Nachdem es völlig unmöglich ist, Rom hier erschöpfend zu zeigen, kann ich Stefan’s Beitrag aus 2006 um einige Punkte ergänzen.
Ich beginne mit Bildern aus den Fimstudio Cinecitta. Hier waren bis Ende November 2011 sonst geschlossene Teile des Filmstudios zu sehen, mich interessierte explizit der Bereich, in dem die HBO-Serie „Rome“ gedreht wurde. Die Serie spielte zum Ende der römischen Republik bis zum Tod Cäsars und wurde nach zwei Staffeln wegen zu hoher Produktionskosten eingestellt, was ja kein schlechtes Zeichen ist. Beim Betrachten hatte ich mich deutlich gefragt, in welchen Forumsbereichen Cäsar da nun gerade herumläuft und wie authentisch das nun alles ist.
1 Wir beginnen mit einem Blick durch den New Yorker Broadway als Drehort für „Gangs of New York“ zum römischen Forum. Im Cinecitta wurden bekanntlich diverse Produktionen gedreht, unter anderem „Der Name der Rose. Große Teile der Gesamt-Anlage brannten 2007 leider ab.
2 Jetzt stehen wir auf dem römischen Forum um 50 v. Christus. Unsere Führerin teilte uns in beachtlich schlechtem englisch mit, dass hier keine komplett historische Szene nachgestellt wurde, sondern dass man versuchte habe, sich an den originalen Zustand anzunähern. In jedem Fall können wir uns nur unterhalb des Kapitols befinden und Richtung zum heutigen Kolosseum blicken. Der exakte Zustand um die genannte Zeit dürfte heute auch kaum zu rekonstruieren sein, da es hier gerade während Cäsar und Augustus viele Umbauten gab. Der Bogen steht ziemlich genau auf der Stelle des heutigen Bogens des Septimus Severus, den Bogen gab es vor Christus natürlich noch nicht. Das längliche Gebäude rechts allerdings dürfte recht genau der Basilika Julia entsprechen, die unter Cäsar gebaut wurde
4 Der Tempel rechts der Basilika dürfte den Tempel des Saturn aus der Zeit vor Christus darstellen, von dem auch heute noch die Frontpartie mir sechs Säulen auf dem Forum steht.
5 Von den beiden Tempeln weiter rechts stehen heute noch Reste auf dem Forum, beide Tempel stammen allerdings aus der Zeit nach Christus.
7 In Summe wurde versucht die Situation der vier umkreisten Gebäude plus der Basilika mir der 23 darzustellen, dies allerdings gemäß dem relativ bekannten römischen Stadtmodell, das der Zeit des Konstantin entspricht.
8 Weltweit einzigartig dürfte die Darstellung antiker Straßenzügen sein, die im Film äußert authentisch wirkten.
9 Hier haben wir ein Stadtbild etwa in Pompeji nur relativ geringfügig ausgebessert.
10 Anschließend bewege ich mich zunächst im östlichsten Teil der Altstadt, beginnend hinter dem Bahnhof Termini bis zur Lateran-Basilika, ein Bereich in dem die aurelianische Stadtmauer aus der Zeit um 275 n.Chr. phantastisch erhalten. Den östlichen Teil der Altstadt hatte Stefan bei seinen Bildern ausgelassen. Zunächst befinden wir uns an der Porta St. Lorenzo ...
11 ... und dann an der Porta Tiburtina. Dieses Gebiet ist übrigens touristisch relativ schlecht erschlossen, man kann relativ preiswert essen gehen.
https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.ph…to&photoID=2525
16 Etwas weiter Richtung Lateran wurde das Amphitheater Castrense in die Stadtmauer mit einbezogen.
17 Und jetzt schauen wir über die Stadtmauer zum Lateran.
20 Schließlich sind wir an der Piazzale Appio mit den gleichnamigen Stadttoren angekommen.
21 Sehenswerte Kirchen gibt es im Osten der römischen Altstadt genug, sie hier erschöpfend darzustellen, würde hier jeden Rahmen sprengen. Hier haben wir zunächst die Lateran-Basilika mit seiner wuchtigen spätbarocken Fassade, jede der 15 Figuren auf der Vorhalle ist 7 m hoch.
27 Dies ist S. Maria Maggiore nahe dem Bahnhof Termini. Vor dem Haupteingang befindet sich eine riesige Säule aus der Maxentius-Basilika auf dem Forum, vor der Hinterfront ein griechischer Obelisk,
32 Jetzt sind wir an der Basilika St. Petro in Vincoli. Hier ist das Prunkstück eine Moses-Statue, die Michelangelo 1542-1545 geschaffen hat.
34 In der unteren Bildmitte sehen wir eine in der Kirche verwahrte namensgebende Reliquie, eine Kette (Ketten = vincoli), die Petrus im Mamertinischen Kerker am Forum getragen haben soll. Was soll’s. Im Domschatz von Halberstadt habe ich schon einen Stein aus der Steinigung des Stephanus gesehen.
36 Jetzt sind wir etwas westlich des bisher betretenen Bereiches in der SS. Giovanni e Paolo. Die heutige Innenausstattung aus der Zeit um 1730 weicht vom äußeren Eindruck extrem ab.
39 Neben den gezeigten größeren Bauten gibt es noch genug kleinere Kirchen, hier S. Pudenziana nahe Maria Maggiore. Das Alter der Kirche ist schon daran zu erkennen, dass sie sich deutlich unter dem heutigen Straßenniveau befindet. Man beachte das Apsismosaik aus dem späten 4. Jahrhundert. Teile des Mauerwerks, etwa der Bereich rechts im Bild 40 über den Bögen, dürfte auch aus der genannten Epoche stammen.