• Ich habe neulich bei SSC mal Fotos von diesem Viertel gesehen, das kann man wohl getrost als einen absoluten Tiefschlag bezeichnen. Dagegen wirken viele der nur mäßigen gelungenen Neubauprojekte in Berlin wie in anderen Städten richtiggehend gut dagegen, ganz viel von diesen billigen, tlw. aluverblendeten Rasterfassaden, wirklich selbst aus Modernistensicht wohl ein Totalausfall, null Aufenthaltsqualität.

    Der Artikel - obwohl eher nicht von einem Traditionalisten geschrieben, sondern recht unverblümt seine Eindrücke wiedergebend - trifft es in der Tat sehr gut.

  • Ich weiß nicht, was dieses nachträgliche Genöle soll. Die "Erkenntnisse" dieses Artikels von Udo Badelt sind zwar nicht falsch, aber alles andere als neu. Das haben schon viele Leute seit Jahrzehnten erkannt und geschrieben, die keinen Zugang zu den Online-Seiten des "Tagesspiegels" bekommen haben. Wir alle wissen um den Wert von Kleinteiligkeit und Fassadengestaltung.

    Klar, Badelt hat ein wenig von den Mechanismen der Globalisierung und der Konsumgesellschaft erkannt. Doch glaube ich nicht, dass das zu irgendwelchen tieferen Resultaten führen wird. Zu mehr als etwas Konsumekel des Kulturjournalisten und den traditionellen Kiez-Ressentiments gegen Touristen und Normalbürger, die nicht nur bei der Veggie-Cooperative einkaufen, nun noch garniert mit etwas zeitgemäßer Klimaschutz-Kritik, wird es nicht kommen.

    Kommt der nächste "Stararchitekt", kippen derlei Journalisten auch gerne wieder um. Wie z.B. hier Badelts Lob von Gehrys DZ-Bank am Pariser Platz. Zumindest findet sich ein anderer "Tagesspiegel"-Schreiberling, der dann wieder die Lobeshymne schreibt.

    Sprich: Ich traue ihnen nicht.

    Die Leserkommentare sind somit auch keinesfalls nur positiv.

    Dieser, z.B., trifft einiges zur Geisteshaltung solcher Autoren auf den Punkt:

    Zitat

    Zitat Badelt: dazu kommen acht symmetrische LED-Säulen, die von ihrer Herkunft aus dem Reichsparteitag nichts wissen und doch das Herz von Leni Riefenstahl erfreut hätten.

    Nazi Vergleiche sind immer gut, geben sie einem in jeglicher Argumentation doch Recht.

    Zitat Badelt: dürften hier zum Beispiel, nach Anmeldung, antifaschistische Demos stattfinden

    Die Frage ob hier Demos stattfinden dürfen hätte hier natürlich nicht gereicht. Es müssen schon antifaschistische Demos sein.
    Oh man, wirklich peinlich der Artikel.


    Ähnlich dieser:

    Zitat

    Selbst Frau Riefenstahl ließ sich zum Verriss dieses Viertels noch unterbringen. Und beim Einkaufen und Ausgehen bitte immer schön an den Konsumverzicht denken. Köstlich!


    Ein anderer merkt natürlich richtig an:

    Zitat

    Interessante Erkenntnis, nachdem das Viertel aufgebaut wurde, und es zu spät ist, etwas zu ändern...

  • Die Projekten haben ja gewaltigen Gegenwind erhalten. Es gab Volksabstimmungen, die man dann zur Seite gewischt hat.

    Die Eastmall krankt grad dran, dass die Anbindung zur Warschauer noch nicht offen ist.