So war es gemeint
Trier - die historische Innenstadt (Galerie)
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Leonhard:
Ich bin ein entschiedener Fan von Rom und meiner unbescheidenen Meinung nach besitzt Rom die bedeutendste Altstadt der Welt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ein großer Teil der Fläche innerhalb der Stadtmauern mit durchaus angenehmen, aber eben nicht wirklich bemerkenswerten Bauten des 19. Jahrhunderts bedeckt ist. (Zwischen denen freilich viele wunderbare Bauten aus älterer Zeit stehen). Man vergleiche diese Karte von 1748 (in besserer Qualität hier oder hier.) mit dem Ausmaß der heutigen Bebauung.
Nolli map1 [Public domain], by The original uploader was Twospoonfuls at English Wikipedia (Transferred from en.wikipedia to Commons.), from Wikimedia Commons -
Hamma die Romfrage geklärt. Eine verfehlte Formulierung allein sollte ja nicht die Verdienste einer langen und qualitätvollen Galerie schmälern.
Was mir aufgefallen ist: es gibt doch noch vereinzelte gotische Häuser in Trier, in dem ganz spezifischen Stil der Stadt. wir sind uns sogar einig, dass es so etwas in Rom NICHT gibt. Nicht alle sind/waren so aufwändig wie das hier unten mit Maßwerkvorblendungen. Der diesbezügliche Verlust soll ja sehr schlimm gewesen sein, wahrscheinlich der schlimmste Verlust, der die Stadt traf.
Was würdest du schätzen, w., wie viele sind es noch? -
Judengasse ware auch intressant
https://www.trier.de/kultur-freizei…r/judenviertel/
Inbesonders Judengasse 2
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Ja vorallem in der Neustraße in der Palaststraße am Stockplatz gibt es u. a. gotische Häuser.
Leider ist aber das gotische Viertel am Weberbach gegenüber von den Kaiserthermen eines der besterhaltensten Europas in Wk 2 zerstört worden. Das wäre ein top Rekokandidat
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Snork
7. Februar 2020 um 19:00 Hat das Thema aus dem Forum Rheinland-Pfalz nach Galerie verschoben. -
Ich habe mich ausführlich mit der Geschichte und der Architektur des antiken Trier und dem Rheinischen Landesmuseum Tier in einem Artikel befasst. Mittelfristig wird es noch einen zweiten Artikel zum mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Trier geben.
Augusta Treverorum - das antike TrierGeschichte und Architektur der römischen Antike in Trier: Porta Nigra, Konstantinbasilika, Amphitheater, Thermen, Rheinisches Landesmuseumwww.zeilenabstand.netImpressionen:
Stadtmodell im Rheinischen Landesmuseum Trier: im Vordergrund rechts der frühchristliche Bischofskomplex, zentral die Konstantinbasilika im Palastbezirk, im Hintergrund links die Kaiserthermen und mittig das Forum
Die Feldseite der Porta Nigra
Das Amphitheater am östlichen Stadtrand
Die Konstantinbasilika
Das Innere der Konstantinbasilika
Die Kaiserthermen
Rheinisches Landesmuseum Trier: Neumagener Weinschiff, um 200 n. Chr.
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Nach der Beschreibung der antiken Augusta Treverorum folgt nun der Stadtrundgang durch das mittelalterliche und das frühneuzeitliche Trier:
Trier im Mittelalter und der frühen NeuzeitHistorische Spurensuche im mittelalterlichen und barocken Trier: Dom, Liebfrauenkirche, St. Matthias, kurfürstliches Schloss, Steipe, Simeonstiftwww.zeilenabstand.netTrier ist seit spätestens um 480 dem Frankenreich zuzurechnen und verliert als stark entvölkerte Stadt unter den Merowingerkönigen zunächst seine zentrale Bedeutung, die es als römische Stadt innehatte. Erst um 800 bei der Neuordnung des Reiches unter Karl dem Großen erreichte Trier als Erzbistum mit den Suffraganen Metz, Toul und Verdun wieder kirchenpolitisches Gewicht. In der Folge erlangten die Erzbischöfe auch die weltlichen Herrschaftsrechte, 958 erlangte Trier die Marktrechte. Im Hochmittelalter entstanden zahlreiche Sakralbauten in den Vorstadtsiedlungen rund um die zentrale Domimmunität. Insbesondere Erzbischof Poppo (1016-47) war im 11. Jahrhundert für die bauliche Entwicklung Triers von herausragender Bedeutung.
Im Spätmittelalter entwickelte sich das Erzbistum zu einem der sieben Kurfürstentümer im Reich. Zu den entscheidenden Persönlichkeiten jener Zeit gehörte Balduin von Luxemburg, der von 1305 bis 1354 regierte. Es folgte im 15. Jahrhundert auch die wirtschaftlich bedeutendste Zeit Triers, in der viele Profanbauten entstanden. 1473 erfolgte die Gründung einer Universität. In der Zeit der Reformation konnten die katholischen Erzbischöfe ihre Stellung behaupten. Durch die Abtretung von Metz an Frankreich wurde Trier aber nun zum westlichsten Grenzposten des Reiches. Dem auch kriegsbedingten Niedergang im 17. Jahrhundert folgte eine letzte kulturelle Blüte Triers im 18. Jahrhundert unter den Kurfürsten Franz Georg von Schönborn und Johann Philipp von Walderdorff. Auch sie spiegelt sich im Stadtbild wider. Der letzte Kurfürst floh 1794 beim Einmarsch französischer Truppen, wodurch eine Zäsur in Geschichte und Baukunst Triers markiert wurde.
Galerie:
Domansicht mit Liebfrauenkirche
Liebfrauenkirche, Dom und Kreuzgang
Mittelschiff des Domes mit Blick nach Osten
Innenraum der Liebfrauenkirche mit Blick zum Chor
St. Matthias – Westfassade
Westseite des Hauptmarktes mit Stiepe, dahinter das Rote Haus
Dreikönighaus
Romanischer Frankenturm
Das Rote Haus am Hauptmarkt
Südflügel des kurfürstlichen Schlosses mit angrenzender römischer Palastaula
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Zweifellos: the best of Trier. Und das ist auch in nationalem wie internationalem Maßstab nicht zu wenig. Zwei Umstände kommen zusammen: die hohe Dichte an kunsthistorisch extrem wertvollen Bauten und eine erstaunlich kompakte wie attraktive unmittelbare Stadtmitte.
Das täuscht leicht darüber hinweg, dass Trier (abgesehen von Steipe und Rotem Haus) eine ganz elendig wiederaufgebaute und folglich abseits der oben beschriebenen Glanzpunkte über weite Teile äußerst unansehnliche Stadt ist. Über das (hier nicht ganz extreme) Ausmaß der Kriegszerstörungen hinaus hat die Wirtschaftswunderzeit schwere Wunden geschlagen, ohne dass ein Wille zur Stadtreparatur erkennbar wäre. Das macht die Städte im Osten ungleich liebenswerter und letztlich auch lebendiger.
Aber, wie gesagt, was so eine flotte Best-of-Bildserie anbelangt, kann kaum etwas mit Trier mithalten.
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Exakt diesen Eindruck hatte ich auch. Viele sehr bedeutende Denkmäler, einige großartige Ensembles, genug eigentlich die ganze Stadt (wieder) auf ein höheres Niveau im internationalen Vergleich zu bringen. Aber wie so gut wie überall in (West-)deutschland fehlt da offenbar seit 70 Jahren das Bewusstsein und somit auch der Wille daran irgendwas zu ändern. Is halt so wie’s is.
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