Hannover - Innenstadt (Galerie)

  • Aber die Glashäuser, die Du als gute oder zumindest akzeptable Architektur verkaufen wolltest - vor allem das grotesk übereinander gestapelte Legohaus - waren wirklich schwer verdaulich und hatten mit der hier gepflegten klassischen Geschmacksrichtung überhaupt nichts zu tun, das musst Du schon verstehen. Ich glaube nichtmal, dass diese Bauten unter modernistischen Gesichtspunkten besondere Qualitäten besitzen, das ist einfach moderne Standardware.

    Mit der hier gepflegten klassischen Geschmacksrichtung hatten die Bauten tatsächlich nichts zu tun. Das hier ist aber nur ein Galerie-Strang um sich einen Überblick über das gegenwärtige Stadtbild zu verschaffen. Aber ich kann die Befindlichkeiten akzeptieren.
    Mit dem grotesk übereinander gestapelten Legohaus meinst du vermutlich die Nord-LB. Das Gebäude stammt von Günter Behnisch, dem Erbauer des Münchener Olympiastadions. Sollte es dich einmal nach Hannover verschlagen schau dir das Teil einfach mal an.

  • Oder falls es nach Hannover zu weit ist bietet sich auch Stuttgart an. Der dortige Ableger ist genauso bewundernswert (jedenfalls für alle, die nicht in der Blase eines Forums für klassische Architektur gefangen sein wollen) / Ironie off.

    Behnisch hat übrigens mal gesagt "Wenn jemand Gemütlichkeit braucht, soll er sich eine Katze anschaffen". Ja, solch empathischen Architekten vertrauen wir unsere Städte doch gern an.

    In dubio pro reko

  • Mit der hier gepflegten klassischen Geschmacksrichtung hatten die Bauten tatsächlich nichts zu tun. Das hier ist aber nur ein Galerie-Strang um sich einen Überblick über das gegenwärtige Stadtbild zu verschaffen. Aber ich kann die Befindlichkeiten akzeptieren.
    Mit dem grotesk übereinander gestapelten Legohaus meinst du vermutlich die Nord-LB. Das Gebäude stammt von Günter Behnisch, dem Erbauer des Münchener Olympiastadions. Sollte es dich einmal nach Hannover verschlagen schau dir das Teil einfach mal an.

    Ich finde es gut, dass nicht selektiv gezeigt wird und finde ebenso, dass zeitgenössische Architektur auch in ein Forum für Klassische Architektur gehört. Ich sehe den manchmal hier durchscheinenden Wunsch, quasi die letzten 100 Jahre Architekturgeschichte komplett zu tilgen (auch wenn es natürlich unrealistisch ist) genau so kritisch wie die weiter laufenden Abrisse von Altbauten.

    Ob wir es wollen oder nicht, die letzten 100 Jahre Architektur gehören genauso zu Deutschland wie alles davor und sind Teil unserer Geschichte. Selbst manche Bauten der 70er Jahre haben ihren Reiz, wenn man sich auf sie einlässt. Dies ist kein Plädoyer für alle Epochen der Moderne und fast alles an banalen Füllbauten der Zeit nach 1945 hat auch für mich keinen besonderen Wert, bei vielen Gebäuden warte ich ebenso auf den Abrissbagger wie jeder andere hier.

    Aber für mich gehört zu einer Stadt auch, dass man die Zeit nach 1914 im Stadtbild sieht. Nicht einmal in einem Idealszenario würde ich mir, sagen wir -um am Ort der Diskussion zu verbleiben-, Hannover komplett auf dem Stand 1939 oder gar 1914 wieder wünschen. Das wäre mindestens so ahistorisch wie das Abreißen halber Altstädte nach dem Krieg für Shoppingarchitektur. Für mich geht es eher um einen stärkeren Fokus auf qualitativ bessere, "klassischere" zeitgenössische Architektur, auch als Ersatzarchitektur für die übelsten Nachkriegssünden sowie das Rekonstruieren verlorener Gebäude von hohem historischen Wert und für das Stadtbild.

    Um jetzt mal Bremen als Beispiel zu nehmen und wissend, dass dies nicht von allen geteilt wird: Die Bürgerschaft gehört für mich zu Bremen. Das Gebäude ist sicherlich relativ sperrig und nicht "schön", aber es ist Teil unserer Geschichte. Dort die über die gesamte Zeit ihres Bestehens recht unpopuläre neogotische Börse wiederaufzubauen, lehne ich ab. Und die Zeitschicht davor zu rekonstruieren, die schiefen kleinen Häuser an der Ostseite des Marktes, dürfte vollends unrealistisch sein.

  • Die Bremer Bürgerschaft ist definitiv ein Teil der Bremer Geschichte. Ob sie schön ist, darüber kann man sich streiten. In dem Zuge muss ich an den Niedersächsischen Landtag denken, der vor einiger Zeit quasi komplett neu gebaut wurde. Man hatte den verständlichen Wunsch nach Tageslicht im Plenarsaal. Verloren gegangen ist dabei allerdings das wunderbare Foyer aus den 50er Jahren, das in jedem Winkel Geschichte geatmet hat - das absolute Highlight des Gebäudes. Bekommen hat man dafür ein Interior in Ikea-Optik. Das kommt davon, wenn sich Menschen nicht hinreichend mit Architektur auseinandersetzen.

    Und was die 70er angeht: Kürzlich wurde hier an der Goseriede das Postscheckamt abgerissen. Das Gebäude war wahrlich keine Augenweide und ich bin schon froh, dass das Ungetüm weg ist. Aber auch hier hatten besonders die Treppenaufgänge aus heutiger Sicht einen schon fast nostalgischen Charme. So baut heute einfach niemand mehr. Das ist ein ähnlicher Nostalgiefaktor, als wenn man heute auf einem Flachbildschirm alte Serien aus dieser Zeit schaut. Soll das wirklich alles spurlos verschwinden?

    So ist das auch mit Bauten aus der Gegenwart. Im List-Strang meinte ein User zu dem gezeigten Bau an der Vahrenwalder Straße neben der Conti: "Was dieser Bau erschreckend deutlich zeigt, ist der Umstand, dass das höchste der Gefühle, das wir von der zeitgenössischen Architektur erwarten dürfen, bestenfalls Assoziationen mit der ganz frühen Moderne erwecken kann (natürlich ohne diese zu erreichen)." Überhaupt nicht bedacht wird bei dieser Äußerung, dass sich die Sicht auf die Dinge mit genügend zeitlichem Abstand ändern kann und man selber nicht gefeit ist vor Voreingenommenheit.

    Zum Thema Rekonstruktionen: Beispiel Dresdner Neumarkt. In einigen Jahrzehnten wird man die Wiederaufbaubestrebungen würdigen und die Bauten werden als Bestandteil Dresdens im Stadtbild angekommen sein. Gut so, dennoch ist der Neumarkt kein historischer Ort mehr. Sich dieses vorzugaukeln bleibt Selbstbetrug. Es wird sich im geschichtlichen Kontext immer um Repliken aus Stahlbeton handeln.

    Insgesamt geht es mir wie dir um einen stärkeren Fokus auf qualitativ bessere, "klassischere" zeitgenössische Architektur (wie du es formulierst). Ich bin hierbei sogar bereit größere Konzessionen einzugehen als beispielsweise tegula.

    Aber insgesamt scheinen Dialoge dieser Art im APH-Forum wenig gefragt zu sein. Vordringlich scheint es tatsächlich um eine vollständige Rückbesinnung auf die Architektur der Vorkriegszeit zu gehen und darum 100 Jahre Geschichte zu tilgen. Wobei dieser Wunsch - für sich betrachtet - natürlich völlig legitim ist, wenn auch total illusorisch und wenig erstrebenswert. Es ist einfach nur so, das die Formulierung "Architekturforum Architectura Pro Homine" spontan einen differenzierteren intellektuelleren Umgang mit Architektur suggeriert. Aber das ist natürlich quatsch. Argumentiert wird vordringlich aufgrund von Emotionen wie überall anders auch. Hier wird also auch nur mit Wasser gekocht und man steht mit dieser Denkweise recht alleine dar. Sehr menschlich halt.

  • So ist das auch mit Bauten aus der Gegenwart. Im List-Strang meinte ein User zu dem gezeigten Bau an der Vahrenwalder Straße neben der Conti: "Was dieser Bau erschreckend deutlich zeigt, ist der Umstand, dass das höchste der Gefühle, das wir von der zeitgenössischen Architektur erwarten dürfen, bestenfalls Assoziationen mit der ganz frühen Moderne erwecken kann (natürlich ohne diese zu erreichen)." Überhaupt nicht bedacht wird bei dieser Äußerung, dass sich die Sicht auf die Dinge mit genügend zeitlichem Abstand ändern kann und man selber nicht gefeit ist vor Voreingenommenheit.

    Zum Thema Rekonstruktionen: Beispiel Dresdner Neumarkt. In einigen Jahrzehnten wird man die Wiederaufbaubestrebungen würdigen und die Bauten werden als Bestandteil Dresdens im Stadtbild angekommen sein. Gut so, dennoch ist der Neumarkt kein historischer Ort mehr. Sich dieses vorzugaukeln bleibt Selbstbetrug. Es wird sich im geschichtlichen Kontext immer um Repliken aus Stahlbeton handeln.

    Insgesamt geht es mir wie dir um einen stärkeren Fokus auf qualitativ bessere, "klassischere" zeitgenössische Architektur (wie du es formulierst). Ich bin hierbei sogar bereit größere Konzessionen einzugehen als beispielsweise tegula.

    Aber insgesamt scheinen Dialoge dieser Art im APH-Forum wenig gefragt zu sein. Vordringlich scheint es tatsächlich um eine vollständige Rückbesinnung auf die Architektur der Vorkriegszeit zu gehen und darum 100 Jahre Geschichte zu tilgen. Wobei dieser Wunsch - für sich betrachtet - natürlich völlig legitim ist, wenn auch total illusorisch und wenig erstrebenswert. Es ist einfach nur so, das die Formulierung "Architekturforum Architectura Pro Homine" spontan einen differenzierteren intellektuelleren Umgang mit Architektur suggeriert. Aber das ist natürlich quatsch. Argumentiert wird vordringlich aufgrund von Emotionen wie überall anders auch. Hier wird also auch nur mit Wasser gekocht und man steht mit dieser Denkweise recht alleine dar. Sehr menschlich halt.

    Was mich an dem Bau an der Vahrenwalder gestört hat ist weder Baukörper noch Fassadengestaltung, sondern die Fenster. Daran erkennt man mE auch, dass der Bau vielleicht schon 10 Jahre alt ist ?! Kann mich da zeitlich auf jeden Fall irren, aber diese relativ ungelenken und breiten Aluprofile erinnern mich immer an die 2000er Jahre, das wird heute (vielleicht auch erst seit 5 und nicht 10 Jahren) besser gemacht. Sonst ist das aus meiner Sicht ein sehr schönes zeitgenössisches Gebäude. Vielleicht bin ich aber auch nur zu fensterorientiert. Hinzu kommt, dass ich diesen modernen dunklen Tonbrandklinker, der oft leicht glänzt und zwischen rot, braun und leicht bläulich changiert, nicht so mag. Mir ist klar, dass der auch Anleihe an die Klinkerbauten der 20er sein soll, aber der alte, oft auch kleinteiligere Klinker wirkte da besser. Fiese gesagt, sieht das so ein bisschen nach norddeutscher Kleinstadtsparkassenfiliale Baujahr 2006 aus. Auch dabei habe ich den Eindruck, dass der heute weniger oft verwendet wird und eher natürlicher wirkende, schmalere und weniger glänzende, wärmere Rotklinker genutzt werden (vgl. zum Beispiel den Forster-Bau in der Calenberger Neustadt). Das ist aber eindeutig eine reine Geschmacksfrage.

