Potsdam - Garnisonkirche

  • Die Haltung von Ex-IM Scharfenberg & Co. ist mit den Aufassungen der Anderen nicht kompatibel. Scharfenberg ist ein eher autoritärer Staatssozialist, der an der Hochschule für "Staat und Recht", der zentralen Ausbildungsstätte für Richter in der DDR, Parteisekretär war. Hier mischen sich Allmachtsfantasien des Staates mit durchaus praxisnahen und vernünftigen lokalpolitischen Forderungen (mehr Uferwege, Havelspange, Sanierung des Minsk, Wirtschaftsansiedlugen, Verkehrspolitik). Die anderen sind eine hundertprozentige Dagegen-Partei und haben noch nie irgendeinen Kompromiß mitgetragen. Deshalb werden sich diese beiden Kräfte, ggf. zusammen mit den zu Eurokommunisten gewandelten Linkspartei, nicht zu einer Kraft zusammenschließen, sondern lediglich destruktiv wirken. AfD+BSW+Andere-Linkspartei können allerdings durchaus auf 40 % plus kommen.

  • Nun gut - die Andere mag "gewisse Schlagkraft" haben ---- aber eine kürzlich in meinem Briefkasten befindliche Wahlbroschüre liest sich wie ein mimimi zu bisher abgelehnten Beschlussvorlagen in der SVV.

    Das Schlimme daran ist sogar, dass sie die Unsinnigkeit der Vorlagen selbst darlegen. Ob es jeder versteht, was dort geschrieben wurde, ist ein anderes "Problem".

    Ob viele Potsdamer Bürger sich im Vorfeld unter sichtbarer Darstellung der bisherigen relativen Erfolgsbefreitheit zum Kreuz bei dieser Vereinigung durchringen können, wird erst die nächste Wahl zeigen. Mit "Krawall-Kommunismus" und "Platten-Fetischismus" gepaart mit häufigem Bremsen der bisherigen Linie der Stadtpolitik ist mMn kein Blumentopf zu gewinnen.

  • Es scheint "eine neue Sau durchs Dorf getrieben zu werden" ----- die Sau der nicht zu leistenden Mieten mit dem Ziel einer Bewahrung des RZ ---- von wem?? Natürlich vom besten Journalisten ever


    Hinter der Bezahlschranke - aber selbst der lesbare Teil lässt die Gedanken Purzelbaum schlagen.

    Neues Potsdamer Kreativquartier: Müssen die künftigen Mieter deutlich mehr zahlen als versprochen?
    Mit Anfangsmieten von neun Euro wurde stets für das Kreativquartier beim Rechenzentrum geworben. Doch die Gesamtkosten, die Mieter zahlen müssen, sind aktuell…
    www.tagesspiegel.de
  • Als ich das vor zwei Jahren gesagt habe, nachdem ich die Pläne für das KKQ gesehen habe, war ich noch in den Augen der meisten ein Nestbeschmutzer. Klar aber ist:

    1. Die 8.600 qm Nutzfläche, die vom Investor verbilligt zum Preis von 9 Euro nettokalt angeboten werden müssen, sind seit dem Grundstückskaufvertrag mit einem Inflationsindex versehen. Das hätte ich als Investor bei Kauf auch gemacht, weil der Investor weder die Inflation noch die Dauer der Baugenehmigung beeinflussen konnte.

    2. Schon bei den ersten Visualisierungen zum Langen Stall fielen die riesengroßen Foyers auf. Die müssen ja auch gebaut, beheizt und gereinigt werden - das kann nur auf die Quadratmetermieten der Einzelräume umgelegt werden.

    3. Die Betonrahmenstruktur war auch in den ersten Visualisierungen erkennbar. Ich habe damals gesagt es hat seinen Grundgehabt, warum der Lange Stall aus Holz war: der schlechte Baugrung trägt einfach nicht viel mehr. Deshalb musste jetzt der Lange Stall komplett mit einer Pfahlgründung errichtet werden, was die Baukosten stark erhöht hat.

    4. Das gleiche betrifft die großen, gläsernen Foyers, die trotzdem dem GEG (EH 55) entsprechen müssen. Diese Glasflächen in Spezialglas sind sehr teuer.

    5. Dass den PNN jetzt auffällt, dass zu dem Mietpreis 19 % MWSt kommen, ist bizarr. Das ist doch bei allen gewerblichen Projekten so und für Gewerbetreibende ein durchlaufender Posten. Nur für die prekär lebenden "Kleinunternehmer" und die "sozioökonomischen Gruppen" (wie z.B. der Verein für Antimilitarismus e.V:, der von einem "Anderen" (Carsten Linke) betrieben wird, ist das eine zusätzliche Belastung. Die will das KKQ aber gar nicht haben.

    So wird eine Anfangsmiete von 18-20 Euro warm bei herauskommen, für die subventionierten Flächen. In den weiteren 16.400 qm frei finanzierten Flächen wird dann eine Bruttowarmmiete von 27-30 Euro nötig sein, um die Flächen für die Künstler querzusubventionieren. Mir fällt schwer zu glauben, dass das funktioniert aber z. B. Boesner im EG zahlt solche Mieten. Aber in den Obergeschossen ist das schwer - man hört allerdings von einer privaten Hochschule, die ggf. solche Preise wieder zahlen kann.

    Insgesamt nichts Ungewöhnliches: die Warmmiete für das unsanierte RZ beträgt auch schon um 13 Euro warm, darin sind nur 3 (drei!) Euro Kaltmiete - der Rest sind Heiz- und Betriebskosten in dem völlig ungedämmten Bau. Wenn der B-Plan mit dem Abrißbeschluß nicht stünde, wäre die Stadt zur Sanierung verpflichtet. Aus einem solchen Gebäude mit 10 Euro Heiz- und Betriebskosten kluge Ratschläge zum Weltklima zu geben ist schon eine Frechheit.

    Und wenn das RZ tatsächlich (teilweise) saniert wird, werden die Kostenmieten deutlich höher sein als im KKQ, das zeigen die Baukosten aus dem Haus der Statistik. Übertragen auf das RZ müsste die Stadt ca. 40 Mio. Euro aufwenden, die sie nicht hat.

  • Ich dachte da eher an den der ehem. Reichskriegsschule 😉

    Es gibt und gab nie eine "Reichskriegsschule". Ich weiss, dass viele die Begriffe "Reich" und "Krieg" wie automatisch zusammenziehen - es ist aber trotzdem falsch. Das gemeinte Gebäude ist die ehem. königlich-preußische Kriegsschule, die in der Weimarer Republik zum Reichsarchiv wurde und ab 1952 von der SED als Bezirksleitung genutzt wurde.

  • Auf der Website der Garnisonkirche wird für das Konzert in der Nikolaikirche geworben, bei dem Spenden für das zukünftige Glockenspiel gesammelt werden sollen:

    Fördergesellschaft lädt zum Konzert in der Nikolaikirche
    Am Dienstag, 7. Mai, lädt die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche e.V. zu einem Konzert in die Nikolaikirche ein. Es spielt das…
    garnisonkirche-potsdam.de

    Hier gibt es ein paar Infos zum zukünftigen Glockenspiel:

    https://garnisonkirche-potsdam.de/fileadmin/user_upload/240417_FWG_Einleger_Glockenspiel_Textversion_3_Kopie.pdf

  • Ich verstehe nicht, warum man für das neue Geläut nicht die schon gespendeten Glocken nimmt, die auf der Plantage stehen.

    Die sind mit Spendenmitteln bezahlt und der schiefe Klang liegt nach Aussagen der Glocken-Gutachter nicht an den Glocken sondern an der Aufhängung. Nur weil auf den Glocken neben den Worten "Einigkeit", "Recht" und "Freiheit" auch historische Truppenteile deutscher Streitkräfte genannt werden muss man das doch nicht komplett neu machen. Der Spendenfluß ist ja nicht so, dass man sich so etwas leisten kann.

    Hauptsache es wird alles neu und ein "Friedenscarillion". Ich werde nichts spenden.

  • [...] und der schiefe Klang liegt nach Aussagen der Glocken-Gutachter nicht an den Glocken sondern an der Aufhängung.

    Ist das sicher? Hatte häufig gehört, dass die Glocken aus einem billigen Material sind (glaube Stahl anstatt Kupfer) und auch deswegen nicht gut klingen.

    In diesem Post wurde das auch geschrieben:

    UrPotsdamer
    8. Dezember 2023 um 09:47

    Als zusätzlicher Grund wurde in dem Post der Denkmalschutz des vorhandenen Gestänges genannt.

    Ich persönlich finde es denke ich nachvollziehbar, dass man die bestehenden Glocken mit den Inschriften nicht verwenden will.

    Das würde sonst auch den Kritikern des Wiederaufbaus eine Steilvorlage geben.

  • Ist das sicher? Hatte häufig gehört, dass die Glocken aus einem billigen Material sind (glaube Stahl anstatt Kupfer) und auch deswegen nicht gut klingen.

    In diesem Post wurde das auch geschrieben:

    UrPotsdamer
    8. Dezember 2023 um 09:47

    Als zusätzlicher Grund wurde in dem Post der Denkmalschutz des vorhandenen Gestänges genannt.

    Ich persönlich finde es denke ich nachvollziehbar, dass man die bestehenden Glocken mit den Inschriften nicht verwenden will.

    Das würde sonst auch den Kritikern des Wiederaufbaus eine Steilvorlage geben.

    Ja, das wurde gutachterlich festgestellt, als die Stiftung Garnisonkirche diese Frage klären wollte und wurde auch publiziert.

    Die Kritiker des Wiederaufbaus wenden sich ohnehin mit allen Mitteln gegen die Kirche, die Frage der Glocken ist da nur nebensächlich. Die Kritik wird mit neuen Glocken nicht schwächer ausfallen. Ich wüsste auch nicht was bei den drei Glocken "Einigkeit", "Recht" und "Freiheit" auzusetzen ist.

    Wenn man im Geld schwimmt wie beim Berliner Schloßverein habe ich gar nichts dagegen, die Glocken neu zu machen, nur verhält sich die Sache in Potsdam anders. Sparsamer wäre die gebrauchten Glocken zu nehmen und sich mit den Spenden um die vielen anderen Architekturteile zu kümmern, die noch fehlen.

  • Danke für die beiden Antworten!

    Jetzt wirkt die Sache auf mich ein bisschen differenzierter.

    Es bleiben noch als Gründe gegen die bisherigen Glocken übrig:
    - die Herkunft der Glocken und die Inschriften
    - seit Juni 2021 steht das Gestell unter Denkmalschutz (Das Gutachten ist von Januar 2021)
    Ich weiß nicht was das für Auswirkungen hätte, bzw. ob es dadurch überhaupt noch eine Option ist die Glocken zu verwenden
    - laut Gutachten sind die vorhandenen Glocken nicht im historischen Chorton gestimmt und sollen auch deswegen nicht verwendet werden, die neuen Glocken sollen im historischen Chorton gestimmt sein
    Da weiß ich nicht ob man das irgendwie durch zusätzlichem Material oder Materialentfernung anpassen könnte, theoretisch könnte man auch die Stimmung der vorhandenen Glocken verwenden

    Theoretische weitere Optionen:
    - laut Gutachten wurden 1991 Teile der Inschriften entfernt/abgeschliffen, theoretisch wäre es also vermutlich möglich weitere Inschriften abzuschleifen, dann würde "nur" noch die Herkunft bleiben (Und Chorton-Stimmung und Denkmalschutz)
    Ich weiß nicht, ob das Auswirkungen auf das Klangbild haben würde, oder ob man da z.B. durch zusätzliches Material gegensteuern könnte
    - man könnte einen Teil der 40 vorhandenen Glocken benutzen, also welche, die weniger problematisch sind, und nur einen Teil der Glocken neu herstellen
    Dabei bliebe noch der Punkt mit der Stimmung im Chorton (Und Denkmalschutz)

    Insgesamt wirkt es auch so, als wären die Planungen für das neue Glockenspiel schon sehr weit fortgeschritten.

    Vielleicht steigen jetzt auch die Spendeneinnahmen, jetzt wo ein Teil des Turms sichtbar ist und die Turmhaube kommen soll.

  • Vielleicht steigen jetzt auch die Spendeneinnahmen, jetzt wo ein Teil des Turms sichtbar ist und die Turmhaube kommen soll.

    Davon kann leider keine Rede sein. Nur durch ein Vermächtnis wurde die Haube möglich aber momentan werden nur Treppenstufen und Ziegel angeboten - das bringt keine großen Summen.


  • Davon kann leider keine Rede sein. Nur durch ein Vermächtnis wurde die Haube möglich aber momentan werden nur Treppenstufen und Ziegel angeboten - das bringt keine großen Summen.

    Auf der Website sind die früheren Spendenkataloge tatsächlich schwer zu finden.

    Bei "Mediathek - Material" ist noch dieses interessante Dokument:
    https://garnisonkirche-potsdam.de/fileadmin/user_upload/Website/Spenden_und_Foerdern/Glockenspielflyer_Garnisonkirche.pdf
    Darin sind noch mehr Infos zum Glockenspiel, und man sieht, für welche Glocken bisher gespendet wurden, Stand November 2021.

    Es wirkt ein bisschen so, als wird sich beim Spendensammeln momentan tatsächlich ein bisschen auf das Glockenspiel fokussiert.

    Ich kann deine Kritik daran generell ein bisschen nachvollziehen.

    Spekulation von mir: Vielleicht ist es baulich vorteilhaft, das Glockenspiel während dem Bau der Turmhaube einzubauen, und deswegen hat das Glockenspiel Priorität, und man will die anderen Architekturteile erst nachträglich anbauen, weil diese unabhängig von der Turmhaube sind.

    Wenn das so wäre, würde es ja an sich Sinn machen.

    Falls es jemand interessiert:
    Ich habe mal die beiden alten Spendenkataloge herausgesucht:

    Spendenkatalog 1, spannend und informativ und mit vielen Bildern:
    https://garnisonkirche-potsdam.de/fileadmin/user_upload/Website/Mediathek/Dokumente/20160908_Gesamtkatalog__Stand_16.11..pdf

    Spendenkatalog 2, kleinteiliger, aber auch informativ und auch viele Bilder:
    https://garnisonkirche-potsdam.de/fileadmin/user_upload/Website/Mediathek/Dokumente/Spendenkatalog_der_Stiftung_Garnisonkirche_Potsdam.pdf

  • Davon kann leider keine Rede sein. Nur durch ein Vermächtnis wurde die Haube möglich aber momentan werden nur Treppenstufen und Ziegel angeboten - das bringt keine großen Summen.

    Große Summen vielleicht nicht - aber die eine oder andere kleinere gewiß. Ich werde meiner Ziegelsteinspende auf jeden Fall gerne bisweilen noch welche fürs Glockenspiel hinzufügen, sofern sie weiterhin benötigt werden. Möchte ja selber noch in den Genuß seines lieblichen Getöns kommen. :)

    Ein Spendenkonto explizit hierfür habe ich noch nirgends wahrgenommen. Gibt es eines, wäre ich sehr dankbar für einen Hinweis.