Leipzig - Maßnahmen zur Gestaltung des Straßenraumes

  • Treppenanlage von Max Klinger soll ins Stadtbild zurückkehren

    Auch für alle Stadtbild-Freunde hier noch die Info, dass die historische Jugenstil-Treppe am ehemaligen Matthäikirchhof (heute Stasi-Bunker) wieder aufgebaut wird:
    http://www.l-iz.de/Politik/Brennpunkt/2009/03/Treppenanlage-von-Max-Klinger--200903161913.html\r
    http://www.l-iz.de/Politik/Brennpunkt/2 ... 61913.html


    Ich hatte mir vor längerer Zeit schonmal die Mühe gemacht und mithilfe einiger historischer Bilder auf einer heutigen Übersichts-Karte den ungefähren Standort der völlig zerstörten Gebäude am Matthäikirchhof eingezeichnet. Dabei kam folgendes heraus:

    http://i249.photobucket.com/albums/gg231/T…thikirchhof.jpg

    Und so kann man sich das noch besser vorstellen.
    Vor Bau des heutigen Museums "Runde Ecke" (roter Rahmen):http://i249.photobucket.com/albums/gg231/T…hikirchhof2.jpg

    Nach Fertigstellung des Baus: http://i249.photobucket.com/albums/gg231/T…hikirchhof3.jpg

    Heutige Situation: http://i249.photobucket.com/albums/gg231/T…hikirchhof1.jpg

    Wir stellen fest, dass nur der rote Komplex, also das angesprochene heutige Museum, erhalten geblieben ist.
    Sowohl das blaue, als auch das schwarz eingezeichnete Bürgerhaus fehlen heute. Wobei man auf den ersten Blick denken könnte, dass das blaue Gebäude erhalten wurde. Jedoch ist das nur ein Neubau, der zu DDR-Zeiten an die "Runde Ecke" angebaut wurde und mit dem Vorgängerbau nix mehr gemeinsam hat. Sonderlich toll sieht das Ding auch nich aus.

    Die Klinger-Treppe müsste sich also nach meinen Bildvergleichen ungefähr zwischen den zwei roten Linien befinden, die ich eingezeichnet habe: http://i249.photobucket.com/albums/gg231/T…hikirchhof1.jpg

    Leipzig - Back to the roots

  • Vielen Dank Denk_mal für die vielversprechende gute Nachricht. Kann uns denn jemand ein Photo der ursprünglichen Treppenanlage zeigen, damit wir wissen woran wir uns demnächst wieder erfreuen können?

  • ^ Kein Problem:


    Quelle: Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon], http://www.[lexicon='leipzig'][/lexicon].de/imperia/md/images/Natur/Parks/treppe.jpg\r
    www.[lexicon='leipzig'][/lexicon].de/imperia/md/images ... treppe.jpg


    Und damit du dir eine Vorstellung über die Einordnung der Treppe ins (leider zerstörte) ehemalige städtebauliche Umfeld machen kannst, hier ein Bild des einläufigen Treppen-Vorgängers (Dank an Leipziger für die Info!):


    Quelle: Stadtgeschichtliches Museum [lexicon='Leipzig'][/lexicon]

    Ein wirklich traumhaftes Foto! :weinen:

    Und ab 2010 kannst du dir dann vor Ort selber ein Bild machen. :)

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  • ..Also wird die größere Treppe wiederkommen? :peinlich:

    Es ist schön wie die Ringgestaltung wieder vervollständigt wird.. Beim Brühl wird es zumindest auch spannend werden..

    PUBLICO CONSILIO PUBLICAE SALUTI

  • Für alle Klinger-Treppen-Fans hier noch ein Videobeitrag von [lexicon='Leipzig'][/lexicon] Fernsehen:

    http://www.[lexicon='leipzig'][/lexicon]-fernsehen.de/default.aspx?ID=5846&showNews=393486\r
    www.[lexicon='leipzig'][/lexicon]-fernsehen.de/default ... ews=393486

    Hinweis: Ab Minute 1:00 wird ein detaillierter Lageplan eingeblendet. Also das wird wirklich richtig genial, da bin ich mir sicher! It's coming home, it's coming home... :zwinkern:

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  • Zitat von "Denk_mal"



    Quelle: Stadtgeschichtliches Museum [lexicon='Leipzig'][/lexicon]

    Ein tolles Projekt. Herzlichen Glückwunsch [lexicon='Leipzig'][/lexicon]!

    Gab es eigentlich überhaupt einmal Überlegungen die Matthäikirche oder etwas in dieser Kubatur wiederzuerrichten?

  • Denk_mal: vielen Dank für die Photos. Das geht ja mal wirklich in die richtige Richtung, so wie wir sie uns das vorstellen. Prima.

  • Kindvon2dresdnern:

    Also bislang hat sich die Stadt zu dem recht großen Areal rund um die ehemalige Matthäikirche überhaupt noch nicht geäußert. Sicher scheint nur, dass der "Stasi-Bunker" früher oder später wegkommt. Und danach? An einen Wiederaufbau der Matthäikirche glaube ich nicht so recht. Viel mehr hoffe ich, dass man vielleicht hier und da doch ein altes Bürgerhaus rekonstruiert und auf jeden Fall die historischen, schmalen und verwinkelten Grundrisse wiederaufnimmt. Am Standort der ehemaligen Kirche könnte man einen Platz schaffen, da die ehemalige Kirche einst von Bürgerhäusern umgeben war. Einen Kirchplatz? :zwinkern:

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  • Da "Leipziger" hier ( http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?…1794&start=1260">viewtopic.php?f=19&t=1794&start=1260) auf die "allmorgentlichen Autoschlangen am Floßplatz" verwies, möchte ich hiermit nochmals die Alternative einer zweiten Südausfallstraße zur Entlastung visualisieren, die so oder so eventuell auch vom Stadtplanungsamt angedacht wird? Vielleicht auch nur in einer kürzeren Version bis zur Semmelweisstraße oder gar nur bis zur Richard-Lehmann-Straße, aber auf jeden Fall im Süden entlang der Bahngleise bis zur heutigen B95 und späteren A72.

    Zudem noch eine Frage an "Leipziger": Soll die von dir angesprochene "ebenengleiche Verlängerung der Körnerstraße über die Bahngleise bis in die Südostvorstadt" (im Bild blau eingezeichnet) und damit wahrscheinlich auch die Verbindung mit der Johannisallee nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben werden, oder bezieht sich das auch auf den MIV?
    Und selbst wenn die angedachte Verbindung nur für Fußgänger und Radfahrer käme, frage ich mich, wieso man den City-Tunnel dann schon in Höhe Shakespearestraße ans Licht kommen lassen hat und somit nun ein paar Meter weiter südlich eine Brücke bauen müsste, statt den Tunnel einfach ein wenig zu verlängern?

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  • ^ Der Tunnel wurde nicht verlängert, da er verkürzt wurde. Um Kosten zu sparen. Hunderte Tunnelmeter sind eben teurer als eine Brücke. Ursprünglich sollte sich der südliche Tunnelmund direkt an der Semmelweisstrasse befinden.

  • Das Problem ist ja, wohin mit dem ganzen Verkehr, der über B2/B95 direkt in die Stadt aus Richtung Süden kommt. Auf dem Bild sieht man ja schön unten links sich die Schnellstraße entlangschlängeln. Genau dort müßte Entlastung ansetzen.

  • ^ Nunja, zumindest die Planungen für den Süden hat die Stadt ja schon konkretisiert und visualisiert: Entlang der Bahngleise soll eine Entlastungsstraße von ungefähr Höhe Richard-Lehmann-Straße, die Arno-Nitzsche-Straße und Bornaische Straße unterquerend, bis zur Kreuzung mit der B2 realisiert werden. Wann diese Verbindung konkret kommt und gebaut wird, darüber ist meines Wissens nach bislang nichts bekannt. Das Ganze sollte einst bis 2015 fertiggestellt sein. Unrealistisch aber sicher noch machbar. Problematisch erscheint mir vor allem der Kreuzungsbereich mit der B2 im Süden, da hier ein kleines Waldstück im Weg steht. (http://www.bing.com/maps/default.aspx?v=2&FORM=LMLTCP&cp=51.295464~12.378094&style=h&lvl=17&tilt=-90&dir=0&alt=-1000&phx=0&phy=0&phscl=1&encType=1\r
    http://www.bing.com/maps/default.aspx?v ... &encType=1)

    Dase: Es geht hier ja eben gerade nicht um hunderte von Tunnelmetern, sondern um schlimmstenfalls 100m. Das ist es ja gerade, was mich zum Nachdenken gebracht hat. Aber eventuell ist eine Fußgängerbrücke, so sie denn gebaut wird, billiger als 100 Meter Tunnelverlängerung? Fragen über Fragen. Lange werden wir wohl auf die Antwort nicht mehr warten müssen.

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  • @Denkmal
    Ich habe mich vertan. Genau dort, wo jetzt der City-Tunnel endet, ist ein Fußweg in der Verlängerung der Shakespeare-Str. (nicht: Körner Str.) vorgesehen.
    Ein Verlängern der Johannisallee wie von User Denkmal in das Google-Map-Bild eingezeichnet, ist nicht möglich, weil hier ein Schulgrundstück "im Weg" ist. Bei dem vor kurzem ausgelobten Wettbewerb für die Schule gab es auch Arbeiten, die die Fortführung der Johannisallee als Sichtachse bis an die Bahngleise vorsahen. Diese Qualität war offenbar nicht gewünscht bzw. die Jury hat dies aufgrund des zu kleinen Modellausschnitts nicht erkannt.

  • Denk_mal: Die gezeigte Version, die ja wie geschrieben auf der Planung der Stadt zwischen B2 und Richard-Lehmann-Straße basiert, fände ich zur Abwechslung mal wirklich sinnvoll, insbesondere durch die angesprochene Entlastung des Floßplatzes. Das im Gegensatz zur städtischen Planung, deren "Südwest-Variante" noch komplett bis Stötteritz an der Bahn bzw. durch die Kommandant-Prendel-Allee führen würde. Wenn, dann würde man das Ganze aber sicherlich nur bis zur Semmelweisstraße führen, damit der Verkehr auf dem Tangentenviereck landet.

    Zur Brücke: ich war nicht mit dem Maßband da, aber wenn ich mich korrekt erinnere, befindet sich der Tunnelmund zwischen Körner- und Shakespearestraße. Das wären ca 350-450 m von der Station Semmelweisstrasse. Ich glaube da braucht man keine Milchmädchenrechnung für aufmachen, um wieviel billiger das kommt. Tunnel sind nunmal extrem teuer, das auch deinen ab und an im DAF-geäußerten Unterpflasterstraßenbahn-Ideen nicht unbedingt entgegenkommt. Leider habe ich auf Anhieb weder Informationen zur konkret gesparten Geldsumme noch nur den eingekürzten Tunnelmetern gefunden. Das dürfte aber bereits Ende der 90er so entschieden worden sein - vielleicht kann ja einer der anderen hier mit konkretem Zahlenmaterial aushelfen.

    Grüße,
    *D

  • ^ Dase, du hast mich falsch verstanden. Es ging mir NIE um einen Tunnel bis zur Semmelweisstraße, sondern nur um die Verlängerung von Höhe Shakespearestraße bis zur Körnerstraße (was eben max. 100 Meter sind; wenn überhaupt). Aber das hat sich nach der Korrektur von Leipziger ja nun sowieso erledigt, da besagter Rad- bzw. Fußweg nun doch in Höhe der Shakespearestraße kommen soll. Eine direkte Verbindung für den MIV hätte ich ohnehin für nicht so optimal gefunden, da dadurch viel Verkehr durch heute recht ruhige Gegenden gelenkt worden wäre. Da müsste die neue Semmelweisbrücke völlig ausreichen.

    Dass man heute schon die Trasse einer verlängerten Johannisallee verbaut, zeigt dass man eventuellen Durchgangsverkehr aus Süden kommend gen Mitte/Mitte-Ost (Gerichtsweg) zukünftig lieber über Semmelweisstraße und Prager Straße und Verkehr gen Mitte/Mitte-Süd (Windmühlenstraße) über Semmelweisstraße und Straße des 18. Oktobers verlaufen lassen möchte. Problematisch scheint hier einzig die häufige Querung mit der Tram und damit viele Ampelphasen. Aber das PKW-Fahren muss ja auch irgendwie bestraft werden. :P

    Leipziger: Danke für die Nennung der konkreten Gründe! Im Neuen Rathaus findet derzeit eine Ausstellung zur Entwicklung des Areals südlich des Bayerischen Bahnhofs statt. Die Teilnehmer des Wettbewerbs haben teilweise eine entsprechende Wege-Verbindung eingezeichnet. Aber das sind ja meines Wissens alles nur Ideen und noch keine konkreten Planungen. Zudem ist auf einem Entwurf zu sehen, dass die zerstörte Nord-Seite des Bayerischen Bahnhofs historisch korrekt wieder aufgebaut werden soll. :D Andere wiederum haben eine moderne, typisch kastenförmige, Variante visualisiert. :augenrollen: Mal schauen, was dann letztlich kommt.

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  • ^ Stimmt, dann habe ich dich wirklich mißverstanden. Die Kürzung des Tunnels erfolgte ja als Kostensparmaßnahme und einen Masterplan für das Gelände des bayrischen Bahnhofs gab es damals wie heute noch nicht. Und nur für eine theoretisch mögliche Verbindung zusätzliche Tunnelmetter zu bauen, wäre definitiv wieder als gelverschwendung beklagt worden. Hast du eventuell Bilder aus der Ausstellung, bzw. bis wann findet diese statt?

    Eine Verbindung der Johannisallee mit der Körnerstraße ist seitens der Stadt m.E. nicht gewünscht, weil insbesondere Letztere dann zusätzlichen ungewünschten Verkehr anziehen würde. Sofern es nur um einen Rad- und Fussweg geht, muss der ja nun keineswegs unbedingt zur Körnerstraße führen, sondern könnte auch Richtung Shakespearestraße verlaufen oder alternativ in einem Bogen bis zum Tunnelmund geführt werden. Das sehe ich als vollkommen unproblematisch an. im Fall der Fälle ist ja immer noch eine Überbauung des Auftauchbereiches, ob mit Gebäuden oder "Landschaft" möglich.

  • ^ An deine letzte Aussage anknüpfend noch 'ne kurze Frage: Ist eine Überbauung von Tunneln heute bei den recht strengen Sicherheitsmaßnahmen eigentlich noch möglich? Konkret: Wenn der Tunnel bis südlich zur Semmelweisstraße verlängert worden wäre, hätte man dann die Fläche nördlich davon komplett bebauen und nutzen können?

    PS: Ein paar Bilder der Ausstellung stell ich heut Abend noch ein, kein Problem.

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  • Wie versprochen, hier ein paar Bilder:

    Was mir persönlich sehr gefällt ist, dass einige Wettbewerbsteilnehmer die schönen, jedoch heruntergekommenen Backsteinbauten im Bahnhofsumfeld erhalten wollen.

    Andere dagegen wollen erstmal rigoros abreißen. Weils in dem riesigen Areal ja vor allem auch an Freiflächen mangelt...

    Weitere Ideen aus der Vogelperspektive:

    Und wie schon angesprochen, hier die Visualisierung des rekonstruierten Nordflügels des Bayerischen Bahnhofes:

    Ich hoffe, dass der Bahnhof genau so rekonstruiert wird und man sich nicht für sowas Unschönes wie im Folgenden entscheidet.
    Unpassender, unharmonischer und rücksichtsloser kann ein Neubau gar nicht sein. Vor allem wenn man bedenkt, dass der Bayerische Bahnhof der älteste erhaltene Kopfbahnhof Deutschlands ist!!!

    Zu guter letzt noch ein paar historische Bilder:
    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/pk004271.jpg\r
    museum.zib.de/sgml/bilder/gross/pk004271.jpg
    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/pk000892.jpg\r
    museum.zib.de/sgml/bilder/gross/pk000892.jpg

    Die früheren Straßenverläufe im Umfeld:
    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/mu001167.jpg\r
    museum.zib.de/sgml/bilder/gross/mu001167.jpg

    Rechts im Bild die Kohlenstraße, die heute schon ca. 70 m vorher endet und Richtung Hohe Straße abkickt. Das Gebäude rechts wurde im Krieg zerstört und steht heut nicht mehr.
    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/pk000770.jpg\r
    museum.zib.de/sgml/bilder/gross/pk000770.jpg

    Hier ist das zerstörte Gebäude links noch zu sehen. In der Mitte verläuft die sehr schmale Bayrische Straße (heute Arthur-Hoffmann-Straße).
    Die Bebauung rechts im Bild wurde auch komplett zerstört. Dort verläuft heute eine 4-/7-spurige Straße und um ca. 50 m versetzt befindet sich ein Plattenbauriegel mit enormen Ausmaßen. Theoretisch müsste man nicht einmal dieses Ungetüm abreißen, um die historischen Baukanten wieder aufzunehmen und neu zu bebauen. Man müsste nur die Straße wieder auf ein sinnvolles Maß zurückschrumpfen.
    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/gr019593.jpg\r
    museum.zib.de/sgml/bilder/gross/gr019593.jpg

    Das ganze nochmal als echtes Photo: http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/s0030445.jpg\r
    museum.zib.de/sgml/bilder/gross/s0030445.jpg

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