Zitat von "Oliver"
Ist den Dresdnern ihre herausragende Naturlandschaft der Elbauen
vollkommen egal ? Die Franzosen würden nie auf die Idee kommen,
aus verkehrstechnischen Gründen eine Autobahn durch den Park
von Versailles zu bauen. Die Deutschen würden das bringen...
Das ist ja ein Vergleich Äpfel mit Birnen.
Von den sieben Elbbrücken, die dem Individualverkehr in Dresden zur Verfügung stehen, wurden fünf (bzw. deren Vorgängerbauten) schon vor der Erfindung des Automobils errichtet, als die Stadt noch unter 200.000 Einwohner hatte.
Nur die Brücke in Kaditz und die Autobahnbrücke sind in den 20er/30er Jahren hinzugekommen.
Insofern besteht schon seit langem ein Nachholebedarf. Die "einmalige Naturlandschaft" ist auch ein Resultat der Not und des Mangels.
Wir haben in Dresden eine Menge gewerblichen Verkehr.
Lieferanten, Reinigungsunternehmen, Wäscheservice, Handwerker, Catering, ambulante Pflegedienste, Essen auf Rädern, Post und Paketdienst, EDV-Service usw.
Vieles davon hängt auch mit Tourismus, Tagungs- und Hotelgewerbe zusammen.
Das sind alles Unternehmen, denen es nicht egal ist, wenn sie eine halbe Stunde auf der Königsbrücker oder Bautzener Straße im Stop & Go stecken, denn die Arbeitszeit der Mitarbeiter muß bezahlt werden und über's Jahr läppert sich das ganz erheblich. Was an Produktivität und Gewinn verloren geht, fehlt der Stadt am Ende an Steuern.
Nicht von ungefähr sind IHK, Handwerkskammer - im Prinzip der gesamte gewerbliche Bereich, für den Bau der Brücke.
Hinzu kommt, daß Dresden noch weit davon entfernt ist, eine selbsttragende Wirtschaft zu haben. Ein Großteil der öffentlichen Haushalte wird durch Transferzuwendungen aus Solidarpakt, Bund und EU getragen. Es ist also Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit angeraten und nicht "Wünsch Dir was".
Deshalb ist es besonders ärgerlich, daß mittlerweile seit 15 Jahren in Sachen Waldschlößchenbrücke Delegationen hin und her fahren, Gutachten beauftragt werden und die Sache nicht voran kommt.