• Zitat von "Karasek"

    Sie lehnt die von Stadtrat und Verwaltung geplante „neumoderne Umgestaltung“ ab und fordert eine der Gründerzeit angepasste Gestaltung mit Granitbelägen sowie die historische Gestaltung von Stadtbeleuchtung und Möblierung.

    Es ist der immergleiche Ablauf. Stadt plant modernistisch, Bürger wollen historisch. Stadt setzt sich durch und Bürger müssen mit einer inadäquaten und austauschbaren Fußgängerzone leben. Sind die Themengebiete Stadtplanung&Architektur nicht erbaulich?

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat


    WBG saniert verstärkt im Stadtkern

    Der Chef des städtischen Unternehmens will vor allem einsturzgefährdete Objekte bewahren. Er geht damit zu seinem Vorgänger Gerd Kolley auf Distanz.
    Die Wohnungsbaugesellschaft Görlitz (WBG) plant dieses Jahr eine Reihe von Haussanierungen im Stadtkern. Das sagte WBG-Chef Arne Myckert auf SZ-Nachfrage. Für die Gebäude Rothenburger Straße 50 b und d, Am Hirschwinkel 7, Jochmannstraße 10 a und Bergstraße 5 hat die Wohnungsbaugesellschaft bereits Bauanträge gestellt. In der Rothenburger Straße könnten die Bauarbeiten in den nächsten Wochen starten.

    [..]

    Der neue Chef greift damit indirekt seinen Vorgänger Gerd Kolley an, der viele Häuser in der Alt-, Innen- und Nikolaivorstadt eher stiefmütterlich behandelt und Abrissanträge für innerstädtische Häuser, etwa in der Querstraße und in der Leipziger Straße, gestellt hatte. Auch in der Südstadt, wo unter Kolleys Regie abgerissen wurde, will Myckert benachbarte Bauten sanieren.

    Vollständiger Artikel: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2422413\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2422413


    Zitat


    Auf Hauseigentümer rollt eine Kostenwelle zu

    Auf viele Hauseigentümer in Görlitz und Reichenbach kommen Belastungen zu. Wie bereits in Dresden geschehen, werden beide Städte Hausbesitzer für die Kosten öffentlicher Investitionen in Sanierungsgebieten zur Kasse bitten.
    Der tatsächliche Marktwert spielt laut Innenministerium bei der Berechnung des Ausgleichsbeitrags keine Rolle. Auch bei fallenden Grundstückspreisen müssen Ausgleichsbeiträge gezahlt werden. Sanierungsmaßnahmen steigerten regelmäßig den Wert der Grundstücke, denn ohne diese Maßnahmen wären diese noch weniger Wert.
    Über konkrete Summen können die Kommunen noch keine Angaben machen, deshalb ein fiktives Beispiel: Ein Grundstück ist 1000 Quadratmeter groß. Der Gutachterausschuss ermittelt eine Wertsteigerung von fünf Euro pro Quadratmeter. Für die Berechung wird jedoch nicht die gesamte Fläche herangezogen, sondern nur der Baulandanteil–das könnten zum Beispiel 600 Quadratmeter sein. Multipliziert mit fünf Euro ergibt sich ein Beitrag von 3000 Euro.

    Vollständiger Artikel: http://www.sz-online.de/Nachrichten/Goerlitz/Auf_Hauseigentuemer_rollt_eine_Kostenwelle_zu/articleid-2419731\r
    http://www.sz-online.de/Nachrichten/Goe ... id-2419731

  • Gute Nachrichten:

    Zitat


    Diese vier Häuser werden demnächst saniert

    Weberstraße 13: Am leer stehenden Eckhaus zur Krischelstraße sollen die Dachentwässerung und die Fassade instand gesetzt werden.
    Konsulstraße 6: Hier geht es um Dach, Fassade, Fenster, Türen und Balkone. Dabei erhält das Haus seine ursprüngliche Fassade zurück.
    Emmerichstraße 12: Ähnliche Arbeiten wie in der Konsulstraße 6 stehen an. Außerdem soll der Hof ansprechend gestaltet werden.
    Otto-Buchwitz-Platz 3: Das sehr desolate und vom Verfall bedrohte Haus soll komplett modernisiert werden und Balkone erhalten.

