Regensburg Galeria Kaufhof am Neupfarrplatz (Galerie)

  • Anbei einige aktuelle Fotos vom Galeria-Kaufhof-Gebäude in Regensburg, das vermutlich geschlossen werden soll - passend zum Strang über die Kaufhausschließungen.

    Der Neupfarrplatz ist ja bekanntermaßen durch den Abriß des jüdischen Viertels entstanden, ein Stadel verblieb jedoch auf dem Standort des heutigen Kaufhauses, später ersetzt durch eine hölzerne Wache für die Regensburger Stadtsoldaten, später wiederum, gegen 1820, entstand die Alte Wache.

    Diese wiederum wurde zu einem Telegraphenamt umgebaut und schließlich bis auf einen Teil der Fassade beim Neubau des Horten-Kaufhauses 1973 abgerissen, ebenso wie die Bebauung des gesamten Areals.

    Flankiert wurde die Alte Wache durch zwei (vermutlich gründerzeitliche) Gebäude, dahinter befand sich ein größerer Neubau (Verwaltungsbau?), nach Norden hin zudem das Kaufhaus Schocken (?)

    Siehe diese historische Luftaufnahme - viele Fotos und Infos gibt es im Regensburger Tagebuch und der Wikipedia.

    Einige Fotos - links war wohl das Schocken, dahinter dann die Hauptfassade mit dem Fassadenrest des Alten Wache:

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    Alte Wache, genauer gesagt, deren Fassade:

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    Der Zustand ist sehr schlecht:

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    Blick in Richtung Dom:

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    Und mit dem Logo:

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    Immerhin - man gab sich Mühe, das ganze zu gliedern (also nicht einfach ein Block wie in Esslingen), mit etwas Phantasie kann man sogar eine Anspielung auf einen Mini-Geschlechterturm erkennen ... fast so ähnlich wie beim Pustet-Gebäude:

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    Südseite zum St.-Kassians-Platz:

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    Easy does it.

  • Was ich nie verstanden habe: Warum sind typische Kaufhausbauten praktisch fensterlos? Entweder gibt es keine, oder sie sind von Ihnen verbaut.

    Für mich ist das Fehlen von Tageslicht und Blickbeziehungen ins Freie einer der Gründe, weshalb ich mich in diesen Gebäuden notorisch unwohl gefühlt und letztlich auch wenig gekauft habe.

  • Daumen drücken, dass diese Bausünde nicht nur geschlossen und nur einer neuen Nutzung entgegen sieht, sondern komplett abgerissen und durch ästhetischere, altstadtverträglichere Bauten ersetzt wird.
    Regensburg hat hier eine riesige Chance seine Welterbealtstadt zu heilen und zu verschönern.

  • Warum sind typische Kaufhausbauten praktisch fensterlos?

    Das waren sie anfangs ja nicht. Dieser Trend kam erst Ende in den 1960er Jahren mit den Hortenkacheln auf, und er endete Ende der 1970er.

  • abgerissen und durch ästhetischere, altstadtverträglichere Bauten ersetzt

    Ich habe nicht das Vertrauen, dass da was Besseres nachkommt. Ich will das nur gesagt haben, nicht dass dann hinterher die große Enttäuschung kommt und es heißt, das hätte man nicht ahnen können.

    Aber ich weiß auch, dass Ihr die Warenhäuser abgrundtief hasst und sie per definitionem für die schlimmsten Bausünden haltet. Und deswegen müssen sie in Euren Augen um jeden Preis weg, egal was nachher kommt.

  • Aber ich weiß auch, dass Ihr die Warenhäuser abgrundtief hasst und sie per definitionem für die schlimmsten Bausünden haltet. Und deswegen müssen sie in Euren Augen um jeden Preis weg, egal was nachher kommt.

    Schlimmere Bausünden als typische Kaufhäuser der 60er und 70er Jahre gibt es innerstädtisch in der Tat nur selten.

    Aber natürlich ist es NICHT egal, was nachher kommt. Es ist nur einfach so, das die Latte für eine relative Verbesserung sehr niedrig liegt.

  • In Regensburg ist der Gebäudekomplex sehr viel besser gestaltet als das Durchschnitts-Kaufhaus, wenn wir mal Nürnberg zum Vergleich heranziehen:

    In Nürnberg steht einfach nur ein völlig unpassender Klotz.

    Für Regensburg finde ich:

    Wenn die Fassade nicht so verwittert bzw. heruntergekommen wäre, würde sie wohl gar nicht sooo unpassend wirken, es gibt angedeutete Dächer und den Versuch, das ganze einigermaßen einzufügen:

    Luftaufnahme von Alamy

    Easy does it.