Stuttgart und seine negativen Seiten

  • "Der Bosch-Turm verrät uns, daß das Foto in der Nähe des Rotebühlplatzes aufgenommen wurde, was soll denn das noch mit der Tübinger Straße und dem Gerber zu tun haben?"

    Die Aufnahme wurde in der Marienstraße hinter dem Wilhelmsbau gemacht. Hast du wohl bei deiner "ausgewogenen" Bildersuche übersehen.

    Auf Eduards gehässigen Rundumschlag gehe ich nicht ausführlich ein, ich und hundertausend andere Stuttgarter wissen, was sie an der Stadt haben. Oft ein Bauchweh-Gefühl, ohne Zweifel, aber auch sehr viel Angenehmes. Ich kenne viele Besucher der Stadt, die abschließend äußerten, dass die Stadt ja deutlich besser als ihr Ruf sei. Die Stadt kokettiert nicht mit ihrem Image wie Berlin und braucht keine Legendenbildung wie Dresden. Überraschenderweise spielen "da draußen" meistens städtebauliche Punkte, wie sie hier im Forum (zurecht) in den Vordergrund gestellt werden, eine nachrangige Rolle. Die Leute finden die Museen toll, Musical, Nachtleben, Shopping, Restaurants, Szenelokale und natürlich das viele Grün in und um die Stadt herum (nicht politisch gemeint!). Das sind alles Faktoren, die wir vielleicht manchmal ignorieren, wenn wir uns hier über Lebensqualität von Städten unterhalten.
    Ich persönlich lebe auch lieber in Stuttgart als in Nürnberg, das mir in meinen Jahren dort immer recht bräsig und muffig erschien, speziell die Gründerzeitquartiere wirken seltsam profan und farblos, und die "Altstadt" verspricht auch viel mehr als sie hält, mit ihren sterbenslangweiligen, verputzten 50er-Jahre-Zeilen.
    Ich finde eine Stadt dann attraktiv, wenn sie lebt, im Hier und Jetzt. Und wenn es dennoch historische Orientierungspunkte gibt, natürlich lieber mehr als weniger. Wenn ich zaubern könnte, würde ich mir auch Stuttgarts Altstadt wieder herbeiwünschen, und für den teilweise schaurigen "Wiederaufbau" dürft ihr den verstorbenen OB Klett verantwortlich machen. Dieses pauschale Schlechtreden aber hat die Stadt trotz ihrer Defizite meiner Meinung nach überhaupt nicht verdient. Allenfalls würde ich sie dann in eine Reihe stellen mit anderen Städten, denen Ähnliches wiederfahren ist, wie Köln, Mannheim, Frankfurt oder Hannover. Und dann eine vergleichende Abwägung machen.

    Dabei will ich es belassen, ihr könnt euch gerne weiter austauschen.

    In dubio pro reko

    16 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (13. März 2017 um 17:03)

  • Stuttgart ist vergleichsweise "schöner" als Hamburg oder Berlin, aber wohnen wöllte ich da auch nicht.

    Also da möchte ich dann doch mal einhaken, obwohl ich ja Stuttgart weiter oben sogar noch verteidigt habe. Nun sind "schön" und "hässlich" natürlich bis zu einem gewissen Grade subjektiv und eine norddeutsche Metropole muss nicht jedermanns Sache sein. Schöner als Hamburg wird aber trotzdem wirklich schwierig und das sage ich als Bremer ;)

    Hamburg hat natürlich wie jede westdeutsche Großstadt seine kriegs- und nachkriegsbedingten Gruselecken, aber das Ausmaß an geschlossener, hochwertiger Vorkriegsarchitektur ist bis ins Zentrum groß, siehe Rathausplatz und Umfeld, siehe Bebauung der Binnenalster, siehe Kontorhausviertel mit seinem einzigartigen Charme, siehe Speicherstadt. Und dann kommt in einem wirklich riesigen Gebiet um die Alster herum und weiter nach Westen reichlich geschlossene, prachtvolle Gründerzeit, siehe Isestraße mit dem Stadtbahnviadukt, siehe Eimsbüttel, Winterhude, Ottensen, Blankenese - allesamt lebendige bürgerliche Stadtteile mit hoher Aufenthalts- und Lebensqualität. Ich bin gerade letztes Jahr mit einem Freund etwa von der Nordspitze der Alster westlich Richtung Univiertel gegangen - einen solch prachtvollen und großen Stadtteil mit fast geschlossenem, typisch hamburgisch strahlend weißem Prachthistorismus gibt es in Deutschland vielleicht noch ein, zweimal auf ähnlichem Niveau.

    Das Problem ist eher, dass Hamburg hier keine so große Rolle spielt, weil weniger Foristen berichten. Und natürlich, dass es weder noch einen mittelalterlichen Kern hat (sondern letztlich schon lange vor dem 20. Jhdt. massiv überformt wurde, eben weil es so reich war und ist) noch irgendeine Residenzhistorie, die gerade für die Süddeutschen unter uns irgendwie zu einer Stadt gehört. Es wartet weder mit einmaligen Kirchen noch mit Schlössern auf, sondern ist im besten Sinne eine bürgerliche Stadt.

    Ich zitiere in Bezug auf Hamburg immer gerne Bill Bryson, einen amerikanischen Reiseautor, der sehr bissige bis zynische, aber auch verdammt witzige Reisebücher schreibt. In diesen kommt eigentlich keine Stadt gut weg, er hat eine nahezu magische Gabe, sich die Schwachpunkte und Abseitigkeiten anzuschauen und darüber zu berichten. Zu Hamburg war aber sein Fazit, maßgeblich geprägt durch lange, ausführliche Stadtspaziergänge in den zentralen Gegenden: "What a perfect life you could lead in Hamburg".

    Und so sehe ich das auch, trotz der Kriegszerstörungen und ärgerlichen Fehlentscheidungen nach dem Krieg, trotz gerade nach Osten hin ziemlich flächiger Nachkriegstristesse und trotz eines weiterhin fragwürdigen Umgangs mit alten Häusern (siehe Freie und Abrissstadt-Threads) hat Hamburg noch extrem viel zu bieten in Sachen Stadtbild.

    Und ja, es ist vielleicht nicht die schönste Stadt der Welt, aber die einmalige Situation mit der Alster mitten in der Stadt und dem Elbhang im Westen - eine schöne Stadt ist es allemale.

  • In Bezug auf Hamburg kann ich mich Heinzer nur anschließen, denn ich habe in der Stadt auch mal ein Jahr lang gelebt und gearbeitet. Hamburg hat trotz der entsetzlichen Zerstörungen durch die Operation Gomorrha noch zehnmal mehr Flair und tatsächlich mehr erhaltene Stadtteile als Stuttgart. Die Stadt besteht aus einem lockeren Verbund aus schöner Vorkriegsarchitektur, ähnlich wie München (wobei Hamburg noch den schöneren Hauptbahnhof hat :foto: ).

    Königsbau versucht als Lokalpatriot (was ich durchaus schätze) immer, seine Heimatstadt zu verteidigen und ihre noch vorhandenen Schönheiten in den Vordergrund zu stellen. Er trifft damit nur leider meistens nicht auf breite Zustimmung, was nicht an ihm, sondern an Stuttgart liegt. Die Mehrheit hier im Forum (einschließlich mir) empfindet das, was von Alt-Stuttgart im Zentrum noch übrig ist, für die Größe dieser Stadt als zu wenig. Man kann aufgrund des Wohlstandes in Ba-Wü sicher in Stuttgart gut leben, aber architektonisch ist die Stadt eher auf dem Niveau von Hannover, Kassel und Pforzheim als auf dem Niveau Hamburgs und Münchens.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

    Einmal editiert, zuletzt von Der Münchner (13. März 2017 um 17:37)

  • "aber architektonisch ist die Stadt eher auf dem Niveau von Hannover, Kassel und Pforzheim als auf dem Niveau Hamburgs und Münchens."

    Da würde ich mich mal vorwagen und folgende Tabelle aufstellen, 1 ist dabei die niedrigste Wertung:

    1.Pforzheim
    2.Kassel
    3.Mannheim
    4.Hannover
    5.Stuttgart (das wegen seiner Topographie einen Platz vor Hannover steht)
    6.Köln (nur wegen des Doms und des historischen Ranges, ansonsten hässlichere City als Stuttgart)
    7.Frankfurt am Main (das bald wieder eine Altstadt hat, Hochhäuser und tolle Gründerzeit)

    Dann kommt eine Weile nichts, und dann Hamburg und München, die von der städtebaulichen Substanz her weit mehr zu bieten haben, da will ich gar nicht widersprechen. Das ist eine Klasse für sich. Ich hätte mir nie herausgenommen, Stuttgart auf eine Stufe mit München zu stellen, was das historische Stadtbild angeht. Ich bin ja vielleicht Lokalpatriot, aber nicht realitätsblind.

    In dubio pro reko

    4 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (13. März 2017 um 17:19)

  • Die Aufnahme wurde in der Marienstraße hinter dem Wilhelmsbau gemacht. Hast du wohl bei deiner "ausgewogenen" Bildersuche übersehen.

    Ja, stimmt, habe ich etwas anderes behauptet? Der Bosch-Turm steht direkt neben der Haltestelle Stadtmitte-Rotebühlplatz, das Segmüller-Möbelhaus unmittelbar daneben hat die Adresse Rotebühlplatz 1. Und beides ist ziemlich weit weg vom Gerber, um das es doch gehen sollte (?)


    Auf Eduards gehässigen Rundumschlag gehe ich nicht ausführlich ein, ich und hundertausend andere Stuttgarter wissen, was sie an der Stadt haben.

    Wahrscheinlich, weil man nichts anderes kennt und dadurch betriebsblind wird (so ähnlich wie beim Württemberger Wein). Mir sind keine Kollegen bekannt, die wirklich angetan oder gar absichtlich nach Stuttgart gezogen wären (dafür gibt es viele, die unbedingt nach München, Berlin, Hamburg usw. wollten). Das höchste der Gefühle ist dann "aber es liegt schön" oder "der Schwarzwald ist nicht weit weg".

    Mir fallen auch keine Schauspieler, Künstler, Musiker usw. ein, die explizit nach Stuttgart gezogen wären - ob Max Herre oder Fanta 4, die sind vielmehr alle weg. Das muß doch einen Grund haben?

  • Und warum bist du noch nicht geflüchtet? Wenn es hier doch so furchtbar ist?


    "Wahrscheinlich, weil man nichts anderes kennt und dadurch betriebsblind wird"

    Ein ziemlich beleidigender Vorwurf, den ich als Stuttgarter stellvertretend auch auf mich beziehen muss.
    Könnte man das nicht auch den Kölnern oder Frankfurtern vorwerfen? Glaubst du das ist Stuttgart-spezifisch?

    Warum steht Stuttgart in bundesdeutschen Rankings zur Lebensqualität immer gut da, wenn es so furchtbar ist?
    Dabei wird nicht allein wirtschaftliche Prosperität bewertet.

    http://www.rp-online.de/leben/ratgeber…s-bid-1.2198278
    Hier auf Platz 3 hinter München und Frankfurt

    http://home.meinestadt.de/deutschland/at…vitaets-ranking
    Platz 2 (Note 1,8) hinter Dresden

    http://www.refinery29.de/lebenswerte-st…schland#slide-6
    Hier Platz 6

    Und zum Abschluss noch die Krönung, Kulturmetropole Nummer eins:
    http://www.n-tv.de/ticker/Stuttga…le18628156.html


    Wahrscheinlich Fake-News, oder? Gar nicht schlecht für eine Stadt, die angeblich so zum Abgewöhnen ist.

    In dubio pro reko

    9 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (13. März 2017 um 17:49)

  • Und warum bist du noch nicht geflüchtet? Wenn es hier doch so furchtbar ist?

    Ich wohne gar nicht in Stuttgart (sondern habe da nur mal gearbeitet, auch wenn ich es zugegebenermaßen als Wohnort eingetragen habe), sondern im Landkreis Esslingen, der genauso wie der Landkreis Tübingen außerordentlich schön ist.

    Aber in der Tat fahre ich am Wochenende lieber nach Tübingen als nach Stuttgart, obwohl das wesentlich weiter weg ist.

    P.S. Meinen 1700-Fotos-Rundumschlag stelle ich dann morgen bereit :)

  • Wahrscheinlich Fake-News, oder?

    Wahrscheinlich werden da Faktoren wie Einkommensniveau, Arbeitslosigkeit, Kindergartenplätze, Schulen, öffentlicher Nahverkehr, öffentliche Parks usw. gewichtet, wie die Stadt aussieht, spielt da garantiert keine Rolle. In derselbe Studie schneidet übrigens auch Mannheim besser als Hamburg ab, während offensichtlich eine schöne und wohlhabende Stadt wie Regensburg überhaupt nicht erwähnt wird.

    Oder nimm mal die Rangliste der "besten Länder" weltweit, bei der das reichlich heruntergekommene Großbritannien vor Wohlfühlstaaten wie Dänemark, Finnland und Luxemburg liegt.

  • Dieser Rangordnung kann ich durchaus zustimmen, bis auf eine Kleinigkeit: Frankfurt am Main hat nicht bald wieder eine Altstadt, sondern nur einen Block rekonstruierter Altbauten in der ehemaligen Altstadt. Ich begrüße das Reko-Projekt selbstverständlich, aber natürlich sind 15 wiederaufgebaute Fachwerkhäuser von ehemals 2000 keine neue Altstadt.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Lieber Königsbau, das hat nichts mit "Fake-News" und dergleichen zu tun, sondern schlicht mit der Erhebung. Leute, die noch nie in der Stadt gewesen sind, quantifizieren mit Zahlen Meßbares: Arbeitslosgkeit, durchschnittliches Bruttoeinkommen, BIP, Ärztedichte, Patentanmeldungen etc. - Also allermeist wirtschaftliche Punkte. Hier steht Stuttgart gut da, keine Frage.
    Niemand bezweifelt, daß wirtschaftliche Stärke nicht wichtig sei, aber das ist wohl nicht unser Hauptbewertungskriterium hier im Forum.

    Das, was du für die Attraktivität einer Stadt anführst (Kneipen, Nachtleben, Museen, "Kultur" überhaupt, öffentliche Plätze, Flaniermöglichkeiten etc.), erachte ich auch als wichtig. Ich bin kein Altstadtpurist, der nur schwarz und weiß kennt; freilich hängen aber häufig urbanes Leben und architektonischer Reiz der Innenstadt zusammen.
    - Ich bin kein Nürnberger und habe dort nie gelebt, aber wohl etliche Male zu Besuch gewesen. Bei allen Fehlern und Mittelmäßigkeiten, die diese Stadt vorzuweisen hat, in diesen oben genannten Kriterien ist Nürnberg eigentlich überall deutlich vor Stuttgart. Freilich wirkt manch 50er Bau dort uninspiriert, dafür lebt die Innenstadt nicht nur während der Ladenöffnungszeiten und man kann as Üble ausblenden, weil das Schöne doch noch in großer Menge vorhanden ist - im Gegensatz zu Stuttgart.
    Stuttgart "lebt" eben nicht "im Hier und Jetzt", sondern es funktioniert (zumindest meistens) und es arbeitet.

  • Das meint der Leser (einer Stuttgarter Facebook-Seite):

    Gertie W.: "ich habe von 1953 bis 1991 in stuttgart gelebt, darum liebe ich diese stadt, sie ist einfach SCHOEN!"

    Gisela S.: "Der Platz (Anm. Schillerplatz) hat Flair! Deswegen zeige ich ihn immer meinen ausländischen Besuchern zuerst und bin dann doch immer wieder stolz auf meine Heimatstadt.

    Brigitte B.: "Ahhh memories. Texas heute aber Stuttgart für immer im Herzen."

    Stefan L.: "Stuttgart du kannst so schön sein "

    Monika F.: "Immer wieder herrlich die Abfahrt dort..." (Neue Weinsteige)

    Ludmilla Z.: "Ein schönes Eck - vor allem im Sommer " (Alter Postplatz)

    Horst K.: "Mein ehemaliges Lieblingsplätzle zum Kaffee trinken ;schöne Erinnerungen daran mitten in der Stadt am Schloßgarten ,einfach wundervoll !" (Kunstgebäude)

    Joke S.: "Mooi" (niederl. "Schön")

    Susanne J.: "Heimweh.... *snief*"

    Alles betriebsblinde Leute, die nichts anderes kennen, i guess?

    So, und damit steige ich nun wirklich aus dieser Diskussion aus.

    In dubio pro reko

    7 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (13. März 2017 um 18:18)

  • Einzelstimmen gibt es für alles, das weißt du auch. Und wie gesagt: Die meisten Stuttgarter urteilen erst offen in einer Weise über ihre Stadt, wie es die meisten hier tun, sobald man sie persönlich näher kennengelernt hat.
    Davor ist klar: Man kann arbeiten, Geld verdienen, einen Daimler fahren, hat eine Wohnung samt Garage und in Mehrparteienhäusern wird die Kehrwoche erledigt - württembergisches Herz, was willst du mehr?

  • Also, über was diskutiert Ihr eigentlich? Über Architektur oder über Heimatgefühl?

    Natürlich wird es viele Stuttgarter mit einem Heimatgefühl geben, die ihre Stadt schätzen, weil sie dort gute Zeiten verbracht haben. Solche Leute gibt es aber auch in Gelsenkirchen, Rotterdam und Hoyerswerda.

    Wer aber nicht in eine Stadt wie Stuttgart reingeboren wurde, dort nie zur Schule gegangen ist und dort auch keinen Freundeskreis seit Kindertagen um sich hat, der wird sich auf der Suche nach einem neuen Wohnort aus beruflichen oder privaten Gründen aus der Auswahl der Städte in Deutschland vermutlich für eine reizvollere Stadt entscheiden. Zumindest sehen wir das hier mehrheitlich so, da für uns die Architektur ein wesentlicher Bestandteil der Wohlfühlkultur darstellt. Aber ich kenne auch Leute, die beruflich nach Frankfurt gezogen sind ,allerdings auch genausso viele die aus Gründen der Wohlfühlkultur lieber wieder nach München gekommen sind (obwohl sie in ihrer Branche hier weniger verdienen).

    Als Holländer würde ich bei der Wahl zwischen Amsterdam und Rotterdam auch immer für Amsterdam votieren, egal wieviele Vorzüge mir ein Rotterdamer in seiner Stadt preist.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • "Also, über was diskutiert Ihr eigentlich? Über Architektur oder über Heimatgefühl?"

    Ursprünglich über Architektur. Später wurde es dann zum Streit über Lebensqualität, wo ein paar Chefzyniker unterstellten, Stuttgart hätte keine Identität, kein Bürgertum, die Stuttgarter hätten keine Bindung an ihre Stadt, außer Benz, Bosch und Porsche. Diesen Unfug habe ich versucht zu widerlegen.

    Den provokanten Ton habe nicht ich hier eingebracht.

    So, definitiv Schluss jetzt für mich hier. Viel Spaß noch.

    In dubio pro reko

  • Stuttgart ist nun mal die Hauptstadt von Württemberg. Und damit ist es die Metropole der Württemberger. Sie teilen mit den Stuttgarten die Mentalität und verstehen sie. Alle anderen, die keine Württemberger sind, werden es nie verstehen. Daher gibt es zwei Perspektiven, die unvereinbar sind. Die einen schätzen ihre Stadt, die anderen wissen nicht, was dort so toll sein soll, weil sie alles nur nach Äußerlichkeiten beurteilen. Kein Wunder, dass Nicht-Württemberger sich nicht vorstellen können, dass die Stuttgarter ein Bindung an ihre Stadt haben. Die Nicht-Württemberger haben keine Bindung daran und kein Verständnis für Württemberg. Ich gehöre ja auch zu den Nicht-Württembergern. Ihre Gefühlswelt ist mir nicht ganz fremd, aber es ist nicht meine. Also kann ich nicht mitreden, sondern mich nur zu Äußerlichkeiten äußern.

  • Stuttgart ist keine württembergische oder gar deutsche Stadt. Was die Lebensqualität anbelangt, würde ich sogar Heilbronn den Vorzug geben.

    Langsam reicht`s mit den Stuttgart-und Schwaben-Anfeindungen und -Vorurteilen !! Die angeblichen gentrifizierenden Schwaben im Prenzelberg, obwohl es genauso Bayern, Pfälzer, Hessen und Rheinländer sind, das angeblich so häßliche Stuttgart, übrigens auch eine Antilobby gegen den VfB, was soll das? Ja, der Marktplatz ist grottenhäßlich, Stuttgart ist auch kein Leipzig, Halle oder Wiesbaden, aber was ist bitte erst mit Pforzheim, Oberhausen, Salzgitter, Kiel, Hamm, Leverkusen, Köln oder gar Wolfsburg?? Ich bin übrigens Rheinländer und liebe Spätzle!

  • Niemand hier hasst Stuttgart oder seine Bewohner, im Gegenteil. Architektur ist aber immer auch eine Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, deshalb kommt man nicht umhin in Stuttgart bei aller Liebe neben der Architektur auch die Bevölkerung kritisieren zu müssen.

    Und natürlich liebe ich Spätzle, Maultaschen, Bubenspitzle, Zwiebelrostbraten und Co.

    Wenn ich sage bei 'aller Liebe', dann meine ich das auch so. Ich habe Familie in der Region, und ehrlich gesagt, das Maß an Verwahrlosung in Stadtbild und Kultur (Einwanderung) bricht einem das Herz. Nur um das noch einmal klargestellt zu haben.

  • Dann mach mal mit der sich selbst beweihräuchernden Kölner Bevölkerung weiter, die (um die unerträgliche Häßlichkeit ihrer Stadt ertragen zu können?), sich in Hunderten von Liedern selbst feiert.