Vielen Dank für die spannende Diskussion. Das ist im Grunde genommen genau die Diskussion, die wir brauchen und die ich anstoßen wollte. Natürlich bin ich nicht dafür, dass wir alle Altstädte planieren und durch "meine" Bauten ersetzen. Dennoch ist historischen Architektur nicht allein deshalb bewahrenswert, weil sie alt ist, sondern weil sie auch heute noch einen Wert darstellt. Vor allem natürlich einen ästhetischen. Aber auch da gilt: Nicht alles, was in früheren Zeiten gebaut wurde, genügt höchsten ästhetischen Ansprüchen. Ästhetische Werte sind aber NICHT ALLEIN ausschlaggebend für die Frage, welche Architektur bewahrenswert ist und welche nicht.
Die vier Fassaden sind Teil eines im Entstehen begriffenen Zyklus von 120 Fassaden, mit denen ich unter andrem den Beweis erbringen will, dass die ästhetischen Qualitäten historischer Baukunst auch heute noch in aktiver Weise zugänglich ist. Das ist aber eine sehr anspruchsvolle Aufgaabe. Für mich stellt die historische Baukunst auch ein Gegengewicht zu einer Baukultur dar, die von Funktionalismus, Profitstreben und Kurzlebigkeit geprägt ist. Das hat auch gesellschaftliche Implikationen. Ich glaube, darüber müsste noch viel mehr geredet werden.