Budapest in alten Fotografien

  • Patbal,wie sieht das Gebäude des Verkehrsmuseums gegenwärtig aus?

    Derzeit Bauland. Das Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in erheblichem Umfang wiederaufgebaut. Dieses Gebäude wurde 2016 aufgrund seines schlechten Zustands abgerissen. Der Beginn des Wiederaufbaus hat sich aufgrund der wirtschaftlichen Lage leicht verzögert.

  • Historisches Budapest

    Einige Anmerkungen zu den Bildern:

    Bild 1 - Ein Pavillon auf der Landesausstellung 1885. Temporäre Ausstellungsarchitektur und doch so schön! Damals haben die Menschen Schönheit einfach so aus dem Ärmel geschüttelt. Phänomenal!

    Bild 2 - Die alte Elisabethbrücke. Blick Richtung Gellértberg. Im Hintergrund auf halber Höhe das Gellértdenkmal.

    Bild 3 - zeigt den Blick von dort zurück nach Pest.

    Bild 4 - Kettenbrückenplatz (Clark Ádám tér) mit Portal zum Burgtunnel, Matthiaskirche, Fischerbastei. Das Haus rechts steht noch.

    Bild 5 - Blick zum Ostbahnhof (Keleti pályaudvar). Der steht noch. Auch das Denkmal auf dem Baross tér davor gibt es noch. Es zeigt Gábor Baross (1848-1892), der sich um die Entwicklung des Handels- und Verkehrswesens in Ungarn verdient gemacht hat.

    Bild 6 - Kettenbrückenplatz (Clark Ádám tér) mit Tunnelportal und Standseilbahn (Sikló). Das schöne Gebäude links ist das Volkstheater (Népszínház). Es wurde 1870 geschlossen und abgerissen. Das Foto ist aus den 1860er Jahren.

    Bild 7 - Nochmal die alte Elisabethbrücke mit Blick stromabwärts zur Franz-Josef-Brücke. Letztere existiert heute noch in ursprünglicher Gestalt unter dem Namen Freiheitsbrücke (Szabadság híd).

    Bild 8 - Diesen schönen Kiosk kenne ich nicht.

    Bild 9 - Ein Pylon der Kettenbrücke während des Wiederaufbaus nach dem Krieg.

    Bild 10 - Aufstieg zum Gellértdenkmal. Im Hintergrund die Franz-Josef-Brücke (Freiheitsbrücke). Alles noch da. Auch die Straßenbahn fährt nach wie vor am Donauufer entlang.

  • Bild 8, der Kiosk steht vor einem Metroeingang, wo ?

    Danke! Das hat mir weitergeholfen.

    Bild 8 zeigt eine Eingangshalle zur U-Bahnstation Deák tér. Solche Eingangshallen wurden zur Eröffnung der ersten U-Bahnlinie 1896 gebaut. Sie sahen nicht alle gleich aus. Leider wurden sie bereits zwischen 1911 und 1924 nach und nach wieder abgerissen - wegen "ungerechtfertigten Pomps".

    Das Haus, das im Hintergrund des Pavillons zu sehen ist, steht leider auch nicht mehr. Am Deák-Platz hat sich seit der Zeit um 1900 vieles verändert. Hier noch eine Aufnahme des Gebäudes von 1912. Ganz rechts ist der Eingangspavillon der U-Bahn angeschnitten.

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    Deák Ferenc tér, Haus Kemnitzer (Foto: Albin Schmidt, 1912, Sammlung Fortepan, CC-BY-SA-3.0)

    Das Haus Kemnitzer stand an der Ecke vom Deák tér zum Waitzner Ring (Váci körút, heute Bajcsy-Zsilinszky út). Dazu eine Aufnahme von György Klösz von 1904.

    Budapest-Deak-ter-Vaci-korut-1904-BFL.jpeg

    Deák tér und Váci körút (heute Bajcsy-Zsilinszky út), links das Haus Kemnitzer, rechts der Anker-Hof, im Hintergrund die Stephansbasilika

    (Foto: György Klösz, 1904, Quelle: Budapest Főváros Levéltára, Sammlung Fortepan, CC-BY-SA-3.0)

  • Dieses Foto vom Kapistrán-Platz wurde von einem Anwohner wenige Stunden vor dem Angriff auf die Budaer Burg aufgenommen. Der Fotograf fotografierte eine Spiegelung im Wasserreservoir eines Flugabwehrbunkers:

  • Einige stimmungsvolle Bilder des zerstörten Stadtteils Tabán.

