• Schsische Zeitung [online] - Dresden: Theaterruine St.-Pauli bekommt ein Glasdach

    Kopieren? Eher rekonstruieren. Aber das scheint für manche Architekten wohl das gleiche zu sein. Auch scheinen Ruinen (welche die Zerrissenheit unserer ach so schrecklichen Zeit dokumentieren) ein besonderer Kult zu sein, den es zu pflegen gilt. Ruinenkult. :kopfschuetteln:

    Mal davon abgesehen macht so ein Glasdach im Sommer am Abend schon was her. Dazu noch Theater.
    Geht schon klar. Waren selber schon zu ein paar Aufführungen.

  • Nun ja, das sieht doch so übel nicht aus... :o
    Jetzt kommt`s darauf an wie wertig die Baustoffe und die Handwerkskunst ist und wie das Dach dem alten Mauerwerk eingefügt wird, organisch oder als Fremdkörper!? Wellenförmiges Dach, hat doch was! Sieht man vom Innenraum in den Himmel und zum Turm. Alternative zur geblähten Plastiktüte im Schloß!
    Dresden, die Stadt der Überdachungsexperimente :augenrollen:
    Ihr merkt, so ganz kann ich mich nicht dafür erwärmen, oder doch!?

    (Wo steht denn diese Ruine? Ist mir nicht bekannt gewesen, daß es sie überhaupt gibt)

  • Also das Dach sieht so schlecht nicht aus, das meine ich auch. Besser als das Schloßdach, meine ich auch.

    Ich hab mal auf bing.maps geschaut, wo die egentlich genau steht. Und oho, da bin ich früher immer vorbei gefahren. Die Kirche ist mir nie so richtig bewusst aufgefallen. Könnte sich mit dem Dach ändern. Aber jetzt überschleicht mich das Gefühl, dass das durchaus schöne Dach für die falsche Kirche ist. Die Ruine gibt dem Stadtteil einen Hauch Romantik. Schade, dass davor ein Spielplatz ist, da kommt die Kirche nicht so zur Geltung. Nichts gegen den Spielplatz, aber doch schade. Das Dach wäre viel passender auf einem alten Fabrikbau aus Backstein.

    Aufpassen müsste man nur, ob das Dach auch wirklich so strahlend weiss daher kommt. Viele Visualisierungen aus Glas mit ihrer Transparenz sehen in der Wirklichkeit dann ganz schön grau aus …

  • @ Schortschibär - die eingestürzte Mauer wurde aufgemauert bei der Sicherung 2008 (wenn ich mich nicht täusche). Recht lieblos zwar aber immerhin.

  • @ Henry
    ... :? ... auf den Visualsierungen des Projektes sieht die Mauer aber noch stark dezimiert aus... :ka:

    Quelle: Schsische Zeitung [online] - Dresden: Theaterruine St.-Pauli bekommt ein Glasdach


    Ne Alternative für die Dachmorphologie wäre eine klare Gewölbestruktur. Ein bisschen hat der Architekt das ja angedeutet, meine ich zu erkennen!?

    Hier die Seite des Architekten mit mehr Abbildungen:

    Daehne Architekten



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    Aktuell
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    Kirchruine St. Pauli | Dresden

    Bei den übrigen Projekten fällt auf, daß sie über die Jahre kantiger, quadratischer, steriler, eben mainstreamiger werden. Vorbei der Geist eines "Nürnberger Ei's" mit halbmondförmigen Haushälften. Aber der Architekt hat Erfahrung mit historischen Gebäuden. Zumindest hält er sich diese zugute. Seine Seite begrüßt unter "Projekte" mit der Sanierung des Renaissance-Rathauses von Mühlberg.

  • Vielleicht war die Mauer auch nur provisorisch gedacht? Jedenfalls wurde aufgemauert. Ne ja wie auch immer.

    Zitat

    Ein Gitterrost aus 20 cm hohen und 2 cm dicken Flachstählen wölbt sich spielerisch über das ehemalige Kirchenschiff.

    Scheint sehr filigran zu werden bei gerade mal 2 cm Dicke. :D

  • Laut gestrigem DNN-Bericht hat der Ortsbeirat Altstadt einstimmig die Erweiterung des Serumwerks Dresden in der Pirnaischen Vorstadt bestätigt. Trotz allem soll der Entscheidung eine große Kontroverse vorangegangen sein, die wegen der Nutzung des Komplexes als Fabrikationsanlage und der architektonischen Gestalt (Wettbewerb noch nicht entschieden) entflammte. Karl-Heinz Hauser von der CDU sagte etwa: "Man lernt schon im ersten Semester eines Bauingenieurstudiums, dass sich neue Projekte der Umwelt anzupassen haben. Das liegt hier nicht vor. Die Pirnaische Vorstadt ist ein Wohngebiet, dessen Häuser vorwiegend Satteldächer haben. Das Serumwerk plant dagegen mit Flachdächern".
    So nobel der Einsatz von Herrn Hauser auch sein mag, wirft er doch ein seltsames Licht auf die CDU. In der Pirnaischen Vorstadt, wo selbst ein solcher Bau eine Aufwertung des Umfeldes bedeuten würde, hat man Probleme mit Flachdächern. An der Hauptstraße in der Inneren Neustadt scheint hingegen alles möglich zu sein.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Auch die TLG beginnt nun ihr neues Geschäftshaus in der Pirnaischen Vorstadt zu errichten.

