Der schönste Platz / Die schönste Straße in Deutschland

  • Karasek

    Keine Sorge, meine Einschätzungen beruhen schon auf Erfahrungen, die ich selbst gemacht habe. Ich war nämlich schon dreimal in Pirna: Das erste mal 1997 auf einer Fahrradtour durch die Sächsische Schweiz - damals ist mir noch nichts Negatives aufgefallen.
    Dann mit 4 Freunden im Juli/August 2002. Und da muss ich sagen, hatte sich der Charakter der Stadt völlig verändert. Wir waren unter der Woche Abends dort, die Fußgängerzone war wie ausgestorben, wir warendie einzigen Leute auf der Straße - mit Ausnahme mehrerer eindeutig rechts gerichteter Jugendlicher, die uns musterten und teilweise nachgingen. Wir beschlossen daraufhin, die Stadtführung, die ich vorbereitet hatte, zu beenden und zum Auto zurückzugehen. Das war echt unangenehm!
    2005 war ich dann nochmal da mit ähnlichem Ergebnis. Ich bin auch diesmal wieder froh gewesen, aus der Altstadt rauszukommen.
    Außerdem habe ich einen Kumpel, der in Pirna geboren und aufgewachsen ist und jetzt in Frankfurt wohnt. Er sieht ganz gewöhnlich aus und wurde dennoch schon einmal von diesem Pack durch die Stadt gejagt, was seinen Wegzug zweifellos beschleunigte.

    Ansonsten muss ich dir natürlich Recht geben, wenn du sagst, dass ein Wirtschaftsaufschwung und mehr Arbeitsplätze das Problem mildern würden.

  • Ich denke, Gesellschaft und Politik haben in der Sächsischen Schweiz einiges versäumt, wenn rechtes Gedankengut bereits in der Mitte angekommen ist. Da helfen keine Verharmlosungen und Schönredereien, Pirna, die Sächsische Schweiz und andere Regionen (im übrigen auch rund um Wölfersheim, 40km nördlich von Frankfurt / M. oder Kirtorf im Vogelsberg) haben ein rechtsradikales Problem.

    Aber man muss auch ehrlicherweise anerkennen, dass es in Pirna Menschen und Vereine gibt, denen es eben nicht egal ist, dass ihre Stadt von rechtsradikalen Tendenzen bestimmt wird. Beispielsweise organisiert die Initiative Aktion Zivilcourage jährlich den "Markt der Kulturen" in Pirna- mit wachsendem Erfolg. Schaut euch die Seite mal an, ansonsten dann bitte wieder zurück zum Thema...

  • Bisschen weniger Politik, bisschen mehr zum Thema (und nicht rechts und rechtsradikal gleichsetzen) bitte.
    Danke.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ich bin kreuz und quer durch sogenannte "Nazi-Hochburgen" in der Sächsischen Schweiz gewandert, ohne irgendwelche negativen Erfahrungen gemacht zu haben und ich denke, den meisten Touristen geht es ebenso.

    Daß etwas im Busche ist, sieht man am ehesten noch an den zahlreichen "Nazis raus"-Parolen an frischsanierten Pirnaer Altstadtfassaden oder wie hier
    http://img420.imageshack.us/img420/1152/0609230045aqe8.jpg\r
    img420.imageshack.us/img420/1152 ... 45aqe8.jpg
    am Königsteiner Viadukt (vorletztes WE fotografiert)

    Könnte mir aber vorstellen, daß man sich mit dieser Art "Kampf gegen Rechts" bei den einheimischen Grundstückseigentümern und Geschäftsleute keine Freunde macht.

  • In diesem Sinne: Schmierer raus! Obwohl die meisten Raus-Parolen sinnlos sind, weil nicht klar ist, was mit "raus" gemeint ist - das gilt auch für mein "Schmierer raus". ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Für mich sind die schönsten Plätze natürlich in Braunschweig :zwinkern:
    Als da sind....

    Altstadtmarkt: http://www.braunschweig.de/stadtportrait/…stadtmarkt.html

    Burgplatz: http://www.braunschweig.de/stadtportrait/…_burgplatz.html

    Kohlmarkt:http://www.braunschweig.de/stadtportrait/…lmarkt_tag.html

    http://www.braunschweig.de/stadtportrait/…arkt_nacht.html

    Ruhfäutchenplatz:
    http://www.braunschweig.de/stadtportrait/…hfaeutchen.html

    Schöne Straßen gibt es zu viele in Braunschweig, da kann ich mich leider nicht entscheiden.

    Ricarda Huch:
    Wer rückwärts sieht, gibt sich verloren, wer lebt und leben will, muß vorwärts sehen...

  • Zitat von "MunichFrank"

    der Abriss der beiden Häuser in Landshut ist wohl schon beschlossene Sache:

    http://www.idowa.de/landshuter-zeitung/nachricht/nachricht.html?nachrichten_id=1777199;redaktion_id=2\r
    http://www.idowa.de/landshuter-zeitung/ ... ktion_id=2

    Wirklich eine Sauerei bei solchen anscheinend noch ganz gut erhaltenen Gebäuden. Und das in der Hauptstrasse Landshuts, die gerade wegen ihrer einheitlichen historischen Bebauung zu den schönsten Strassen Bayerns gehört (hat) :daumenunten:

    Gibt's diesbezüglich eigentlich Neuigkeiten? Ich habe mal verzweifelt die Webseite der Stadt und Zeitungen durchforstet, aber nichts gefunden?! Ich kann mir irgendwie auch kaum vorstellen, dass ein solcher Abriss durchgezogen werden kann, ohne Protest in der Bevölkerung auszulösen - gerade eine Stadt wie Landshut lebt doch vom Tourismus. Oder ist dort, wie so oft, mittlerweile jeglicher Bürgersinn abgestorben?

    Ich kriege echt das Brechen, wenn ich mir vorstelle, wie dieses herausragende Ensemble an Bürgerhäusern wieder mit irgendeinem dekonstruktivistischen Müll oder sonstwas "Lösung"-spannende-Kontraste-Bla eines Stadtverschandlers (nennt sich selber Architekt) zerstört wird. :übelkeit: