Die schönsten Städte in Deutschland

  • Leute, ihr habt Trier (ca. 100.000 Einwohner), Deutschlands älteste Stadt vergessen. Es ist recht schön und gut erhalten. Bis auf die großen Kaufhäuser und die Bahnhofsgegend gibt es recht wenige Bausünden.

  • Ich war weder im Trier noch im Aachen....aber wenn jemand überzeugt ist von diese Städte macht mal eine Bewertung von der stadt.....

    Wie sieht die Altstädte da aus?

    Übringens Bilder ist ja auch nicht falsch.....Wenn du Digitalkamera hast, nimmt ein paar Aufnehmen von die schöne und hässliche seiten von Trier.....

  • Sowohl Aachen, als auch Trier sind vom Stadtbild akzeptabel (aber deswegen noch lange nicht schön). Sie sind einfach nicht so verhunzt wie viele andere Städte. Bei den Städten über 100,000 Einwohnern wird es, bis auf die bekannten Ausnahmen, einfach sehr mager mit der Schönheit.
    Wenn man den Stil der 50 er und 60 er Jahre jedoch als schön bezeichnen will (soll es ja auch geben) kann ich eine Reise nach Solingen empfehlen.

  • Ich war schon in beiden Städten und finde insbesondere Aachen in weiten Teilen sehr häßlich. In Trier ist die Fußgängerzone teilweise schön rekonstruiert, allerdings beginnt schon in unmittelbarer Umgebung der Porta Nigra eine ziemlich unerfreuliche Nachkriegsbebauung.

  • Ich würde Trier XX*** bewerten.
    Die historische Bebauung des Altstadtkerns ist größtenteils gut erhalten und vorbildlich renoviert und rekonstruiert. Leider trüben vor allem die Kaufhauskisten von Karstadt und Kaufhof den Gesamteindruck. Die wurden wirklich ohne Rücksicht auf Verluste zwischen die historische Bebauung gequetscht. Außerhalb der Altstadt sind noch das Viertel rund um den Bahnhof und der Viehmarkt alles andere als schön. Andere Neubauten fügen sich aber meist recht gut bis harmonisch in die Innenstadt ein.
    Der Hauptmarkt von Trier gilt als einer der schönsten Deutschlands und das Kurfürstliche Palais als eines der schönsten deutschen Rokkoko Anlagen. Daher XX. Ein X wäre einfach zu wenig.
    Vor allem Triers Lage in einem schmalen Talkessel umgeben von Weinbergen kann man einfach nur als wunderschön bezeichnen.
    Außer Frage steht natürlich ***. Denn Trier hat gleich mehrere Bauten die als Unesco Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden. So der Dom (ältester Kirchenbau auf deutschem Boden) und Liebfrauen, aber auch Porta Nigra (besterhaltenes römischen Stadtor nördlich der Alpen), die Kaisertermen und die Palast Aula (größter aus der römischen Antike erhaltener Einzelraum überhaupt).

  • Schwer zu sagen, wie ich Trier bewerten würde - ich habe gerade nochmals meine Fotos vom September 2003 durchgesehen und finde den Hauptmarkt und die Fußgängerzone in Richtung Porta Nigra sehr schön, die unmittelbar angrenzenden Viertel dann aber teilweise doch sehr unschön (ähnlich wie Stuttgart).

    Es ist schon eine Reise wert, aber alles in allem würde ich sagen, daß es nicht zu den besonders sehenswerten Städten zählt.

  • Johann.

    Tja meine erste Liste war so schlecht noch nicht, aber deine Liste auf seite 1 ist doch sehr beeindruckend. Seitdem nog 16 Seiten mit Vorschlägen. Wann kommt eine neue Ausgabe???

    Rob

  • Treverer

    Ich habe deine Bewertung in die Liste eingetragen.....

    @Rob
    Ich habe jetzt eine kleine Update gemacht....vielleicht kommt eine neue näschte Woche......

    @alle
    Man kann schon viele Berwertungen zu gleiche Städte geben....München und Münster sind beide umstrittene Städte.....

  • Nur ein dutzend (13) Städten wurden üBer 50% im 2. Weltkrieg vernichtet (Dresden kam "nur" auf 45%!!!!), was ich "fremd" finde, wenn man betrachtet das alle Gründerzeitviertel um die Innenstadt auch zerbombt wurden). Die Mehrzahl wurde erst in 1945 ausradiert.

    - Düren (90%) 1945 : keinen rekonstruktionen
    - Heilbronn (85%) 1945: fast keinen rekonstruktionen
    - Pforzheim (85%) 1945: fast keinen rekonstruktionen
    - Würzburg (80%) 1945: schön wiederaufgebaut aber vieles vereinfacht
    - Halberstadt (75%) 1945: fast keinen rekonstruktionen
    - Koblenz (75%) 1945: schön wiederaufgebaut aber vieles vereinfacht
    - Mainz (70%) 1945: wiederaufgebaut aber vieles vereinfacht
    - Kassel (70%) 1943-44: fast keinen rekonstruktionen
    - Hamburg (60%) 1943: die Innenstadt relatif gut wiederaufgebaut
    - Magdeburg (60%) 1945: fast keinen rekonstruktionen
    - Bremen (55%) 1943-44: die Innenstadt relatif gut wiederaufgebaut
    - Hannover (55%) 1943-44: die Innenstadt relatif gut wiederaufgebaut
    - Nürnberg (50%) 1945: schön wiederaufgebaut aber vieles vereinfacht

    Zitat

    Johann

    , gesehen diese fürchterliche Krieg ist es DOCH bewunderenswert dass einige von oben erwähnten Städten heutzutage gut aussehen: Würzburg (sehe Fotoserie auf DAF); Nürnberg (sehe Fotoserie auf DAF) und ein Teil von Mainz. Leider hätte es noch viel besser gekönnt aber geld und Wille und Vision waren dafür nicht da.
    Magdeburg hälte ich perönlich für die schlimmste Verlust der 13.

    Rob

  • @uaoj36
    Problem ist bei diesen Zahlen immer, das sie sich auf den gesamten Stadtbereich beziehen.

    Die Altstadtkerne waren aber das vornehmliche Ziel der Angriffe (aufgrund der vor Jahrhunderten verwendeten Baumaterialien). In diesen Bereichen, die gleichzeitig auch die höchste Dichte an Stilvielfalt und bauliche Besonderheiten aufwiesen, hast Du sofort Zahlen, die selten unter 65% bis 70% Zerstörungsgrad liegen. Je älter, desto schneller geht´s an 80% heran... Leider - wäre schön, wenn´s anders wäre... :staunenblau:

  • Jürgen: ja das stimmt.

    Wenn es nur die Stadtmitte betrifft rücken auch Dresden und Köln aufwärts bis zu 80-90% zerstört. [lexicon='Leipzig'][/lexicon]: zu 40% zerstört (14-16)

    Eben schlimmer sieht das aus für Darmstadt, Frankfurt Main & Oder, München, Stuttgart, Mannheim, Münster, Kiel, Freiburg, Potsdam, Paderborn, Braunschweig, Chemnitz, Plauen, Dessau, Ulm, Augsburg, Dortmund, Essen und Düsseldorf (17-36).

    PS Königsberg, Breslau, Stettin wurden auch schwer zerbomt und Breslau und Königsberg wurden schwerstens umkämpft (wie auch Berlin)(37-40).

    Es gibt dann noch mindestens 20 Städten die total zerstört worden sind (u.a. das kleine aber schöne Zerbst).

    So Ungefähr 60 Städten haben unter die Bombardierungen und Kämpfe schwer bis schwerstens gelitten.

    Rob

  • Ein umso größeres Wunder ist dahingegen Rothenburg ob der Tauber widerfahren; daß die Stadt am 31.März 1945 zu 40 Prozent dem Erdboden gleichgemacht wurde, Feuersturm inklusive, weiß kaum jemand. Jedes Jahr kommen hunderttausende von Besuchern und freuen sich am "mittelalterlichen Idyll". Wenn man die Fotos von 1945 sieht, sehen sie nicht anders aus, als vergleichbare Aufnahmen aus Nürnberg oder Magdeburg.
    Geht man auf dem östlichen Teil der Stadtmauer spazieren, so fallen einem allerdings sofort die vielen Spenden-Gedenksteine auf, mit Namensnennung und Angabe der Laufmeter der Stadtmauer, auch Namen aus den USA sind darunter.
    Rothenburg hat es vorbehaltlos geschafft, die Stadt unter Beibehaltung des alten Grundrisses so historisch wie möglich wieder aufzubauen, wo das nicht möglich war, passen sich die Häuser dermaßen an die alte Substanz an, daß ein Spaziergänger eben "nichts merkt".
    Es gibt zwei Büchlein, die regional verlegt wurden, anhand derer man sich ein Bild machen kann; in der St. Wolfgangskirche wird auch eine Dauerausstellung zum Thema gezeigt.
    Rothenburg ist der lebende Beweis dafür, daß alle, alle Städte sensibel wieder hätten aufgebaut werden können, denn auch diese Stadt hatte mit Materialknappheit, fehlenden Arbeitskräften , Wohnungsmangel und Eingliederung der Flüchtlinge zu kämpfen.
    Falls Ihr mal wieder diese Perle besucht, schaut Euch diese reizende Stadt mal unter diesem Gesichtspunkt an; beispielsweise die Galgengassen, eine der Einfallstraßen in die Altstadt, führt zum Weißen Tor; wunderschön; 1945 war sie quasi nicht mehr vorhanden.

  • @mansfeld: ja, genau: Deutschlands am besten gelungen Wiedergebauten Stadt, aber das ist nur gelungen weil die Wille, Vision da war UND Rothenburg klein und überschaubar ist.

    Wünschte mir oft das Würzburg auch so schön wiederaufgebaut wäre.
    Welch eine Perle hätte man heute dann bewundern können!!!!!!!!!!

    Dass gilt aber auch für die Innenstädte von: Nürnberg, Potsdam, Magdeburg, Chemnitz, Dresden, Köln & seine Ringe und einige Innerstädtische und Gründerzeitliche Viertel in Berlin, Dresden und Magdeburg.

    Das sind doch heute noch immer wirklich grose Verluste und schmerzliche Wunden.

    Mit Ziffer versuche ich an zu geben wie gross die Wiederaufbauleitungen sein sollen. Rothenburg = 1. 1= 1.000.000.000 Euro

    Würzburg: 1 (Innenstadt, Dom)

    Chemnitz: 1 (Innenstadt)

    Stuttgart: 1 (Innenstadt)

    Frankfurt Main: 1 (Neues Rathaus, Gründerzeitviertel)

    Potsdam: 2 (Stadschlosses, Graben, Innenstadt, Garnisonkirche)

    Köln: 3 (Ringe, Oper, Innenstadt, Kompletierung wichtige Gebäuden)

    Magdeburg: 10 (Innenstad & einige Aussenviertel der Gründerzeit)

    Dresden: 10 (Innenstad & einige Aussenviertel der Gründerzeit)

    Berlin: 15 (Innenstad & einige Aussenviertel der Gründerzeit, Warenhüsser, Passagen, Petrikirche, Pragerplatz, Victoria Louise Platz. Belle Alliance Platz, Moritzplatz) als gegenwicht zu modernistische Leipziger und Potsdamer Platz. Meine wirklich: 100% Rekonstruktion .

    Dieses Program soll so (mindestens) 45 Miliarden Euro kosten, aber dann ist Deutschland wieder Attraktiv und bekommt seine verloren Identität wieder zurück. Es ist es durchaus unfragwürdig jeder Euro Wert.

    Rob

  • 45 Milliarden sind - wenn man andere Zahlen betrachtet - gar nicht mal so unglaublich viel. Aber es ist ideologisch wohl nicht durchsetzbar. Städte aufbauen... das wollen doch nur Neonazis und Ewiggestrige... Leute mit Visionen halten sich doch stehts an die Moderne :augenrollen:

    Mal ganz nebenbei... wenn die Rekogegner wirklich berechtigte Argumente hätten, dann müsste Rothenburg ein Neofaschistennest sein - ist es aber glaub ich nicht...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Das Aufbauen von Städten ist zumindest in der Bevölkerung mehrheitsfähig und danach richten sich dann gerne auch Politiker. Dass die Gutmenschen in den Feuilletons und andere Intellektuelle das nicht gutfinden ist klar, die krakelen zwar am Lautesten, aber ich denke, das muss man ignorieren.

    Fraglich ist nur, woher man das ganze Geld nehmen soll.

  • Naja, das wären für jeden Bundesbürger etwa 570 €... ist schon viel Geld... naja, kommt Zeit, kommt Rat. Mal sehen, was Stadtbild Deutschland alles so bewegen kann.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Auf 80 Mio. Ew. verteilt ist das pro Kopf nicht viel. Wieso aber sollte der Bewohner einer Stadt wie Wolfenbüttel oder Villingen Geld für die Verschönerung in Karlsruhe oder Braunschweig hergeben ?

  • Zitat von "Senator"

    Das Aufbauen von Städten ist zumindest in der Bevölkerung mehrheitsfähig und danach richten sich dann gerne auch Politiker.


    Das sollte man meinen, aber wenn man die Pellerhaus-Diskussion in Nürnberg betrachtet, dann hat man angesichts der Position des OB gewisse Zweifel. Schließlich ist der Bürgerwille durch Leserbriefe und (zugegebenermaßen nicht sehr repräsentative) Telefon- und Online-Umfragen wohl klar ersichtlich und die Stadt hätte auch gar keine Kosten, da alles durch Spenden aufgebracht werden soll. Dennoch wendet er sich gegen eine Rekonstruktion. Die Dogmatiker des Denkmalschutzes und der angeblichen Political Correctness haben einfach zu viel Einfluß auf viele Politiker.

  • Zitat von "Senator"

    Auf 80 Mio. Ew. verteilt ist das pro Kopf nicht viel. Wieso aber sollte der Bewohner einer Stadt wie Wolfenbüttel oder Villingen Geld für die Verschönerung in Karlsruhe oder Braunschweig hergeben ?

    Er hat vielleicht Verwandte dort oder wird dort mal Urlaub machen oder kann sich in dem Gefühl sonnen, daß UNSER Land etwas schöner geworden ist!
    Was ich nie verstehe, ist, wieso Menschen Milliarden für den Tsunami in Indonesien spenden.
    So verschieden denken wir wohl.... 8)