Wismar - Wiederaufbau des Gotischen Viertels

  • Einen etwaigen Wiederaufbau von St. Marien haben wir in diesem Thread schon ein paar Mal diskutiert. Ich halte diesen, auch langfristig gesehen, für nahezu ausgeschlossen, weil es für eine wiederaufgebaute Marienkirche letztlich keinen Verwendungszweck geben würde, denn zum Selbstzweck (weil sie einfach schön ist und die Stadt-Silhouette komplettiert) wird ein so gewaltiges Bauwerk ja heute nicht mehr gebaut. Hinzu kommt dass Wismar mit St. Nikolai und St. Georgen (ich verweise auf meine Luftbilder) immerhin noch über zwei vollständig erhaltene, großartige, riesige und überregional bedeutende Backsteinkathedralen verfügt.
    Wichtiger wäre meiner Ansicht nach vorerst dass der Turm von St. Marien "verschönert" wird, sprich dass man nicht mehr denn unmittelbaren Zustand nach der Sprengung vor Augen hat, denn der Turm sieht auf seiner Ostseite ziemlich "angeknabbert" bzw. verkommen aus (vgl. Bild). :crying:

  • Ja, die Frage der Verwendung habe ich mir auch schon gestellt. Und mir ist auch klar, dass man neben St. Georgen wohl nicht noch eine zweite Veranstaltungskirche benötigt. Wie wäre es denn, wenn man die Kirche tatsächlich wieder als solche verwenden würde und dafür die Neue Kirche aufgäbe? Das wäre für die Kirchengemeinde natürlich ein enormer Größenunterschied und wohl leider auch eher unrealistisch.

    Aber wenn die Kirche nicht gesprengt worden wäre, hätte man sie heute ja auch irgendwie nutzen müssen. Das Nutzungsargument ist für mich daher halbseiden. Im Umkehrschluss müsste man dann ja jedes Gebäude, dass eine gewisse Zeit lang leersteht, abreißen. Turm und Seitenkapellen sind doch bereits als Aussichtsturm, für Führungen und Ausstellungen zur Backsteingotik und Stadtgeschichte in Nutzung. Und der bisher in Containern untergebrachte Verkaufsladen des Fördervereins könnte dann auch in die Kirche umziehen. Vielleicht reicht das als Anfang ja erst einmal.

    Wenn Du mit der "Verschönerung" des Turms die Beseitigung der Spuren des Kirchenschiffs meinst, also ein Abschlagen der noch vorhandenen Gewölbe-, Fenster- und Obergadenansätze des ersten Jochs und das Glätten der Fassade, wäre ich absolut dagegen. Zum einen wäre das eine weitere Beseitigung historischer Substanz und zum anderen eine Beseitigung von Spuren, die einen erst erahnen lassen, was hier verlorengegangen ist und die zugleich an die Schrecken des Krieges und der SED-Diktatur erinnern. Ich finde es gleichzeitig schrecklich wie grandios, dass man den Umriss des Kirchenschiffs und die Spuren der Zerstörung genau ablesen kann. Falls die Kirche nicht kommen sollte, sollte man den Zustand also bitte so lassen.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

    Einmal editiert, zuletzt von frank1204 (25. Dezember 2014 um 11:53)

  • Zitat

    Wie wäre es denn, wenn man die Kirche tatsächlich wieder als solche verwenden würde und dafür die Neue Kirche aufgäbe?

    Unrealistisch. Das verbliebene Rest-Häuflein gläubiger Christen braucht keine große Kathedrale mehr und kommt mit einer Mini-Kirche gut aus. Hinzu kommt, dass die Neue Kirche kein provisorisches Kirchentags-Zelt ist sondern ein ausgesprochenen gut gelungener Nachkriegsbau ist und eine wirklich schöne Raumatmosphäre hat. Man wird sie ganz sicher nicht "aufgeben".

    Zitat

    Aber wenn die Kirche nicht gesprengt worden wäre, hätte man sie heute ja auch irgendwie nutzen müssen. Das Nutzungsargument ist für mich daher halbseiden. Im Umkehrschluss müsste man dann ja jedes Gebäude, dass eine gewisse Zeit lang leersteht, abreißen.