    Neues Kaufhaus in der Dresdner Altstadt -

    Im Video konnte man leider nicht viel vom geplanten Gebäude sehen. Auf den ersten Blick scheint es ein wenig der neuen Seniorenresidenz am Zoo zu ähneln. Jedenfalls handelt es sich auch bei diesem Projekt am Rande der Altstadt einmal mehr um billigste Investorenarchitekur.

    Und wo sind hier die für die Pirnaische Vorstadt ach so typischen Satteldächer Herr Hauser?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Annenkirche wird innen goldig:

    Schsische Zeitung [online] - Nachrichten Dresden: Lokale News, Politik, Veranstaltungen, Wirtschaft (kostenpflichtiger Artikel)

    Zitat

    [...]Zur Verdeutlichung des Vorher-Nachher-Effekts sind in der Haupt- und Hochzeitshalle Probeachsen an die sanierungsbedürftige Fassade angebracht. Erscheinen diese derzeitig noch in einem laut Weirauch dreckig gelben Ton, so sollen sie künftig durch ein warmes weiches Weiß ersetzt werden. „Wir wissen, dass wir den alten Raumeindruck von 1909 leider nicht mehr beleben können, dafür ist zu viel verschwunden. Aber wir versuchen, so viel wie möglich zu rekonstruieren.“ [...]

  • Ist schon ein eigenartiger Sinneswandel des Herrn Weihrauch. Als ich mich vor knapp Jahresfrist mit ihm über den eigentlichen Neubau dieser Kirche Anfangs des 20. Jahrhunderts unterhalten hatte, legte er über den damaligen Zeitgeschmack ziemlich abfällige Bemerkungen ab und bedauerte den Verlust der einst barocken Ausstattung. Siehe auch:

    http://www.youtube.com/watch?v=Sh2kdrWfTXM

    bzw.

    http://www.starkes-dresden.de/annenkirche/index.htm

  • Na da werden sich die Gewerbetreibenden in der Neustadt ja freuen. Finde ich dort ehrlich gesagt völlig überflüssig und deplaziert. Allein wegen der schlechten Erreichbarkeit. Glaub ich nicht, dass das was wird. Ein Studentenwohnheim würde doch viel passernder sein.

  • Wenn ich mir das Modell genau anschaue, muß ich leider feststellen, daß die beiden Seitenflügel mit Schrägdächern nach der Anton- und Königsbrücker Straße entfernt und durch angenehm richtungslos und wohltuend geerdete Kuben mit Flachdächern ersetzt werden. Übrig bleibt vom bisherigen Gesamtensemble nur der monolithische Turm. Super Lösung :applaus: .

    "Wer das Weinen verlernt hat,
    der lernt es wieder beim Untergang Dresdens."

    Gerhart Hauptmann (1862-1946)

  • Wie hättn ses denn jern: richtungslos anjenehm oder eher jeradlinig straight und cool? In jedem Fall doch aber klar strukturiert mit maximal 2 Jestalungselementen. Türklinke und Fensterknauf :lachen:

    Obwohl - so lächerlich ist das gar nicht. Ich hab mal eine Küche gesehen, wo Architekten gewohnt haben.
    Die hatten keine Schubladengriffe dran. Da war alles schön glatt. Nachteil war, dass man die Schubladen
    nur sehr schwer aufbekommen hat. Die Nachmieterin hat dann an der Seite eine kleine Vertiefung eingefräßt,
    um dann mit dem Finger seitlich reinfassen zu können um die Schublade zu öffnen. :lachen:

  • Eh Alteer, ick hätte jerne Blockrandbebauung inne Königsbrücker, so wie det mal jewesen is un Villen dahinta.

    Zitat von "Henry"

    Ich hab mal eine Küche gesehen, wo Architekten gewohnt haben.
    Die hatten keine Schubladengriffe dran. Da war alles schön glatt. Nachteil war, dass man die Schubladen
    nur sehr schwer aufbekommen hat. Die Nachmieterin hat dann an der Seite eine kleine Vertiefung eingefräßt,
    um dann mit dem Finder seitlich reinfassen zu können um die Schublade zu öffnen. :lachen:

    Form follows function :applausgrinsen:.

    "Wer das Weinen verlernt hat,
    der lernt es wieder beim Untergang Dresdens."

    Gerhart Hauptmann (1862-1946)

  • Ich verstehe gar nicht, warum die Seitenflügel schon seit Jahren auf der "Abschussliste" stehen. Meiner Meinung nach ist es gerade das Besondere an diesem frühen Hochhaus, dass es nicht als Solitär auftritt, sondern sich vielmehr organisch aus der Blockrandbebauung heraus entwickelt. Darauf hin ist auch die ganze Fassade entwickelt.
    Wenn man jetzt diese Seitenflügel entfernt, wirkt der Bau einfach nur noch amputiert und seines früheren logischen Entwurfs beraubt. So etwas kann man doch nicht zulassen, gerade weil es eines der ganz frühen Hochhäuser im Deutschen Reich war.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe