Ich weiß nicht, ob wir das schon mal hier hatten. Aber mich schüttelt es gerade.
Spremberg in Brandenburg hat ja ein ganz nettes barockes Rathaus. Gegenüber hat man 2007 aus einem DDR-Plattenbau das moderne Bürgerhaus gezimmert. Ach hätte man nur den Platten-Quader belassen. Nun ist der Schrecken auf dem Spremberger Markt gelandet. Es ist natürlich alles eine Geschmacksfrage, für mich aber geht es kaum noch hässlicher.
Spremberg
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BÜRGERHAUS ZU SPREMBERG : schaurig schön !
- ich kann mir beim besten Willen kaum vorstellen, das dieses unmaßstäbliche "Etwas" den Beifall der Spremberger findet. Möglich dass es
dennoch Liebhaber hat . . .Lt. Wikipedia sind folgende Faktoren für dieses "Resultat" verantwortlich zu machen:
- Zeitdruck,
- Zugeständnisse,
- Planungsfehler,
- drohender Verlust der Förderung.Diesen Schutzbehauptungen der Verwaltung ist nichts hinzuzufügen.
Es ist doch öfter das gleiche Procedere : gute Chancen werden vergeben und letztendlich steht so ein Unding da.
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Sowas ist doch wirklich unschön:
ZitatEingebrachte Vorschläge der Bevölkerung versuchten Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung durch eigene kurzfristig eingebrachte Vorlagen zu unterlaufen.
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Die Stadt will dem grassierenden Leerstand begegnen und neue Nutzungsmöglichkeiten für bedeutsame Häuser erschließen und fördern.
Zitat[...] Altbauten, die das Stadtbild prägen, wieder nutzbar zu machen, versucht die Stadt seit Jahren mit ihrer Sanierungs- und Stadtbau-Umplanung. Seit 2003 kommen zudem Stadtumbaumittel aus dem Teilprogramm Aufwertung zum Einsatz. Für das SSE braucht die Stadtplanung stadtbildprägende Gebäude mit Handlungsbedarf: 17 Häuser auf der Spreeinsel und im erweiterten Stadtkern haben Franziska Schaefer und Claudia Wolf gefunden – drei in der Burgstraße, zwei in der Dresdener Straße, vier in der Friedrichstraße sowie jeweils ein Gebäude in der Berliner Straße, in der Gartenstraße, in der Gärtnerstraße, in der Georgenstraße, in der Karl-Marx-Straße, in der Pfortenstraße, in der Schulgasse und das einstige Postamt in der Poststraße. Bis auf eine Ausnahme sollen sich alle Objekte in Privateigentum befinden. Krankheit, Alter, fehlende finanzielle Mittel, fehlendes Interesse und auch undurchsichtige Eigentumsverhältnisse haben die Altbausubstanz über die Jahrzehnte weiter verschlechtert. Mit verschiedenen Merkmalen wie Zustand, die örtliche Lage, den Leerstand und dem baukulturellen Wert gelang es der Stadtplanung, die Häuser in drei Stufen einzuteilen. Allein sieben der Gebäude stehen unter Denkmalschutz oder haben einen starken gestalterischen und baukulturellen Wert. Und elf Gebäude – Claudia Wolf hat das fürs Postamt, das bis auf Weiteres nicht mehr genutzt werden kann, noch in der Bauausschusssitzung ergänzt – stehen leer. Zwölf – die höchste Punktzahl – bis zehn Punkte erreichten die Tuchfabrik Levy in der Georgenstraße, die Loge, die Sinapius-Villa in der Berliner Straße 65, das Wasch- und Färbehaus Dresdener Straße 32 und die Fabrikantenvilla Gärtnerstraße 3. Aber auch das Fabrikgebäude Pfortenstraße 11 b, in dem sich heute ein Gebrauchtwarenhaus befindet, steht noch in der zweiten Stufe mit erhöhtem Handlungsbedarf. [...]
Altbauten sollen aus Dornröschenschlaf geweckt werden - Lausitzer Rundschau
Unter anderem um diese Bauten geht es.
Berliner Straße N°65
Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'SeptemberWoman', CC BY-SA 3.0 unportiertGärtnerstraße N°3
Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'SeptemberWoman', CC BY-SA 3.0 unportiertKarl-Marx-Straße N°6, sog. Logenhaus
Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'SeptemberWoman', CC BY-SA 3.0 unportiert -
Fast ein Wunder...
1872 wurde im Spremberger Stadtpark ein Denkmal aufgestellt, das an die Spremberger Gefallenen des Krieges 1870/71 erinnern sollte. Es war vollständig durch Spenden der Bürger finanziert worden. Und so sah es aus: Klick
1946 wurde das Denkmal dann im Auftrag des Landkreises beseitigt und irgendwo in der Nähe verbuddelt.
Weiter mit einem Auszug aus wikipedia:Zitat von wikipediaNach der politischen Wende in der DDR gab es immer wieder Versuche das Denkmal zu finden. Leider waren die Aussagen von Zeitzeugen sehr ungenau und teilweise widersprüchlich, so dass immer wieder an völlig falschen Orten gesucht wurde. Auch gab es Aussagen darüber, dass Teile des Denkmales doch abtransportiert wurden.
Am 21. Mai 2016 gab es dann auf Initiative des „Förderverein LAGA Spremberg e.V.“ eine Georadaruntersuchung auf der Fläche der Bastion. Dabei konnten mehrere Teile lokalisiert werden, die eindeutig nicht natürlichen Ursprungs waren. Problematisch stellt sich nun dar, das die sich dort befindliche Aussichtsterrasse von der Denkmalbehörde als Erhaltungswürdig eingestuft wurde.
Im Jahr 2017 gab es dann die Erlaubnis der Denkmalbehörde, Suchgrabungen an den mittels Georadar lokalisierten Stellen durchzuführen. Am 17. März 2018 konnten dabei zwei völlig intakte Teile der Kriegerdenkmals gefunden, freigelegt und letztlich gehoben werden. Es handelte sich dabei um das Sockelteil mit den eingravierten Namen und der Spitze des Denkmales mit der Inschrift „Andenken an die im Kriege gegen Frankreich 1870 u. 1871 ruhmvoll Gefallenen dieser Stadt und des Füsilier Bataillons 6. Brandenb. Inf. Regts. No.52 gewidmet von den Einwohnern Sprembergs im Jahre 1872.“
Am Samstag fand nun die Bergung statt, hier ein Foto: KlickZur Zukunft des Denkmals schreibt die Lokalzeitung:
Zitat von lr-online„So viel kann ich schon sagen: Die Finanzierung zur Restaurierung der Steinelemente ist durch den Georgenbergverein gesichert“, so Andreas Kottwitz. „Unser Ziel ist es, den Obelisk in voller Größe an diesem Standort wieder aufzustellen. Wir möchten unter Wiederherstellung des möglichst ursprünglichen Zustandes von 1872 den Ausblick sanieren und umgestalten.
Quelle:
https://www.lr-online.de/lausitz/spremb…erg_aid-7992643 -
Tolle Sache, ich bin ja der Meinung, dass noch etliche solcher Denkmäler in der Erde schlummern. Einige sind von den Anwohnern vergraben worden, in der Hoffnung sie später wieder ausgraben zu können. Aber auch die übereifrigen FDJ-Brigaden, die durch das Land zogen und Denkmäler umstürzten, haben sich häufig nicht große Mühen gemacht, sondern die Denkmäler einfach irgendwo in der Nähe verscharrt.