• Die Fußgängerzonen in Deutschland sehen irgendwie überall gleich aus.

    Nicht, dass ich dir widersprechen wollte, und dies ist in der Tat einer der ganz wunden und traurigen Punkte der dt. Stadtlandschaft, aber Hand aufs Herz - Gleiches könnte ein entsprechender Ignorant von Fachwerk- oder Gründerzeitstraßen auch behaupten.

    Einer, der diesen kaputten Stil liebt, wirklich liebt, wird sehr wohl in der Lage sein, Differenzierungen vorzunehmen und jeder einzelnen FGZ etwas Individuelles und Unverwechselbares zuzuerkennen.

    Das Problem liegt eher darin, dass es niemand gibt, der diesen Mist liebt, weil man diesen Mist wirklich nicht gut lieben kann.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Der Bielefelder Karstadt ist m.E. noch einer der besseren Nachkriegskarstadt, es hat noch was vom Stil der Frühmoderne und Nierentisch-Ära. Von daher bin ich wirklich gespannt, ob die Neugestaltung Besserung bringt. Die gegenwärtige Architektur verbockt auch 9 von 10 Gestaltungschancen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • aber Hand aufs Herz - Gleiches könnte ein entsprechender Ignorant von Fachwerk- oder Gründerzeitstraßen auch behaupten.

    Aber "überall gleich schön" und "überall gleich hässlich" ist doch ein gewaltiger Unterschied, selbst bei oberflächlicher Betrachtung.

    In dubio pro reko

  • Natürlich, und darauf kömmt es auch schließlich an.

    Ich kenn ja niemanden, der die westdt FGZ liebt, und das wird auch seinen Grund haben.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Am Jahnplatz wir die ehemalige Stadtsparkasse zur "Wissenswerkstadt" umgebaut. Die 1962 veränderte Fassade von 1928 wurde dabei in Anlehnung an das ursprüngliche Erscheinungsbild zurückversetzt, wie man auf diesen Fotos sehen kann:

    Bauprojekte verändern den Bielefelder Jahnplatz | nw.de

    Mehr in einem Artikel aus der Neuen Westfälischen vom 2./3. März 2024:

    Die nach historischem Vorbild wiederhergestellte Fassade der ehemaligen Stadtbibliothek und zukünftigen Wissenswerkstadt ist jetzt ein neuer Hingucker am Jahn_platz. Die Gerüste zur Herforder Straße hin sind weg, weiße Sprossenfenster ziehen die Blicke auf sich. Das Dach ist nicht mehr dunkelgrau, sondern rot eingedeckt. (...)

    An der Herforder Straße zeigt sich das Gebäude, das einst Kreissparkasse, dann Stadtbibliothek war und jetzt das neue Zuhause der Wissenswerkstadt wird, völlig verändert: die schmuddelig-graue Betonfassade von 1962 ist weg. Die neue Front, die in Anlehnung an den Bauzustand von 1928 wiederhergestellt wurde, wirkt dagegen hell und leicht. Noch sei das Erdgeschoss nicht ganz fertig, fehlten die vergrößerten Schaufenster in der Naturwerkstein-Verkleidung, die später den Blick ins Innere der Wissenswerkstadt freigeben, erklärt Architektin Friederike Kriete vom zuständigen Büro Hauer + Partner Architekten aus Gütersloh. (...) Unterdessen ist das ebenfalls platzprägende Eckhaus der ehemaligen Löwenapotheke im Winkel zwischen Herforder und Friedrich-Verleger-Straße weitgehend entkernt und zeigt zum Jahnplatz nur noch ein Gebäudeskelett. Die Volksbank-Tochter Geno Immobilien baut den Komplex aus den 1950er Jahren seit Oktober zum modernen Wohn- und Bürogebäude um. Drei Etagen werden zum zentralen Platz hin zudem auf_gestockt, und das Gebäude bekommt eine moderne Fassade mit großen Glasfenstern. Zur Wilhelmstraße plant die Geno Wohnungen mit Balkonen. (...)

    Ende 2025 sollen Umbau, Aufstockung und Fassadenarbeiten abgeschlossen sein. Informationen gibt es online unter: https://wissenswerkstadt.de/