    Das kann man so nicht vergleichen. Kirchen und Schlösser, die den Sprengkommandos der SED entkamen werden heute selbstverständlich nicht mehr abgerissen, wer ernsthaft so etwas vorschlagen würde, diskreditierte sich als schlimmster Kulturbanause und würde nicht mehr ernstgenommen. Folglich müssen sich die Verantwortungsträger in den Kommunen heute darüber Gedanken machen, wie sie solche Gebäude, die ihren ursprünglichen Zweck verloren haben, heute sinnvoll weiter nutzen (z.B. als Konzertkirchen). Ist das betreffende Gebäude hingegen verschwunden dann kommt leider das Kosten-Argument als Prämisse um so stärker zum tragen; d.h. Wiederaufbau nur, wenn es eine sinnvolle Nutzung gibt, die die hohen Wiederaufbaukosten rechtfertigt. (die Georgenkirche wurde nur gerettet, weil sie 1990 als Ruine noch vollständig erhalten war. Hätte die SED auch sie gesprengt, was Ende der 80-er Jahre geplant war, dann wäre auch an ihren Wiederaufbau heute nicht zu denken).
    @ Frank: Ich bin keinesfalls gegen einen Wiederaufbau der Marienkirche, ganz im Gegenteil, ich mache mir aber angesichts der Realitäten keine Illusionen. eye:)

    Zitat

    Wenn Du mit der "Verschönerung" des Turms die Beseitigung der Spuren des Kirchenschiffs meinst, also ein Abschlagen der noch vorhandenen Gewölbe-, Fenster- und Obergadenansätze des ersten Jochs und das Glätten der Fassade, wäre ich absolut dagegen.

    Von solchen Radikalmaßnahmen wie "Abschlagen" kann natürlich nicht die Rede sein. Gleichwohl plant die Stadt Wismar langfristig schon eine optische Verbesserung der Ostseite, so sollen die weißen Farbreste offenbar beseitigt werden (hab ich so gehört). Außerdem soll langfristig ein (bis zwei) Joch des Hauptschiffs zur Stabilisierung des Turms wiederaufgebaut werden (Quelle, vgl. S.18). "Verschönerungen" wird es also durchaus geben. :wink:

    Einmal editiert, zuletzt von Maecenas (25. Dezember 2014 um 13:10)

  • ... Das verbliebene Rest-Häuflein gläubiger Christen braucht keine große Kathedrale mehr und kommt mit einer Mini-Kirche gut aus. ...

    Diese Aussage ist zutiefst diskriminierend! Warum sollen Christen kein Anrecht auf eine große Kirche haben? Warum sollen Christen nicht selbst bestimmen können dürfen, ob sie eine große Kirche haben wollen? Warum erdreisten sich Außenstehende, darüber zu entscheiden, dass die "paar" Christen, die es noch gibt, gefälligst mit dem auskommen sollen, was da jetzt noch da ist? Warum gibt es zu solch zutiefst diskriminierenden Aussagen keine Gegenwehr?

    Wenn man sich im Gegenschluss mal durch den Kopf gehen lässt, was passieren würde, wenn man diese Aussage auf andere Glaubensgemeinschaften ausdehnt und sich fragt, ob da die Reaktion eine Gleiche wäre oder aber eine massive Gegenwehr entstehen würde oder aber vielleicht diese Aussage gegen andere Religionsgemeinschaften so nie getätigt werden würde, weil man sich dort der Diskriminierung selbst bewusst wäre, frage ich mich, ob nun die evangelischen Christen in Deutschland die neuen Sündenböcke der Gesellschaft sind. Wenn das so wäre, denn in der Massivität, die mir diese Aussagen entgegen strömen, scheint es mir fast so, dann sind wir bereits beim Ende des nächsten Absatzes angekommen!

    Schämen sollte sich ein Jeder, der eine derart geartete Aussage gegenüber auch nur irgendeiner Glaubensgemeinschaft äußert! Denn wenn das wieder Usus wird, dass andere entscheiden dürfen, was man selbst bauen darf, an Recht und Gesetz vorbei und damit der Mop wieder auf der Straße regiert, kommen wir direkt in das braun-rote Zeitalter zurück. Auf direktem Wege!

