Ich kann dieses Projekt nicht als gelungen betrachten. Für Dresden, wenn man hohe Maßstäbe ansetzen möchte, stellt es nichts hochwertiges und besonderes dar.
Sicher, im Vergleich zu den üblichen Bauten, die gegenwärtig und in den letzten Jahren in Dresden, z. B. am Postplatz, abseits des Neumarktviertels entstehen bzw. entstanden sind, könnte man das Projekt natürlich etwas positiver betrachten. Das wars dann aber auch. Es ist eine Betrachtungsweise auf sehr niedrigem Niveau und spricht für die bauliche Unkultur, die nach wie vor herrscht!
Die Architektur dieses neuen Statviertels weist keine für Dresden typische klassische Formsprache auf. Es ist ein Architekturstil, der banal und langweilig ist. Eine Art extrem abgespeckter, schlecht interpretierte Klassizismus. Ein Stil, der in leicht abgewandelten Formen inzwischen leider in vielen Städten weltweilt zu finden ist. Es werden historische Stilelemente verwendet, diese aber nicht gekonnt ausgeführt, z. B. die Dachgauben, die zwar nicht wie so oft eckig sind, aber dennoch nicht überzeugend wirken (man vgl. hierzu einmal historische Bauten oder gelungene Rekonstruktionen wie das Bürgerhaus in der Rampischen)!
Als Vorbild für Lückenfüller o. Ä. in der Dresdner Alt- oder Innenstadt sollte dieses Projekt auf keinen Fall dienen, jedenfalls nicht, wenn man die Kunst- und Architekturstadt Dresden im positiven Sinn fördern möchte.