Dresden - Frauenkirche

  • Die Frauenkirche sieht ja schon richtig weihnachtlich aus !
    Sehr schön ! Und die "in Szene" - Setzung werden die
    Dresdner sicher auch noch hinbekommen. Ein bischen
    vom Geiste August d. Starken wird doch wohl noch da sein ! :boeseslachen:

    Mal so eine Frage nebenbei. Ist die Kirche eigentlich
    katholisch oder evangelisch ? :irrer:

  • Auf Grund der Kirchenform tippe ich auch eine evangeliche Kirche.
    Der Kirchenraum bietet Platz für viele Menschen die gezielt auf eine Stelle gucken (von den vielen Emporen etc), also eine Predigterkirche, so nennt man das glaube ich!
    Der Zentrale Punkt wäre hier der Altar mit der KANZEL von wo aus der Pfarrer denn die Worte Gottes/Luther verkündigt!

    Hoffe ich leige mit meiner These richtig!

    Müsste aber, da die katholische Hauptkriche Dresdens die Hofkirche ist.

    Ausserdem war Sachsen protestantisch und als August der Strake König von Polen wurde und zum Katholizismus konventierte gab es nämlich damals viele Probleme :)

  • also die beleuchtung der laterne halte ich schonmal für sehr gelungen. ich würde aber auch noch gerne die kuppel und die ecktürmchen beleuchtet sehen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • In der SZ steht, dass die Beleuchtung der Frauenkirche am 1. Advent zum ersten Mal komplett zu sehen sein wird (incl. 1,90 m großem "Herrnhuter Stern in der Laterne). Lassen wir uns überraschen... ;)

  • Wann ist denn der 1. Advent? Irgendwann Ende November sicher... Zu dem Zeitpunkt mache ich bestimmt wieder ein paar Bilderchen von der Bausituation am Neumarkt. Mal schauen ob es klappt, mit der Digicam bei Dunkelheit Bilder zu machen. Naja, besser als deine webcam-Bilder werden die sicher, Jörn! :)

    Bert, schön einen weiteren Dresdner im Forum zu sehen (bzw. lesen ;))! Weißt du zufällig, wann man das erste Mal hoch auf die Aussichtsplattform kann? Sollte das im Frühjahr so weit sein?

  • Es scheint sich zwar wieder einmal alles zu verzögern, aber schön wird's trotzdem. Ich werde mir das auch antun: Vorweihnachtszeit in Dresden mit Stollen und Glühwein.

    Zum Thema Verspätung: Aussichtsplattform sollte im Dezember öffnen, wird nun vor Januar nichts mehr, evtl auch noch später...bin gespannt, obs bis Dezember mit der Gesamtbeleuchtung klappt...

  • In diesem Fall ist die Verspätung ja gar nicht Mal so unpassend...Was passt denn besser, als diese Kirche zum Beginn des ganzen Weihnachtszeugs zu "erleuchten"...Wird bestimmr das schönste Weihnachten, was Dresden seit langem erlebt hat!

  • Für alle, die es interessiert:
    Heute zwischen 18.00 und 19.00 wird das Beleuchtungskonzept nochmal "offiziell" geprobt (unter Anwesenheit von Feßenmayr & Co.), d.h. man kann wohl die verschiedenen Varianten sehen. Also nix wie hin zur Carolabrücke... ;)

    Gruß
    Bert

  • Guten Morgen,
    so, hier ist der Scan. Wie es aussieht habe ich gestern doch nicht viel verpasst. Und nein, mein Scanner ist nicht kaputt. So interessant die Idee ist, die Kirche von innen heraus strahlen zu lassen, hätte man die Frauenkirche doch ruhig besser in Szene setzen können. Immerhin ist dann sogar die vergleichsweise unbedeutende Kreuzkirche stärker angestrahlt.

  • DAAAAAAAAAAAAAAAAANKE 8)

    Nunja gefällt mir schon sehr gut, aber ich bin nun mal kein zurückhaltender Mensch deswegen dürfte die Beleuchtung ruhig etwas hervortreten :gg:

  • Harmonica

    So früh schon auf den Beinen, vielen herzlichen Dank an dich und deinen Scan. Hat sich ja schon gebessert im Vergleich zur letzten Probe. Allerdings sollten die kleinen Türme zu den Ecken des Baukörpers noch angestrahlt werden.

    Und weswegen dann in der Zeitung bzgl. der Beleuchtung des Gesamtensembles "wie Disneyland" zu lesen ist, konnte ich nur schlecht nachvollziehen. Wo doch gerade die Hofkirche ein Meilenstein der nächtlichen Gänsehauterzeugung ist, sie sei zu "grün". Nun gut...

  • die beleuchtung auf dem scan oben gefällt mir schon recht gut. allerdings wäre ich auch dafür, jene zu intensivieren und auch die ecktürmchern nicht zu vergessen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Bin gestern über die Marienbrücke gefahren, die Frauenkirche wird wohl ab jetzt angeleuchtet,... "angefunzelt" ist wohl der bessere Ausdruck. Nicht nur, dass man am bisherigen Konzept nichts geändert hat, jetzt ist auch noch die Beleuchtung "von innen heraus" weggefallen.
    Die Treppentürmchen sieht man leider gar nicht.

    Sehr schade... :weinen:

  • Hier ein Artikel aus der Sächsischen Zeitung vom 24.1.2004. Er zeigt exemplarisch auf, mit welchem ignoranten Widerstand Visionäre wie wir auch damals zu tun hatten. Das ist besonders unter dem Aspekt interessant, daß heute jung und alt, links und rechts, Christ und Atheist begeistert dem Wiederaufbau zustimmen und eigentlich schon immer dafür waren.


    Das Wunder der Versöhnung
    Vor 15 Jahren forderte eine Bürgerbewegung den Wiederaufbau der Frauenkirche. Dieses Ansinnen führte damals zu einem heftigen Eklat.

    Große Dinge beginnen oft mit dem Zufall, entstehen aus dem Augenblick heraus. Aber der Boden muss vorbereitet sein. Vor etwas mehr als 15 Jahren, am 29. Oktober 1989, hielt der Dresdner Pfarrer Karl Ludwig Hoch im Freitaler „Haus der Heimat“ einen Lichtbildervortrag über die Dresdner Frauenkirche. Hoch, seit frühester Jugend mit dem Kirchbau verbunden, erwähnte mit keinem Wort, dass das Bährsche Gotteshaus wieder aufgebaut werden müsse. Dies öffentlich auszusprechen, meinte er damals, stünde ihm nicht zu. Er war weder ein Bischof noch die Landeskirche.

    Beim Vortrag in Freital war auch der junge Zahnarzt Günther Voigt dabei, der sagte: „Die Frauenkirche braucht eine Stimme. Sie müssen sich für ihren Wiederaufbau einsetzen. Machen Sie was, Herr Pfarrer!“ Hoch musste an den Dresdner Kunsthistoriker Fritz Löffler denken, den er kurz vor seinem Tode am Krankenbett besucht und der zu ihm gesagt hatte: „Ich glaube nicht an den Wiederaufbau der Frauenkirche und Sie auch nicht. Aber man kann nie wissen. Seien Sie vorbereitet!“ Und nun teilte Voigt dem Pfarrer mit, dass er dem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche und anderen wichtigen Persönlichkeiten schreiben werde, um den Wiederaufbau der Kirche anzuregen.

    (...)

    Auf den Tag genau vor 15 Jahren, am 24. November 1989, trafen sich zum ersten Mal zehn Personen in der Wohnung des Dresdner Kunsthändlers Heinz Misch. Es ging turbulent und leidenschaftlich zu. Der Kunsthistoriker Hans Joachim Neidhardt erinnert sich: „Uns war wohl nicht in aller Deutlichkeit bewusst, dass wir Ärger mit der Landeskirche auslösen. Sie hatte sich zu DDR-Zeiten gegen den Wiederaufbau des Gotteshauses ausgesprochen. Dazu lag auch ein Beschluss der Synode vor. Was wir wollten, das war ein tollkühnes und wahnwitziges Unterfangen.“ Selbst Bemühungen mehrerer westdeutscher Politiker, die zu DDR-Zeiten einen Wiederaufbau der Kirche angeregt und finanzielle Hilfe angedeutet hatten, waren von der Landeskirche abgewiesen worden. Unter den Anregern befanden sich klangvolle Namen wie Willy Brandt, Herbert Wehner, Hans-Joachim Vogel. Aber das war zu diesem Zeitpunkt nur sehr wenigen bekannt.

    Die am 24. November erschienen waren, missachteten die Haltung der Kirchenführung. Sie hatten keinen Knopf in der Tasche, sie wussten nicht, wie und mit welchem Bauherrn die Kirche errichtet werden sollte; sie wussten nicht, woher das Geld dafür nehmen. Sie waren nur von ihrer Idee besessen. Die Kirche, die steinerne Krone Dresdens, sollte ins Stadtbild zurückkehren. Karl Ludwig Hoch legte bereits auf der ersten Sitzung der Bürgerbewegung den „Ruf aus Dresden“ vor, der später überarbeitet wurde. „Das Emotionale“, sagte er, „wurde rausgenommen.“ Einer der wichtigsten Sätze: „Durch eine weltweite Aktion sollte die Dresdner Frauenkirche als Weltfriedenszentrum wiederentstehen.“

    An diesem ersten Tag drängten die meisten der zehn auf eine schnelle Veröffentlichung des Rufs, noch 1990. Dass dies mit Sicherheit zu Verwerfungen mit der Landeskirche führen würde, schien vorerst nicht so deutlich erkannt worden zu sein. Eine gewisse Ratlosigkeit herrschte. Wie alles in die Wege leiten? Die Herren waren sich einig, dass sie eine starke Persönlichkeit benötigten, die für ihr Vorhaben steht und weltweit wirbt. Neidhardt schlug den Musiker und Trompeter Ludwig Güttler vor.

    Bereits zwei Tage später, am 26. November, fand die zweite Sitzung statt. Den beiden Zahnmedizinern Günther Voigt und Christian Hoch war es gelungen, Güttler die Zusage abzunehmen, dass er an dieser Zusammenkunft teilnehmen werde. Er kam – und stellte Bedingungen. Er lehnte eine schnelle Veröffentlichung des Rufs ab. Und er bestand darauf, die Landeskirche nicht zu brüskieren. „Wir müssen die Kirche ins Boot holen, sonst ist alle Mühe umsonst. Gegen den Willen der Kirche geht gar nichts.“ Das war sein Standpunkt. Dies leuchtete schließlich auch den Übereifrigen ein. Neidhardt sagte zu, den Bischof zu informieren. Er kannte ihn seit langem, vielleicht ließe er sich für den Wiederaufbau gewinnen.

    Kirchenleitung lehnte ab

    Johannes Hempel fand es normal und fair, „dass ich damals informiert wurde, aber ich blieb skeptisch, meine Brüder und Schwestern in der Kirchenleitung waren auch skeptisch. Es gab im Lande großen Reparaturbedarf. Viele Kirchen befanden sich im schlechten Bauzustand. Wir haben in Dresden an die 50 evangelische Gemeindekirchen. Die Gemeinden machen einen Aufstand, befürchteten wir, wenn die geringen Mittel dem Wiederaufbau gegeben würden. Aus der Sicht der Kirchenleitung gab es 1989/90 dringendere Aufgaben, als die Frauenkirche aufzubauen.“

    „Ich war enttäuscht“, sagt Neidhardt. Aber die Ablehnung konnte die Bürgerbewegung nicht mehr aufhalten. Ein zweites Treffen zwischen Ludwig Güttler und mehreren Frühinitiatoren und dem Bischof führte auch zu keiner grundlegenden Meinungsänderung Johannes Hempels. Allerdings wuchs das Verständnis für die gegenseitigen Positionen. Im Februar 1990, zum 45. Jahrestag der Zerstörung Dresdens, wandte sich die Bürgerbewegung in einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit und teilte mit, dass sie entschlossen sei, den Wiederaufbau in die Wege zu leiten. Sie bat alle Menschen guten Willens, dieses Versöhnungswerk zu unterstützen. Während der Pressekonferenz kam es zum Eklat. Der Vertreter des Landesbischofs Hempel, Oberlandeskirchenrat Volkert Ihmels, sprach sich gegen die Wiedererrichtung aus. Das war mit der Kirchenleitung so abgestimmt. „Es besteht kein Bedarf an der Frauenkirche“, soll er gesagt haben. Das pompöse Werk sei „nicht das Abbild dessen, was Menschen sich heute als Kirche vorstellen“.

    Das ermunterte die Gegner des Wiederaufbaus. Das Landeskirchenamt begründete in einer öffentlichen Stellungnahme seine Ablehnung. Es bot Pläne für „eine begehbare Ruine“ an. Die Synode hielt an ihrer Ablehnung fest. Hans Joachim Neidhart: „Der Baudezernent der Landeskirche, Ulrich Böhme, verfasste eine in ihrer Unsachlichkeit fast bösartige ‚Denkschrift'.“ Superintendent Dietrich Mendt schrieb, ihm gefalle die Ruine und er hänge an ihr, weil er sie „für ein Mahnmal halte, das wir brauchen“. Sie sei „Gestalt gewordene Erinnerung an die Opfer“. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung polemisierte ein gewisser Friedbert Ficker gegen den Wiederaufbau. Und der in Dresden angesehene Architekt Helmut Trauzettel legte in der FAZ am 20. Juli 1990 einen Entwurf für ein Kongresszentrum vor. Aus dem Ruinenteil sollte ein Parlament des Friedens mit einer gigantischen Kuppel wachsen. Andere wollten an ihrer Stelle „ein zeitgemäßes Bauwerk“ errichten, wieder andere eine Acrylglaskuppel über die Ruine stülpen. Zahlreiche westdeutsche Denkmalpfleger liefen Sturm gegen den Wiederaufbau und verdammten das Vorhaben.

    Einheitstaumel beförderte

    Der „Ruf aus Dresden“ aber fand dennoch großen Widerhall. Der Einheitstaumel vom Rhein bis zur Neiße beförderte die Zustimmung zum Kirchbau. Als schließlich die Forderungen des Landesbischofs bestätigt wurden – die Frauenkirche müsse wieder als Kirche aufgebaut werden, der Landeskirche dürften keine Kosten entstehen –, stimmte die Synode am 18. März 1991 mit deutlicher Mehrheit für das Bährsche Gotteshaus. Mit der Gründung des Fördervereins zum Wiederaufbau der Frauenkirche, der aus der Bürgerbewegung hervorging, und der Stiftung Frauenkirche wurden entscheidende Voraussetzungen für das Wunder von Dresden, die Wiedererrichtung des barocken Gotteshauses, gelegt. So konnten schließlich die Worte Johannes Hempels, die versöhnend gemeint waren, im christlichen Sinne verwirklicht werden: „Es kann nicht nur Aufgabe der Christen sein, Wunden offen zu halten, sondern auch Wunden zu heilen.“

    „Heute“, sagt Altbischof Johannes Hempel, „bin ich glücklich, dass die Kirche wieder entstanden ist. Bereits zur ersten Vesper in der Ruine am 23. Dezember 1993 war ich innerlich zu ihrem Wiederaufbau bereit.“

  • Ich habe die Kirche eben vom Altmarkt aus - oder dem, was von davon übrig ist - gesehen. Die Beleuchtung ist wirklich etwas zu subtil, aber dennoch, weil es eben neu ist, gefällt es mir gut. Eine Inszenierung wie die Hofkirche stünde der Frauenkirche nicht, aber die Ecksäulen sollten schon angestrahlt werden.

    Ich bin gespannt, wie die Elbzeile vom anderen Ufer aussieht. Gibt es schon Fotos?

    Ein Hoch auf die Frauenkirche und ihre Erbauer!

    --
    Aenos