    Zum letzten Absatz: Da wäre ich nicht so absolut. Hier gibt es eine ganze Menge sehr differenzierter Leute, oft kommt Beistand zur Moderne sogar von Seiten, bei denen man es nie erwartet hätte ;). Klar, es gibt natürlich auch paar Leute, die unter jeden Post mit Bildern moderner Gebäude geradezu zwanghaft schreiben müssen, wie schlimm das alles ist, aber auch mit denen kann man leben.

  • Zum letzten Absatz: Da wäre ich nicht so absolut. Hier gibt es eine ganze Menge sehr differenzierter Leute, oft kommt Beistand zur Moderne sogar von Seiten, bei denen man es nie erwartet hätte ;). Klar, es gibt natürlich auch paar Leute, die unter jeden Post mit Bildern moderner Gebäude geradezu zwanghaft schreiben müssen, wie schlimm das alles ist, aber auch mit denen kann man leben.

    Selbstverständlich kann man mit denen und den Umständen leben. Es geht mir auch nur um die gelegentlichen interessanten Austausche. Solange die noch irgendwie möglich sind ist alles gut. Und das Posten allzu moderner Gebäude spare ich mir zukünftig, um das Herz einiger User zu schonen.

    Der wärmere Rotklinker des Forster-Baus gefällt mir generell auch besser, aber in dem Kontext an der Conti finde ich das so passender. Auch die Aluprofile stören mich nicht. Aber der Vergleich mit einer norddeutschen Kleinstadt-Sparkassenfiliale aus den 00er Jahren ist nicht von der Hand zu weisen, auch wenn ich nicht auf denn Vergleich gekommen wäre.

  • Ist auch doof das Smartphone nicht draufzuhalten, wenn man eh gerade da ist. Deshalb noch ein paar Bilder.

    Die von Heinzer bereits gezeigte ehemalige Königliche Eisenbahndirektion:

    Innenhof. Einer der wenigen Orte in der Innenstadt mit Noblesse:

    Ausgangssituation:

    Langesche Höfe, Teil der Galerie Luise in der Theaterstrasse. Eines der wenigen Beispiele der Postmoderne in Hannover welches mir richtig gut gefällt:

    Was sucht dieses Gebäude hier mag man sich fragen. Nicht unbedingt von architektonischen Interesse: Vor längerer Zeit fanden Experten zahlreiche Trittsiegel von Raubsauriern in der Fassade dieses Gebäudes in der Sophienstrasse. In der Vergangenheit habe ich in einem anderen Forum mal ein Bild von einem ganz besonders gut erhaltenen Abdruck gepostet, woraufhin die betroffene Fassadenplatte ausgetauscht wurde. Eine Detailansicht spare ich mir deshalb. Nur soviel: man findet immer noch dreizehige Abdrücke:

    "An der Börse". Irgendwie hatte ich in Erinnerung, das Heinzer hier mehr Bilder gemacht hat. Hätte das Smartphone auch noch mal nach rechts schwenken sollen:

    Impression am Ernst-August-Platz:

    Und weil es irgendwie dazu gehört, ein kurzer Blick auf den Hauptbahnhof:

    Alle Bilder sind von mir.

  • Wie im List-Strang angedeutet, war ich gestern mal wieder in Hannover mit etwas Zeit. Leider spielte das Wetter entgegen der Vorhersage nicht so mit bis mittags, so dass viele Bilder bei grauem Himmel entstanden sind. Teil des Ausflugs war ein Spaziergang vom Hauptbahnhof nach Linden. Viele Bereiche von dieser Strecke sind hier schon abgebildet, aber ich habe einige mir unbekannte neue Bereiche entdeckt.

    Starten möchte ich mit zwei erhaltenen Geschäftshäusern aus der Zeit nach der Jahrhundertwende. Viel mehr geht einfach nicht:

    Die hannoversche Innenstadt machte gestern trotz geschlossener Geschäfte einen sehr lebendigen Eindruck, was für ein klassisches, relativ monofunktionales "Shopping"-Nachkriegszentrum tatsächlich bemerkenswert ist. Also, ähnliche Bereiche in der Bremer Innenstadt wirken an Sonntagen wesentlich "toter".

    Es gibt schon viele recht bittere Ecken hier im (nord)westlichen Zentrum, die ich uns aber erspare. Weiter geht es am Marstall, wo vor nicht allzu langer Zeit dieser Neubau entstanden ist und der gesamte Platz neugestaltet wurde:

    Eine der größeren Überraschungen war das kleine Viertel um die Kreuzkirche, das sehr früh nach dem Zweiten Weltkrieg im Heimatstil wieder aufgebaut worden ist und ein wirklich lauschiger, fast verwunschener Ort mitten im Zentrum ist:

    Die Kirche steht frei im Zentrum dieses Viertels:

    Erinnert mich stark an das ebenfalls recht gelungene Wiederaufbauviertel im die Stephanikirche in Bremen, ist aber geschlossener und in seiner Bebauung homogener. Kleine Reihenhäuser, ganz wichtig auch die auch nach Sanierung gegliederten Fenster bei diesen Bauten:

    Der kleine Platz vor der Kreuzkirche, mit einem Restaurant:

    Blick zurück Richtung Kreuzkirche:

  • Es geht weiter am Ballhof, auch diese Ecke kannte ich bislang gar nicht. Es mag sein, dass das hier weiter oben schonmal abgebildet wurde, aber mir war der Bereich wie gesagt neu. Interessant ist, dass der Ballhof bereits das Ergebnis einer Altstadtsanierung der Nationalsozialisten gewesen ist im Jahre 1939 (!):

    Blick zurück auf diesen wirklich ganz hübschen Platz:

    Noch ein Blick nach Norden entlang einer der wenigen original erhalten Fachwerkstraßen:

    und nach Süden:

    Blick in die Kramerstraße, die hier aber tatsächlich schon öfter gezeigt wurde, Richtung Marktkirche:

    Das Leineschloss, der Landtag:

    Der Bereich zwischen dieser Traditionsinsel und dem Hohen Ufer war in den letzten Jahren einer vollständigen Neuordnung ausgesetzt, hier sind viele Neubauten entstanden mit gemischter Qualität:

    Trotzdem wird die Gegend sehr gut angenommen, es geht weiter im folgenden Beitrag....

  • Am Hohen Ufer ist eine Promenade entstanden am Wasser mit viel Betrieb:

    Die Rückseite des Historischen Museums hat einen Teil einer historischen Befestigungsanlage inkorporiert:

    Die Neubauten an der Promenade sind wie gesagt von bestenfalls gemischter Qualität, aber alle Läden brummten:

    Nun geht es über die Leine und eine sich anschließende Verkehrsstraße schon in die Calenberger Neustadt. Hier wird das niedersächsische Kultusministerium renoviert:

    Dit find ick ja immer ganz gut, diese noch von einem hohen gestalterischen Anspruch geleitete 50er-Jahre-Architektur, das Grün der Fassade, die goldenen Fenstergliederungen, das ist richtig gut. Um die Ecke ein erhaltener Sakralbau, der Form wegen "Basilika" genannt, inmitten typischer Nachkriegsbebauung:

    Und wieder diese durchaus reizvolle frühe Wiederaufbauachitektur:

    geht gleich weiter....

  • Finale für die Calenberger Neustadt, die Neustädter Hof- und Stadtkirche:

    Gegenüber ein einziges erhaltenes Haus:

    Hier in diesem Bereich stand auch die Große Synagoge, von der im anderen Hannover - Historisch-Strang die Rede war. An ihrer Stelle steht nun ein Verwaltungsgebäude der Evangelischen Kirche.....

    Die Calenberger Straße fast schon kitschig-klischeehaft 50er:

    Diese Siedlung, von der ich im vorherigen Beitrag schonmal ein Gebäude gezeigt habe, finde ich wirklich ganz reizvoll mit diesem für Deutschland sehr atypischen gelblichen Backstein, sieht eher britisch aus:

    Es folgt jetzt ein Sprung in den nördlichen und erhaltenen Teil der Calenberger Neustadt:

    Hier ist es wieder fast lauschig und etwas abgeschieden, obwohl das Gebiet von tosendem Verkehr umgeben ist... ein Neubau am Ihmeufer:

    Gegenüber diese eher "szeneviertelige" Atmosphäre:

    Noch ein Blick in eine der Seitenstraßen der Königsworther Straße:

    Schon wieder so ein intaktes Gründerzeitviertel.... mitten in Hannover - einfach so. Finde ich immer wieder wirklich faszinierend. Als letztes ein Blick auf eine verlassene Tankstelle:

  • Ein paar Anmerkungen zu deinen Bildern wenn es okay ist:

    Zum Kreuzkirchenviertel aus deinem ersten Post muss ich sagen, dass es im SSC-Forum Leute gibt, die immer wieder dessen Abriss zugunsten verdichteterer Bebauung fordern. Und auch im APH-Forum wurde es schon einmal gezeigt und kam nicht gut dabei weg. Das ist ein wirklich tolles Stück Nachkriegsarchitektur welches völlig zu Recht unter Denkmalschutz steht. Obwohl weder architektonisch noch historisch irgendwelche Gemeinsamkeiten bestehen, erinnert es mich aufgrund der aufgelockerten innerstädtischen Bebauung irgendwie an die Augsburger Fuggerei.

    Original erhalten ist von den Fachwerkstassen in der Altstadt übrigens keine. Das sind alles Reste die man von woanders zusammen gesucht und dort aufgestellt hat.

    Und eine Kuppel auf der von dir gezeigten Basilika St. Clemens hat es vor dem Krieg nicht gegeben. Diese wurde erst nach dem Krieg realisiert, in früheren Jahren fehlte für diese das Geld.

    Die Bauten aus gelben Backstein in deinem letzten Post sollten unter Denkmalschutz stehen.

    Edit.: Ich hatte die Calenberger Neustadt dem Stang von Linden zugeschlagen, weil User in diesem Strang eher innerstädtische Bebauung wie Geschäftshäuser erwarten und weniger Wohnbebauung. Wo du das postest ist aber eigentlich doch nicht so wichtig. Die Zahl der Interessierten ist in Hannover ja eher überschaubar. Die die mitlesen können sich sicher orientieren

  • Basilika kann bei Kirchen zweierlei bedeuten: 1. die Bauform: langgestreckter Baukörper mit höherem, extra belichtetem Mittelschiff und niedrigeren Seitenschiffen. 2. Ehrentitel für bedeutende katholische Kirchen - basilica minor. St. Clemens ist vom Bautyp her keine Basilika, trägt aber den päpstlichen Ehrentitel.

  • Ist ausserhalb das Leineschloss und (neues) Rathaus noch mehr zu bewundern?

    Mir ist nicht ganz klar worauf die Frage abzielt. Das die Innenstadt im Krieg weitestgehend zerstört wurde ist ja hinlänglich bekannt. Auch war Hannover nie eine historisch bedeutsame Stadt. In der Innenstadt ist außer dem Neuen Rathaus und dem Leineschloss noch das Alte Rathaus, die Oper, das Landesmuseum (ehemaliges Provinzial-Museum) und das Anzeiger-Hochhaus von Fritz Höger zu nennen. Im Anzeiger-Hochhaus wurde in den Anfangsjahren der jungen Bundesrepublik der "Spiegel" gedruckt.

    Bezieht sich die Frage auf das ganze Stadtgebiet, ist noch ein Besuch der Herrenhäuser Gärten zu empfehlen, mit der Galerie Herrenhausen, der Orangerie, dem rekonstruierten Schloss Herrenhausen und dem Wilhelm Busch Museum. Empfehlenswert ist auch ein Besuch des Maschsees. Am Südufer findet man noch ein original erhaltenes Strandbad aus den 1930er Jahren, ähnlich dem Wannsee-Strandbad. Ansonsten gibt es halt noch die diversen Gründerzeitstraßen in den Wohnvierteln, die zu erwandern immer eine Freude ist ...

  • Einer der hässlichsten Seiten der Innenstadt: das Parkhaus Mehlstrasse. 2021 schuf der Berliner Künstler Nasca One im Rahmen des Hannoverschen Street Art Festivals "Hola Utopia" dieses farbenprächtige Mural. Etwas Farbe in der Tristesse der Innenstadt. Kein Ersatz für guten Städtebau, aber schon ein Blickfang für das Auge. Und da Hannover sehr reichhaltig an Graffitis ist, darf auch eines in diesen Strang.

    Bild ist von mir.

  • Über den einzigartigen Aufzug im Hannover Rathaus

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  • Warmbüchenviertel Teil 1

    Habe gestern eine Gelegenheit für ein paar Bilder vom Warmbüchenviertel genutzt, welches noch zur Innenstadt gehört und an die Südstadt grenzt. Wirklich viel Altbau ist hier nicht mehr erhalten. In den letzten Jahrzehnten ist es immer wieder zu Abrissen gekommen.

    Zunächst aber erst einmal noch ein Bau aus der Innenstadt, welcher in einer kleinen Strasse direkt gegenüber vom Neuen Rathaus überlebt hat und oft übersehen wird. Das Lutherhaus:

    Jetzt geht's ins Warmbüchenvierten. Seitenflügel des Nord LB Altbaus an der Prinzenstrasse aus den 50er Jahren. Am rechten Bildrand ein ganz passabler Neubau für den vor wenigen Jahren ein stattlicher Altbau abgerissen wurde:

    Fassadendetail. Leider stößt mein Handy beim Zoom schnell an seine Grenzen. Ein wunderbarer 50er Jahre Bau, noch richtig gute Architektur. Warum ist es so schwer heute noch so gut zu bauen?:

    Arnswaldtstrasse, Blickrichtung Aegi. Ein bis vor wenigen Jahren nur zweigeschossiger Altbau, der erfreulicherweise aufgestockt wurde:

    Gartenkirche. Selber Standort entgegengesetzte Blickrichtung:

    Neubau gegenüber der Gartenkirche für den vor einiger Zeit ein grosser Gründerzeitler abgerissen wurde. Von Denkmalschutz keine Spur, wie so oft in Hannover. Erhalten blieb nur das prächtige Eingangsportal. Zynischer Kommentar des Bauherren damals: "Wenn der Altbau erst mal weg ist, dann kommt die Gartenkirche viel besser zur Geltung". Traurig:

    Blick in den Warmbüchen Kamp. Auf der rechten Seite stand bis vor ca. 25 Jahren ein wirklich gelungener 50er Jahre Bau. Wie immer kein Denkmalschutz. Der der Fassade vorgehängte gläserne Gang war der Hammer. Besitze sogar noch ein Foto davon, welches ich aber leider nicht zeigen darf:

    Kandelaber in der benachbarten Bertastrasse. Der Neubaukomplex aus dem vorherigen Bild nimmt den ganzen Block ein. An dieser Seite mit Steinfassade. Als der Komplex gebaut wurde, wurden auch zwei vormals irgendwo eingelagerte Kandelaber aufgestellt. Die Herkunft ist mir unbekannt. Recht schön die Teile. Im Hintergrund die Bertaklinik:

    Bertaklinik:

    Kandelaber mit besagtem Neubaukomplex:

    Alle Bilder sind von mir.

    Fortsetzung folgt ...