    Voller Artikel: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2431760\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2431760

    Zitat


    Abbruchvertrag für Löbauer Straße 5 wird diskutiert

    Den Mitgliedern des Technischen Ausschusses wird auf ihrer Sitzung am kommenden Mittwoch ein Abbruchvertrag für die Hinterhäuser der Löbauer Straße 5 zur Entscheidung vorgelegt. (Die SZ hatte gestern vom Haus Löbauer Straße 8 geschrieben, wir bitten den Fehler zu entschuldigen.) Der Abbruch der nicht mehr nutzbaren Hofgebäude soll im Rahmen des Förderprogramms „Stadtumbau Ost“ erfolgen.

    Voller Artikel: http://www.sz-online.de/Nachrichten/Goerlitz/Abbruchvertrag_fuer_Loebauer_Strasse_5_wird_diskutiert/articleid-2427893\r
    http://www.sz-online.de/Nachrichten/Goe ... id-2427893

  • Karasek

    Danke, dass Du uns bezüglich Görlitz auf dem Laufenden hältst!

    Wie sieht es eigentlich auf der polnischen Seite bei der Altstadtbrücke aus? Der Wiederaufbau müsste doch bald einmal fertig sein oder stockt es noch immer?

  • Zitat


    Görlitz bekommt neuen Demianiplatz

    Ein Spazierweg soll eine Ellipse bilden. Dazu erhält der Theatervorplatz in der Mitte Basaltpflaster und am Rand Granitkleinpflaster. Alle erhaltenswerten Gehölze werden in die Gestaltung einbezogen und sparsam mit Robinien, Zierobst und Flieder ergänzt. Das Demianidenkmal rückt einige Meter in Richtung Kaisertrutz und soll somit deutlich besser zu sehen sein. Die Reisebushaltestelle wird großzügig gestaltet. Hier soll es viel Platz für Gruppen zum Sammeln und Orientieren geben, dazu einen Brunnen und die Blumenuhr, die bisher vor dem Theater steht.
    [...]
    Die Freifläche soll noch dieses Jahr neu gestaltet werden. Die Mittel stehen zur Verfügung und müssen bis 2012 abgerechnet sein. Insgesamt kostet die Freifläche 620000 Euro plus Kosten für Planung und Bauüberwachung.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2377142\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2377142


  • Das sind ja durchweg gute Nachrichten!

    Da ich bisher alle Landesausstellungen besuchen konnte, werde ich mir gerade die in Görlitz nicht entgehen lassen.
    Wie ist es denn generell um die Görlitzer "Museumslandschaft" bestellt? Im Schönhof befindet sich doch das Schlesische Museum. Ist die Ausstellung sehr sehenswert?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "bilderbuch"

    Das sind ja durchweg gute Nachrichten!

    Da ich bisher alle Landesausstellungen besuchen konnte, werde ich mir gerade die in Görlitz nicht entgehen lassen.
    Wie ist es denn generell um die Görlitzer "Museumslandschaft" bestellt? Im Schönhof befindet sich doch das Schlesische Museum. Ist die Ausstellung sehr sehenswert?

    Na sagen wir so: die Museumslandschaft ist akzeptabel. Mit dem schlesischen Museum hat man natürlich eine Besonderheit, aber die Bestände sind logischerweise nicht durchweg berauschend. Es ist allerdings das beste Museum zur schlesischen Geschichte überhaupt, denn auf polnischer Seite sieht es trübe aus. Die städtischen Sammlungen wurden im Krieg ins Umland ausgelagert und kamen nie zurück, so das man heute nur noch ca. 20% der früheren Bestände hat. Der Rest liegt in Breslau. Auf der polnischen Seite kann man sich übrigens ein Oberlausitzmuseum anschauen, was, wenn man bedenkt das die meisten Polen bis vor kurzem kaum wußten das sie nicht in Schlesien leben, vielleicht auch ganz interessant sein kann.
    Die beste Museumslandschaft in der Oberlausitz hat Zittau. Dort hat man mit den Fastentüchern und den Zittauer Missalien (mittelalterliche Messbücher der Erzdiözese Prag, die damals nach dem Oybin flüchtete) ein paar herausragende Stücke, und jetzt auch 'ne barocke "Wunderkammer". Als eines der ältesten städtischen Museen überhaupt hat es auch ziemlich große Sammlungsbestände. Außerdem ist die Anlage im Kloster und dem Heffterbau (dort wo das Prager Domkapitel Asyl bezog) sehr nett.

  • bilderbuch

    Schließe mich selbstredend Karasek an und ergänze um meine eigenen Eindrücke:

    Ad Schlesisches Museum:

    Fand ich persönlich sehr gelungen, weil auch persönliche Geschichten der Vertreibung anhand von persönlichen Ausstellungsstücken einzelner Individuen gezeigt und erklärt werden. Mir ist ein Pelzmantel eines Herrn Rohde in Erinnerung, welches wohl das einzige Hab war, das er bei der Vertreibung an hatte.

    Man erfährt viel über die Entwicklung Schlesiens und auch einiges über die bekannten schlesischen Familien sowie über deren Verbleib und Einfluss.

    Interessant waren auch die Exponate über die Glaserzeugung und die Kunstgeschichte per se.

    Und wem das noch nicht genügt, der kann sich auf jeden Fall an den herrlich restaurierten Schauräumen mit ihren bemalten Geschoßdecken erfreuen und dieses Flair auf sich einwirken lassen.

    Ach ja, hervorheben möchte ich auch noch die Hörstation, bei welchen man verschiedenste Aufnahmen der schlesischen Dialekte anhören kann!

    Gesamteindruck eines kulturverwöhnten Hauptstädters: Im Gegensatz zu der gerade im Belvedere stattfindenden Prinz Eugen Ausstellung: Vom Konzept und der Übersichtlichkeit besser als vieles in Wien. Gratulation!

  • Danke für eure Informationen!

    Nachdem ich etwas "gegooglet" habe, bin ich noch auf das Senckenbergmuseum, das Kulturhistorische Museum (Kaisertrutz, Reichenbacher Turm, Ameiß-Haus) und ein Foto-Museum gestoßen.
    Ohne jetzt jemanden vor den Kopf stoßen zu wollen, muss man wohl konstatieren, dass die Bedeutung der Sammlungen kaum einen Grund darstellen wird, nach Görlitz zu reisen. Dafür hat die Stadt auch genügend andere Reichtümer zu bieten!
    Abgesehen davon ist es aber trotzdem lobenswert, dass der Freistaat mit seinen Landesausstellungen stets hochkarätige Schauen in die "Provinz" (Panschwitz-Kuckau, Torgau) trägt.
    Diesmal (2011) soll ja quasi die ganze Stadt Teil der Präsentation sein, was Görlitz hoffentlich den dringend nötigen touristischen Schub bescheren wird.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "bilderbuch"

    Danke für eure Informationen!

    Nachdem ich etwas "gegooglet" habe, bin ich noch auf das Senckenbergmuseum, das Kulturhistorische Museum (Kaisertrutz, Reichenbacher Turm, Ameiß-Haus) und ein Foto-Museum gestoßen.
    Ohne jetzt jemanden vor den Kopf stoßen zu wollen, muss man wohl konstatieren, dass die Bedeutung der Sammlungen kaum einen Grund darstellen wird, nach Görlitz zu reisen.

    Damit stößt Du niemanden vor den Kopf, dafür sind die Sammlungsverluste einfach zu offensichtlich. Was umso tragischer ist weil Görlitz eine reiche Stadt war und mit der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften eine bedeutende Gelehrtengesellschaft hatte. Die Sammlungen müssen beträchtlich gewesen sein, aber mehr weiß ich da auch nicht. Ich habe bei der Recherche aber gerade herausgefunden das der Leiter des Schlesischen Museums ein Buch über das Problem der Rückführung der Görlitzer Bestände geschrieben hat, das sollte ich mir mal kaufen.
    Nur mal so, über ein Zehntel des Gesamtbestandes an Inkunabeln der Breslauer Universität stammt aus Görlitz, und in Breslau lagert heute die Mehrzahl aller schlesischen Sammlungen. Da sieht man die Dimension.

    Allerdings muß man sagen das das Schlesische Museum nicht irgendein Provinzmuseum ist sondern AFAIK in der Trägerschaft des Bundes ist und aus dessen Sammlungen Objekte erhält.

