Der Leipziger Osten - Problemviertel ?

  • Hallo,

    angeregt durch eine TV Dokumentation mit dem Titel "Die Liebe zum Schrott und andere Leidenschaften" möchte ich hier eine Diskussion starten oder vielleicht besser eine Einschätzung zu diesem Stadtteil von unseren Leipzigern hier im Forum.

    Umschrieben wurde die Dokumentation mit:

    "12 Jahre nach der Wende. Hat das goldene Zeitalter im Osten Deutschlands Einzug gehalten? Vielleicht für einige. Die Verstoßenen der Wende und der Gesellschaft haben sich in bestimmte Stadtteile zurückgezogen. Es sind die sogenannten Problemstadtteile, in denen sich Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Rechtsradikalität breit machen und die von der Öffentlichkeit gerne gemieden werden. Doch kann man diese Viertel so pauschalisieren? Die Autoren haben sich selbst ein Bild über eines dieser verrufenen Viertel, den Leipziger Osten, gemacht. Entstanden ist eine Sammlung von Impressionen und Lebensgeschichten, aus einem Alltag zwischen Vergangenheit und Gegenwart"

    Die Dokumentation war/ist von 2003, wenn ich mich nicht irre.

    XFlipX

  • Hallo...kommt die noch einmal oder gibt es die bei youtube?...habe selbst ein halbes Jahr im Leipziger Osten verbracht und würde mich dafür sehr interessieren.

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • In Leipzsch is ooch nicht immer alles so dolle:

    http://www.mdr.de/hier-ab-vier/
    (unter [video-]"Liste", "Anlieger sollen nun doch für Straßenumbau zahlen")

    Zitat

    Leipziger Politiker verkündeten einst, die Eisenbahnstraße werde durch Fördermittel finanziert umgebaut. Nun sollen die Anlieger doch zur Kasse gebeten werden.


    Dazu auch der Bericht aus der LVZ
    http://nachrichten.lvz-online.de/leipzig/cityne…ews-a-6620.html

  • Naja, wo ist schon alles dolle?

    Hier mal drei Sanierungsvergleiche von gründerzeitlichen Industriedenkmälern aus jüngerer Zeit. Passend zum Thread alle im Leipziger Osten gelegen:


    Hofbuchbinderei vorher


    Hofbuchbinderei nach der Sanierung.


    Kofferfabrik vorher


    Kofferfabrik nach der Sanierung. Hier muss man schon zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass es sich dabei tatsächlich um das gleiche Gebäude handelt. Den Schriftzug finde ich originell, wenn auch nicht historisch.


    Wagenfabrik vorher


    Wagenfabrik nachher.

    Fotos: Kling Group [lexicon='Leipzig'][/lexicon]

  • Nun ja ich meinte damit natürlich nicht die wunderbaren Sanierungsleistungen, die meist Privatisten geschuldet sind, sondern eher undurchsichtige Vorgehensweisen seitens der Stadt, die durchaus auch schädlich für künftige Investitionen andernorts sein könnten.

  • wer profitiert vom ausbau von anliegerstrassen?
    die anlieger.

    also haben sie sich auch an den kosten zu beteiligen. das ist immer und überall so.
    dass sie sich immer und überall darüber beklagen, ist routine.

    doch durch solche massnahmen wird auch der wert der grundstücke und immobilien gesteigert.
    siehe oben.
    wer sollte denn sonst den srassenausbau bezahlen? "die städte" drucken kein geld. es müsste dann also von den menschen kommen, die von diesen massnahmen nicht profitieren. das wäre ja wohl erst recht nicht dolle.

  • nur wie kommt Tiefensee dazu, damals große Sprüche zu reißen, nach denen auf die Anlieger keine Kosten zukommen. Und wenn man schon so argumentiert, wie Du, ist es genauso ungerecht für eine Sache zu bezahlen, die man gar nicht bestellt hat. Das ist nämlich der Haken an diesem System: als einzelner Hausbesitzer hast Du doch gar keine Möglichkeit Dich gegen eine Straßenumgestaltung zu wehren. Und in diesem Falle kam halt noch das Versprechen hinzu, dass die Kosten aus Fördermitteln gedeckt werden können.

  • Die entsprechenden Gesetze sind noch im Geist des immerwährenden Wachstums gemacht.
    In demographischen Problemgebieten mag zwar rein technisch im Hinblick auf die getätigten Investitionen eine Wertsteigerung vorliegen, die aber am Markt nicht mehr abgebildet wird.

    Die Stadt drückt den Hausbesitzern die Kosten auf, aber wenn der Vermieter die Kosten auf die Miete umlegt, kriegt der HartzIV-Bezieher Post von seiner Agentur, daß er sich gefälligst um eine billigere Wohnung bemühen soll und der ohnehin hohe Leerstand steigt weiter.
    Da beißt sich der Hund in den Schwanz!

  • nun ja, die zielgruppe der von spacecowboy gezeigten projekte dürfte eine ohnehin andere sein.

    @kv2d:
    selbstverständlich lässt sich der strassenausbau weder bestellen noch abbestellen.
    im vorliegenden fall wurde die wesentlichste verbesserung im übrigen durch die verlegung der bundesstrasse b6 auf eine völlig neu gebaute trasse entlang der bahngleise erzielt. diese entlastung vom durchgangsverkehr bekamen die anlieger tatsächlich kostenlos.