Zerbst/Anhalt - Schloss Zerbst

  • … da war denn mal der Text noch ergänzt, sonst hätte ich gleich auf die Fragen reagiert.

    Die Nutzungsfrage ist ein sehr spannendes Thema. Ich sehe die kulturelle Zwischennutzung durch den Förderverein als längerfristig an. Schlussendlich wird sie auch von den Fördermittelgebern noch akzeptiert. Für die „endgültige Nutzung“ gibt es verschiedene Lösungsansätze, die aber derzeit nicht finanzierbar sind. Zu der Thematik insgesamt ist der Vorstand nicht nur national sondern auch international in Gesprächen. Details dazu kann ich hier leider nicht darlegen.

    Eine grundlegende Teilnutzung ist aber dann gegeben, wenn die ersten Särge in die neue Fürstengruft im Schloss überführt sind. Der Baubeginn für die Sicherung des Corps de logis liegt in diesem Jahr. Wie lange sich die Bauphasen hinziehen, hängt von den Fördermittelzuweisungen ab. Ich denke, dass die Grablege mit den Eltern Katharinas II. Synergieeffekte für das ganze Schloss hervorbringt.

    Bei einem Großteil der Fenster handelt es sich „nur“ um provisorische Fenster. Diese wurden sukzessive ab 2006 in Eigenleistung eingebaut und orientieren sich an der historischen Sprossung. Sie schützen die Räume vor direkten Witterungseinflüssen und Tauben. Außerdem gestatteten sie überhaupt erst die Gestaltung von Ausstellungen im Schloss und verleihen dem Äußeren einen etwas weniger dramatischen Anblick. „Echte“ Fenster nach historischem Vorbild gibt es aus Kostengründen nur 8: in 2 Ausstellungsräumen in der Eingangshalle und in der Toilettenanlage. Ein Erdgeschossfenster kostet immerhin fast 4.000,- Euro. Das sind in der Vielzahl der Fenster momentan nicht zu finanzierende Dimensionen. Und die Übergangsfenster erfüllen erst mal ihren Zweck.

    Zum visuellen Vergleich füge ich ein Bild von 2003 und eins von 2012 an.

  • Ich bewundere euer Engagement!
    Solche Menschen müßte es mehr geben. Bei uns wäre so etwas schon wegen der nicht vorhandenen Kriegsruinen nicht möglich :rolleyes: .
    Dergleichen kenn ich, glücklicherweise möchte ich sagen, nur aus Erzählungen oder eben aus dem Osten. Schon in meiner Kindheit waren "unsere" Ruinen, die gabs auch bei uns durchaus, da die Pfalz ja Frontland war, entweder wiederaufgebaut oder (leider) abgeräumt.
    Auch wenn nur noch ein Flügel steht, wird das fertige Schloss bestimmt eine Bereicherung. Vielleicht findet sich doch noch ein Investor, der den Rest wiederaufbaut, schön wärs.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Auch von mir, der ich vor Jahresfrist euren Artikel über Zerbst in unser Jahrbuch eingestellt habe, Respekt für euer unermüdliches Engagement und Dank für die frischen Informationen. Wenn ein Verein sich so ins Zeug legt wie ihr, ist der Erfolg unausweichlich!

  • Ich bin überaus dankbar, Philoikódomos, dass das Zerbster Schloss ins Jahrbuch aufgenommen wurde. Die Resonanz, die ich erfuhr, war sehr positiv. Außerdem trug der Beitrag zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades bei. Alles Gute!

  • Wie man in Frankfurt/Oder (Bolfrashaus) sieht, kann man auch Fördermittel in Millionenhöhe bekommen.
    Von mir gibt es 50 Euro für den nächste Maßnahme.

    Einmal editiert, zuletzt von maximus (30. Januar 2013 um 20:13)

  • Die Rettung der Zerbster Schlossreste ist unglaublich ermutigend. Wie da ohne den großen Wurf mit viel bürgerschaftlichem Engagement das Schloss rückgewonnen wird. Wirklich vorbildlich und aufbauend.

  • Im ehemaligen Schlafzimmer der Fürstin Johanna Elisabeth fand die offizielle Eröffnung des dritten Bauabschnittes der Sicherungsmaßnahme III statt. Unter den Gästen befanden sich auch der Minister für Landesentwicklung und Verkehr, Herr Webel, und der Abteilungsleiter Kultur im Kultusministerium, Herr Prof. Dr. Puhle.

  • "Die künstlerischen Leistungen der Architekten und Gestalter des Zerbster Schlosses"

    Teil 3: Der preußische Baukondukteur Johann Friedrich Friedel und der königlich-preußische Bildhauer Johann Michael Hoppenhaupt d. Ä.

    Referent: Dirk Herrmann, Vorsitzender Förderverein [lexicon='Schloss Zerbst'][/lexicon] e. V.

    Donnerstag, 21. Februar 2013, 19:00 Uhr in der Stadthalle Zerbst/Anhalt (Schlossgarten)

  • Nach dem Abbruch der dritten und letzten maroden Decke im Rahmen der Sicherungsmaßnahme III/3 ist nun der Blick vom Erdgeschoss bis ins zweite Obergeschoss frei. Diesen eindrucksvollen Durchblick gab es nur zwischen 1945 und 1954. Jetzt wird an der dauerhaften Schließung mit modernen Stahlbetondecken gearbeitet.

  • Im Rahmen des dritten Bauabschnitts der Sicherungsmaßnahme III wurde nun die erste Decke oberhalb des Erdgeschosses hergestellt. Neben der Stahlarmierung kamen erneut Kobiax-Körper zum Einsatz, um das Eigengewicht der Decke zu minimieren. Nach einer Ruhezeit wird die darüber gelegene Stahlbetondecke in Angriff genommen.

  • Ich möchte auf folgende Einladung der Gesellschaft Historischer [lexicon='Neumarkt Dresden'][/lexicon] hinweisen:

    Kommen Sie zur Veranstaltung am kommenden Freitag, 18. Oktober 2013, 19.00 Uhr:

    Wiederaufbau [lexicon='Schloss Zerbst'][/lexicon] – eine Residenz der späteren russischen Zarin Katharina II.
    Referent: Dipl.-Ing. Dirk Hermann
    Ort: Informationspavillon Pirnaischer Platz
    Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten

    Siehe auch den Eintrag in unserem Kalender.

  • Im Rahmen der Sicherungsmaßnahme VI/3 konnten durch das Ergänzen von Wandbereichen sehr instabile historische Mauerfragmente vor dem Einsturz bewahrt werden. Gleichzeitig sind zwei Kaminfragmente (links) im Blauen Kabinett und im Appartement der späteren Zarin Katharina II. vor dem Totalverlust gerettet.

  • Fantastisch, beim Verfolgen der Neuigkeiten rund um das Schloss hatte man zeitweilig den Eindruck, daß beim Corps de Logis kaum mehr Hoffnung besteht. Ich habe mal eben das betreffende Zitat herausgesucht:


    Der Einzug von Decken im Bereich des Corps de logis ist durch einen extrem hohen Finanzbedarf momentan nicht realisierbar. Größtes Problem: Die Nordostecke steht über 30 Zentimeter außer Lot. Dieser Bereich muss zuerst komplett abgetragen und neu aufgemauert werden. Erst dann ist der Einzug von Decken möglich.


    Hat sich die Situation in Bezug auf besagte Nordostecke eigentlich verschlimmert?
    Es ist jedenfalls wirklich beeindruckend, mit welchem Elan hier bei stark beschränkten Mitteln vorgegangen wird, Akanthus :) Gratulation