  • In Memoriam des Jahrestages vom 17. Juni 1953:

    Görlitz war damals die einzige Stadt, wo die Kommunisten tatsächlich gestürzt werden konnten und wären nicht die sowjetischen Panzer gekommen...

    Ein Grund mehr diese Stadt zu lieben. :blumen:

  • Zitat von "Johan"

    Historische Berliner Straße
    http://alles-lausitz.de/12730_berliner-strasse-soll-historisch-werden.html\r
    alles-lausitz.de/12730_berliner- ... erden.html

    Ob historische Kandelaber und Granitpflaster ausreichen werden, um bei einer derart niedrigen Kaufkraft und schrumpfender Bevölkerung, eine Wiederbelebenung der Berliner zu erreichen? Gerade im oberen Bereich der Straße (am Bahnhof) sind doch die meisten Häuser leer. Außerdem gibt es dort außer dem Bahnhof (und dem Kino) keinen wirklichen Punkt von dem ein Impuls ausgehen könnte. Geschäfte scheint es um den Postplatz schon genug zu geben. Aber leider auch die Polen, auf die viele noch immer rechnen, können jetzt ihr Geld in heimischen Einkaufszentren ausgeben.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich dachte es eher um die Touristen geht. Touristen haben allgemein einiges Geld zu ausgeben. Letztendlich hat Gorlitz zwei Sternen in die Baedecker fuhrer. Also die gleiche Stellenwert wie Dresden in die grosse Deutschland Baedecker-fuhrer. Sogar Tarrantino hat bewusst Gorlitz fur sein Film gewahlt. Tarrantina sagt: "Ich will hier drehen. Es ist ein wundervoller Ort, und die Stadt ist sehr, sehr schön"

    http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,579527,00.html\r
    http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,579527,00.html

    Und wenn Tarrantino es sagt, ist es auch keine Geheimtipp mehr...und ich finde die Strasse hat viel Potential. Es muss nur irgendwie genutzt werden.

  • Ich wollte hier mal ein Sanierungsprojekt in der Hotherstraße in der Görlitzer Altstadt vorstellen. Ein Investor hat dabei vor, gleich acht Häuser zu sanieren und mit gemeinsamen Blockheizkraftwerk und Parkplätzen zu verbinden. Leider war gerade diese Straße von der Flut betroffen, daher weiß ich nicht ob das irgendein Einfluss auf das Projekt hat (schließlich stand das Blockheizkraftwerk im Erdgeschoß auf der Neißeseite).

    Hier nun ein Überblick über die betreffenden Häuser:

    Zu sehen sind 7 der 8 Häuser (das andere würde rechts im Bild kommen, ist aber bereits letztes Jahr saniert worden).

    Letzten Monat wurden nun zwei weitere Häuser (die innen zu einem Haus zusammen gefasst wurden) fertig gestellt.

    Vorher:

    Nachher:

    Dafür wurde die Ruine bis auf das Erdgeschoß der Fassade abgetragen (Bild von hinten):

    Trotzdem wurde das Haus wieder vollständig rekonstruiert, mit allen vier Stockwerken (obwohl die Häuser daneben ein Stock tiefer sind). Noch in den 90ern war das Haus in seiner vollen Höhe vorhanden. Hier ein Bild von 1992 von bildindex:

    Kurz danach gab es einen ersten Versuch der Sanierung, der dann aber abgebrochen wurde und so standen die drei Häuser seit mindestens 15 Jahren ohne Putz und mit provisorischen Dächern rum. Ich hätte nicht gedacht, das es jemals wieder in voller Höhe rekonstruiert wird.


    Außerdem wollte ich noch den aktuellen Stand vom Rekoprojekt in Polen zeigen, aber dazu hat der "Bausituation Dresden" Blog gerade ein Update gemacht:

    http://bausituation-dresden.blogspot.com/2010/08/neubeb…zzgorcelec.html

    Es geht also voran und bald wird wohl das Dach vollendet.

  • Das sind doch sehr schöne Rekonstruktionen. Auf den ersten Blick einziger Wermutstropfen sind aber die riesigen Gauben, die wohl trotz eines eklatanten Wohnraumüberangebotes sein mussten.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe