Meldungen aus Ungarn

  • Schloss Nádasdy (1876)

    Das Schloss wurde bis 1945 von der Familie genutzt, danach geplündert. Zwischen 1982 und 1994 stand das Gebäude leer. Bis 2009, als die Fassade des Schlosses renoviert wurde, wurden keine Wartungsarbeiten durchgeführt. Die komplette Renovierung des Gebäudes begann 2018 und wurde 2021 abgeschlossen. Im Zuge des Projekts wurde nahezu die gesamte Ausstattung im Erdgeschoss rekonstruiert und die verbliebenen Originalgegenstände zurück ins Schloss gebracht.


    Zustand des Gebäudes irgendwann Ende des 19. Jahrhunderts:

    Der Wintergarten des Schlosses wurde irgendwann in den 1930er Jahren von der Familie abgerissen. Es wurde während der Renovierung rekonstruiert:

    Zustand des Schlosses 1978:

    Nach der Renovierung:

    Halle der Ahnen. An der Raumgestaltung war auch Alajos Hauszmann beteiligt:

    Der Bibliotheksraum des Gebäudes:

  • Bischofspalast (Sümeg)

    Das heutige Gebäude wurde 1755 fertiggestellt. Das Schloss wurde nach 1875 sicherlich nicht mehr genutzt. Es wurde 1947 verstaatlicht und wurde eine Schule. Der Zustand des Gebäudes hat sich deutlich verschlechtert, die Sanierung der Außenfassade erfolgte zwischen 2010-2011. Die Renovierung des Innenraums wurde zwischen 2018 und 2021 abgeschlossen. Heute ist es ein Museum.

    Das Gebäude im Jahr 1949:

    Nach Renovierung:

  • Absolut fantastisch! Und egal, wie gelb. orange und rot die Fassaden gewesen sein mögen, die Substanz ist jetzt gesichert. Das ist das mit Abstand Wichtigste und darf nicht vergessen werden! Nach ein paar Jahren kann dann der ein oder andere Farbton noch einmal abgeändert werden. Es ist mir unbegreiflich, wie zerstört dieses Europa in Ost und West bis 1990 gewesen ist.

    Und wie sich jetzt überall ein Phönix aus der Asche erhebt, das bisher Unglaubliche wahr wird.

    Den Löwenanteil hat daran sicher die EU und ihre finanziellen Mittel.

  • Mosonmagyaróvár - Burg

    Das ursprüngliche Gebäude wurde 1529 von den Türken niedergebrannt. Der Nachfolger der Burg wurde 1689 von den Türken auf dem Rückzug aus der Belagerung Wiens erneut niedergebrannt. 1818 wurde das bestehende Gebäude fertig gestellt, dann zog eine Universität ein, die noch heute in Betrieb ist. 1960 und 1980 wurde das Schloss renoviert. Die aktuelle Renovierung fand zwischen 2019 und 2021 statt.

    Das Gebäude im Jahr 1955:

    Vor Renovierung:

    Nach Renovierung:

  • Aranybika-Hotel(1915)

    Das heutige Gebäude der Herberge Aranybika in Debrecen wurde 1915 erbaut. Im Hotel übernachteten viele Vertreter des ungarischen und internationalen öffentlichen Lebens. Zum Beispiel Ministerpräsident Märtyrer Imre Nagy, aber auch Bundeskanzler Helmut Kohl. 1976 wurde das Gebäude um einen modernistischen Flügel erweitert. Ziel des aktuellen Projekts ist es, den Altbau zu sanieren und anstelle des modernen Trakts einen der Umgebung angepassten Neubau zu errichten.

    Das Hotel im Jahr 1915:

    Das Hotel in den frühen 70er Jahren:

    Das aktuelle Erscheinungsbild des Gebäudes:

    Die genehmigten Pläne:

    Zwei verworfene Ausbaupläne:

  • Die Renovierung des Ruttner-Hauses in Veszprém ist abgeschlossen. Das in den 1850er Jahren erbaute Gebäude erlangte stadtweite Anerkennung für sein Eisen- und Gewürzgeschäft im Erdgeschoss. Seit 1958 steht das Haus unter Denkmalschutz. Die Sanierung begann im Jahr 2021 und wurde im Jahr 2023 abgeschlossen. Das Haus fungiert als Studentenwohnheim.

    Der Zustand des Gebäudes vor der Sanierung:

    Nach der Renovierung:


  • Die Renovierung und Erweiterung des Waisenhauses in Veszprém ist abgeschlossen. Der größte Teil des Krankenhauses wurde 1944 während des Zweiten Weltkriegs evakuiert. Trotz der Bombenangriffe blieb das Gebäude bis Kriegsende nutzbar, 1950 wurde es vollständig in ein Kinderkrankenhaus umgewandelt, das bis 1995 in Betrieb war. Die Sanierung des 1904 abgeschlossenen Gebäudes begann im Jahr 2021 und wurde bis 2023 abgeschlossen. Heute befindet sich im Gebäude ein Zentrum für Bewegungskunst.

