Potsdam - der Lustgarten

  • Harmonie von Schloss und Lustgarten? Wie soll denn bei der bestehenden Verkehrstrasse so etwas wie Harmonie bzw. zumindest ein erkennbarer Zusammenhang zwischen den genannten Bereichen aufkommen?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Es bestünde ja immer noch die Möglichkeit, wenn das Teil mal weg ist, die Straße zurückzubauen. Jedenfalls ist die Straße nach dem Abbruch des Mercure das einzige größere Hindernis, das dem noch entgegen stünde. Alter Meckersack :biggrin:

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Hallo zusammen,

    der Flottenneubau der Weißen Flotte wird als Anbau an das ehemalige Interhotel, heute Mercure, immer wahrscheinlicher. Selbst die SPD Fraktion ist nicht mehr auf Linie mit dem Oberbürgermeister Jakobs (SPD) und dessen Baubeigeordneten Klipp (Grüne) die weiterhin einen Neubau über und am Ende des Karpfenteichs fordern (und damit dessen originale Größe verhindern würden). Sie PNN. Die Achtung möchte ich auf diese Meldung lenken, Zitat: "Im Gespräch soll mittlerweile auch eine Zweiteilung der Flottengebäude sein: So könnten Gastronomie und Ticketverkauf in verschiedenen Gebäuden untergebracht werden." Der 2010 geplante und von der SVV verabschiedete temporäre Anbau an das Mercure beinhaltete nur die Gastronomie und den Ticketverkauf. Als dieses Gebäude an und in den Karpfenteich verschoben wurde, vergrößerte sich das Volumen nun um Küche, Lagerräume, Büros und Ballsaal. Da sich hiergegen die Bürgerinitiative "Rettet den Lustgarten" formierte wurde damals bereits der Ticketverkauf aus dieser Raumanforderung heraus genommen. Wo und wie dieser Ticketverkauf untergerbracht werden sollte, war damals bereits wieder offen.

    Anscheinend hat sich diese maximale Raumforderung erhalten und soll nun in dem neuen Neubau / Anbau am Mercure untergebracht werden. Das dieses mit dem ursprünglichen Konzept von 2010 kollidiert, ist nicht verwunderlich. Jedoch besteht eine Baugenehmigung nur für einen temporären Anbau in der ursprünglichen Raumgröße (Restaurant mit Ticketverkauf). Mal wieder ist alles offen und anders, als ehemals in der SVV beschlossen, in Potsdam.

    Und die CDU fordert inzwischen, dass der Flottenneubau, nicht wie bisher immer vermittelt, ein temporäres Gebäude werden soll, sondern dauerhaft, auch nach einer Veränderung der Bausituation im Lustgarten, dort verbleibt. Zitat Märkische: ""Das ist der richtige Weg, weil dafür alle Planungsunterlagen bereits vorliegen und es dann sehr schnell gehen kann", sekundiert der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Horst Heinzel. Er rät dem Flotten-Chef aber, die Verträge für das Hafengebäude so zu gestalten, dass es bei einem möglichen Abriss des Hotels auf Dauer stehen bleiben kann. "Das muss als eine Art Bestandsschutz ausgestaltet werden."" Hallo CDU! Wurde 2010 nicht ein temporärer Anbau an das Hotel Mercure beschlossen? Sie wiedersprechen sich selbst! Beispielhaft für die Potsdamer Blockflöten.

    schildbürgerliche Grüße aus der Hauptstadt der kleinen DDR
    Luftpost

  • Das heißt natürlich auch, dass das Mercure auf mittlere Sicht bestimmt nicht abgebrochen werden wird. Ansonsten würde selbst ein temporärer Anbau wenig Sinn machen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Hallo zusammen,

    die Stadtregierung stellt sich (endlich) öffentlich gegen das Interhotel (heute Mercure). Das Haus soll demnach durch die Stadt gekauft und abgerissen werden. Zitat Märksiche: "Allerdings müssten dann andere städtische Projekte, die aus diesem Topf finanziert werden, auf die lange Bank geschoben werden, räumte er ein. Aus dem Treuhandvermögen werden alle geplanten Vorhaben in der Potsdamer Mitte finanziert, unter anderem der Abriss der Fachhochschule, der Neubau und die Entwicklung des Grundstücks Langer Stall und Alte Feuerwache, sowie der Neubau der Plantage und des Steubenplatzes zwischen Landtag und Filmmuseum. Welche Projekte wegen des Mercure-Abrisses in der Warteschleife landen könnten, wollte Klipp gestern aber nicht sagen."

    Jedoch scheint der jetzige Eigentümer nur einen Verkauf aller seiner Grundstücke in einem Paket zu wollen und hat einen Einzelverkauf des Potsdamer Hotels wohl abgelehnt. (Siehe Beitrag der Märkischen)

    Zudem will die Stadt eine "Bürgerstiftung" gründen, in der die Bürger einzahlen sollen, um somit den Kauf und oder Abriss des Hotelhochhauses mit zu fianzieren.

    Etwas kürzer auch heute in der PNN zusammen mit einem Kommentar und Interview nachzulesen.

    [Edit] Nachrichten-Feuerwerk aus Potsdam in der PNN mit weiteren zwei Artikeln zum Schlachtplan für den Abriss des Merkure und zum Neubau der Weissen Flotte, die von OB und Baubeigeordnetem am Bahndamm faforisiert wird. Und nochmal beides etwas anders dargestellt in der Märkischen.

    Grüße aus der Hauptstadt der kleinen DDR
    Luftpost

    3 Mal editiert, zuletzt von Luftpost (21. August 2013 um 23:38)

  • @ Luftpost

    danke für die Aktualisierung. Ähnlich wie bei der Alten Post habe ich auch bei diesem Projekt mittlerweile völlig den Überblick über Meinungen und Mehrheiten verloren, welche auch bei diesem Projekt wieder täglich zu wechseln scheinen. Dieses aufgeführte Theater kann man nur noch mit einer dicken Portion Galgenhumor ertragen.

    Natürlich würde ich den Bau am Bahndamm begrüßen, da es in Anbetracht der Alternativen die beste Lösung ist. Ein Bau am Mercure wird z.B. von der Linken nur deshalb befürwortet, weil man so das Mercure retten will. Wieder mal ein sehr durchsichtiges Manöver. Warten wir morgen auf ein weiteres Kapitel in dieser nicht enden wollenden Posse.

    Ich gebe abschließend nur noch einmal zu bedenken, dass Herr Plattner das Mercure noch vor einem Jahr kaufen und auf eigene Kosten abreißen lassen wollte und seine gesamte Kunstsammlung dort ausstellen wollte. Warum man damals Herr Plattner nicht stärker unterstützt hat und es jetzt auf einmal übers Knie zerbrechen will und sogar mit dem Ende der Koalition drohen muss. Es sind seltsame Zeiten in Potsdam, die an Konfusion selbst die Verhältnisse in Dresden zu toppen scheinen!

    APH - am Puls der Zeit

  • die Stadtregierung stellt sich (endlich) öffentlich gegen das Interhotel (heute Mercure). Das Haus soll demnach durch die Stadt gekauft und abgerissen werden.


    Na wunderbar! Wollte das Herr Plattner nicht auch? Völlig kostenlos für Potsdam und den Steuerzahler? Was für ein Affentheater! Glückwunsch! :angry:

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Und ein teures Theater noch dazu.

    Da es bei der Vielzahl an Meldungen unter zu gehen droht. Bereits am 4.(!) September soll über den Standort der Weißen Flotte abgestimmt werden. Jetzt auf einmal soll der Neubau doch am Bahndamm entstehen. So will man verhindern, dass das Mercure der Standort wird.

    Zitat

    Weisse Flotte: Neubau am Bahndamm, Ticketpavillon am Fuß der Langen Brücke
    Nach der Rathaus-Offensive in Sachen Mercure-Hotel ergibt sich auch für die Weisse Flotte eine völlig neue Situation. Noch vor wenigen Tagen hieß es auch vonseiten der Stadtverwaltung, das Fahrgastschifffahrtsunternehmen solle den geplanten Neubau für Verwaltung und Restaurant unmittelbar vor dem heutigen Hafengebäude errichten dürfen.

    Das womöglich rasch besiegelte Schicksal des Hotels bedeutet das Aus für diese Pläne. „Ein Anbau der Weissen Flotte würde die Änderung der Sanierungsziele für den Lustgarten extrem erschweren“, sagte Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) am Dienstag. Denn es sei juristisch nicht durchsetzbar, als Sanierungsziel für den Lustgarten anstelle des Mercure eine unbebaute öffentliche Fläche auszuweisen, während direkt daneben ein Neubau die Sichtachsen zwischen Schloss und Neptunbassin verstellt. ...


    http://www.pnn.de/potsdam/780108/

    Damit nicht genug. Politisch ist so viel Sprengstoff im Umlauf, dass sich Herr Klipp doch zu diesem Kommentar genötigt fühlte:

    Zitat

    Sie muss auch eine Lösung für den Neubau der Weissen Flotte finden. Zuletzt hatte sich eine Mehrheit für den Anbau am Fuß des Mercure-Hotels abgezeichnet. Dies will die Stadtverwaltung aber unbedingt verhindern: „Nur über meine Leiche“, sagte Klipp.


    http://www.pnn.de/potsdam/780159/

    Na dann bin ich mal gespannt. Es ist wieder mal Showtime in Potsdam.

    APH - am Puls der Zeit

  • Vielleicht mal ein Versuch, Ordnung in die scheinbare oder tatsächliche Konfusion zu bringen:

    Die unterschiedlichen Vorstellungen über die Gestaltung des Lustgartens

    a) Das Wiederanlegen des Lustgartens weitestmöglich in seiner Ursprungsform, bis auf die Ausnahme im nördlichen Bereich, wo die Breite Straße fünfspurig zwischen der früheren Orangerie (heutigem) Filmmuseum und dem jetzt verkleinerten, nach Dietz-Joppien gestalteten Lustgartens liegt. Konsequenz ist und wäre auch, die Anlegestelle auf dei andere Seite, also auf das linke Ufer der Havel zu legen, das dem Bahnhof zugewandt ist.

    Vertritt ein Teil in den Bürgerintiativen.

    b) Das Wiederanlegen des Lustgartens, bei offenherzigem Aufgreifen von Hasso-Plattners Kunsthallen-Projekt. (Die Kunsthalle hätte ebenso, wie das Mercure heute dort steht, auf der nordöstlichen Fläche des Lustgartens gestanden und eine Wiedergewinnung der Fläche für den Garten unmöglich gemacht.)

    Vertritt bzw. vertrat einer anderer Teil in den Bürgerinitiativen.

    c) Die Vergrößerung des jetzigen Lustgartens um das künftig vergrößerte Neptunbecken mit mehr Figuren, bei Errichtung der Neubauten der Weißen Flotte am Bahndamm und/oder von kleineren Bauten auf der Schiffsanlegestelle, bei Abriss des Hotels.

    Vertritt ein Teil von Bürgerinitiativen, der sich teilweise, schwächer mit a) und stärker mit b) überschneidet, sofern die Info- und Schaltergebäude der Weißen Flotte direkt auf der Anlegestelle, nicht aber auf dem Lustgartengelände stehen. Politisch dafür sind Grüne und FDP. Die CDU und ein Teil der SPD ist dagegen, weil da, wo das Gebäude der Flotte steht, nicht gleichzeitig die ISES, die so bezeichnete innerstädtische Entlastungsstraße sein kann.

    d) Der Eingriff in das Neptunbecken, vor allem, um der Weißen Flotte optimale Bedingungen zu gewähren.

    Vertritt ein Teil des politischen Spektrums. Der "wirtschäftshörige" Flügel der CDU und der "pragmatische" der SPD.

    e) Die Errichtung eines Anbaus an das Mercure-Hotel, ohne Knüpfung daran, dass das Hotel stehenbleibt.

    Vertritt ein Teil des politischen Spektrums. Der "wirtschaftshörige" Flügel der CDU und der "pragmatische" der SPD, soweit Alternative d) politisch gegenüber den Initiativen nicht durchsetzbar ist bzw. man selbst als Kulturfrevler da stünde.

    f) Die Errichtung eines Anbaus an das Mercure-Hotel, mit der Spekulation und mit dem Bestreben, dass das Haus stehenbleibt.

    Vertritt die stärkste der Parteien in Potsdam, die Partei Die Linke und zusätzlich auch die Fraktion Die Andere, die gemeinsam in Potsdam, je nach Ausgang der Kommunalwahl, auf 35 - 45 % kommen. Bei hoher Wahlbeteiligung eher 35 %, bei niedrigerer 45 %.

    Alternativen a) bis e) repräsentieren ca. 55 - 65 %, bei beobachtbaren Parallelaktivitäten und bei einem teilweisen Gegeneinander von mindestens 3 Spektren, die Alternative f) wird geballt vertreten von einem Spektrum. (*)

    Soweit zur Herausforderung der Einvernahme, die sehr viel höher sein muss bei denen, die wirklich am Lustgarten interessiert sind und dass er nicht nur Grün-Abstandsfläche zu einem Allerwelts-Hotelbau ist.

    _

    (*)

    I.
    1. Lustgarten in Perspektive ganz, ohne Bebauung
    2. Lustgarten in Perspektive überwiegend, bei Aussparung der ISES
    3. Lustgarten überwiegend, bei Vorhalten der ISES

    II.
    Lustgarten als Grün-Abstandsfläche

  • Ich kann mit dem "Mercure" weit besser leben, als mit der Hochschule am Alten Markt. Meiner Ansicht nach sollte man hier die Prioritäten anders setzen und die beschränkten Mittel vorrangig in den Alten Markt investieren. Dadurch entsteht u.U. erst ein gewisser Druck, Veränderngen am Lustgarten einzuleiten.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Lieber Himmelsrichtungen,

    also leider ist Ihre Aufzählung mehr Verwirrung stiftend, als erhellend. Zunächst sind Ihre Darstellungen der Meinung der Bürgerinitiativen grundsätzlich falsch. Es bestand Konsenz, dass Plattner seine Kunsthalle an Stelle des Mercure hätte errichten können. Mir ist keine Bürgerinitiative bekannt, die hiergegen vorgegangen wäre. Es sei denn, man bezeichnet die Linke und die Anderen als "Bürgerinitiativen". Da diese Option(Ihre Variante b) dank der Linken und den Anderen nicht mehr besteht, braucht man sie auch nicht aufführen.

    Die Bürgerinitiative zur Rettung des Lustgartens steht weiterhin für eine originale Wiederherstellung des Lustgartens in seiner historischen Größe mit der originalen Wiederherstellung des Karpfenteichs (Neptunbeckens) inklusive der Figuren. Dies beinhaltet den Rückbau des Mercure und die Reduzierung der Verkehrsverhältnisse auf ein erträgliches Maß. Zudem wird die moderne Interpretation des Lustgartens von Dietz-Joppien akzeptiert. Eine Empfehlung, wo die Weiße Flotte ihr gewünschtes neues Gebäude errichten soll, gibt es zumindest von der Bürgerinitiative zur Rettung des Lustgartens nicht. Von dieser Bürgerinitiative gibt es dazu nur Denkanregungen, mehr nicht. Diese Denkanregungen sind

    • der mögliche temporäre Anbau am Interhotel Mercure,
    • ein temporäres Gebäude in der Nähe des Bahndamms in einer Größe, welche die ISIS nicht verhindert und
    • ein dauerhaftes Gebäude auf der gegenüber liegenden Havelseite (an der die Weiße Flotte bis 1960 ihr Domizil hatte)

    Eine Präferenz wohin sich die Weiße Flotte orientieren soll, wurde bisher nicht formuliert. Woher Sie also Ihre Informationen haben, ist mir schleierhaft. Aber vielleicht reden Sie auch von ganz einer anderen Bürgerinitiative(n)?

    Auch sind mir Ihre Aufschlüsselungen nach Parteien und Fraktionen der Potsdamer SVV schleierhaft. Erstens vergessen Sie geflissentlich, dass es noch eine Fraktion der "Potsdamer Demokraten" gibt, welche sich zusammen mit der Mehrheit der SPD-Abgeordneten, der FDP und der Grünen für einen Anbau am Mercure stark macht. Während der Oberbürgermeister Jakobs (SPD) zusammen mit dem Baubeigeordneten Klipp (Grüne) massiv für eine Bebauung am Bahndamm wirbt. Hier schlagen diese Beiden mal wieder zwei Fliegen mit einer Klappe, denn so wird auch die Innerstädtische Entlastungsstraße ISIS verhindert.

    Und dann gibt es da natürlich noch die Linke und die Anderen. Die alles torpedieren, was einen Abriss des Mercures fördert. Also werden die wahrscheinlich auch für den Mercure-Anbau stimmen. Wobei jedoch dieser "temporäre" Anbau wahrscheinlich in dauerhaft umgemünzt wird.

    korrigierende Grüße aus der Hauptstadt der kleinen DDR
    Luftpost

    Einmal editiert, zuletzt von Luftpost (22. August 2013 um 16:43)

  • Ich kann mit dem "Mercure" weit besser leben, als mit der Hochschule am Alten Markt. Meiner Ansicht nach sollte man hier die Prioritäten anders setzen und die beschränkten Mittel vorrangig in den Alten Markt investieren. Dadurch entsteht u.U. erst ein gewisser Druck, Veränderngen am Lustgarten einzuleiten.


    Das Problem ist, dass die Stadt das Mercure nur jetzt kaufen kann oder gar nicht mehr. Wenn ein neuer Besitzer das Gebäude saniert, bleibt es noch Jahrzehnte stehen. Noch schlimmer wäre, wenn der neue Investor das Mercure abreißt. Dann kann er mit dem Grundstück machen, was er will. Von einem Flachbau bis zu einem Hochhaus wäre da alles drin, weil - so wie ich die Presse verfolgt habe - die Stadt auf die Bebauung keinerlei Einfluß ausüben könnte. Laut Presse wäre dann die Spaltung des Lustgartens für die nächsten 80 Jahre besiegelt! Deshalb muss die Stadt jetzt handeln.


    Warum man darauf aber nicht schon vor einem Jahr gekommen ist, als Herr Plattner das Hochhaus eigentlich schon fast gekauft hatte, wir werden es wohl nie verstehen!

    APH - am Puls der Zeit

  • Lieber Luftpost,

    ich denke mal, dass wir hier die Angelegenheit aus verschiedenen Perspektiven sehen: Sie aus den offiziell verlautbarten Positionen heraus, ich aus demjenigen, wie sich die Initiativen - worunter wir schon das Gleiche verstehen - zu spezifischen Angelegenheiten verhalten. Auch ging es mir darum, das Spannungsfeld zwischen der Gewinnung des Lustgartens als Ganzes, der Gewinnung des überwiegenden Lustgartens bei Vorhandensein der Bauten darin und der Gewinnung des überwiegenden Lustgartens bei Vorhandensein einer ISES zu verdeutlichen.

    Dieses Spannungsfeld ist ja da und erklärt auch so manche Uneinigkeit derjenigen, die politisch zwischen 55 und 65 % erhalten, bei der strammen Linie der anderen, der 35 bis 45 % hinter sich wissen. Da kann denn schon mal hier oder dort so manche scheinbar überraschende Entscheidung fallen.

    Offenkundig ist mir dies geworden, als der Architekt Chistian Wendland, der ja zugleich Mitglied in mehrere Initiativen ist und schon zu DDR-Zeiten gegen die offizielle Baupolitik der SED stand, sich partout NICHT für die Kunsthalle am Mercure-Standort erwärmen wollte. Eben aus Gründen besagter Freihaltung. Wie auch so manch andere, die keinesfalls alleine stehen. Davor sollte selbstverständlich keiner die Augen verschließen, sondern dies selbstverständlich in Rechnung gestellt werden.

  • Meinem Kenntnisstand nach soll das Mercure in einem Konvolut mit anderen Hotels verkauft werden, sodass die Stadt abwarten muss, wer den Bau am Ende übernimmt. Erst danach können Verhandlungen aufgenommen werden.

    Ansonsten kann ich das Gerücht der angeblich fehlenden Einflussnahme der Stadt auf ein eventuelles Neubauvorhaben absolut nicht nachvollziehen. Das vorhandene Hochhaus genießt Bestandsschutz und kann deshalb erhalten und u.U. saniert werden. Mit einem Abriss erlischt dieser Bestandsschutz. Eine Genehmigung für einen Neubau wäre insofern unmöglich, da im Bereich des Lustgartens kein Baurecht besteht. Er ist im Flächennutzungsplan als öffentliche Grünfläche ausgewiesen. Davon waren/sind auch Plattners Messehalle sowie der Bau der Weissen Flotte betroffen. :lehrer:

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Lieber Himmelsrichtungen,

    mitnichten vertrete ich hier eine offizielle Meinung. Ich vertrete ausschließlich meine eigene Meinung, Wenn eine offizielle Meinung von mir vertreten wird, dann deckt sich diese mal ausnahmsweise mit der Meinigen. Bei Ihnen bin ich mir dabei jedoch nicht so sicher. Wenn ich da nur an Ihre Bemerkungen zum Abriss der denkmalgeschützten Gebäude der Garde du Corps denke: diese Gebäude haben Zitat "nicht die Spur einer Chance"... Das scheint mir doch viel mehr eine "offizielle" Position zu sein, als persönliche Meinung.


    Offenkundig ist mir dies geworden, als der Architekt Christian Wendland, der ja zugleich Mitglied in mehrere Initiativen ist und schon zu DDR-Zeiten gegen die offizielle Baupolitik der SED stand, sich partout NICHT für die Kunsthalle am Mercure-Standort erwärmen wollte. Eben aus Gründen besagter Freihaltung. ...

    Und wenn Sie hier schon einen sehr geachteten Christian Wendland von den Positionen der Bürgerinitiativen (welcher eigentlich, denn Bürgerinitiativen gibt es in Potsdam viele) wegrücken wollen, möchte ich hierzu anmerken: Äußerungen von deren Mitgliedern sind nicht immer identisch mit den Positionen der Bürgerinitiativen, sondern können genauso gut persönliche Meinung sein. Deswegen wird sich jedoch nicht die Bürgerinitiative spalten oder auflösen oder deren Zielrichtung ändern, wenn einzelne Mitglieder eine abweichende Meinung kundtun. Die Unterscheidung zwischen Verlautbarung einer Bürgerinitiative und persönlicher Meinung eines derer Mitglieder sollte Ihnen doch leicht möglich sein...

    Mit freundlichen Grüßen aus der Hauptstadt der kleinen DDR
    Luftpost

    Einmal editiert, zuletzt von Luftpost (22. August 2013 um 17:33)

  • Genau darum ging es mir, lieber Luftpost, und genau das war auch der Grund meines differenzierteren Eintrags, vor dem Hintergrund hiesigen teilweisen Unverständnisses: Das Meinungsspektrum und damit ja auch das Wirkungsspektrum und mithin das Zustandekommen von Ergebnissen lässt sich eben nicht ausrechnen. Da ilässt sich die Rückrechnung - "wir sind doch 55 oder 65 % - eben nicht tun.

    Da ist die Seite derer, die den Lustgarten als nichts anderes ansehen als die besagte grüne Abstandsfläche zu dem Allerwelts-Hochhaus, schon wesentlich ausrechenbarer.

  • Hallo zusammen,

    politische Meinungen und Aussagen wie Zusagen ändern sich doch so schnell wie der Wind sich dreht (siehe PNN). Gerade stand noch eine Mehrheit für den Winkens-Würfel am Mercure, um eine Winkens-Mauer am Bahndamm zu verhindern, schon sind alle(*) für den Bahndamm, nachdem der OB und Baubeigeordnete mit einem Kauf und möglichen Abriss des Hotelhochhaueses winken. Und was ist am Ende zu erwarten? Der OB und dessen Baubeigeordneter bekommen nun die gewünschte Mehrheit für die Winkens-Mauer am Bahndamm (womit die ISIS dann unmöglich ist), der Kauf des Hotelhochhauses platzt (was schon jetzt abzusehen ist) und wir Potsdamer haben ein neues "Kleinod" im Lustgarten: gegenüber dem senkrechten Hotel-Klotz noch einen waagerechten Weiße-Flotte-Klotz vom Winkens. Und der OB mit dessen Beigeordneten lachen sich ins Fäustchen...

    (*) ehemals waren FDP, Grüne, Potsdamer Demokraten und große Teile der SPD und CDU für einen Winkens-Würfel als Anbau am Mercure (siehe PNN)

    indoktrinistische Grüße aus der Hauptstadt der kleinen DDR
    Luftpost

    Einmal editiert, zuletzt von Luftpost (23. August 2013 um 10:40)

  • Also wenn ich alle Möglichkeiten bedenke, ist für mich der Bahndamm die beste Lösung. Der Anbau ans Mercure kommt nicht infrage, ebenso wenig ein Bau am Neptunbecken. Die beste Lösung wäre ein Umzug auf die andere Flussseite, da dies aber scheinbar auch nicht möglich ist, ist der Bahndamm die beste der möglichen Lösungen.

    Verwunderlich bleibt aber, wie schnell sich grundsätzliche Meinungen zum Thema Städtebau scheinbar über Nacht ändern. Dass das Mercure tatsächlich abgerissen wird, daran glaube ich auch erst, wenn es tatsächlich weg ist. Nicht, dass sich die Herren der Linken noch ans Eingangstor ketten :wink:

    APH - am Puls der Zeit