Dresden - die Innere Neustadt

  • heiji
    Die Gagfah wird die Sanierung der Plattenbauten am Neustädter Markt ganz sicher mit spitzem Bleistift durchrechnen. Wenn das Ergebnis dieser Berechnungen dann ist, dass ein Neubau hier wirtschaftlicher sein wird, dann wird das Unternehmen sich entsprechend entscheiden. Da brauchen wir uns keine Sorgen um die Gagfah zu machen. Genau das gilt auch für die anderen Immobilienunternehmen in der Stadt.

  • heiji
    Die Gagfah wird die Sanierung der Plattenbauten am Neustädter Markt ganz sicher mit spitzem Bleistift durchrechnen. Wenn das Ergebnis dieser Berechnungen dann ist, dass ein Neubau hier wirtschaftlicher sein wird, dann wird das Unternehmen sich entsprechend entscheiden. Da brauchen wir uns keine Sorgen um die Gagfah zu machen. Genau das gilt auch für die anderen Immobilienunternehmen in der Stadt.


    Und da wird sie eben nicht Dinge einrechnen wie Attraktivität, langfristige Entwicklung auch der Umgebung und somit Wertsteigerung. Genau das ist ja die kritik. ;) Man wird nur mit dem spitzen Bleistift entscheiden „Mei, eine Tapete an eine bestehende Wand kleistern ist günstiger als tapete an eine neue Wand zu kleistern.“, ohne zu betrachten, ob die ganzen Wände überhaupt noch zeitgemäß angeordnet sind, eine andere Anordnung nicht auf Dauer mehr Einahmen generiert sowie Wertsteigerung der Immobilie durch einfach besseres Aussehen innerhalb des Klusters, in dem Sie steht …

  • Die GHND plant eine interessante Initiative zur Schaffung eines starken öffentlichen Bewusstseins für den städtebaulichen und architektonischen Verlust, den der Neustädter Markt durch Zerstörung und Wiederaufbau erlitten hat. So möchte man als eine Art Anlauf- Informationspunkt den Dachreiter des historischen Rathauses rekonstruieren. Dieser soll aus Spenden finanziert werden.

    Zitat

    Die Gesellschaft Historischer [lexicon='Neumarkt Dresden'][/lexicon] e.V. (GHND) will die Turmhaube des Neustädter Rathauses als Informationspunkt „Neustädter Markt“ wiederaufbauen. An eine zukünftige Änderung des Status quo der seit 1979 stehenden Bebauung und einen Wiederaufbau des Neustädter Rathauses ist seitens der GHND dabei nicht gedacht. Diese Entscheidung soll nachfolgenden Generationen überlassen werden. Der Wiederaufbau der Turmhaube des Neustädter Rathauses soll ein Versöhnungszeichen sein für das durch SED-Unrecht abgerissene Neustädter Rathaus. Die Kosten für den Wiederaufbau betragen geschätzte 275.000,- € und sollen ausschließlich durch Spenden von Freunden der Stadt Dresden aufgebracht werden. Die GHND erhofft sich dadurch ein Aufbruchssignal zur Gesamtverbesserung und Reurbanisierung des Neustädter Marktes.
    Die Turmhaube bestand aus einer 21 m hohen kupferverkleideten Holzkonstruktion von ca.6 m Durchmesser. Diese wird zukünftig auf einem Fundament und Steinsockel aufgestellt. Auf ein Glockenspiel wird verzichtet, jedoch soll am Turm, sofern die Spenden dafür eingehen, ein Uhrzeigerwerk angebracht werden.

    http://neumarkt-dresden.de/pdf-dateien/11…dterRathaus.pdf

    http://neumarkt-dresden.de/Presse/2014/13…N_Turmbaube.jpg

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Endlich, Lebenszeichen vom Neustädter Markt! Das Rathaus ist ein absolutes Muss! Wäre klasse, wenn die GHND nach Abschluss der konkreten Planungen/Arbeiten am Neumarkt neue Aufgabengebiete erschließt, um das gewonnene Wissens- wie auch Finanzkapital nicht versiegen zu lassen. Und die geballte Ladung Engagement. Dresden braucht viel mehr als den Neumarkt - die Welt braucht viel mehr von dieser Stadt!

  • Parallel dazu führt die Gagfah zur Zeit Untersuchungen durch, wie sie mit ihrem Bestand in der Inneren Neustadt zukünftig verfahren sollte. Hier sind alle Optionen offen, also der mögliche Abriss oder aber die Erhaltung.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Der Stadtrat entschied gestern, den Tunnel unter dem Neustädter Markt zu verfüllen. Außerdem solle geprüft werden, ob man den Querschnitt der Großen Meißner Straße reduzieren und Radfahrstreifen integrieren könnte.

    Die DNN berichten:

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/dr…ttet-3540198809

    Und auch die SZ:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ne…et-3021524.html

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Wäre gut, wenn das historische Format der Meißner wiederhergestellt wird. Dann könnte man eines Tages die herrlichen barocken Bürgerhäuser dort wiederherstellen. Urbane Höhepunkte der inneren Neustadt!


    Ansicht Große Meißner Gasse, um 1910. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dres…_Markt_1910.jpg
    VEB Foto Erlbach i. Vogtl. Fotosammlung. Gasse abzweigend vom Neustädter Markt mit dem Rathaus und dem Blockhaus. Der Großteil der Bauten entstammte noch dem Barock. Im 2. Weltkrieg weitgehend zerstört, blieb nur noch das Bürgerhaus "Die Regierung", das heute das neue Hotel Bellevue beherbergt.

  • Und um den Verkehr vom Neustädter Markt fern zu halten, kommt untendrunter ein Tunnel mit Parkmöglichkeiten für die Anwohner. Und im Hochwasserfall kann der Tunnel, der abgedichtet gebaut wird, relativ viel Wasser aufnehmen und so zumindest etwas Schaden von den Häusern nehmen. Tunnel bauen ist auch eher kein Problem, weil man nicht Bohren müsste, sondern graben kann: Fertigteile einsetzen, auffüllen undfertig und oben die Meißner Strasse rekonstruieren. Damit gewinnenfast alle.

  • ^ Aha. Kommt ganz einfach unten drunter ein Tunnel, und fertig. Wo mündet der dann ein bzw. aus? Wo sollen bitteschön die Parkmöglichkeiten für die "Anwohner" hin? Was geschieht mit dem Hotel Bellevue, in das die Große Meißner Straße Nummer 15 eingearbeitet ist? Wie bitte soll die Abdichtung erfolgen, die ja nicht einmal bei dem im Vergleich eher unproblematischen Fußgängertunnel gelingen will, der nach neuestem Stadtratsbeschluss (endlich!!!) verfüllt werden soll? Was passiert mit der Straßenbahntrasse, die aufgrund der Enge ursprünglich nicht durch die Große Meißner, sondern die Heinrichstraße mit Anbindung an die vom Albertplatz kommende Strecke durch die Hauptstraße erfolgte?

    Fragen über Fragen, aber mit schlichten Reaktionen braucht man sich darüber ja den Kopf nicht zu zerbrechen...

  • ^ Aha. Kommt ganz einfach unten drunter ein Tunnel, und fertig. Wo mündet der dann ein bzw. aus?

    An den Brücken. Mit Geschick kann man die sehr klein halten. Schaffen andere Städte schließlich auch.

    Wo sollen bitteschön die Parkmöglichkeiten für die "Anwohner" hin?

    Dazu habe ich geschrieben. Du scheinst schlecht lesen undd verstehen zu können.

    Was geschieht mit dem Hotel Bellevue, in das die Große Meißner Straße Nummer 15 eingearbeitet ist?

    Wieso fragst du das nur mich und nicht die anderen, die die Meißner fordern? Mir geht es eher um den Tunnel, der vor dem Hotel liegen würde, ihn also gar nicht wirklich betrifft. Der bereits bestehende Parkplatz könnte auch unter die Erde und so das Hotel von außen aufwerten.

    Wie bitte soll die Abdichtung erfolgen, die ja nicht einmal bei dem im Vergleich eher unproblematischen Fußgängertunnel gelingen will, der nach neuestem Stadtratsbeschluss (endlich!!!) verfüllt werden soll?

    Ich bin kein Bauingenieur. Aber auch das schaffen andere Städte, ihre Tunnel trocken zu halten. Manche führen unter Flüssen durch, manche sogar unter Meeresbuchten …

    Was passiert mit der Straßenbahntrasse, die aufgrund der Enge ursprünglich nicht durch die Große Meißner, sondern die Heinrichstraße mit Anbindung an die vom Albertplatz kommende Strecke durch die Hauptstraße erfolgte?

    Es gibt zig Straßen, wo die Straßenbahn auf der Fahrbahn verläuft. Da der Durchgangsverkehr unten verläuft, fällt oben in der Straße, die als gemischter Raum für Fußgänger entwickelt wird, selbst nur Anwohner und Lieferverkehr an. Gibts sowohl in Dresden als auch in anderen Städten. Die alte Meißner sollte dafür breit genug sein.

    Fragen über Fragen, aber mit schlichten Reaktionen braucht man sich darüber ja den Kopf nicht zu zerbrechen...

    Du scheinst deinen Kopf nicht anzusträngen, wenn du keinerlei Fantasie aufbringen kannst und man dir alles vortragen muss …

  • Na da freue ich mich doch ungemein, von so einem erwiesenen Experten derart fundierte Antworten auf meine Fragen erhalten zu haben, ich Dummerle. Herzlichen Dank dafür.

    P.S. Was bedeutet übrigens "ansträngen"...?

  • Ein Tunnelbauwerk kostet viel Geld. Wenn man es noch wasserdicht machen muss, noch mehr Geld. Möglich ist das natürlich, allerdings, wie beim Fußgängertunnel zu sehen, nicht nachträglich.
    Die Tunneleinfahrten müssten, damit es irgendwie sinnvoll ist, vorm Finanzministerium und am Palaisplatz/Robert-Blum-Straße liegen. Wie schick sich eine Tunneleinfahrt dort jeweils macht, kann sich jeder selber ausrechnen... Tunneleinfahrten jenseits der Kreuzungen wären nicht zweckmäßig.
    Eine Tiefgarage vom Tunnel aus könnte unter dem Neustädter Markt liegen, auch Palaisplatz wäre theoretisch möglich. In beiden Fällen müssten allerdings unter anderem eine Vielzahl von Bäumen gefällt werden, und die anliegende Bebauung mit hohem Aufwand abgefangen werden.
    So ein Projekt hätte einen Planungsvorlauf von mindestens 5 Jahren, mit einigen juristischen Auseinandersetzungen auch schnell 10 oder mehr. Die Umsetzung alleine des Tiefbaus würde wohl auch nicht unter 5 Jahren gelingen. Die Kosten, wenn ich mir die Waldschlößchenbrücke so ansehe mit ihren 180 Mio., lägen wohl im unteren bis mittleren dreistelligen Millionenbereich. Und dann lass während der Ausführung einmal die Baugrube absaufen...
    Möglich ist alles, vor allem, wenn man genug Geld auf ein Problem wirft. Aber eine besonders hohe Chance auf Realisierung räume ich der Idee nicht ein.

  • Volle Zustimmung! Abseits obiger Phantastereien sollte man erst mal klein anfangen: So bietet die Verfüllung des Fußgängertunnels die Chance, den Neustädter Brückenkopf angemessen zu gestalten. Hier wäre z.B. eine Rekonstruktion des Narrenhäusels durchaus vorstellbar und wünschenswert.

    Alles weitere kann nur schrittweise und mittel- bis langfristig erfolgen. Dazu gehört m.E. auch KEINE tunnelige Ersatzlösung für die jetzige Stadtautobahn, sondern im Gegenteil eine konsequente Reduzierung des Innerstädtischen Durchgangsverkehrs und eine schrittweise Rückführung der Hauptstraßenzüge auf ihr menschlich angemessenes Vorkriegsmaß. Dazu zählen für mich auch der Rückbau der Nord-Süd-Verbindung vom Albertplatz zum Hauptbahnhof, denn nur so kann es gelingen, die Brückenköpfe der Carolabrücke, den Pirnaischen und Georgplatz sowie die Ringstraßen zwischen Rathenauplatz und Georgplatz überhaupt für die Stadt zurückzugewinnen. Dieser radikale Schritt schließt die Neustädter Zuführstrecke zwischen Anton-/Leipziger Straße und Carolaplatz natürlich ebenso ein wie deren Fortführung über die Wigardstraße zum Rosa-Luxemburg-Platz (-Albertbrücke).

    Da aber in diesen Landen individuelle Mobilität nach wie vor das Maß aller Dinge verkörpert, ist hier mit Abhilfe in absehbarer Zeit leider nicht zu rechnen...

    Erst dann kann man durchaus, analog der Straßenzüge am Neumarkt, über eine Wiederherstellung von Großer und Kleiner Meißner Gasse, Körnerstraße (Kohlmarkt)... diskutieren. Was bliebe wäre allerdings die Suche nach einer machbaren Ersatzlösung für die jetzige Straßenbahntrasse:

    Denn NEIN, die Große Meißner Straße wäre in ihrer ursprünglichen Dimension eben NICHT nicht breit genug für eine Straßenbahntrasse; der Eindruck mag entstehen, sieht man sich die gängigen Bilder vom Neustädter Markt aus an, nicht sichtbar auf den Fotografien ist jedoch die gehörige Einengung und der winklige Verlauf im Straßengewirr zum jetzigen Palaisplatz hin. Ich empfehle hierzu dringendst die Lektüre eines Vorkriegsstadtplans. Denn genau das ist es, was in den Diskussionen mit gewissen Nutzern nervt: Da wird etwas als gegeben in den Raum geworfen, alles ist so schön einfach, aber sich wirklich sachgerecht mit den Hintergründen und möglichen Folgen derartiger Forderungen wird sich nicht auseinandergesetzt. Es hatte schon seine Gründe, warum die Straßenbahn den Umweg über die Heinrichstraße nehmen musste, um den Neustädter Markt und die Elbbrücke zu erreichen!

    Denkbar wäre also neben einer schon in den 1970er Jahren angedachten und zeitweilig durchgeführten Einstellung der Strecken durch die Innere Alt- und Neustadt via Augustusbrücke (was ich persönlich vehement ablehnen würde) entweder eine Wiederherstellung der originalen Streckenführung, eine Neukreation der Großen Meißner analog des heutigen Verlaufs (wenngleich schmaler) oder eine eingleisige Streckenführung mit Richtungsgleisen. Aber dies erscheint mir Stand 2015 alles sehr ferne Zukunftsmusik zu sein...

  • Hat nicht vor ein paar Jahren die Bürgerfraktion eine Studie für einen Autotunnel beauftragt? keine Ahnung, ob und was da herauskam, aber wenn es aus technischen und/oder wirtschaftlichen Gründen nicht ratsam wäre einen Strassentunnel zu bauen, warum leitet man den PKW Verkehr nicht um den Platz (wenn sein muss auch großräumig herum) oder schränkt diesen drastisch ein? Auch für die Tram würde man ganz sicher eine Lösung finden. Das kostet dann viel weniger und der Bereich um den Neustädter Markt bekäme endlich eine gewisse Lebensqualität - ob jetzt mit Rekos oder ohne. Nur so eine Idee.

    Einmal editiert, zuletzt von Exilwiener (25. Januar 2015 um 13:57)

  • ^ Ich stimme völlig überein, dass der Neustädter Markt in seiner jetzigen Form eine Zumutung darstellt. Es ist eine Schande, dass die Hälfte des Platzes unter einer vierspurigen Autoschneise plus Bahnkörper der Straßenbahn vergraben liegt. Dazu gehört neben Beseitigung dieses Zustandes unbedingt auch eine Wiederherstellung der östlichen und westlichen Platzwände. Nur kann die Lösung nicht darin liegen, den gegenwärtigen Zustand der Verkehrsanlagen "einfach" durch ein ähnlich dimensioniertes Tieferlegen derselben beseitigen zu wollen, denn dies hieße, den von mir angesprochenen unerwünschten zerrissenen Status Quo der Innenstadt weiter zu zementieren. Der Neustädter Markt kann nicht als ein Einzelprojekt betrachtet werden, sondern ist in einem übergeordneten Zusammenhang zu sehen. Ohne eine grundlegende Richtungsänderung der Prioritäten der städtischen und vor allem auch regionalen Verkehrspolitik im Großen wird sich nichts ändern.

    Eine Umgehung des Neustädter Marktes ist für den Individualverkehr quasi nicht möglich. Aufgrund der Stadtstruktur käme hierfür nur der nördliche 26er Ring (Antonstraße-Albertplatz-Glacisstraße bzw. Richtung Süden über -Albertstraße) infrage, der jedoch heute schon stark belastet ist und wegen der vorhandenen Bebauung auch nicht ausbaufähig, wöllte man nicht großflächig in das hier gottseidank noch weitgehend intakte Stadtgefüge massiv eingreifen. Das würde zudem auch (siehe oben) nichts am grundlegenden Problem ändern.

    Also bleibt die von Dir angesprochene drastische Verkehrsreduzierung als einzige Möglichkeit. Da bin ich voll und ganz bei Dir. Nur wie gesagt, hierzu bedarf es eines grundlegenden Umdenkens in der hiesigen Verkehrspolitik. Dies würde unter anderem auch bedeuten, den öffentlichen Personennahverkehr insbesondere in der Region massiv auszubauen. Daher auch mein Beharren auf dem Straßenbahnproblem, denn mehr noch als die hier verkehrende Linie 9 nach Kaditz ist gerade die 4 nach Radebeul, Coswig und Weinböhla für den regionalen Verkehr von immenser Bedeutung.

    Daher müssten gerade die Pendlerströme noch mehr auf den ÖPNV gelenkt werden. Der Ausbau der S-Bahn nach Meißen ist im Gange, perspektivisch ein 15min-Takt zumindest geplant. Ob dies jedoch reicht, darf zumindest bezweifelt werden. Sieht man Dresden als Einheit mit seinem dicht besiedelten Umland, handelt es sich um eine Fast-Millionenstadt. Gerade das öffentliche Verkehrsangebot über die Stadtgrenzen hinaus trägt diesem Umstand jedoch kaum Rechnung: Die S-Bahn ist ein Witz, die Verknüpfung von Stadt- und Regionalbuslinien gerade am Anfang, außerdem verkehren letztere viel zu selten. Auch der Eisenbahn-Regionalverkehr ist deutlich verbesserungswürdig. Daher auch der vergleichsweise hohe Einpendlerverkehr mit eigenem Fortbewegungsmittel.

    All dies ist zu berücksichtigen, wenn man die Kernstadt wirklich dauerhaft und grundlegend von der momentanen Verkehrsbelastung befreien will. Ohne eine solche "große Lösung" werden allerdings alle Träumereien von einer wieder verdichteten, reurbanisierten Innenstadt Träumereien bleiben.

    Einmal editiert, zuletzt von Antonstädter (25. Januar 2015 um 19:14)

  • Das Problem wird nicht einfacher durch die Tatsache, dass die großen Straßenzüge rings um die Innere Neustadt Bundesstraßen sind. (B 6 und B 170, die B 97 beginnt hier) Diese Straßen haben eben auch eine Bedeutung für den überörtlichen Verkehr, und sind in der Regel nicht so ohne weiteres zu verlegen. EIn Stück weit kann man auf die Autobahnen verweisen, aber die B 6 Richtung Osten dürfte auch weiterhin eine hohe Bedeutung haben. Gut, man könnte einige Routen auf die Stauffenbergallee verlegen, aber dazu muss der westliche Abschnitt erstmal saniert werden. Insofern stimmt es schon, was Antonstädter sagt: Es braucht eine großräumige Betrachtung der Verkehrssituation. Mit einem Tunnel unter der Großen Meißner ist noch nicht viel erreicht.

  • Im Zuge der Sanierung der Augustusbrücke sollte der Autoverkehr dort ganz eingestellt werden. Ich weiß um die recht hohe Belastung der Elbbrücken, aber für irgendwas muss ja u.a. auch die Waldschlösschenbrücke gut sein.

    Was wäre das für ein erhabenes Gefühl, die Augustusbrücke zwischen Neustadt und Altstadt voller Straßenleben, ohne störende Autos! Ein Gefühl wie auf der Prager Karlsbrücke könnte sich einstellen, herrlich. Gut, die Straßenbahn würde man wohl nicht einfach so verlegen können, nehme ich an?

  • Daher müssten gerade die Pendlerströme noch mehr auf den ÖPNV gelenkt werden. Der Ausbau der S-Bahn nach Meißen ist im Gange, perspektivisch ein 15min-Takt zumindest geplant. Ob dies jedoch reicht, darf zumindest bezweifelt werden. Sieht man Dresden als Einheit mit seinem dicht besiedelten Umland, handelt es sich um eine Fast-Millionenstadt. Gerade das öffentliche Verkehrsangebot über die Stadtgrenzen hinaus trägt diesem Umstand jedoch kaum Rechnung: Die S-Bahn ist ein Witz, die Verknüpfung von Stadt- und Regionalbuslinien gerade am Anfang, außerdem verkehren letztere viel zu selten. Auch der Eisenbahn-Regionalverkehr ist deutlich verbesserungswürdig. Daher auch der vergleichsweise hohe Einpendlerverkehr mit eigenem Fortbewegungsmittel.

    All dies ist zu berücksichtigen, wenn man die Kernstadt wirklich dauerhaft und grundlegend von der momentanen Verkehrsbelastung befreien will. Ohne eine solche "große Lösung" werden allerdings alle Träumereien von einer wieder verdichteten, reurbanisierten Innenstadt Träumereien bleiben.


    Im Rahmen der Dresdner Debatte hatte ich auch den Vorschlag angedacht, die Straßenbahnlinie bis nach Heidenau zu verlängern. Da sagte man mir...es gäbe ja die S-Bahn. Ja, die gibt es, aber die ist (noch) relativ unattraktiv. Der Bus brauch auch ewig, bis man mal zu Potte Richtung City kommt. Es gibt noch viel zu tun. Sonst ist deinem Statement von meiner Seite aus nichts hinzuzufügen.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia