Berlin in alten Fotografien

  • Der U-Bahn-Bau am Leipziger Platz, 1906-07, Bilder der Philipp Holzmann AG

    1, 30.8.1906, der Bau beginnt

    2, 9.1.1907, Baugrube am Fürstenhof

    3, 15.1.1907, ein Baum vor Wertheim muß umziehen

    4, Feb.1907, Ausschachtung

    5, Feb.1907, Baugrube

    6, 2.3.1907, Abdeckung

    7, 27.7.1907, an der Leipziger Str.

    8, 29.7.1907, Leipziger Platz, Abdeckung ( Spreetunnel, Post # 268 ).

    9, 13.8.1907, in der Baugrube

    10, 5.9.1907, Leipziger Str. das sieht richtig chaotisch aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Hopfenbruch (18. August 2014 um 10:33)

  • Wow, echt gute Bilder dabei.
    Ich finde es faszinierend wie sich eine Stadt verändert und die Fassaden sich wandeln.
    Besonders beeindruckend fand ich mal vorher/nachher Bilder vom Potsdamer Platz in Berlin.
    Das war ja mal eine Brache, die sich vollends verwandelt hat.
    Gruß!

    Misserfolge sind oft notwendige Umwege zum Erfolg.

  • Bei diesem Bild handelt es sich meiner Meinung nach, nicht um das Bötzow-Gelände, sondern um das Gelände um den Wasserturm auf dem Tempelhofer Berg (Kreuzberg) in der Fidicinstr.37
    Die Zuschreibung geistert schon seit Jahren umher. Mir ist kein weiteres Bild bekannt, daß diesen Turm auf dem Prenzlauer Berg zeigt.
    Ich würde es so bezeichnen:
    Wasserturm und Windmühle auf dem Tempelhofer Berg, um 1889 von F.A.Schwartz

    Wasserturm-Kreuzberg, Foto: Axel Mauruszat

    Dieser wurde 1887–1888 von Hugo Hartung und Richard Schultze gebaut, also stimmt auch das Jahr nicht.

    Demnach muß es irgendwann mal eine Verwechselung gegeben haben, oder weiß jemand mehr ?

    Kreuzberg, Bocksmühle Fidicinstr, Jakob Julius

  • Dein letztes Bild, Hopfenbruch, von Position 683 (Blick zum Leipziger Platz 1946) ist erschütternd. Die Bausubstanz des Berliner Zentrums um Potsdamer und Leipziger Platz hat den Krieg weitgehend überlebt. Wäre der Wille dazu vorhanden gewesen und die deutsche Teilung ausgeblieben, hätte man den Vorkriegszustand ohne weiteres wiederherstellen können. Zumindest in diesem Stadtbereich wird augenfällig, dass nicht der Bombenkrieg, sondern die politischen und mentalen Gegebenheiten der Nachkriegszeit die Zerstörung der Stadt vollendeten.

  • Hopfenbruch ist mir da zuvor gekommen. Danke. Die einzigen Wassertürme auf dem Prenzlauer Berg waren:


    Wasserturm auf dem Windmühlenberg, Theodor Dettmers, um 1850:


    und später an fast gleicher Stelle:


    Vorher sah es so aus:


    Der Windmühlenberg mit der Aussicht über Berlin, von Fr. A. Calau, um 1790:


    derselbe von Johann Georg Rosenberg, 1785:


    und dort sah es dann auch so aus:


    Schönhauser Allee, Würsts Lokal, 1865:


    Bötzowausschank, Mühlenberg, um 1900:

    2 Mal editiert, zuletzt von Spreetunnel (18. August 2014 um 17:47) aus folgendem Grund: Ergänzung Bilder

  • Dein letztes Bild, Hopfenbruch, von Position 683 (Blick zum Leipziger Platz 1946) ist erschütternd. Die Bausubstanz des Berliner Zentrums um Potsdamer und Leipziger Platz hat den Krieg weitgehend überlebt. Wäre der Wille dazu vorhanden gewesen und die deutsche Teilung ausgeblieben, hätte man den Vorkriegszustand ohne weiteres wiederherstellen können. Zumindest in diesem Stadtbereich wird augenfällig, dass nicht der Bombenkrieg, sondern die politischen und mentalen Gegebenheiten der Nachkriegszeit die Zerstörung der Stadt vollendeten.

    Eine nicht auszurottende und gerne aufrechterhaltene Mär ist die von der totalen Zerstörung des Berliner Zentrums im 2. Weltkrieg. Dass Berlin heute so aussieht ist:
    1.) Folge des Bombenkrieges und der Kämpfe mit der Roten Armee,
    2.) und das hauptsächlich dem typischen Berliner Abriss- und Modernisierngs-/Entstuckungswahn geschuldet.

    Dass das ähnlich, teilweise sogar vielleicht schlimmer, zerstörte Hamburg oder München weitaus besser aussehen, verdanken die beiden Städte dass solches dort viel weniger ausgeprägt war. In keiner anderen Stadt Deutschlands wurden auch unzerstörte Gebäude und ganze Stadtviertel derart verhunzt wie in Berlin. Man braucht sich nur die Hackeschen Höfe wie sie 1956 noch aussahen (weiter oben) und danach zu betrachten. In keiner anderen deutschen Großstadt hätte man einem intakten Gebäude eine derartige Verschandelung widerfahren lassen. Die Entsetuckung ganzer Stadtviertel und ihre Konvertierung in Kratzputzwüsten ist ein ureigenes Berliner Phänomen.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Hier mal Bilder von der Stralauer Allee.
    Daß die Stralauer Allee in heutigem Zustand nur noch ein Schatten ihrer selbst ist, dachte ich mir ja schon, Aber bei diesen Bildern wird mir ganz wehmütig, habe ich doch eine persönliche Beziehung zur Stralauer Allee. In dieser Straße wuchs mein Vater (Jahrgang 1923) auf... und er würde sicherlich einiges wiedererkennen...


    um 1910 Ecke Markgrafendamm Richtung Westen

    Ecke Beymestraße 1917

    So auf dem Bild von 1946 wird mein Vater die Stralauer Allee nach seiner Rückkehr aus sowjetischer Gefangenschaft wiedergesehen haben....

  • Erst wollte ich noch eine treffende Überschrift formulieren, aber es geht auch so...
    Für mich jedenfalls eine Überraschung und noch nie gesehen:

    Brommystraße Ecke Mühlenstraße
    um 1910

  • Dass das ähnlich, teilweise sogar vielleicht schlimmer, zerstörte Hamburg oder München weitaus besser aussehen, verdanken die beiden Städte dass solches dort viel weniger ausgeprägt war.

    Allerdings trifft diese Aussage nur auf die wenig zerstörten Hamburger Stadtteile zu. In den gigantischen Zerstörungsflächen des Hamburger Ostens hat praktisch nichts überlebt, und die Zerstörung und Abräumung der Stadtstruktur war so radikal, dass bis heute kein Neuaufbau zustande kam, der auch nur von fern an die frühere urbane Dichte und Attraktivität heranreichen würde. Wollte man hier an das Vorkriegs-Hamburg (bzw. Wandsbek, Barmbek, Hammerbrook usw.) anknüpfen, müsste man riesige Siedlungsflächen der Wiederaufbauzeit beseitigen. In dieser Hinsicht hat Berlin es besser: fast überall hat sich die Stadtstruktur einigermaßen erhalten, so dass kommende Generationen an der Reurbanisierung der Stadt weiterarbeiten können.

  • Hallo werte Berlinfreunde.

    Seit einiger Zeit verfolge ich aufmerksam ihre Beiträge zur Berliner Stadtgeschichte. Besonders die Aufnahmen der Leipziger Straße haben mich sehr interessiert. Seit gestern bin ich auch Mitglied und möchte gleich zu Anfang eine Frage stellen. Ich bin in der Potsdamer Straße (nähe Potsdamer Platz) in den 50er und 60er Jahren aufgewachsen und bin dieser Gegend immer noch eng verbunden. Trotz intensiver Suche habe ich nur sehr wenige Fotos meines Wohnhauses gefunden. Darum hier die Bitte: Hat jemand Aufnahmen des Eckhauses Potsdamer Straße 29 (früher 129/130)/ Eichhornstraße 1? Mir sind nur 2 Bilder bekannt, eines aus den 50er Jahren von der Landesbildstelle und eines aus dem Jahr 1939 von Willy Pragher aus dem Archiv Baden-Württemberg. Das letztere zeigt nur die Fassade der Potsdamer Straße. Auch Bilder der Nachbarhäuser (z.B. Rolandhaus) werden gesucht. Wer kann helfen?

  • Hier einige Fotos aus dieser Ecke:

    Potsdamer Straße, Ecke Eichhornstraße, Georg Bartels, 1897:


    Potsdamer Straße 134c, Bazar, von Ludwig Engel, aus BAW November, 1907:


    Potsdamer Straße 127, Roland von Berlin, um 1900:


    Eichhornstraße 3, Hotel & Weinstuben Frederich, W. Titzenthaler, um 1900:


    und noch ein Nachtrag zur Bildfolge "Leipziger Straße":


    Blick durch die Leipziger Straße, links die Häuser 5-1 und rechts die Häuser ca. 129-134, Richtung Westen:

  • Hallo Spreetunnel,

    vielen Dank für die Aufnahmen meiner alten Gegend. Ich habe mich sehr darüber gefreut, vor allem dass es so schnell ging. Das Foto vom Restaurant Frederich ist allerdings nicht in der Eichhornstraße 3 aufgenommen, da müsste schon die Einmündung der Schellingstraße zu sehen sein. Dieses Restaurant Fredrich stand in der Potsdamer Straße 12. Rechts im Anschnitt sieht man den Bayernhof (damals Wertheim). Eine Vergleichsaufnahme gibt es bei Potsdamer Platz.org. Nochmals vielen Dank und vielleicht hat noch jemand etwas in seinem Archiv.

  • Och Kinners, macht doch die Bilder kleiner! Maximale 900 px sind erwünscht. Wird sowieso runterskaliert auf Forenbreite, also wozu solche riesigen Bilder?

    In dubio pro reko

  • 1, Blick über die Hundebrücke 1810

    2, Entwurf-Zeichnung zur Bauakademie 1832, Schinkel

    3, Der Schinkelplatz mit Bauakademie, um 1860

    4, Der Schinkelplatz 1930

    5, Der Schinkelplatz 1943

    6, Bauakademie 1936

    7, Kandelaber vor der Bauakademie

    8, Am Schinkelplatz 1900, Bau der Ufermauer, Bartels

    9, Blick vom Schinkelplatz zum Dom, 1904e, Bartels

    10, Schinkelplatz in den 1920ern

    11, Schinkelplatz 1936, mit Schloß und Nationaldenkmal

    12, Schinkel-Denkmal, Friedrich Drake 1860e

    13, Peter-Beuth-Denkmal, August Karl Eduard Kiss 1861

    14, Albrecht von Thaer-Denkmal, Christian Daniel Rauch 1860

    15, Der Schinkelplatz 2012, von unserem Palantir