    Blick auf Tabán vom Gellértberg um 1910. Auf der rechten Bildseite ist das Gebäude der Knabenschule zu sehen, die 26 Jahre lang bestand:

    Dieses Bild zeigt, warum der gesamte Teil der Stadt abgerissen werden musste:

    (1906)


    (Gegen Ende 1920)

    Blick auf die Erzsébet-Brücke und die Brandmauer der Paläste am Döbrentei-Platz. Auf der linken Seite des Bildes ist die Schule zu sehen:

    (Gegen Ende der 1910er Jahre)

    Der Blick auf Pest im Bau. Von Tabán aus:

    (Gegen Ende der 1890er Jahre)

    (Gegen Ende 1920)

    Der Platz auf der Budaer Seite der Erzsébet-Brücke war vielleicht der schönste Platz der Stadt und existierte nur 29 Jahre lang:

    (1910)

    Der Stadtrat setzte der jahrhundertealten Geschichte Tabáns ein Ende: Trotz Protesten wurde es in den 1930er Jahren abgerissen. Von dem Viertel blieben nur die Kirche und der Friedhof übrig, die später zerstört wurden. Für das neue Tabán wurde eine Ausschreibung veröffentlicht, die einen stellten sich eine Luxuswohngegend vor, die anderen einen völlig modernen Teil der Stadt. Dieses Konzept gewann später die Ausschreibung. Aufgrund des Zweiten Weltkriegs konnte es jedoch nicht mehr realisiert werden.

    Visuelles Design des 1936 veröffentlichten modernen Taban:

    Der Entwurf des 1933 geplanten neuen Wohngebietes:

  • In der heutigen Fotoserie erfahren wir mehr über Taba. Hier präsentiere ich die Kirche St. Demeter in Tabán. Das Gebäude wurde 1751 von der örtlichen serbisch-orthodoxen Gemeinde erbaut. Die ursprüngliche Ausstattung der Kirche wurde später bei einem Brand im Jahr 1810 zerstört, auch das Hochwasser von 1838 verursachte erhebliche Schäden am Gebäude. Am 14. Januar 1945 wurde das Gebäude von einer Bombe getroffen, blieb aber in reparablem Zustand. Später, im Jahr 1949, zerstörte die kommunistische Regierung das letzte Wahrzeichen in diesem Teil der Stadt. Heute steht an der Stelle des Gebäudes eine Glocke, die an die zerstörte Kirche erinnert.

    Der Kirchturm im Jahr 1923 aus einer Straße:

    Der Blick auf die Kirche vom Gellértberg in den frühen 1930er Jahren:

    Der Blick auf die Kirche im Jahr 1942:

    Den statischen Untersuchungen der Nachkriegszeit zufolge befand sich das Gebäude im Jahr 1945 in einem rettbaren Zustand. Glücklicherweise drang die Bombe nicht einmal in den Tresorraum ein:

    Nach dem Krieg kam es in Budapest zu zwei weiteren gewaltsamen und symbolischen Kirchenzerstörungen.

  • In Budapest werden auch kleinere Ergänzungen, wie fehlende Figuren, Vasen und Balustraden wiederhergestellt. Das ist in Deutschland leider so gut wie nie der Fall.

    Nicht, daß in Deutschland nur massenhaft Architektur verloren gegangen ist. Nein, die verbliebenen Objekte sind dazu auch noch in den meisten Fällen vereinfacht und verstümmelt worden. Hier sollte man in D. zuerst ansetzen. Dagegen sollte sich niemand sträuben.

  • Die beiden Kirchen wirken sehr ländlich - sie waren ja auch für eine dörfliche Umgebung erbaut worden. Innerhalb der Bebauung um 1900 machten sie dann einen ziemlich verlorenen Eindruck. Dabei waren ihre Turmhauben mit der sehr bewegten Kontur von bester Qualität. Man würde sich eine Rekonstruktion innerhalb einer etwas niedrigeren Bebauung wünschen.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Die beiden Kirchen wirken sehr ländlich - sie waren ja auch für eine dörfliche Umgebung erbaut worden. Innerhalb der Bebauung um 1900 machten sie dann einen ziemlich verlorenen Eindruck. Dabei waren ihre Turmhauben mit der sehr bewegten Kontur von bester Qualität. Man würde sich eine Rekonstruktion innerhalb einer etwas niedrigeren Bebauung wünschen.

    Ja, ich würde auch den Wiederaufbau der Szent-Demeter-Kirche unterstützen, aber leider ist das physische Hindernis dafür die Überführung der neuen Erzsébet-Brücke. Dies könnte sich jedoch in Zukunft ändern, das Rathaus plant, den Verkehr in der Innenstadt zu reduzieren. Vielleicht wird diese Überführung eines Tages abgerissen. Eine weitere Möglichkeit eines möglichen Wiederaufbaus besteht darin, dass die derzeitige Regierung von der Partei besiegt werden könnte, deren Plan und Ziel die Wiederherstellung der alten Elisabethbrücke ist. Mit diesem Projekt könnte die Kirche vielleicht wieder aufgebaut werden.Glücklicherweise ist die Kirche nicht ganz verschwunden, die Gemälde der gesamten Ikonostase des Gebäudes sind noch heute vorhanden.

    Die Kirche im Jahr 1905. Neben dem Gebäude ist der Mietpalast der serbischen Gemeinde zu sehen:


    In etwa so hätte der neue Stadtteil mit der Kirche ausgesehen:

    Die Ikonostase der Kirche im Jahr 1937. Glücklicherweise sind alle Gemälde auf dem Bild noch heute vorhanden:

    Das Kirchengebäude im Jahr 1940: