Herten - Rekonstruktion der Orangerie des Schlosses Herten

  • Ich bin vor kurzem beim zappen bei einem Bericht über das Projekt der Rekonstruktion der Orangerie von Schloss Herten hängen geblieben.
    In diesem Bericht äußerten sich ein paar rüstige ältere Damen :zwinkern: vom Förderverein zu einer Rekonstruktiom mit anschließender kultureller Nutzung...

    Hompage des Vereins:
    http://www.orangerie-herten.de/

    Wikipedia:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Herten

  • Das ist ja eine super Sache. Danke für den Hinweis. Letztes Jahr war ich erst dort und habe mich gefragt was das für Ruinen seien.

    Von diesem Ausflug kann ich noch ein paar Bilder Beisteuern


    Bider vom Schloss


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Das ist auch ein verfallenes Nebengebäude unmittelbar am Schloss


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Jetzt besagte Orangerie (-reste)


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14

    blick zurück zum Schloss


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-14

  • Danke für die tollen Bilder :D
    ein sehr schönes Schloss; hoffentlich bekommt der Verein genügend Unterstützung - die rekonstruierte Orangerie würde sich wahrscheinlich sehr gut als Konzertsaal oder dergleichen eignen

  • Hey, endlich mal wieder ein neues Reko-Objekt. :)

    Ist allerdings kein Kriegsverlust. Die sollten m.E. im Vordergrund stehen.

    Und dass dort "Ziel ist es, die Orangerie wieder aufzubauen, die alte Substanz mit neuen Elementen zu verbinden" steht, ist auch nur bedingt erfreulich. Insgesamt aber eine nette Sache.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Besten Dank für die Informationen ! Westerholt ist sowieso eine schöne Ecke in Herten. Ein richtiges Rekojuwel mit vielen Fachwerkhäuschen und dem Schloß Westerholt in der Nähe. Nicht zu vergessen auch die wunderbare Kirche dort ! Schloß Herten und später Schloß Westerholt waren ja die Sitze des kurkölnischen Statthalters im Vest Recklinghausen. Das Vest Recklinghausen war ja im Heiligen Römischen Reich kurkölnisches Territorium. Wer Interesse an dem Schloß und seinen Besitzern hat, findet auch in der Vestischen Zeitschrift etwas darüber:

    http://www.oliver-heisterkamp.de/VZ.pdf\r
    http://www.oliver-heisterkamp.de/VZ.pdf

    In dem Buch "Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen" zum Vest Recklinghausen von 1929 steht auch was darüber drin. Vielleicht werde ich mal was hier einstellen ! :D

  • Wie versprochen ein paar Bilder + Text aus dem o.g. Buch von der Orangerie:

    Copyright dürfte abgelaufen sein, weil das Buch (siehe oben) von 1929 ist. Der Verfasser des Buches (Weskamp) ist 1931 verstorben.

  • Zitat von "Antiquitus"

    Und dass dort "Ziel ist es, die Orangerie wieder aufzubauen, die alte Substanz mit neuen Elementen zu verbinden" steht, ist auch nur bedingt erfreulich.

    Die Phrase stoerte mich auch, Antiquitus. Andererseits werden Tommys "rüstige ältere Damen" sich dagegen sicher mit aller Kraft wehren. ;)

    Danke fuer den Hinweis, Tommy! Und Dir, Kindvon2Dresdnern, ganz herzlichen Dank fuer die schoenen Fotos!

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Oliver
    bis auf das erste Ruinenbild bin ich mir sicher dass das die O. war. Die andere Ruine war zwischen Kapelle und Wassergraben.

    Ja Du hast recht. Das scheint wirklich die Orangerie gewesen zu sein. Vielleicht ist die andere Ruine ja das Gartenhäuschen, oder steht das noch ? Ich bin leider noch nie dort gewesen.

  • Zitat von "Oliver"

    Vielleicht ist die andere Ruine ja das Gartenhäuschen, oder steht das noch ? Ich bin leider noch nie dort gewesen.

    Nein das Gartenhäuschen ist kleiner. Soweit ich mich erinnere, war die eine Ruine ein Flügel des noch stehenden Wirtschaftsgebäude vor dem Schloss. Interessant ist ja, das habe ich jetzt erst gelesen in deinem Buchausschnitt, dass die Kapelle 1908 aus Gelsenkirchen dahinversetzt wurde- also wiedeer ein früher Fall von Translokation!
    Im übrigen schäm Dich, von Dorsten ist es ja nur ein Katzensprung, und das Schloss gehört m.E. zu den architektonischen Höhepunkten der Region!

  • Schloss Herten.... schöne Bilder, Danke.

    Ich denke, Schloss Herten ist „das“ spätgotische Wasserschloss in Nordwestdeutschlands schlechthin.

    Ähnliche Beispiele waren ja das 1703 abgebrochene Schloss Nordkirchen (Kreis Coesfeld), den bekannten (und wohl einzigen) Stich von diesem Schloß habe ich leider im Netz nicht gefunden.
    Weiterhin steht ja noch das kleine Schloss Klein-Schonebeck in der Nähe von Münster ebenfalls im Kreis Coesfeld, ein einflügeliger Bau des „niederen Adels“.
    http://www.kreis-coesfeld.de/fotos/511klein-schonebeck01.jpg\r
    http://www.kreis-coesfeld.de/fotos/511k ... beck01.jpg

    Was man heute nicht mehr sieht:
    Es ist ein Wunder, dass Schloß Herten noch steht. Es war von der Familie Nesselrode-Reichenstein bewohnt bis zur Ruhr-Besetzung 1920. Im Zuge von Bergbauarbeiten in den folgenden Jahren sang der Grundwasserspiegel immer weiter ab, wodurch die Eichenpfähle, auf denen das Schloß steht, nicht mehr vollständig unter Wasser waren und es zum Faulen der Pfähle kam. Mit bedingt durch Erschütterungen des Krieges war das Schloß nach 1945 in einem bedrohlichen Zustand war. Dies gipfelte im Einsturz eines Giebels Mitte der 60er Jahre.
    - es war auf diesem Bild der linke Giebel:
    http://www.bildindex.de/bilder/MI11367e04b.jpg\r
    http://www.bildindex.de/bilder/MI11367e04b.jpg

    Erst in den 60er oder 70er Jahren gelang es, das Schloß durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe anzukaufen (damals gab es noch öffentliche Gelder) und der heutigen Nutzung zugeführt.

    In den 70er und 80er Jahren wurde unter dem Schloss sehr aufwendig in Abschnitten ein System aus Stahlbetonringankern gebaut, dass die verschiedene Bauteile nun zusammen hält. Die Holzpfähle wurden dabei entfernt; man hat in diesem Zuge die Pfahlgründung dokumentiert; dabei zeigten sich deutlich zahlreiche verschiedene Bauphasen der Gründung.

    Weiterhin sind im Zuge der Maßnahmen ehemals zusammenhängende Gebäudeflügel regelrecht auseinandergesägt worden, um (in bestimmten Maße) ein unabhängiges Bewegen der einzelnen Flügel ohne Rissgefahr zu ermöglichen. Eine ingenieurtechnisch nicht ganz einfache Leistung.


    Die spätgotische Kapelle stand tatsächlich bis 1908 auf einem anderen Nesselrode-Schloss, nämlich Schloß Grimberg in nahegelegenen Gelsenkirchen-Bismark (heute nähe Zoo von Gelsenkirchen (das nach 1945 abgebrochen wurde).
    Die Kapelle erhielt 1747 (Datierung im Dreiecksgiebel, wenn ich mich recht erinnere) einen Vorbau, wahrscheinlich von Johann Conrad Schlaun (Schloss Grimberg wurde in den 30er/40er Jahren des 18. Jhs. von J.C. Schlaun umgebaut).

    Nicht weit von der ehem. Schlossstelle Grimberg steht heute noch die sog. Bleek-Kapelle, ebenfalls von Schlaun, aber Ende des 19. Jhs. völlig umgebaut.

    Das Barockprotal, das heute freistehend neben der Kapelle aufgebaut ist, ist übrigens das Hauptportal des Herrenhauses von Schloß Grimberg (um 1740 von Johann Conrad Schlaun- davon gibt es noch einen zeitgenössischen Bauplan).
    http://www.bildindex.de/bilder/MI11367f06b.jpg\r
    http://www.bildindex.de/bilder/MI11367f06b.jpg

  • Zitat

    Ähnliche Beispiele waren ja das 1703 abgebrochene Schloss Nordkirchen (Kreis Coesfeld), den bekannten (und wohl einzigen) Stich von diesem Schloß habe ich leider im Netz nicht gefunden.
    Weiterhin steht ja noch das kleine Schloss Klein-Schonebeck in der Nähe von Münster ebenfalls im Kreis Coesfeld, ein einflügeliger Bau des „niederen Adels“.


    Abgebrochen? Als ich letztes Jahr dort war stand das sog. Westfälische Versailles noch!
    Hier der Beweis: :zwinkern:


    Shot with EX-Z4 at 2007-08-15

    Im übrigen gibt es weit über Hundert Schlösser und Herrrensitze allein im Münsterland (aber das weißt Du bestimmt :zwinkern: )
    Im Ruhrgebiet sind es fast genausoviel, wobei sehr viele davon Wasserschlösser sind (Schloss Berge, Schloss Borbeck, Schloss Lembeck und, und, und) Und den meisten erging es auch so mit der Bergbauproblematik. Schloss Wittringen wäre auch fast abgesoffen.

  • Hoppla. Natürlich steht das barocke Schloß Nordkirchen noch. Um Himmelswillen! Kleines Missverständnis: Es ging mir um spätgotische Schlosser. Und zu dieser Sorte gehörte das alte(!) Schloß Nordkirchen, die Burg der Herren von Morien. Dieses Schloß wurde 1703 zum Bau des heutigen Schlosses, des „Westfälischen Versailles“, abgebrochen, was sicher nicht wirklich schade ist (anderenfalls wäre das barocke Schloß Nordkirchen niemals gebaut worden....)

    Hier das alte Schloß Nordkirchen in einer Zeichnung von 1703


    Bergbauproblematik:
    Natürlich ist es ein allgemeines Problem. Aber man hat wohl bei keinem Schloss so lange mit der Sanierung gewartet, bis es zu Teileinstürzen wie bei Schloß Herten kam. Zu Schloß Herten gibt es umfangreiche Berichte zu den Sanierungsarbeiten in den Berichten zur Denkmalpflege in der Zeitschrift Westfalen. Die zeitgenössischen Fotos des eingestürtzten Giebels sehen schon recht dramatisch aus.

    Schloß Grimberg wollte ich euch noch mal zeigen, da es im Netz nicht zu finden ist:

    Ansicht in einer Aufnahme des „Provinzialkonservators“ Albert Ludorff von etwa 1908 aus Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kreis Gelsenkirchen: http://i153.photobucket.com/albums/s219/leipziger1/Bild-58-g.jpg\r
    i153.photobucket.com/albums/s219 ... d-58-g.jpg

    Holztreppe von Johann Conrad Schlaun, 1733-48, wieder in einer Aufnahme des „Provinzialkonservators“ Albert Ludorff von etwa 1908 aus Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kreis Gelsenkirchen:
    http://i153.photobucket.com/albums/s219/leipziger1/Bild-58.jpg\r
    i153.photobucket.com/albums/s219 ... ild-58.jpg

    Entwurfszeichnung von Schlaun für das Hauptportal von Grimberg, heute auf Schloß Herten (Original im Westfälischen Landesmuseum Münster)
    http://i153.photobucket.com/albums/s219/leipziger1/HPIM3232-grim.jpg\r
    i153.photobucket.com/albums/s219 ... 2-grim.jpg

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    ...
    Im übrigen schäm Dich, von Dorsten ist es ja nur ein Katzensprung, und das Schloss gehört m.E. zu den architektonischen Höhepunkten der Region!

    Ja Du hast recht. Ich habs mein ganzes Leben (30 Jahre) lang nicht geschafft, nach Schloß Herten zu fahren. :peinlich::lachen:

    Schloß Westerholt nebenan war ich aber schon und so ziemlich alle anderen bekannteren auch, die hier in der Nähe sind ! :engel: