Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Zitat von "Trips"


    Wie kommt es dann dass sich diese Verbindung zwischen alten Zuständen und "neuer" Altstadt bei mir partout nicht einstellen will?


    Kein Frage, dass da noch andere Faktoren eine Rolle spielen, wenn man mit genügend Hintergrundwissen die Sache betrachtet. Oder auch wenn man weiß, dass eine Manipulation beabsichtigt ist. Emotionen sind nichtsdestoweniger ein starker Faktor (z.B. bei Kaufeintscheidungen). Die Chance, dass der ahnungslose Zuschauer dieser Sendung auf die negativen Aspekte der alten Altstadt konditioniert wurde, stehen jedenfalls nicht schlecht.

    Viele Grüße,
    Mozart

  • Und was ist mit der teilweise harschen Kritik an der Nachkriegsbebauung, übersieht man die in einem Rekoforum aus schierer Betriebsblindheit. :lachen:

    Von "promodernistisch" kann finde ich jedenfalls keine Rede sein.

  • Die Chance, dass der ahnungslose Zuschauer dieser Sendung auf die negativen Aspekte der alten Altstadt konditioniert wurde, stehen jedenfalls nicht schlecht.

    Viele Grüße,
    Mozart[/quote]

    Salve,

    Ich habe den Film an der Stelle ausgemacht, an der suggeriert wurde, daß die Altstadt so eine Art - Nazi- Propaganda - Nest war.
    Davor habe ich den Eindruck gewonnen, daß sie ein übel beleumdetes, schlechtriechendes und verseuchtes Ensemble gewesen sein muß; seltsam, daß bei in Goethes' Jugenderinnerungen darüber nichts zu lesen steht, denn er war bekanntermaßen eine empfindsame Natur, der Lärm und Gestank gegenüber äußerst abhold war.

    Ars aedificandi

  • Zitat von "Trips"

    Und was ist mit der teilweise harschen Kritik an der Nachkriegsbebauung, übersieht man die in einem Rekoforum aus schierer Betriebsblindheit. :lachen:

    Von "promodernistisch" kann finde ich jedenfalls keine Rede sein.

    Sehe ich ähnlich - die Sendung war schlicht und einfach sachlich. Sie hat Tatsachen genannt und belegt, und eigentlich nicht in der Klischee-Grabbelkiste gewühlt, schon gar nicht in der der Modernisten. Obwohl z. B. Mäckler zu Wort kam hat man ihm nicht das Forum geboten, groß gegen Rekonstruktion zu wettern. Die Nachkriegsbebauung wurde schärfer kritisiert als es jemals zuvor etwa in den Printmedien geschehen ist - inklusive der Schirn!

    Auch dass weniger als 10 Jahre intensiver Sanierung in einer Altstadt mit bis zu 2.000 Häusern in Fachwerkbauweise nicht alle Makel beseitigen konnten, ist realistisch wie klar. Und einzig das haben Zeitzeugen benannt... warum sollte man das verschweigen wenn es denn so war?

    Einziger Kritkpunkt: man hätte vielleicht wenigstens einmal explizit betonen sollen, dass ein Abschluss der Sanierung nach vielleicht 20 - 30 Jahren auch moderne hygienische Zustände in einer gotischen Altstadt hergestellt hätte - wie es z. B. in Limburg oder auch Regensburg heute der Fall ist. Anderseits leuchtet das aber auch jedem halbwegs klar denkenden Menschen von alleine ein.

    Zitat von "Ars_Aedificandi"

    Salve,

    Ich habe den Film an der Stelle ausgemacht, an der suggeriert wurde, daß die Altstadt so eine Art - Nazi- Propaganda - Nest war.
    Davor habe ich den Eindruck gewonnen, daß sie ein übel beleumdetes, schlechtriechendes und verseuchtes Ensemble gewesen sein muß; seltsam, daß bei in Goethes' Jugenderinnerungen darüber nichts zu lesen steht, denn er war bekanntermaßen eine empfindsame Natur, der Lärm und Gestank gegenüber äußerst abhold war.

    Ars aedificandi

    Naja, hier musst du differenzieren. Goethe wuchs im 18. Jahrhundert auf, als die Altstadt bereits zunehmend an Bedeutung verlor. Gerade in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat eigentlich nur noch die Kaiserkrönung und die Messe die Altstadt am Leben erhalten. Eine Wertschätzung für die Architektur gab es keinesfalls! Und der dort vorherrschende Baustil stand diametral zum herrschenden Architekturideal, das auf dem Reißbrett geplante Idealstädte mit breiten Straßenzügen, großzügigen Parzellen und Steinbauten vorsah. Es gibt auch mehr als genug Stellen, in denen Goethe die Altstadt bereits als überholt und finster anprangert.

    Und ja, die Altstadt war bis in die 30er hinein tatsächlich ein heruntergekommenes Armennest mit hoher Kriminalitätsrate, weil die zerfallenen Altbauten schlicht und einfach billig zu vermieten waren. Das ändert aber nichts an ihrem kulturhistorischen Wert und dass die Altstadtsanierung dies binnen weniger Jahre völlig verändert hat und 1944 eigentlich auf dem allerbesten Wege war, Frankfurt in eine Vorzeige-Fachwerkstadt zu verwandeln.

    Die Nazis schließlich wollten die Altstadt übrigens zunächst völlig abreissen, da sie als Brutstätte des Proletariats, sprich einfacher Arbeiter und damit eher für die linke politische Richtung zu begeisternder Menschen galt. Ein Umdenken haben eigentlich eher externe Einflüsse bewirkt, als sich in anderen Großstädten (z. B. Kassel, Braunschweig) die sehr positiven Ergebnisse der dortigen Altstadtanstrengungen zeigten. Dies ist der einzige Punkt, wo ich den Film etwas hinterfragen würde. Leider haben die Zeitzeugen keine Aussagen zur politischen Stimmung gemacht, um das eine oder das andere zu belegen.

  • Zitat

    Die Nazis schließlich wollten die Altstadt übrigens zunächst völlig abreissen, da sie als Brutstätte des Proletariats, sprich einfacher Arbeiter und damit eher für die linke politische Richtung zu begeisternder Menschen galt.

    Es klingt komisch, aber wenn die Nazis damals tatsächlich die Altstadt abgerissen hätten, hätte das für den Rekontruktionsgedanken einige Vorzüge:

    Dreysse und Konsorten könnten die Fachwerkhäuser nicht mehr als Nazi-Lieblingsobjekte diffamieren, (die man ja schon allein deshalb nicht wiederhaben wolle) und linke Gutmenschen könnten nicht mehr sagen "die Zerstörung durch alliierte Bomben war ja die zwangsläufige Folge der Nazi-Verbechen und die gerechte Strafe, und deshalb darf man an dem jetzigen Zustand (=keine Altstadt) auch nichts mehr ändern". Es gäbe also zwei "Argumente" weniger gegen eine Reko.

  • Dieser Unsinn ist doch am einfachsten dadurch zu entkräften, daß man darauf hinweist, daß die Nazis den Sandstein nicht erfunden haben, sondern selbiger seit vielen Jahrhunderten in aller Welt verwendet wurde.

    Aber das ist eben der späte Sieg der Nazis, daß sie viele Dinge in Verruf gebracht haben, obwohl diese Dinge schon lange vor den Nazis dagewesen waren. So mußten sich etwa auch schon oft Pfadfinder anhören, sie erinnerten - allein schon wegen ihrer Tracht mit Halstuch - an die Hitlerjugend. Die Pfadfinderbewegung stammt aber aus England, und es gab in Deutschland schon vor der Ersten Weltkrieg Pfadfindergruppen. Die Nazis haben das Outfit einfach abgekupfert, die Pfadfindergruppen aufgelöst und stattdessen die HJ eingeführt.

    Und trotzdem bleibt es für viele Leute dabei: Was es bei den Nazis so oder so ähnlich schon gab und was die Nazis gut fanden, ist tabu. Und was im Krieg zerstört wurde, wurde im Zweifel zu recht zerstört -entweder als militärisch sinnvolle Maßnahme (jedes verbrannte Fachwerkhaus hat den Krieg verkürzt) oder einfach als gerechte Strafe (denn die Fachwerkhäuser haben ja viele Verbrechen begangen). Zwar schade um die schöne Altstadt, aber das gehört so...

  • Zitat von "RMA"

    Die Nazis schließlich wollten die Altstadt übrigens zunächst völlig abreissen, da sie als Brutstätte des Proletariats, sprich einfacher Arbeiter und damit eher für die linke politische Richtung zu begeisternder Menschen galt.

    Ich habe die Sendung im HR-Fernsehen ebenfalls gesehen und mir ist noch sehr genau in Erinnerung geblieben, dass laut dem Kommentator wegen der armen Bevölkerung die Nationalsozialisten in den Jahren vor 1933 in der Frankfurter Altstadt anders als in den übrigen Stadtteilen besonders starken Zulauf erhalten hätten.

    Historische Wahrheit, Fehlinformation aus Unkenntnis oder versteckte nachträgliche "Rechtfertigung" für die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg?

  • Kann durchaus beides stimmen, ich kenne die genauen Verhältnisse in Frankfurt nicht, aber in Berlin hat sich die SA auch aus den Arbeitervierteln rekrutiert, es wird im nachhinein zwar immer vom roten Wedding, dem roten Dreieck usw. als Hochburgen des linken Widerstands gesprochen, was sicherlich auch stimmte, aber die so genannten Armenviertel waren allgemein recht radikalisiert, in beide Richtungen.

    Insofern vermutlich eine Halbwahrheit, aber keine Lüge.

  • Ich habe am Sonntag Abend mit Herrn Jörg Adrian Huber telefoniert, dem Produzenten des Films „Als Frankfurt 100 Gassen hatte“. Wir haben etwa 15 Minuten über den Film gesprochen. Die Situation ist folgende: Huber wollte die Geschichte der Altstadt und den Stand der Diskussion in Bezug auf das Technische Rathaus Areal zusammenfassen, zunächst einmal ohne Wertung. Und er hat sich richtig Mühe gegeben und Material zusammengetragen, das locker gereicht hätte die doppelte Sendezeit zu füllen. Da es aber nur 45 Minuten waren, musste anschließend herausgekürzt werden. Dabei war er nicht alleine, es gab da noch einen Redakteur des HR, der maßgeblich mitentschieden hat. Und dessen Meinung war: Wir müssen den alten Frankfurtern, die die Altstadt noch persönlich kannten, eine Stimme geben, so lange sie noch eine haben. Das hat letztlich dazu geführt, dass der Teil mit Dominik und mir fast völlig herausgefallen ist. Die Sendung hat übrigens einiges an Aufsehen erregt. Der HR und Herr Huber haben zahlreiche Rückmeldungen erhalten, zumeist positiver Art. Hier könnt ihr übrigens auch etwas tun: Gebt dem HR ein Feedback! Lobt die Sendung und sagt auch, dass euch – als jungen Leuten – die Stimme von Dominik und mir gefehlt hat. Beim HR überlegt man nämlich schon jetzt, mehr über die Frankfurter Altstadt zu produzieren. Und wenn viele junge Leute unter den Zuschauern sind, wären Dominik und ich auch bei einer nächsten Sendung wieder dabei!

  • Zitat von "jörg"

    ... Huber wollte die Geschichte der Altstadt und den Stand der Diskussion in Bezug auf das Technische Rathaus Areal zusammenfassen, zunächst einmal ohne Wertung. ...Dabei war er nicht alleine, es gab da noch einen Redakteur des HR, der maßgeblich mitentschieden hat. ...

    Lob kommt mir bei diesem zensierten Machwerk ganz bestimmt nicht über die Lippen. Wenn die Geschichte der Altstadt erst 1933 beginnt und Kunsthistoriker und Historiker erst gar nicht gefragt werden, genauso wie wirklich repräsentative Interviewpartner, so bin ich doch arg enttäuscht vom HR (und seinem Redakteur). Kann Herr Huber nicht einfach seinen Originalfilm bei youtube veröffentlichen, damit wir uns die unzensierte Version anschauen dürfen ?

  • Zitat von "Schloßgespenst"

    Aber das ist eben der späte Sieg der Nazis, daß sie viele Dinge in Verruf gebracht haben, obwohl diese Dinge schon lange vor den Nazis dagewesen waren.

    Man denke zum Beispiel an die Jahrtausende alten germanischen Runen, die heute immer noch einige Leute in NS-Nähe zu rücken versuchen, oder an die Frakturschrift, obwohl diese gar erst von Hitler als offizielle Schrifttype abgeschafft wurde. Und so plump und selektiv läuft das dann auch oft in der Fachwerk- und Altstadtdiskussion.
    Von einem "späten Sieg der Nazis" würde ich dennoch nicht sprechen, das wäre mir eine zu einseitige Schuldzuweisung. Eher schon könnte man reden von einer völlig fehlgeleiteten bzw. von spezifischen Interessen bestimmten Form von "Wiedergutmachung".

    Ich habe den oben angeführten Film nicht gesehen. Aber wurde denn darauf hingewiesen, daß es den heutigen Rekonstruktionsanhängern keineswegs darum geht, die sanitären Verhältnisse des 18. Jahrhunderts wiederherzustellen? Denn wenn man nur auf die muffeligen Wohnverhältnisse früherer Zeiten verweist, um dann direkt überzuleiten, daß sich Reko-Freunde eine Wiederherstellung der damaligen Architektur wünschen, könnte es für viele Zuschauer durchaus so wirken, als wollten diese Leute auch zurück zu Plumpsklo und Waschtrog.

  • Zitat von "jörg"

    Ich habe am Sonntag Abend mit Herrn Jörg Adrian Huber telefoniert, dem Produzenten des Films „Als Frankfurt 100 Gassen hatte“. Wir haben etwa 15 Minuten über den Film gesprochen. Die Situation ist folgende: Huber wollte die Geschichte der Altstadt und den Stand der Diskussion in Bezug auf das Technische Rathaus Areal zusammenfassen, zunächst einmal ohne Wertung. Und er hat sich richtig Mühe gegeben und Material zusammengetragen, das locker gereicht hätte die doppelte Sendezeit zu füllen. Da es aber nur 45 Minuten waren, musste anschließend herausgekürzt werden. Dabei war er nicht alleine, es gab da noch einen Redakteur des HR, der maßgeblich mitentschieden hat. Und dessen Meinung war: Wir müssen den alten Frankfurtern, die die Altstadt noch persönlich kannten, eine Stimme geben, so lange sie noch eine haben. Das hat letztlich dazu geführt, dass der Teil mit Dominik und mir fast völlig herausgefallen ist. Die Sendung hat übrigens einiges an Aufsehen erregt. Der HR und Herr Huber haben zahlreiche Rückmeldungen erhalten, zumeist positiver Art. Hier könnt ihr übrigens auch etwas tun: Gebt dem HR ein Feedback! Lobt die Sendung und sagt auch, dass euch – als jungen Leuten – die Stimme von Dominik und mir gefehlt hat. Beim HR überlegt man nämlich schon jetzt, mehr über die Frankfurter Altstadt zu produzieren. Und wenn viele junge Leute unter den Zuschauern sind, wären Dominik und ich auch bei einer nächsten Sendung wieder dabei!

    Das klingt doch gut! Leider finde ich auf der HR-Webseite keine Adresse, wo man Kritik hinmailen könnte, weißt du da vielleicht genaueres?

    P. S.: Guck' doch mal bitte in deine eMails. :)

    Zitat von "Oliver"

    Lob kommt mir bei diesem zensierten Machwerk ganz bestimmt nicht über die Lippen. Wenn die Geschichte der Altstadt erst 1933 beginnt und Kunsthistoriker und Historiker erst gar nicht gefragt werden, genauso wie wirklich repräsentative Interviewpartner, so bin ich doch arg enttäuscht vom HR (und seinem Redakteur). Kann Herr Huber nicht einfach seinen Originalfilm bei youtube veröffentlichen, damit wir uns die unzensierte Version anschauen dürfen ?

    Also sorry, den Film als zensiertes Machwerk zu bezeichnen finde ich gelinde gesagt daneben. Die Begründung des Redakteurs, ersteinmal alten Frankfurtern eine Stimme zu geben, ist doch nur richtig, es gibt noch genug Zeit, die heutige Generation - also uns - zu Wort kommen zu lassen, und das ist ja laut Jörgs Beitrag auch schon geplant.

    Sich so verbohrt zu geben ist nicht besser als die Haltung, die etwa der BDA bezüglich der Rekonstruktion einnimmt... ist eine unkritische Jubelfanfare auf die Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt tatsächlich das, was du von einem öffentlich-rechtlichen Sender erwartest? :augenrollen:

  • Zitat von "RMA"

    ....ist eine unkritische Jubelfanfare auf die Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt tatsächlich das, was du von einem öffentlich-rechtlichen Sender erwartest? :augenrollen:

    Hallo RMA, bitte den gesamten Beitrag lesen. Es geht mir um die Begrenzung der Kunst- und Kulturgeschichte der Altstadt auf eine 12jährige kurze Periode. Damit wird die Altstadt viel enger mit den Nazis zusammengebracht, als sie wirklich miteinander zu tun hatten. 1000 Jahre sah die Altstadt keine Nazis - nur 12 Jahre. Ich verstehe nicht, weshalb in dem Film nur diese 12 Jahre eine Rolle spielte und die restliche Zeit dermaßen vernachlässigt wurde. Und da Jörg ja selbst mit dem Produzenten gesprochen hat und dieser gesagt hatte, daß der Film ursprünglich die ganze Geschichte dargestellt hätte, muß man hier leider von Zensur sprechen. Der HR-Redakteur wollte offensichtlich den Film als politischen Film mit einer klaren Aussage versehen. Das hat er geschafft.

  • Es ging, so wie ich das verstanden habe, in dem letztendlich gezeigten Film in erster Linie um eine Bestandsaufnahme des Zustandes vor der Zerstörung anhand von Zeitzeugenberichten und Filmaufnahmen.

    Das konzentriert sich nunmal automatisch auf die Zwischenkriegszeit, oder wie viele Zeitzeugen von der letzen Kaiserkrönung willst du auftreiben?

    Der Anspruch eines kompletten Geschichtsabrisses wurde aus redaktionellen Gründen aufgegeben, dabei von Zensur zu sprechen ist gelinde gesagt, vermessen.

  • Es ist natürlich schon so, dass die gesamte Stadtgeschichte thematisiert wurde. Die Reduktion auf 12 Jahre Naziherrschaft, wie es Oliver schildert, hat es in dem Film objektiv nicht gegeben. Subjektiv kann der Eindruck entstehen, dass dem so sei, aber da es ja v.a. ein Zeitzeugenfilm geworden ist, ist dieser Umstand auch nicht weiter verwunderlich, siehe die Argumentation von Trips, der ich mich gerne anschließe. Um es den Skeptikern unter euch deutlich zu sagen: Ich bin auch nicht glücklich über die Entscheidung, unsere Wortbeiträge herauszuschneiden, das ist ja völlig klar, und ich möchte diese Entscheidung auch nicht verteidigen. Aber wenn ihr (die Skeptiker) wirklich was verändern wollt, dann schreibt bitte nicht nur hier ins Forum, sondern auch an den HR. Oder ruft an! Damit könnt ihr nämlich wirklich was bewegen, indem ihr dafür sorgt, dass wir wieder ins Programm kommen und uns dann nicht das Wort abgeschnitten wird. Wenn ihr hingegen lieber schmollen wollt, dann werden eben wieder andere Meinungen die Oberhand gewinnen. Man darf ja auch nicht vergessen, wer in der Altstadt-Dokumentation glücklicherweise NICHT zu Wort kam, z.B. D.W. Dreysse, Planungsdezernent Schwarz, Stadtplanungsamtsleiter von Lüpke, Leute vom BDA, modernistische Architekten (z.B. Stefan Forster), der Architekt des Technischen Rathauses (der bereits mehrfach in der Presse das Hohelied auf sein eigenes Gebäude anstimmen durfte) uswusw.
    Hier einige Adressen, was besseres weiß ich jetzt auch nicht:
    HR-Zuschauerservice
    Tel: 069 1555111
    Fax: 069 1555155
    Mail: mailto:hr-fernsehen@hr-online.de">hr-fernsehen@hr-online.de

  • Mein Freund hat wieder einen Leserbrief geschrieben (vgl. http://www.aphforum.de/forum/viewtopi…=asc&start=1356:

    Überflüssige Äußerungen mal wieder:

    Das Wort "Hessenpark" ist so unpassend wie abgedroschen (wer erklärt dem verrückten Professor den Unterschied zwischen einem Freilichtmuseum und Rekonstruktionen am Originalstandort?), und was Frankfurts Besucher angeblich erwarten, ist sowas von belanglos (wenn man danach ginge, könnte man gleich gläserne Wolkenkratzer um den Dom gruppieren).

    Man sollte auch auf diesen Brief reagieren. Macht es diesmal jemand von Euch (vielleicht einer mit Frankfurt als Wohnort)?

  • Um noch mal auf die Sendung „Als Frankfurt 100 Gassen hatte“ und die Diskussion in diesem Forum über den Inhalt zurückzukommen: Ich erhielt heute einen Anruf von einem Redakteur des HR, der mir erzählte, dass die Sendung beim Publikum sehr positive Reaktionen hervorgerufen hat und dabei auch mein Durchlauf (Hinter dem Lämmchen, Hühnermarkt bis ins Metzgerhöfchen) bei vielen Leuten gut angekommen ist. Der HR plant nun für Spätsommer/Frühherbst eine Wiederholung der Sendung und eine anschließende Live-Podiumsdiskussion (am liebsten wäre ihnen ein Ort zwischen Dom und Römer), und man kann sich vorstellen, dass ich auch auf dem Podium sitzen werde. Die Chancen dafür stehen momentan 50/50. Außerdem hätte der HR auch Interesse an weiteren kleinen Filmchen in meinem Modell, um diese dann zu senden. Ich möchte mich hiermit bei allen denen unter euch bedanken, die dem HR ein Feedback gegeben haben. Übrigens – ich hab extra gefragt – man ist auch weiterhin interessiert an Rückmeldungen. Wer also noch keine geschrieben hat, der kann das gerne noch tun.

  • Zitat von "Schloßgespenst"

    Mein Freund hat wieder einen Leserbrief geschrieben

    Der Leserbrief wirft einige Fragen auf:

    1. "In Frankfurt gibt es Fachwerkhäuser genug..."
    - Wer definiert eigentlich, wann es "genug" ist? Es gibt noch viel mehr Beton-, Stahl- und Glashäuser als Fachwerkbauten in Frankfurt. Ist es dann auch "genug" mit Glasbauten in Frankfurt?...

    2. "...Höchst und Sachsenhausen. Die brauchte man gar nicht zu rekonstruieren, die müßten nur saniert werden, um Wärme und Geborgenheit und das vermisste Heimatgefühl auszustrahlen"
    - Warum sollen Wärme, Geborgenheit und Heimatgefühl nur in einigen kleinen Inseln in Höchst und Sachsenhausen erfahrbar bleiben? Haben nicht alle Bürger einen Anspruch auf solche Behaglichkeiten?

    3. "Akzeptieren wir doch endlich, daß auf dem [lexicon='Römerberg'][/lexicon] diese Chance seit 60 Jahren vertan ist. Man hat sich immer bewußt dagegen entschieden."
    - Warum sollte man nicht Entscheidungen der Vergangenheit auch als Fehler bewerten (Scheffler spricht sogar selber von einer "vertanen Chance") und irgendwann eben einfach andere Entscheidungen treffen können?

    4. "Stellen wir uns doch dieser Herausforderung an eine moderne, auf die Zukunft hin ausgerichtete Großstadt."
    - Könnte nicht die Altstadtrekonstruktion incl. Fachwerk gerade die modernste und auf die Zukunft ausgerichtete Lösung sein? Bzw. welche Zukunft würde man sich statt dessen z.B. von einigen Büro- und Hotelblöcken erwarten, wie sie ursprünglich von KSP Engel und Zimmermann geplant waren?

    5. "Frankfurts Besucher erwarten kein Fachwerk in der Innenstadt."
    - Kann sein, daß sie es nicht erwarten. Überraschen wir sie dann doch einfach...