    Das Waisenhaus um 1910:


    Der Zustand des Gebäudes vor der Sanierung:

    Das Haupttreppenhaus vor der Renovierung:

    Die Hauptfassade des renovierten Gebäudes:

    Das renovierte Haupttreppenhaus:

  • Die Sanierung des 1925 übergebenen ehemaligen Museums- und Bibliotheksgebäudes ist abgeschlossen. Im Krieg erlitt die Anlage leichte Schäden, die letzte Sanierung erfolgte in den 1980er Jahren. Das aktuelle Projekt begann im Jahr 2022 und wurde im Jahr 2023 abgeschlossen. Das Gebäude beherbergt derzeit das Dezső Laczkó-Museum.

    Das Museumsgebäude im Jahr 1940:

    Der Zustand des Gebäudes vor der Sanierung:

    Nach der Renovierung:

    Das renovierte Haupttreppenhaus:

  • Die Renovierung des 1897 erbauten Rathauses in Kecskemét ist abgeschlossen. Das Gebäude wurde ursprünglich von Ödön Lechner entworfen. Im Jahr 1911 wurde das Rathaus bei einem Erdbeben beschädigt. Die letzte größere Renovierung des Gebäudes erfolgte im Jahr 1960. Das aktuelle Projekt begann im Jahr 2019 und endet im Jahr 2022.

    Das Rathausgebäude in den 1910er Jahren:

    Der Zustand des Gebäudes vor der Sanierung:

    Nach der Renovierung:

    Der renovierte Ratssaal:

  • Die Renovierung des ehemaligen Casinos in Tatabánya ist abgeschlossen. Das Gebäude wurde 1924 für ein Bergbauunternehmen errichtet. Nach 1945 fungierte das Haus als Parteizentrum und anschließend als Firmengebäude. Das als Tulip House bekannte Gebäude wurde in den 1990er Jahren von einer Bank gekauft, 2014 kaufte die Gemeinde das völlig vernachlässigte Gebäude zurück. Das Projekt begann im Jahr 2018 und endete im Jahr 2021. Heute befindet sich im Gebäude ein Gemeindezentrum.

    Das Casinogebäude in den 1920er Jahren:

    Die Haupthalle des Gebäudes:

    Der Zustand des Gebäudes vor der Sanierung:

    Der Zustand des großen Saals vor der Renovierung:

    Nach der Renovierung:


  • Die Renovierung des königlichen Wartezimmers in Gödöllő ist abgeschlossen. Das Gebäude wurde 1867 für die Familie Habsburg erbaut. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebäude von Gouverneur Horthy genutzt und am Ende des Zweiten Weltkriegs von deutschen Truppen niedergebrannt. In den 1960er Jahren wurde das Gebäude in einfacherer Form restauriert. Die Idee zum Wiederaufbau entstand erstmals im Jahr 2008, das Projekt begann im Jahr 2010 und wurde in 5 Monaten abgeschlossen.

    Das Wartezimmergebäude irgendwann im frühen 20. Jahrhundert:

    Die Form des Gebäudes vor dem Wiederaufbau:

    Das Ergebnis der Rekonstruktion:

    Der Wartezustand des Herceg vor und nach dem Wiederaufbau:

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  • Der Wiederaufbau der Pfarrkirche St. Georg ist abgeschlossen (Region Veszprém, Dörgicse)

    Die Kirche wurde ursprünglich um das 12. Jahrhundert erbaut und dann während der Türkenherrschaft zerstört. Beim Wiederaufbau blieben die alten Ruinen erhalten.Der Wiederaufbau war aufgrund der raschen Zerstörung der Ruinen unumgänglich.

    Vor Beginn des Projekts:

    Das Ergebnis der Rekonstruktion:

  • Projekt Schloss Gräfl (Region Heves 1911)

    Das Schloss wurde zwischen 1906 und 1911 im Auftrag des Gutsbesitzers Andor Graefl im Jugendstil erbaut. Der berühmteste Gast des Gebäudes ist VIII. Es war Eduard im Jahr 1937. Die Außensanierung des Schlosses begann 2014 und wurde 2016 abgeschlossen. Heute betreiben die Eigentümer rund um das Anwesen einen Bio-Bauernhof. Zukünftig wird das Innere des Gebäudes mit Originalmöbeln ausgestattet.

    Der ursprüngliche Zustand des Schlosses irgendwann zu Beginn des 20. Jahrhunderts:

    Der Zustand des Gebäudes verschlechterte sich in den Jahrzehnten nach dem Krieg erheblich:Nach der Renovierung:

    Nach der Renovierung

    Der Zustand des Wintergartens vor der Renovierung:

    Nach:

    Der Haupteingang des Gebäudes vor der Renovierung:

    Nach:

    Ein paar Bilder von der Hauptfassade des Gebäudes:

    Györgyi Szerencsés ist der Besitzer des Schlosses, er hält es für wichtig, dass die Renovierung mit Originaltechniken durchgeführt wird:

  • Mosonmagyaróvár - Burg

    Strenggenommen ist das die Burg von Magyaróvár (Ung. Altenburg), dem wertvolleren Teil der heutigen Doppelstadt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Kirche wurde ursprünglich um das 12. Jahrhundert erbaut und dann während der Türkenherrschaft zerstört. Beim Wiederaufbau blieben die alten Ruinen erhalten.Der Wiederaufbau war aufgrund der raschen Zerstörung der Ruinen unumgänglich.

    Dazu hätte ich zwei Rückfragen: Du meist sicher, dass die noch vorhandene Bausubstanz in den Neubau einbezogen wurde, wenn du schreibst, dass die Ruinen erhalten blieben? Skeptisch sehe ich, dass der Wiederaufbau angeblich unumgänglich gewesen sein sollte. In ganz Europa existieren Ruinen zu Tausenden, die vernünftig konservatorisch gesichert keinem Verfall preisgegeben werden, gerade auch Bruchsteinbauten aus romanischer Zeit. Mir erschließt sich nicht, warum das nun ausgerechnet hier nicht möglich gewesen sein soll. Ich sehe nicht nur deshalb diese Rekonstruktion etwas kritisch.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Dazu hätte ich zwei Rückfragen: Du meist sicher, dass die noch vorhandene Bausubstanz in den Neubau einbezogen wurde, wenn du schreibst, dass die Ruinen erhalten blieben? Skeptisch sehe ich, dass der Wiederaufbau angeblich unumgänglich gewesen sein sollte. In ganz Europa existieren Ruinen zu Tausenden, die vernünftig konservatorisch gesichert keinem Verfall preisgegeben werden, gerade auch Bruchsteinbauten aus romanischer Zeit. Mir erschließt sich nicht, warum das nun ausgerechnet hier nicht möglich gewesen sein soll. Ich sehe nicht nur deshalb diese Rekonstruktion etwas kritisch.

    Ja, die verbliebenen Ruinen des Gebäudes wurden in den Wiederaufbau einbezogen :smile: . Die Antwort auf Ihre zweite Frage ist hauptsächlich historischer Natur. Aber um es kurz zusammenzufassen: Solche Rekonstruktionen sind von touristischer Bedeutung, da es im heutigen Ungarn viele solcher Ruinen gibt. Daraus folgt, dass sie für einen einfachen Touristen keinen Wert haben. Die Echtheit ist umstritten, Ziel des Projekts war jedoch die authentische Rekonstruktion und Erhaltung der ursprünglichen Ruinen.

    Leider werden solche Ruinen ohne einen solchen Eingriff für immer verschwinden. Auch auf alten Fotos ist diese Zerstörung deutlich zu erkennen :sad: .

  • Ich denke, dass man, wenn man derart kleine und unscheinbare Ruinen wirklich perfekt absichern wollte, ebenso sehr in das eigentliche Bauwerk eingreifen müsste und ihm jegliches Flair rauben würde. Wahrscheinlich war die Reko da die wirklich bessere Lösung, sie scheint auch sehr fachmännisch und unter Verwendung der alten herumliegenden Steine gemacht worden zu sein. Bein uns in Ö hätte man wohl auch "gebaut", aber in den sattsam bekannten erkennbaren und die Zeitschichten erlebbar machenden Formen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Leider werden solche Ruinen ohne einen solchen Eingriff für immer verschwinden. Auch auf alten Fotos ist diese Zerstörung deutlich zu erkennen :sad: .

    Gerade das bezweifle ich sehr. Unzählige konservierte Ruinen, vor allem Burgruinen, aber auch Kirchenruinen in Europa zeigen, dass man mit geeigneten Mitteln den weitere Verfall verhindern kann. Dazu ist es vor allem notwendig, das Eindringen des Wassers in die Mauerstruktur zu verhindern. Dies geschieht dadurch, dass man die Mauerkronen versiegelt. Das Bild des Urzustands legt aber nahe, dass genau das unterblieben ist. Insofern war die Rekonstruktion des Gebäudes nur eine Alternative, um das Gebäude zu retten. Zwingend notwendig war sie gewiss nicht.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Warum bloß schaffen es die Ungarn und bei uns ? Das Schweigen im Walde ! Bloß noch Bauklötzer und dann noch gestapelt ! Ich muss wiedermal nach Ungarn !

    Danke Patbal , nach 5 Jahren muss ich da wiedermal hin. :foto: