist, gibt es heute "viel Platz". Sinnlosen Platz, eine regelrechte Leere.


    Das Wirtshaus unten ist heute holländisch orientiert. Holländer kommen momentan gerne in diese Gegend, was man ihnen nicht verargen kann.


    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die verschwindende Altsubstanz des als Ensemble immerhin recht ansprechend gebliebenen Ringplatzes:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Auch in den Innenstadtgassen ist nur wenig an alter Substanz erhalten geblieben:

    Brauhausgasse:


    Schmeykalgasse mit für die Stadt typischer sozusagen "postempirescher" Bebauung:

    Vor dem Obertor verläuft die ehem. Kaiserstraße, nach wem sie heute benannt ist, ist unschwer zu erraten:
    An ihrem Beginn stehen die sog. Schrollschen Häuser:

    Links die Villa Lange-Schroll. Braunau war bis zu seinem Ende (und noch darüber hinaus) von seiner Textilindustrie geprägt. Platzhirsch war die Familie Schroll, die in Braunau und auch im unweiten Halbstadt riesige Spinnereien innehatte. Dieses Haus, heute Poliklinik, wurde für die Tochter des Fabrikanten Eleonore erbaut.
    Im gegenüberliegenden Haus, in typ. Braunauer Empireformen gehalten, hatte die Firma Benedict Schroll hier ihren Sitz (heute Stadtamt):

    Die Villa von stadtauswärts gesehen. Die Baulücke dahinter ist ein Kulturfrevel aus dem Jahre 1960, als das Reste einer gotischen Klosterkirche beinhaltende Wirtshaus "Zum Ulan" rechtswidrig kraft Weisung des Stadtnationalausschusses abgerissen wurde.

    und von der entgegengesetzten Seite aus:

    Dieses Bild war mir wichtig:

    Davon gleich mehr.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • In die Villa schließt ein Vorstadthaus in echtem Braunschem Empire an. Das Empire prägte nicht nur die Stadt, sondern auch und vor allem das Umland, nach dieser Braunauer Ländchen genannt. Die großen, stattlichen Empiregehöfte waren und sind zT immer noch einzigartig und innerhalb Böhmens gerühmt. Anhand ihrer lässt sich bis heute die ehem. Sprachgrenze bestimmen. Bis in die 1990er hielten sie so recht und schlecht durch, neuerdings sind rapide Verfallserscheinungen nicht zu übersehen, wenn auch einige wenige renoviert werden.

    Ruppersdorf, Dorfkirchlein mit Kampanile:

    ehem Schölzerei:

    Blick auf Braunau von der Großen Heuscheuer:


    Im HIntergrund das Steinegebirge, das ins Waldenburger Bergland übergeht bzw schon dessen Teil ist. Im Vordergrund der schon in Böhmen liegende Barzdorfer Spitzberg.

    Und in dieser herrlichen Landschaft wollen wir ein wenig verweilen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Blick von der Heuscheuer zur Koppe:

    Im Vordergrund Passendorf.

    Item die Koppe:

    und zum Barzdorfer Spitzberg:

    Nämlicher mit Eberkopf:

    Wünschelburg, dahinter das Eulengebirge:

    Typische Heuscheuerszenerie. Hinter dem Felsen wäre gleich Wünschelburg. Hier blickte schon der alte Goethe runter. Die diesbezügliche Gedenktafel wurde natürlich geschändet, dafür gibt s jetzt eine nagelneue polnische.

    Im Inneren der Felsenstadt - die sog. Wolfschlucht:

    Blick von der Felsenstadt "Wilde Löcher" auf Politz an der Mettau und den Ostasch:

    Und nochmals die Koppe:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Dieser Blick machte den (bescheidenen) Ruhm von Habelschwerdt aus:

    Schlesisches Rothenburg war schon an Patschkau vergeben - da blieb nur das Glätzische Rothenburg. Eine zeitgemäße dh -geistige Assoziation ist den Polen noch nicht eingefallen.
    Im "kurort" Wölfelsgrund:

    ehem. Sanatoriumsbauten Dr. Jaehnisch

    Selbst auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: In Wölfelsgrund ruft der Schneeberg!

    hier der Kleine. Den Großen schenken wir und diesmal :zwinkern: .

    So intakter Bergfichtenwald ist heute selten geworden:

    Zwischen Schnee- und Altvatergebirge liegt das alte Bergstädtlein Goldenstein mit seiner Renaissancekirche.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Im Folgenden werde ich einige Bilder von Hirschberg und Umgebung einstellen.
    Wie bei meinen Wanderausflügen eben üblich erhebt die Bildserie keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit bzw dokumentarischen Wert, denn die Kultur läuft bei derartigen Reisen nur nebenbei. Vieles Wertvolles, ja Signifikantes wurde daher ausgelassen.
    Was wir zu sehen bekommen ist eine Landschaft von einzigartiger Schönheit. Wie eine polnische Gebietsbeschreibung es formuliert: diese Gegend wäre in der 2. Hälfte des 20. Jh. dazu prädestiniert gewesen, so dicht wie das Tatravorland [treffender wohl: das Schwarzwaldvorland] be- und zersiedelt zu werden. "Aber das Schicksal wollte es anders."
    Ja, das Schicksal...
    Dieses Schicksal ist bei fast allen Bildern von Baulichkeiten, die ich einstellen werde, fast zu greifen. Und man möge sich diese obige Zeilen als einzig möglichen Trost stets vor Augen führen, vor allem bei jenen Bildern, welche die Schönheit und vergleichsweise Unberührtheit der Landschaft zeigen: ein deutsches Riesengebirge hätte heute eine stark ausgebaute Riesengebirgs-Panoramastraße, umfangreich erschlossene Schigebiete aufzuweisen, wäre einem starken ökonomischen Modernisierungsdruck ausgeliefert, der weit mehr Opfer an historischer Substanz als bei der polnischen Verwahrlosung der Fall gewesen ist, gefordert hätte...
    Wie gesagt, das ist der einzige Trost. Und die erwähnte polnische Verwahrlosung wiederum ist gewaltig, eigentlich unfassbar. Naiv, der gemeint hätte, es wäre seit 1990 etwas in "positive" Richtung weitergegangen. Nein, das ist nicht der Fall, zumindest nicht über weite Strecken. Die Schlösser des Hirschberger Tales, eine faszinierende, einzigartige Kulturlandschaft, die von Schinkel und seinen Zeitgenossen geprägt wurde, sind erstaunlich gut erhalten und renoviert, aber darüber hinaus...
    Eine Kapitalflucht in jene Gegend, ein Investieren in niederschlesische Grundstücke oder gar Baulichkeiten erscheint mir aberwitzig. Angesichts der dort vorherrschenden Verwahrlosung und Armut würde ich mich dort niemals sicher fühlen. Eigentlich ist es ein Wunder, dass die Kriminalitätsrate nicht höher ist, dass man sich als Tages- oder doch Kurzeittourist dort völlig unbehelligt bleibt.
    Hier ein Blick aus der Hirschberger altstadt, ja Altstadt, nicht etwa Peripherie, der zur Gnadenkirche schweift:


    PB020233 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Auch für düsterere Gedanken bietet dieser Landstrich wahrlich Raum. Es ist sozusagen eine Landschaft der Wahrheit, die uns zeigt, wozu die humanistische Gesellschaft der späten Neuzeit allem fähig ist, dass es für Völker wie Einzelne niemals so etwas wie Sicherheit oder Beständigkeit geben kann, was alles auch uns bevorstehen kann angesichts unaufhaltsam scheinender politischer und demographischer Entwicklungen. Auf Österreich bezogen: es erscheint nicht ausgeschlossen, das Krems oder St. Pölten in ein paar Jahrzehnten mit derselben präpotenten Selbstverständlichkeit türkisch sein werden, mit der Hirschberg oder Schweidnitz heute polnisch sind. Und diese düstere Prognose erscheint heute sogar vorhersehbar, als rein mathematisches Problem, während das heutige Schicksal Niederschlesiens oder Ostbrandenburgs um 1900 völlig, aber auch völlig absurd erscheinen musste!
    Die Wahrheit dieser Landschaft hat eben viele Facetten, die sich nicht nur in der Reinheit und Unverdorbenheit äußert.

    In dieser Bildserie wird etwas nicht oder nur sehr unzureichend gezeigt: das Riesengebirge mit seiner Königin, der Koppe. Die Koppe erwies sich als allzu abweisende Diva, die sich uns partout nicht zeigen wollte. Aber wahrscheinlich war da ein gewisser Herrscher der Berge daran schuld, dessen Namen man auch heute im Gebirge nicht allzu laut aussprehcne sollte, überhaupt an diesen stürmischen und unbeständigen Tagen. Dass er nach wie vor in seinem Reich herrscht, als womöglich der letzte rechtmäßige Bewohnerm, vor allem während der kalten Monate, erscheint unzweifelhaft.
    Und deshalb begnügen wir uns hier mit einem Blick auf das doch recht harmlose Bober-Katzbach-Gebirge, das sich hinter der Stadt Hirschberg aufbaut:

    url=http://www.flickr.com/photos/33879172@N07/8152165900/][/url]
    PB020198 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    2 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (7. November 2012 um 17:12)

  • Beginnen wir mit Bilder aus dem einstigen Schmiedeberg.
    Anders als bei anderen heiklen Themen sind hinsichtlich der Vertreibungsgebiete die Wikipediaartikel ganz brauchbar: Kowary – Wikipedia

    Der Beginn des Marktes, ein Straßenzug (kein Ringplatz, sohin eine für Schlesien ganz untypische Anlage!), der mit der Innen- oder Altstadt nehzu identisch ist:


    PB010150 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Das auf den Häusern oben links sogar die Satschüsseln (DAS Zivilisationsmerkmal in Polen schlechthin!) fehlen, ist kein gutes Zeichen.
    Unser Blick ging etwa von der Pfarrkirche aus:

    PB010151 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Der Markt ist etwas gewunden:


    PB010139_ShiftN von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Einzelne Barockegiebelhäuser verleihen dem Markt einen (gleichwohl bescheidenen) Glanz:


    PB010141 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    mit dem es ein paar Schritte zur Seite, wie hier an der Rückseite zur Maiwald hin, gleich aus ist:


    PB010140 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Letztes Bild zeigte auch die stets vom Hochwasser gefährdete Lage aller Orte unter dem Riesengebirge.


    PB010142 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Nochmals ein Blick zurück zur Kirche:


    OLYMPUS DIGITAL CAMERA von alexanderfranzlechner auf Flickr

    und in Gegenrichtung, in Richtung Rathaus:


    PB010147_ShiftN von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Das Rathaus ist das architektonische Glanzstück des Städtchens:


    OLYMPUS DIGITAL CAMERA von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Dieer Bau ist ein Meisterwerk des Schöpfers des Berliner Brandenburger Tores, Carl Gotthard Langhans, der einzigen bedeutenden Persönlichkeit, die die nahegelegene Stadt Landeshut (siehe in dieser Galerie ein paar Seiten vorher) hervorgebracht hat. Carl Gotthard Langhans – Wikipedia

    Hier endet sowohl der Markt, als auch unser Rundgang.


    OLYMPUS DIGITAL CAMERA von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (11. November 2012 um 15:04)

  • Die Ruine Kynast ist heute der Stadt Jelenia Góra (um diesen unerfreulichen Terminus etwas abzumildern im Folgenden kurz JG) eingemeindet.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Chojnik

    "Der Kynast" zählte zu den Wahrzeichen des Riesengebirges.

    PB020193 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Anders als aus der Ferne zu vermuten handelt es sich um eine sehr ausgedehnte Burganlage, direkt auf der ersten Erhebung des Riesengebirges.


    PB020158_ShiftN von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Der Burgberg samt Höllengrund ist heute ein kleines Naturgeschutzgebiet, das einen Ausläufer des NP Riesengebirge bildet.



    PB020197 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Heute wie einst ein vielphotographiertes Motiv: Burghof mit Prangersäule:


    PB020161 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Gotische Details am Palas:

    PB020167 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Die Ruine ist heute sehr gut erschlossen und ihr Eintrittsgeld allemal wert. Am grandiosesten ist der Rundblick vom Bergfrit.

    Richtung des ehem. Schreiberhau mit dem nördlichen Kämmen des Isergebirges (Blickrichtung West):


    PB020172 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Der Name "Brüste der Muttergottes" ist schon vergeben (Osser im Böhmerwald), dieser Busen ist ohnehin noch etwas unetwickelt aber nicht ganz reizlos. Die beiden Falkenberge, ein Ausläufer des Landeshuter Kammes, die wir noch näher kennenlernen werden (Blcikrichtung Ost):


    PB020168 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Hier im Zusammenhang, im Vordergrund das "Paradies" (ein Wort, das leider gut mit "Vertreibung" zusammenpasst), die Giersdorfer Teiche und ein jüngeres Staubecken:

    PB020181 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Hier der Blick gen Norden auf JG. Im Vordergrund das heute eingemeindete ehem Bad Warmbrunn, daseigentlich alte Hirschberg ist hier nur mittels Operngucker auszumachen:


    PB020182 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Und was ist mit dem Blick nach Süden, ins Reich des Herrn der Berge?
    Der fiel in diesen Tagen eher enttäuschend aus. Hier zeigt der im Westen gelegene Reifträger wenigstens einen Teil seiner Majestät:


    PB020185 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    3 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (11. November 2012 um 15:04)

  • Wie es in einem Schlesienbuch heißt:

    Zitat

    Kein Zweifel, ...JG ist nicht mehr unser Hirschberg...


    Die nächsten Bilder werden diees eindrucksvoll bestätigen.

    Zitat

    Aber die Landschaft ist geblieben, und allein das ist schon ein Grund, dass einem das schlesische Herz im Leibe närrisch vor Freude werden könnt


    Für uns Nachgeborene sozusagen der Preis, den ein durch und durch abgrundtief böses Schicksal zu entrichten nicht vermeiden konnte. Kein Jalta und kein Potsdam, kein Stalin, Churchill, Roosevelt, Truman, Bierut, Benesch und wie die Granden alle hießen, vermochte uns diese Landschaft als solche zu nehmen (und hätten sie es vermocht, kein Zweifel, sie hätten es getan!).
    Das Elend der Siedlungen steht gegen die Pracht dieser Landschaft, der die polnsiche Stagnation (ein Euphemismus sondergleichen!) höchst wohl bekam und bekommt.
    Reden wir also über das alte Hirschberger Tal. über die alten beschaulichen und über die heutigen schauerlichen Städte, über erstaunlich gut erhaltene Schlösser und verfallene Dörfer, so darf, auch wenn dies ein Architekturforum ist, der landschaftliche Rahmen nicht fehlen. Wir verstehen sonst zB das, was das alte Hirschberg ausmachte, nicht, und das heutige JG, das uns nur soweit interessiert, als es Spuren von Hirschberg aufweist, wäre ohne diese Kulisse noch unerträglicher.
    Im Folgenden also einiger Bilder vom Hochgebirge, das sich in jenen Momenten, als wir auf den Falkenbergen standen, doch entschloss (dh natürlich entschloss sich der Herr der Berge!), uns etwas von seiner Pracht zu zeigen.

    Blick vom Kreuzberg (dem Südlicheren des Paares) zum Kamm. Im Vordergrund ist etwas schemenhaft Schloss Fischbach zu sehen:


    PB020203 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Hier blicken wir vom nördlicheren Forstberg gen W mit JG, dabei sehen wir Schloss Schildau (dieses Bild ist nicht mehr aktuell: Schlo Schildau in Schlesien, hier ein heutiges Schildau/Wojanow Schloss - Bild & Foto von Ryszard Basta aus Slask / Schlesien - Fotografie (12383420) | fotocommunity, http://www.grenzgebiete.net/ort/schildau-wojanow/):


    PB020204 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Nochmals JG mit dem Bober-Katzbach-Gebirge:


    PB020225 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Der Blick nach O mit dem Landeshuger Kamm:


    PB020223 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Und dann war es kurz soweit: die Koppe ließ sich sehen!


    PB020224 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Naja, zumindest ansatzweise...
    Aber dafür dieser Gruß vom Großen Berggeist:


    PB020222 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Na, immerhin!

    Der Nebengipfel des Zwillingsfelsens am Forstberg:


    PB020219 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    So, jetzt gehts aber städtebaulich weiter.

    JG, im Stadtzentrum:


    PB010115_ShiftN von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Nach diesem vielversprechenden Beginn (immerhin mit polnischem Zivilisationsausweis!) gehts demnächst mit dem Hauptort des RGVorlandes so richtig weiter!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    3 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (11. November 2012 um 15:03)

  • Nach dem überwältigenden Echo geht es wie angekündigt weiter.

    Diese Villa steht immerhin an einer Art Ringstraße, an der nördlichen Altstadt, die als Totalverlust der Nachkriegszeit betrachtet werden muss.

    PB010112 von alexanderfranzlechner auf Flickr
    JG, nördliche Altstadt:


    PB010089 (2) von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Im HIntergrund die Gnadenkirche, die wir uns hier aus der NÄhe aunschauen wollen:

    Flächiger als die Dresdner FK:


    PB010105_ShiftN von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Die Gnadenkirche wird heute fälschlich als Friedenskirche bezeichnet, was indes bei weitem nicht die größte in JG begangene Geschichtsfälschung darstellt.
    Hier wird der Unterschied sehr gut erklärt:
    Schlesische Gnadenkirchen – Wikipedia

    Schlesische Friedenskirchen – Wikipedia

    Die Gnadenkirche in Hirschberg ist eine Kopie der Stockholmer Katharinenkirche, was auch die Dankbarkeit der Bevölkerung gegenüber dem schwedischen König ausdrücken sollte.

    Die einst fürchterlich devastierten Barocken Gruften an der Friedhofsmauer sind zumindest äußerlich und teilweise wiederhergestellt. Hier nur ein Beispiel:

    PB010106 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Der Friedhof hingegen wurde im christlichen Polen, wie in den dt. Ostgebieten durchweg der Fall, in den 70er Jahen dvJH eingeebnet.


    Die Gnadenkirche liegt an der Bahnhofstraße, einer barocken Stadterweiterung in Richtung Osten, die heute von gründerzeitlichen Geschäftsbauten geprägt ist, leidlich erhalten ist und das mehr als die heruntergekommene Altstadt eigentliche Herz von JG bildet.
    In Richtung der Altstadt geht sie in die gleichfalls einigemaßen (bios auf eine allerdings großflächige Lücke) erhaltene Schildauer Straße über, die zum Ring, in Hirschberg übrigens seinerzeit unschlesisch schlicht Markt genannt, über.
    Dominante ist der Schildauer Torturm, der zu den vier markanten Türmen der Silohouette gehört (deren kleinster er ist).

    Der Markt war das perfekteste, eindrucksvoll geschlossenste Ensemble, das der schlesische Städtebau jemals zusammengebracht hat. Die meisten von uns, meine Wenigkeit mitinbegriffen, würden zwar andere, heterogenere, aber letzlich aufregendere Plätze wie zu Görlitz, Neiße, Löwenberg und erst recht Breslau bevorzugt haben, aber an saalartiger Geschlossenheit und Homogenität konnte keine Ring mit Hirschberg mithalten. Das ist in JG umso mehr der Fall, als er als mW einziger schlesischer Ring so etwas wie eine Komplettreko erfahren hat. Diese Reko ist sehr lieblos und vereinfachend ausgefallen, aber in sich eben stimmig und ergibt ein ganz ansprechendes Gesamtbild.
    Warum Reko in einer unzerstörtgebliebenen Stadt?
    Karasek zitierte seinerzeit den Schlesien-Dehio dahingegend, als JG als Ziegellieferant für Warschau hergehalten hätte. Das ist ganz sicher falsch. JG verfiel erst in den 60ern und 70ern so richtig, als Warschau schon längst stand. Ein Teil der Ringhäuser verfiel schon im Winter 1946, als die Bewohner tragende Balken verheizten.
    JG ist zweifellos kein Vorzeigobjekt polnischen Städtebaus oder Denkmalschutzes.
    Die Lauben standen seinerzeit Händlern zur Verfügung, und trugen den Namen nach den hier feilgebotenen Waren bzw nach den Berufsgruppen. Butter-, Garn-, Kürscher-, Tuch-, Korn-,Weißgerberlauben.
    In der Mitte das friderizianische Rathaus (für meine österr. Augen saft- und kraftlos) und die Gruppe der sog. Siebenhäuser.
    HIer einige Bilder dieses merkwürdig kalten und leblosen Platzes:


    PB010101_ShiftN von alexanderfranzlechner auf Flickr


    PB010098 von alexanderfranzlechner auf Flickr


    PB010091_ShiftN von alexanderfranzlechner auf Flickr


    OLYMPUS DIGITAL CAMERA von alexanderfranzlechner auf Flickr


    PB010090 von alexanderfranzlechner auf Flickr


    PB010093 von alexanderfranzlechner auf Flickr


    PB010095_ShiftN von alexanderfranzlechner auf Flickr


    PB010097_ShiftN von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Die nach W gerichteten Gassen haben ganz besonders gelitten, Dunkle...


    PB010096 von alexanderfranzlechner auf Flickr

    und Lichte Burgstraße:


    PB010100_ShiftN von alexanderfranzlechner auf Flickr

    Merwürdigerweise haben die Häuser an der Nordseite der OW-Achse Schildauerstraße-Lichte Burgstraße die Devastationen überlebt, dies im Gegensatz zu den südlichen Seiten. Alles, was nördlich davon stand (Kirche und Pfarrhäuser ausgenommen) wurde abgerissen!

    Werma sehn, ob euch wenigstens zu dieser Stadt, einst die bedeutendste Barockstadt Ostdeutschlands, irgend ein Mucks einfällt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (11. November 2012 um 15:02)

  • Gut, dass wenigstens der Marktplatz noch existiert.
    Schöne Patina :biggrin: und gute Photos!

    Architektur ist immer subjektiv, da sie wie jede andere Kunstform vom Auge des Betrachters abhängt.

  • Dieses Übersichtsbild geht nach Norden. Nördlich der links einmündenden Lichten Burgstraße (deren Nordzeile ich abgebildet habe), der Marklauben und der rechts einmündenden Schildauer Straße ist alles weg (zumindest alles im Bild Befindliche; um die Kirche herum, die nicht im Bild ist, steht noch ein wenig).

    Hier nochn Bild der Schildauer Straße mit dem gleichnamigen Torturm, die hier intakt ist, aber stadteinwärts eine sehr hässliche und großflächige Lücke hat:

    Das wärs aus JG. Die südliche Altstadt wäre etwas besser erhalten, jedoch weit unbedeutender. Ohne den Ring wäre die Stadt zu vergessen. Der Ring selbst wäre eine Studie wert, was an Stuck hier alles verloren gegangen ist - vor allem beim einstmals berühmtesten Haus zum Goldenen Schwert.

    Hier etwas Geschichte:

    Quelle: Die Städte Hirschberg und Bad Warmbrunn

    *Diesem Ereignis ist einem einschägigen Buch (mW: P. Reichenberger: Europa in Trümmern) ein ganzes Kapitel gewidmet ("Die Russen in Hirschberg"). Ich hab mir es zu lesen erspart. Man kann es sich ohnehin vorstellen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Sämtliche folgenden Bilder von Ryszard Basta, Cieplice Sl/Bad Warmbrunn

    Freund Richard kann nicht nur super photographieren, er hat eben auch den Vorteil, an Ort und Stelle zu wohnen und so beim Frönen seines Hobbys nicht den Launen des Berggeistes ausgeliefert zu sein.

    Schlösser im Hirschberger Tal

    Berbisdorf:

    Lomnitz:

    Schildau:

    3x Fischbach


    Buchwald: einst künstliche, heute echte Ruine.

    etwas abseits, schon bei Bolkenhain gelegen: Ruine und Schloss (dh Ruine und Schlossruine) Nimmersath:

    Landschaft


    Wenn euch das nicht mehr Begeisterung herauslockt, kann ich euch nicht helfen! Besseres als Richards Bilder vermag ich nicht zu bieten!


    Moderationshinweis (Pilaster): Hat Freund Richard Dir erlaubt, diese Bilder hier einzustellen, ursus?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (14. November 2012 um 14:54)

  • Hirschberg besitzt noch heute ein sehr schönes, kleines Theater in bestem Jugendstil. Außerdem war die Stadt bis 1945 Sitz des Riesengebirgsmuseums mit bedeutenden Kunst- und Glassammlungen.

    Soweit mir bekannt wurde, sind die Museumsexponate nach 1945 zu großen Teilen geplündert und vernichtet worden.
    Einige, wenige Stücke gelangten unter den Polen später nach Krummhübel ( Karpac ), wo es ein Heimatmuseum gibt.

    Sehenswert ist im nahen Agnetendorf die prachtvolle Villa Wiesenstein von Gerhard Hauptmann.

    Besten Dank für die zahlreichen, stimmungsvollen Fotos aus dem Hirschberger Tal etc.

  • Wahnsinnig schöne Fotos aus einer magisch fesselnden Landschaft! Ich war immer sehr gerne in dieser Gegend und fand vor allem die Sanierung zahlreicher Schlösser im Tal innerhalb der letzten Jahre sehr spannend. Ich kannte auch noch den unsanierten bzw. ausgebrannten ruinösen Zustand. Leider sind aber auch einige Herrenhäuser und Schlösser im Tal unwiederbringlich verloren. Umso lobens- und bewundernswerter das Engagement der Familie von Küster, die aus Lomnitz eine Perle im Tal machte sowie der Einsatz vor allem einer Zillerthaler Familie aus Tirol, die im Nachbarort ein Tirolerhaus restaurierte und ein Tiroler Gasthaus betreibt (mit Zillertaler Museum im 1.OG - sehr spannend) - man kann das Haus auch den Fotos von Tante Ursl erkennen.

    Auch das von BL erwähnte Haus Wiesenstein ist wunderschön saniert worden und das dortige Museum absolut sehenswert! Es tut sich was im Tal und sogar das total ruinierte Schloss Boberstein wird gerade teilrekonstruiert!

    Wehmütig macht natürlich der Gedanke des scheinbar entgültigen Verlustes dieser, unser einstigen Kulturlandschaft. Heutzutage werden die Erinnerungen an die deutsche Zeit wenigstens erhalten und teilweise wieder sichtbar gemacht (zB Kirche und Friedhof Wang, Haus Wiesenstein, Schleierherrengrüfte, Kaiser Friedrich Wilhelm Haus, usw.). Schmerzhaft sind die bereits gestorbenen deutschen Friedhöfe zB in Schreiberhau... - viel Licht und noch etwas mehr Schatten. Wenn man allerdings bedenkt wie idyllisch und gepflegt die ganz nahe gelegene Oberlausitzer Gegend ist, kann man sich ein vages Bild davon machen, wie herrlich saniert und gewienert die Gegend heute aussehen würde, wäre diese Landschaft bei uns geblieben...das Hirschberger Tal wäre mit Sicherheit eine der schönsten Welterbestätten Deutschlands! Vielleicht wird es wenigstens in Zukunft einmal ein deutsch-polnisches - schlesisches Welterbe werden. Die bereits wiederhergestellten Güter Lomnitz und daran anschließend Schildau sind ein wunderbarer Anfang. Es gibt auch weitere Wiederaufbaupläne und noch viel zu tun! Es kann nur noch besser werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Exilwiener (15. November 2012 um 21:47)