    Luftpost

    Einmal editiert, zuletzt von Luftpost (25. Dezember 2014 um 18:51)

  • Zitat

    Diese Aussage ist zutiefst diskriminierend! Warum sollen Christen kein Anrecht auf eine große Kirche haben? Warum sollen Christen nicht selbst bestimmen können dürfen, ob sie eine große Kirche haben wollen? Warum erdreisten sich Außenstehende, darüber zu entscheiden, dass die "paar" Christen, die es noch gibt, gefälligst mit dem auskommen sollen, was da jetzt noch da ist? (...) Schämen sollte sich ein Jeder, der eine derart geartete Aussage gegenüber auch nur irgendeiner Glaubensgemeinschaft äußert!

    Ganz ruhig, lieber Luftpost! Es wird alles gut. :ueberkopfstreichen:
    Nicht gleich hyperventilieren und hysterische Beiträge verfassen, sondern erst noch mal meinen Beitrag in seinem Kontext lesen. :wink: Ich habe nur die Realitäten vor Ort beschrieben und bin dabei von den benötigten Kapazitäten ausgegangen, nicht von meinen persönlichen Wünschen. Wenn sich die wenigen in Wismar noch verbliebenen Christen (im atheistischen Osten) eine große neue Marienkirche leisten könnten und wollten, bitteschön, sehr gerne! Ich hätte die Kirche auch gerne im Stadtbild zurück. Ich weise allerdings darauf hin, dass sich die kleine St. Marien - St. Georgen Gemeinde diesbezüglich auch keine Illusionen macht, immerhin hat sie mit der Neuen Kirche und St. Georgen zwei Räume für Gottesdienste und kriegt diese nicht mal ansatzweise voll. :schockiert:
    .

    Einmal editiert, zuletzt von Maecenas (25. Dezember 2014 um 19:15)

  • Hinzu kommt, dass die Neue Kirche kein provisorisches Kirchentags-Zelt ist sondern ein ausgesprochenen gut gelungener Nachkriegsbau ist und eine wirklich schöne Raumatmosphäre hat. Man wird sie ganz sicher nicht "aufgeben".


    Ja, Du hast da wohl Recht. Die Neue Kirche wird man wohl leider nicht aufgegeben und sie ist für einen Nachkriegsbau so schlecht nicht. Zudem steht sie - soweit ich weiß - inzwischen unter Denkmalschutz. Ich hätte an der Stelle trotzdem lieber wieder die alte Superintendentur gehabt. Du meine Güte - wieviele hochkarätige gotische Bauten auf engstem Raum gab es hier bloß bis zum Krieg? Was für ein Verlust! :crying:


    Gleichwohl plant die Stadt Wismar langfristig schon eine optische Verbesserung der Ostseite, so sollen die weißen Farbreste offenbar beseitigt werden (hab ich so gehört). Außerdem soll langfristig ein (bis zwei) Joch des Hauptschiffs zur Stabilisierung des Turms wiederaufgebaut werden (Quelle, vgl. S.18). "Verschönerungen" wird es also durchaus geben. :wink:


    Ja, in dem von Dir verlinkten Dokument hatte ich das mit dem Wiederaufbau der ein bis zwei Joche auch gelesen, hatte es nur nicht mehr gleich parat. Das Dokument ist allerdings auch schon wieder von 2009. Hoffen wir mal, das daraus noch in absehbarer Zeit etwas wird und man das Konzept inzwischen nicht verworfen oder vergessen hat. Dann wäre auch die "Verschönerung" der Turm-Ostfront nicht mehr nötig, da daraus dann wieder eine Innenwand werden würde. Denn selbst die blauäugige Entfernung der weißen Farb-/Tünchreste halte ich für nicht akzeptabel. Erstens soll man doch gerade sehen können, dass das mal eine Innenwand war und zweitens - und das halte ich sogar für noch wichtiger - sollte man zuvor gründlich prüfen, ob darunter nicht noch Reste mittelalterlicher Malereien vorhanden sind, die es auf jeden Fall zu schützen gilt.

    Vielleicht wäre der joch- also quasi scheibchenweise Wiederaufbau ja sogar eine Lösung für die ganze Kirche - immer, wenn entsprechend Geld da ist, nimmt man das nächste Joch in Angriff.

    Zitat

    Was macht eigentlich die Alte Schule ??


    Habe bisher nichts neues/aktuelles zu dem Thema gefunden oder gehört. Die neueste Meldung auf der Webseite des Wiederaufbauvereins ist immer noch von September 2011. Wie ich weiter oben schon mal schrieb: Schade, das der Verein offensichtlich tot ist.
    Die Ostsee-Zeitung hat immerhin am 16.1.2014 noch geschrieben "Alte Schule soll wiederaufgebaut werden". Der Artikel ist aber auch schon wieder ein knappes Jahr alt und mehr als die Überschrift und das Foto kann man da leider nur als Abonnent lesen. Vielleicht läuft ja was im Hintergrund, und wir müssen einfach nur noch ein wenig warten. Der Wiederaufbau ist ja offensichtlich beschlossene Sache.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Bezüglich der Alten Schule gibt es leider keine Neuigkeiten. Der Förderverein scheint unbegreiflicherweise seit 2011 sämtliche Aktivitäten eingestellt zu haben. Zur grundlegenden Information verweise ich auf meinen Beitrag aus dem Januar 2014.

    Außerdem sollte sich jeder mal dieses schöne Video gönnen >> http://vimeo.com/64453363 drink:)
    Anmerkung zum Video: Das längliche Gebäude neben dem Turm der St. Marienkirche ist die zum Wiederaufbau vorgesehene Alte Schule, vor dem Turm (westlich) ist die Kapelle St. Maria zur Weiden zu sehen.

  • Nicht gleich hyperventilieren und hysterische Beiträge verfassen, sondern erst noch mal meinen Beitrag in seinem Kontext lesen. ... Wenn sich die wenigen in Wismar noch verbliebenen Christen (im atheistischen Osten) eine große neue Marienkirche leisten könnten und wollten, bitteschön, ...

    Lieber Kralle,
    bisher habe ich Ihre Breiträge immer gern gelesen, doch hier dreht sich mir wiederholt der Magen um! Anscheinend haben Sie nicht meinen Beitrag gegelesen und nicht Ihren Beitrag reflektiert. Ihre Bemerkungen, in Antwort auf meinen Beitrag, zeigen viel mehr, dass Sie nicht mal verstanden haben, was Sie da von sich geben und worum es ging.

    Dann formuliere ich es mal um und frage Sie, ob Sie dies genauso formulieren würden: "Wenn sich die wenigen in Wismar noch verbliebenen Juden (im atheistischen Osten) eine große neue Synagoge leisten könnten und wollten, bitteschön" oder wie weiter zuvor: "Das verbliebene Rest-Häuflein gläubiger Juden braucht keine große Synagoge mehr und kommt mit einem Mini-Raum gut aus". Würden Sie das auch so formulieren? Ja? Dann sind Sie in meinen Augen ein Antisemit.

    Oder machen wir es anders: "Wenn sich die wenigen in Wismar lebenden Moslems (im atheistischen Osten) eine große neue Moschee leisten könnten und wollten, bitteschön" oder wie weiter zuvor: "Das Häuflein gläubiger Moslems braucht keine große Moschee und kommt mit einem Mini-Raum gut aus". Klingt das in Ihren Ohren angenehm? Dann sind sie in meinen Augen ein brauner Nationalist.

    Nein, das gefällt Ihnen beides nicht? Warum ist das dann bei Christen zulässig?

    Ach nein, meines Wissens ist das nicht zulässig, das verbietet sogar das Grundgesetz: §4:
    "(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
    (2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet."

    Und nein, ich hyperventiliere nicht, Ich kotze!

    mit freundlichen Grüßen
    Luftpost

  • Finde aber auch, dass du überreagierst, Luftpost. Es ist nun mal eine triviale und pragmatische Feststellung, dass eine wirklich überschaubare Religionsgemeinde kein riesiges (zusätzliches) Gotteshaus benötigt. Der von Kralle gewählte Ton war dafür sicher zu flapsig, aber das müssen wir nun auch nicht unendlich aufbauschen, oder. Einfach mal ruhen lassen oder via PN klären.

    Einen schönen zweiten Weihnachtsabend noch! :)

  • Lieber Luftpost,
    selbst beim besten Willen ist es kaum nachzuvollziehen worüber Sie sich hier eigentlich so künstlich aufregen. :gehtsnoch:
    Wenn Sie mir - wie Sie es im letzten Beitrag schon wieder tun - Dinge unterstellen, die ich nicht geschrieben habe und die ich auch niemals vertreten würde, dann ist das Ihr Problem. Von Ihren dreisten, haarsträubenden Vergleichen ("Antisemitismus") ganz zu schweigen. Ich verwiese erneut auf meinen letzten Beitrag und bitte mich von weiteren unverschämten Unterstellungen zu verschonen. Danke.


    P.S. Da ich in diesem Thread schon sehr viele Beiträge verfasst habe kann ich wohl glaubhaft behaupten, dass ich den Verlust der Marienkirche sehr bedaure und dass ich ihren Wiederaufbau sehr begrüßen würde. Ich habe in den vorherigen Beiträgen lediglich darauf verwiesen, dass ein Wiederaufbau der Kirche - unter den in Wismar gegebenen Umständen - leider unter keinem guten Stern steht.
    .

    2 Mal editiert, zuletzt von Maecenas (26. Dezember 2014 um 19:37)

  • Luftpost
    Ich glaube du steigerst dich da in was rein. Warum sollte man ein Antisemit oder Nationalist sein wenn man der Meinung ist, dass sich die jeweiligen Glaubensrichtungen ihre Gotteshäuser selber finanzieren sollen?
    Kann ich nicht nachvollziehen.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Ich glaube, das Missverständnis liegt darin, untergründig anzunehmen, dass auch nur ein einziges zur Rekonstruktion vorgesehenes Kirchenbauwerk deshalb wiedererrichtet werden solle, weil die Räume der Religionsgemeinschaft nicht mehr ausreichten oder gar aus allen Nähten platzten. Vielmehr werden ja die entsprechenden Bauwerke zur Rekonstruktion vorgesehen um ihrer Schönheit willen, tritt also die erhabene und stadtbildprägende Gestalt zunächst vor den Inhalt und ist auch zunächst wichtiger als der akribische Nachweis über irgendeine Nutzung. Galt für die Vergangenheit, dass Inhalte eine schöne, einprägsame, die menschlichen Sinne ansprechende Gestalt hervorgebracht haben, so ist es heute vielfach umgekehrt, dass bei einer schönen, einprägsamen, über Generationen wiedererkennbaren Gestalt sich die Inhalte schon einfinden werden.

    Bei der Desdner Frauenkirche nicht anders als bei der Potsdamer Garnisonkirche, bei der Potsdamer Garnisonkirche nicht anders als bei St. Marien und St. Georgen in Wismar.

    Mehr als nur Hoffnung ...

  • Erfasst, Himmelsrichtungen, erfasst. Daraus folgt: monetäre Gründe oder fehlender Platzbedarf sind vorgeschobene, scheinbar objektive Gründe, welche nur die
    - Xenophobie oder
    - Kirchenhass oder
    - generelle Geschichtsverachtung
    überdecken sollen.

    Grüße
    Luftpost

  • Aber in Wismar gibt es ja schon zwei grosse Kirchen von fast Kathedralengrösse! Eine dritte Kirche von grossem Ausmass ist bestimmt nicht jede Mensch (oder Gemeindes) erste Priorität. Persönlich wurde ich die Alte Schule erst vorziehen - Backsteingotische Sakralbauten gibt es schon einige im Norddeutsche Raum.

    Man kann sicher auch über Grössen von Gemeinden diskutieren beim Wiederaufbau von kostspielige Kirchbauten. Es geht ja letztendlich um die begrenzte Ressourcen in einem Landteil mit begrenzte Anzahl von Glaubigen.

    Trotzdem wurde die Marienkirche eine grosse Gewinn fur die Stadtbild aber muss die Nutzung als Kirche sein? Vielleicht konnte die Gebaude es als Konzertsaal oder als Museum dienen.

  • Ich bin hinsichtlich der Marienkirche positiv gestimmt. das beständige Aufmauern wird zwangsläufig zum Erfolg führen. Irgendwann kommt der Dachstuhl hinzu usw. Kein Grund sich aufzuregen !

  • Ich habe gestern nur mal kurz höflich in der Wikipedia angefragt, und schon heute hat mir jemand einen Artikel für die Alte Schule gebastelt! Ich liebe die Wiki!

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Schule_%28Wismar%29

    Jeder, der Wissen und Bilder dazu beisteuern kann und Quellen parat hat, kann loslegen und helfen zu erweitern! :trommeln: