Hier der restliche Artikel:
ZitatDie Dresdner, die gestern Zeugen der Aktion wurden, haben dazu ihre eigene, jedoch einhellige Meinung. „Es ist eine berechtigte Kritik. Allein die Panzerwaschanlage (gemeint ist der Brunnen, Anm. d. Red.) ist ein Urbild der Hässlichkeit“, sagt Wolfram Just, der spontan zur Kamera griff. „Wenn die Gestaltungskommission der Stadt sagt, dass die Dresdner auf die geschulten Augen vertrauen sollen, dann empfinde ich das als Frechheit – als ob die Dresdner keinen Geschmack hätten“, so der Rentner empört. Auch junge Leute stimmen den Worten der Aktion zu. „Die Urheber haben recht, mit dem was sie schreiben. Uns gefallen der Springbrunnen und die monströse Wartehalle auch nicht“, sagen Romy Berthold und Oliver Lamm, die mit ihrem Baby vorbeispazierten.
Nicht ganz so kritisch sieht es Dieter Rilke. Der ehemalige Reiseleiter sieht die Gestaltung des Postplatzes als „Zwischenlösung“. „Ich betrachte es als Denkpause oder Vorstufe. Erst einmal soll der Neumarkt fertiggebaut werden und dann wird sich auch hier noch etwas ändern“, sagt Rilke.
Am Mittag war das Stillleben bereits verschwunden. Die Stadt ließ es entfernen und ins Ortsamt Altstadt bringen. „Wer es haben möchte, kann es gegen eine Gebühr von 70Euro im Ortsamt abholen“, sagt der Pressesprecher der Stadt, Kai Schulz.
In der Printausgabe steht übrigens heute noch ein großer halbseitiger Artikel zum KIB-Quartier, der den offenen Brief der GHND an Jörn Marx wiedergibt und vergleichend den Siegerentwurf mit Theiss vom Altmarkt aus zeigt. Erfreulicherweise ist dieser Artikel nicht tendentiös gegen die GHND gerichtet, wie es früher oft der Fall war.