Leipzig - aktuelle Ansichten (Galerie, Bilder teilweise gelöscht)

  • Stahlbauer: Diese Hochhäuser mitten im Auenwald links hinter dem Neuen Rathaus, gibt es Überlegungen diese Häuser in absehbarer Zeit abreissen zu lassen? Die sehen ziemlich deplatziert dort aus.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Sowohl die 16-Geschosser am Johannapark -nicht mitten im Auenwald-, als auch der 1960er-Jahre-Bau am Markt sind bautechnisch in einem guten Zustand und nach meinem Wissen praktisch voll vermietet. Welcher Eigentümer wird solche Gebäude abreißen? Wer sich für eine umfassende Modernisierung oder gar einen Abriß engagiert, riskiert im Übrigen Angriffe von Gentrifizierungsgegnern.

    Noch gibt es genügend leerstehende, ruinöse Gebäude oder Lücken in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Etwas wollen nachfolgende Generationen auch noch zu tun haben.

  • Aber es gibt noch hässliche Baulücken in der Innenstadt.:

    - Burgplatzloch
    - Unisterbrache
    - Reichsstraße.

    Nicht zu vergessen der Stasiklotz.
    Wenn diese Wunden geschlossen sind, können wir uns neuen Aufgaben widmen.

  • Barthels Hof und Webers Hof wurden von einem gewissen Dr. Jürgen Schneider begonnen zu sanieren. Fertiggestellt haben es dann aber dessen Banken. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

    Marktgalerie, Kaufhalle, König-Albert-Haus, Bartels Hof und Webers Hof - an Stasiklotz.


    Innenhof vom Barthels Hof. Der Erker befand sich bis zum Umbau des Gebäudes vor etwa 100 Jahren an der Marktfassade des Gebäudes.


    Durchgang zum Barfußgässchen


    Lipsiahaus


    Das Kleine Joachimsthal wurde kürzlich saniert. Auch dort findet man schöne Durchgänge und Innenhöfe. Angrenzend zwei Ostbauten; saniert und umgebaut nach 1990.

    Eigene Fotos.

  • Generell geht mir [lexicon='Leipzig'][/lexicon] auch zu stark unter. Man verbindet Demonstrationen kurz vor der Wende mit der Stadt und vergisst, dass gerade J. S. Bach und F. Schiller mit der Stadt zu verbinden sind. Historisch bedeutend ebenfalls, dass die SPD als älteste Partei Deutschlands in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gegründet worden ist, ohne die das gesamte Land nicht so demokratisch wäre und wir alle nicht die Rechte hätten, die wir haben.

    Generell ist [lexicon='Leipzig'][/lexicon] immer wichtiger Dreh- und Angelpunkt gewesen, was Kunst und Kultur aber auch Geschichte allgemein angeht, soviele bedeutende Personen die hier geboren sind oder zumindest gewirkt haben gibt es in kaum einer anderen Stadt dieser Größenordnung, und fast alle Straßen der Stadt, die nach großen Namen benannt sind, sind auch nach Leuten benannt, die wirklich nicht unbeträchtliches in dieser Stadt gewirkt haben^^

  • Aber was Kunst angeht, kannst du [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gewiss nicht mit den Hochburgen Köln, Düsseldorf, München, Dresden und Berlin vergleichen. ;)

    Was mit Personen angeht oder wichtigen Dingen, kann ich dir zustimmen. Aber das betrifft auch z.B. Köln. ;)

    Aber klar, bei [lexicon='Leipzig'][/lexicon] fällt einem z. B. auch Felix Mendelssohn Bartholdy, die Völkerschlacht bei [lexicon='Leipzig'][/lexicon] oder der DFB ein.

    Wie auch immer. Ich werde mal hinfahren. :smile:

    Was die bildene Kunst angeht, hast du wohl leider recht, da war [lexicon='Leipzig'][/lexicon] trotz Max Klinger, Neo Rauch und anderer leider immer nur zweitrangig^^ Ich war aber mal so frei den Kunstbegriff auf die Literatur, Musik, Grafik etc. anzuwenden. Die von mir verwendete Floskel "Kunst und Kultur" ist bei rechtem Licht betrachtet sowieso ein bisschen blöd :D

    deswegen stört mich fast schon ein bisschen die Konzentrierung vom Touri Manegement auf primär: Bach und Goethe, sekundär auf Schiller, Mendelssohn, vielleicht noch den hassgeliebten Sohn Wagner und ein riesiger Haufen anderer Namen ist dann fast vollkommen vergessen, beispielsweise Leibniz, Thomasius, Musiker wie Johann Ludwig Krebs, Schumann, Liszt, Schriftsteller wie Johann Gottfried Seume, aber auch die hier sicher nicht viel geliebten roten Socken, wie Liebknecht, Bebel, Luxemburg aber auch solche wie der wohl hier eher geschätzt werden Goerdeler etc.
    dann noch Nietzsche, Leopold von Ranke...
    die Liste von Namen die zu wenig beachtet werden, ließe sich noch lange lange fortsetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kaoru (4. September 2014 um 16:35)

  • ...
    Allerdings sind fast alle Neubauten leider auch total hässlich, zumindest nicht schöner als in Berlin, Hamburg oder Köln und manchmal habe ich den Eindruck, manche Mituser hier haben die schwarz-gelbe Sachsenbrille auf, wenn die Neubauten gelobt werden. Oder irre ich mich? Im Osten ganz toll, im Westen nunja. :biggrin:

    Die Neubauten werden in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] schon kritisch beurteilt. Schwarz-gelbe Sachsenbrille? Die Sachsenfarben sind Weiß und Grün; die Leipziger Stadtfarben Blau und Gelb. :wink:
    Im Moment kann ich mich nicht erinnern, dass in diesem thread derartige Stimmen oft auftreten.


    Was mir auch positiv auffällt: [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wirkt sehr, sehr sauber! :smile:

    Das täuscht allerdings. Die Straßen und Trottoirs außerhalb der Innenstadt sind teilweise in einem katastrophalen Zustand, kaputt und zugewachsen.


    Aber vor jeglicher Großmannssucht möchte ich warnen. [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wird nie Berlin. Berlin ist die Hauptstadt der Republik mit gesamthistorisch gesehen marginaler Unterbrechungszeit, Berlin ist größer in jeglicher Hinsicht (Kultur, Häuser, Fläche), vielseitiger, lebendiger und wohl auch offener. Da sind Hamburg, Köln, München und Frankfurt natürlich viel näher dran. [lexicon='Leipzig'][/lexicon] muss auch nicht Berlin sein. [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ist eine sehr schöne, und dazu noch große, Sachsenmetropole, die mich schon hier auf den Fotos glücklich macht und träumen lässt!

    Die Vergleiche kommen eher von außen. In [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gibt es da erhebliche Gegenbewegungen.


    Ich würde mich freuen, wenn es in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] Initiativen gäbe, die Rekonstruktionen bei der Schließung der Baulücken durchsetzen würden. Das Potenzial muss genutzt werden! :)

    Ich glaube nicht, dass sich diesbezüglich viel tun wird. Eher hört man Stimmen wie: Weg ist weg! Und: Eine Grünanlage ist immer noch die bessere Wahl.

    2 Mal editiert, zuletzt von Stahlbauer (4. September 2014 um 19:53)

  • Während des II. Weltkriegs und zu Ostzeiten gab es erhebliche Verluste an Bausubstanz in der Leipziger Innenstadt. Nach 1990 hat man die Innenstadt revitalisiert, alten Gebäuden eine neue Nutzung gegeben und neue Gebäude errichtet. Ziel war es, die Stadtstruktur wieder herzustellen. Im Moment werden weitere Lücken geschlossen, allerdings mit modernen Gebäuden. Spannend wird sein zu beobachten, wie die Innenstadt angenommen wird.

    Das Gasthaus "Zum Arabischen Coffe Baum" gehört zu Europas ältesten Kaffeehäusern. In den 1990er-Jahren wurde es saniert und präsentiert sich heute so:


    Eigene Fotos


    Portalplastik


    Kaffebaum Leipzig, Portalrelief [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], von © Foto H.-P.Haack (Eigenes Werk), vom Wikimedia Commons


    Innenhof


    Coffe Baum Innenhof [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], von Photo: Andreas Praefcke (Eigenes Werk), vom Wikimedia Commons

  • Wenn man eine dichte, urbane Stadt haben möchte, muss man halt auf Grünanlagen verzichten


    Also das muss nicht unbedingt, finde ich. Gerade auch in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ist doch die wunderbare Promenandengestaltung ein Beispiel dafür, dass es sowohl urban, als auch grün geht. Oder auch die Wiese im Thomaskirchhof, herrlich belebt! Alleen wie an der Karli, Friedrich-Ebert- oder Kurt-Eisner-Straße tun ihr übriges zur urbanen Stadtgestaltung.

  • Das sächsische Wappen ist schwarz-gold (auch wenn es gelb aussieht...): http://www.freistaat.sachsen.de/wappen_signet.htm

    Das Wappen von Sachsen-Anhalt nimmt teilweise dieses Wappen auf, da die preußische "Provinz Sachsen" ja einer der Bestandteile des heutigen Landes Sachsen-Anhalt ist - und die "Provinz Sachsen" resultierte wiederum aus dem Wiener Kongreß 1815, bei dem das Königreich Sachsen als Verbündeter Napoleons fast 60 % seines Staatsgebiets (meist an Preußen) abtreten mußte, unter anderem auch den Westen um Halle, den Norden (Wittenberg gehörte früher zu Sachsen) - der östliche Teil (Oberlausitz) gehört inzwischen ja wieder zu Sachsen.

  • Das deutsche "Schwarz - Rot- Gold" soll heraldisch unkorrekt sein.

    Meines Wissens nach ist das heraldisch unkorrekte das bei der deutschen Flagge Farbe auf Farbe folgt (Schwarz auf rot), in der klassischen Heraldik sind bei Flaggen und Wappen eig. Farbe auf Farbe und Metall auf Metall (also Gold/Gelb oder Silber/weiß) verboten. Dies hat folgenden Grund: Wappen, Banner etc. waren damals wie heute ja auch Feldzeichen, und man wollte so einen ausreichenden Kontrast respektive eine gute Erkennbarkeit gewährleisten. Deswegen die Regel. Später dann wurden diese Regeln nicht mehr konsequent angewendet. Metalle sind in Flaggen sehr wohl erlaubt, werden aber meistens als Farben Gelb und Weiß dargestellt, aber als Metall Gold und Silber korrekt beschrieben. Vereinzelt wurde in der Heraldik auch versucht die Farbe Rot als Metall (Kupfer) zu etablieren, damit wäre die deutsche Flagge zwar nicht korrekter geworden, durchsetzen konnte es sich aber trotzdem nie. Pardon fürs Klugscheißen :D

  • Immer wieder erschütternd zu sehen, wie trostlos die Stadt 89 doch aussah, was für ein Glück, dass sie sich so gemausert hat
    (Ok, am Bilder und Rahmen-Laden in der Hainstraße hat sich garnichts geändert, sogar die Vorhänge im Erker sind heute noch die selben, aber
    sowas muss uns ja auch irgendwie erhalten bleiben, hat auch was schönes :biggrin: ^^)
    Und das was mit dem Trifugium passiert ist, gleicht schon einem kleinen großen Wunder.
    Wofür wurde der Gebäudekomplex ursprünglich errichtet? Als Messehäuser? (ist es überhaupt als Komplex geplant worden, hier wird immer von dem Trifugium gesprochen,als handle es sich um ein Gebäude?)

  • Laut "[lexicon='Leipzig'][/lexicon]: Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart" von Wolfgang Hocquél wurden die Gebäude Barfußgäßchen 11-15 vom Architekten Arthur Hänsch und dem Maurermeister Conrad in den Jahren 1904 bis 1906 errichtet. Nur das Gebäude Nr.13 war weniger beschädigt. Zur ursprünglichen Nutzung sind keine Angaben zu finden. Eine Messenutzung war es aber vermutlich nicht, eher eine als Büro- und Geschäftshaus.

    Den Namen "Trifugium" trägt das das Ensemble erst seit der Sanierung 1995/96.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer (7. September 2014 um 20:10)