Noch ein Auszug aus die "Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Band Eisenach" von 1915 zum Hellgrevenhof:
"Im Innern befindet sich im Erdgeschoss ein Saal, der mit zierlichen Sterngewölben überdeckt ist. Diese Gewölbe stammen indessen keineswegs aus dem Mittelalter. Die Formen, namentlich die flache Wölbung, deuten auf eine Nachahmung gothischen Stils in später Zeit, als jede Tradition gothischer Handwerksübung längst erloschen war. Ein ganz ähnliches Sterngewölbe findet sich in dem nahe gelegenen Dorfe Farnroda in dem Pfeilersaal des dortigen Schlosses. Das Schloss ist im Jahre 1677 erbaut. Die Ähnlichkeit der Gewölbe ist so ins Auge fallend, dass man ungefähr dieselbe Bauzeit auch für die Gewölbe des Hauses in der Georgenstraße annehmen kann. Es sind drei Kreuzgewölbe, die in den stark aufgetragenen Putz hineinmodeliert sind. Eine spitzbogige Tür im Erdgeschoss gehört ebenfalls keineswegs dem Mittelalter an. Auf einem flachgewölbten Türbogen steht die Jahreszahl 1741."
Und zum Schloss Farnroda:
"Im Erdgeschoss liegt ein großer Saal, dessen Sterngewölbe auf zahlreichen schlanken Pfeilern von gothischer Form ruhen. Diese Halle stammt indessen trotz der gothischen Form der Architektur aus derselben Bauzeit wie das ganze Schloss (1677). Eine derartige Nachahmung des gothischen Stils während der eigentlichen Blüthezeit des Barockstils ist von kunstgeschichtlichem Interesse. An Kirchenbauten kommen die Nachahmungen des gothischen Stils aus noch später selbst in der Rococozeit vor. An profanen Gebäuden dagegen sind sie nur selten anzutreffen. (Ganz ähnliche Sterngewölbe befinden sich in einem Hause der Georgenstraße in Eisenach. Die Gewölbe sind wahrscheinlich von demselben Werkmeister und in derselben Zeit wie das Schloss in Farnroda ausgeführt.)"
Vielleicht habe sich die Autoren des Buches von den Zellengewölben in diesem Fall geirrt, aber man müsste wohl erst einmal Bilder dazu sehen.