Hannover - sonstiges Stadtgebiet (Galerie)

  • Ein Strang für Bauten im restlichen Stadtgebiet, welches nicht durch die bereits angelegten Stränge abgedeckt wird. Viele Bauten fallen mir spontan nicht ein, die diesen Strang füllen könnten. Mal sehen was sich da mit der Zeit ergibt.

    Den Anfang macht das ehemalige Kurhaus Friedenstal in Misburg, Hannoversche Strasse 92, an der Mittellandkanal-Brücke. Einst ein beliebtes Gartenlokal, später vom Abriss bedroht, in den 1980er Jahren saniert. Ein wirklich schönes Gebäude. In ihrer Anfangszeit sind Depeche Mode hier mal aufgetreten. Heute findet man in dem Gebäude einen Bäcker, die Post und einen Nahversorger.

    Bilder sind von mir.

  • Snork 17. September 2023 um 15:14

    Hat den Titel des Themas von „Hannover-sonstiges Stadtgebiet (Galerie)“ zu „Hannover - sonstiges Stadtgebiet (Galerie)“ geändert.
  • Stadtteil: Kronsberg-Süd (im Volksmund Kronsrode genannt)

    Vielleicht hat ja der ein oder andere User schon mal was von Kronsberg-Süd gehört. Das ist ein - mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von immerhin 1,2 Kilometern - ziemlich großes Baugebiet im Südosten der Stadt. Es grenzt im Norden an den vor 20 Jahren entstandenen Stadtteil "Kronsberg". Es entsteht quasi auf der grünen Wiese ein sehr verdichtetes Quartier in innerstädtischer Blockrandbebauung. Da die Stadt in einigen Neubauvierteln in den letzten Jahren doch einiges besser gemacht hat als in früheren Zeiten (z.B. im Quartier "Buchholzer Grün"), war ich eigentlich ganz optimistisch was Kronsberg-Süd angeht. Doch je weiter der Bau des Viertels voranschreitet desto mehr schwinden meine Hoffnungen auf einen neuen gelungenen Stadtteil. Quadratische gesichtslose Klinkerkisten soweit das Auge reicht. Bei einem Besuch gestern ist mir dann ein Neubau aufgefallen, den ich noch nicht kannte und der eindeutig positiv aus der eintönigen Masse heraus stach. Und das lag nur daran, dass der Bau grüne Fensterrahmen hatte - mehr war nicht dran. Die Ansprüche des Menschen an Architektur sind wirklich an einem absoluten Tiefpunkt angelangt.

    Bei einem Bau am zentralen Quartiersplatz hatte ich allerdings von Anfang an besondere Erwartungen. Aber auch hier schwanden meine Hoffnungen mehr und mehr, je weiter der Bau voran schritt. Bis, ja bis die Hüllen fielen. Ich weiss gar nicht so genau, was dieser Bau eigentlich besser macht als andere. Die typischen Anleihen an die 1920er Jahre, okay, aber dennoch ist mehr dran. Kein Wunderwerk, aber in Natura schon ein erstaunlich schöner Bau. Stefan Forster kann es halt. Für mich war der Tag und das Quartier damit jedenfalls gerettet. Übrigens baut er noch zwei weitere Blöcke in Kronsberg-Süd. Diese werden aber deutlich zurückhaltender ausfallen.

    Falls es also mal einen Leser dieses Posts nach Kronsberg-Süd verschlagen sollte: mehr als diesen einen Bau braucht man sich nicht anzuschauen. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal hat es dieser Bau in diesen Strang geschafft, obwohl er noch nicht einmal fertig ist. Hoffentlich verdreckt das Gebäude nicht so schnell.

    Bild ist von mir. Entstanden gestern nach einem Besuch auf dem Drachenfest Kronsberg.

    Edit.: Eine weitere Begehung des Areals im Oktober hat gezeigt, dass es noch ein paar Baufelder gibt, die zur Hoffnung Anlass geben. Seltsamer Anblick: 20er Jahre Blockrandbebauung mit Blick ins Grüne. Das Umfeld bleibt unbebaut:

    Bild ist von mir.

  • Witzig finde ich an dem gesamten Gebiet die Straßennamensgebung. Jedes der bestimmt schon 5 oder 6 Erweiterungsquartiere wird nördlich, östlich und südlich von einer Straße, die nach bekannten Frauen benannt ist, eingerahmt. Alle weiteren Straßennamen scheinen sich auf alte niederdeutsche Flurbezeichnungen zu beziehen. Dieses Vorgehen kenne ich bei solchen Großprojekten auf der Grünen Wiese kaum.

    Kattenbrookstrift, Lüdersworth, Bärenbleek, Honholt, Gröven, In der Reegde, In der Streeke etc. Man kann sich kaum vorstellen, dass das Gebiet so reich an solchen Flurnamen gewesen sei, da müsste praktisch jeder Acker einen eigenen Namen gehabt haben. Trotzdem besser als die unendlichen nach Personen benannten Straßen, die sonst oft moderne Neubaugebiete kennzeichnen.

    Ich mag auch den Vokalreichtum des Niederdeutschen, viele lange Vokale, die alten unverschobenen Konsonanten, zwar viele neue Wörter, die aber trotzdem heimisch sind und dechiffrierbar, wenn man aus der Ecke kommt. Sobald man südlich der Benrather Linie ist, wirken auch auf Dörfern viele Straßen- und Flurnamen regelrecht langweilig.

  • das ehemalige Kurhaus Friedenstal in Misburg

    Verzeiht den kleinen OT Beitrag.

    Kleine Frage der Stilkunde. Wie würdert ihr diesen Stil nennen? Wurde viel um 1900 gebaut und zeichnet sich durch die Verwendung von (oft unverputzten) Backstein und Stichbogenfenstern aus. Ganz typisch sind auch diese Verstrebungen im Giebel und die Verdachungen der Gauben. Es zeigen sich meines Erachtens nach Reminiszenzen an den Schweizerstil. Ich fasse das unter Heimatstil. Aber auch darunter fällt eine große Bandbreite an Bauten. Weiß jemand mehr?

  • Der sog. Schweizerhausstil hat als hervortretendes Merkmal sehr viel Holzverarbeitung im alpenländischen Stil, oft in Form von Fachwerk, dazu meist relativ flache Dachneigung, oftmals umlaufende hölzerne Balkone oder Veranden. Viel Aussäge- evtl. auch Schnitzwerk, z. B. die Brüstungsbretter der Balkone oder Veranden.

    Die Norddeutschen Backstein- oder Klinkerhäuser gemahnen mit den Stichbögen der Fenster an niederdeutsche Häuser der Spätgotik oder der Frührenaissance. Dazu kamen mitunter noch glasierte Backsteine oder Formsteine, sowohl in spätgotischen Formen, als auch in Formen der Renaissance, wie in Terracotta gearbeitete wunderschöne Beispiele als Reliefs von Stratius van Düren als Anregung, gerade eben in den Hansestädten zur Verfügung standen.

    Was nun die sog. "Schwebegiebel" oder Schweifgiebel anbelangt, so sind diese in der Gotik in Nord- und Nordostfrankreich, z. B. in der Bretagnie oder der Normandie ebenso beheimatet gewesen, wie auch im Moseltal, und sogar bis zum Mittelrhein. Im Historismus nahm man diese Schweif- oder Schwebegiebel, vor allem an Backstein- oder Klinkerbauten, als malerisch reizvolles Element oftmals zur Giebelgestaltung wieder auf. Und dieses nicht nur im Bereich von Norddeutschland bzw. Niederdeutschland, sondern im Gebiet des gesamten deutschen Kaiserreichs.

    Wenn ich mir in diesem Zusammenhang in aller Bescheidenheit erlauben darf, darauf hinzuweisen, so haben wir selbst bei unserem Eigenheim (alte Villa), die bereits in den 1960er Jahren abgesägten Schwebegiebel im Jahre 2015 anhand alter Fotos wieder rekonstruieren lassen. Wer dazu Bilder sehen möchte: Unter der Suchfunktion oben rechts als Suchbegriff eingeben Döbern, dann sind auch viele Bilder zu der Rekonstruktion dieser Giebel sehen.

  • Danke für die Analyse! Ich würde die gotiserenden Anklänge deutlich höher gewichten als die, an die Renaissance anknüpfenden. In unserem Beispiel treten sie in den triforiumartigen Fenstern im Giebelfeld deutlich zu Tage.

    Den Begriff Schwebegiebel kannte ich noch nicht, obwohl ich ihn schon oft gesucht habe. Das freut mich wirklich. (Aber man kann ihn nicht als Synonym für Schweifgiebel vewenden, die sind anders)

    Hast du Beispiele für die besagten gotischen bzw. frührenaissancistischen Stichbogenfenster? Mir fallen da aus meiner Erinnerung vor allem Spitzbögen und andere typisch gotische Fensterformen ein.

    Edit: Es ist bezeichnend, dass der Schwebegiebel (oder auch Freigespärre) nicht mal in meinem Binding/Koepf in 2. Auflage auftaucht. Laut Wikipedia dann aber in der 4. Auflage schon.

  • Das geht mir auch so. Und auch wenn der Hintergrund der Straßennamen in Kronsberg-Süd etwas im Dunkeln bleibt, so schaffen sie doch Identität.
    Wäre da nur nicht dieser enorme architektonische Kontrast zum alten mittlerweile schon eingewachsenen Kronsberg, dem man seine Entstehungszeit in den 90er Jahren - mit den ganzen schon leicht ergrauten Putzfassaden - auch deutlich ansieht. Man hätte doch optisch irgendwie zwischen den beiden Siedlungsgebieten vermitteln können. Wobei man im alten Kronsberg durchaus einige gelungene Bauten findet; z.B. die fast schon schwedisch anmutenden Reihenhäuser am Sticksfeld mit ihren Holzfassaden und Grasdächern. (Findet man in Hannover z.B. auch in Bothfeld noch mal richtig schön am Auguste-Ravenstein-Weg oder an der Walldorfschule am Bendixweg.) Und da ist dann auch noch diese superschöne Reihenhauszeile an der Wülfelroder Straße. Passt aber alles nicht in den Kontext dieses Forums.
    Ich will auch nicht sagen, dass alles in Kronsberg-Süd schlecht wäre. Einige Bauten sehen schon ganz angenehm aus. Am Kattenbrookstrift stehen ein paar Bauten, die mich stark an die Niederlande erinnern. Das muss auch erst mal alles einwachsen.

    Übrigens findet man bei YouTube ein paar interessante Vorträge von Stefan Forster - falls du sie noch nicht gesehen hast.

    Ja, bin auch Forster-Fan, leider ist sein Bau in der Überseestadt nicht so gelungen. Durch die Lärmschutzvorgaben ist die Seite zur Straße sehr massiv geworden mit absurd klein wirkenden Fenstern und sehr viel Mauerwerk. Ist eine der Sachen, die ich im Baurecht sofort ändern würde. Warum müssen Fenster zur Straße/zu einer Lärmquelle hin (in diesem Falle der bescheuerte Großmarkt) klein sein? Moderne Fenster isolieren Schall sehr gut und die Größe dürfte hier kaum eine Rolle spielen. Genauso nervig sind die Lärmschutzvorgaben beim Balkonbau. An manchen Straßen mit viel Verkehr oder in der Nähe von viel Verkehr dürfen Neubauten keine Balkone haben. Kann das ein Bewohner nicht selbst entscheiden, ob er sich diesem Lärm aussetzt?

    Ich werde irgendwann da in Kronsberg-Süd auch nochmal vorbeischauen. So schlecht sah das alles nicht aus.

  • Ohne die Diskussion an dieser Stelle noch weiter in die Länge ziehen zu wollen noch was zum Thema Massivität und Lärmschutzvorgaben:

    Wenn du die Steinwand des Forster-Baus in Bremen zum Großmarkt hin schon erdrückend findest, dann schau dir doch noch mal die Steinwand zur Bahn in Kronsberg-Süd an. Einen informativen Artikel zu den Vorgaben in Kronsberg-Süd findet man hier.

    Edit.: Da mein vorheriger Post zitiert wurde habe ich ihn gelöscht.

  • Ort: Laatzen, Hildesheimer Strasse, direkt an der Stadtgrenze zu Hannover.

    Kam mir heute zufällig vor die Linse: Ehemalige Betriebszentrale des Konsumvereins Hannover. Erhalten blieb nur das Verwaltungsgebäude von 1912 mit seinem Mansarddach, Uhrturm und dem von ionischen Pilastern getragenen flachen Dreiecksgiebel. In den 1980er Jahren wurde der Bau von Siemens restauriert. Auf der anderen Strassenseite ein paar Meter weiter stadteinwärts findet sich übrigens noch das ehem. Rittergut Wülfel, welches ich aber nicht abgelichtet habe. Ansonsten eine unwirtliche Gegend.

    Bild ist von mir.

  • Stadtteil: Bemerode, Brabeckstrasse 169

    Ich konnte es nicht lassen. Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause einen kurzen Stop eingelegt. Bemerode ist ein etwas gehobener EVH-Stadtteil. Viel zu sehen gibt es nicht. Allenfalls der ehem. Damenstift am Heinemannhof aus den 1930er Jahren und ein paar Altbauten und Scheunen rund um den alten Dorfkern. Und der alte Gutshof, von dem es hier ein paar Bilder gibt ...

    Die nächste vergleichbare Villa findet man dann erst wieder in Kirchrode oder am Bünteweg 8 b:

    Mit schönem Gartenpavillon:

    Und ein paar Impressionen der restlichen Anlage mit den ehemaligen Speichern:

    Von der Brabeckstrasse aus gesehen, mit der Villa im Hintergrund:

    Alle Bilder sind von mir.

  • Stadtteil: Ricklingen, Am Edelhofe

    Der Edelhof, Hannovers einziger beinahe vollständig erhaltener Gutshof, incl. Edelhofkapelle, errichtet um 1340. Einige Impressionen:

    Alle Bilder sind von mir.

  • Der Stadtteil Ricklingen, Teil 1 von 2

    Diese Bilder sind noch gestern beim Besuch des Edelhofes entstanden. Eigentlich war ein Spaziergang durch die Ricklinger Teiche geplant. Meine Frau entschied sich dann aber für eine Route über den Deich (ja, da ist tatsächlich ein Deich, wegen der Ihme) Richtung Norden und dann durch den Stadtteil zurück.

    Nach Ricklingen verirre ich mich nur selten. Umfangreichere Bilderstrecken von Ricklingen sind daher von mir auch nicht geplant. Geneigte User werden schon gemerkt haben, dass ich im Osten der Stadt wohne. Deshalb auch kein eigener Strang dafür.

    Ricklingen besitzt über weite Strecken noch Blockrandbebauung. Im Norden und Westen des Stadtteils trifft man auf Backstein aus der Zwischenkriegszeit. Der Süden des Stadtteils wird durch die Gründerzeit dominiert und im Osten findet man auch noch die ein oder andere Villa und das ein oder andere Fachwerkhaus. Insgesamt könnten viele Häuser eine Auffrischung vertragen. Die 20 Bilder hier spiegeln den Stadtteil aber ganz gut wieder.

    Bild aus Im Lämpchen ganz im Norden. Hier müsste dringend renoviert werden:

    Impressionen vom Friedrich-Ebert-Platz. Der ganze Bereich zwischen Friedrich-Ebert-Strasse und Ricklinger Stadtweg wird von Backstein dominiert:

    Lustiger Brunnen mit Po:

    Fassadendetail:

    Heinrich-Meister-Allee. Schlichte Zwischenkriegsbebauung wie man sie auch in Vahrenwald vielerorts findet. Die Nachbarstrassen sehen alle genauso aus:

    Impression eines Hauseingangs:

    Denkmalgeschützter Bau des Backstein-Expressionismus am Ricklinger Stadtweg:

    Alle Bilder sind von mir.

    Fortsetzung folgt ...

  • Der Stadtteil Ricklingen, Teil 2 von 2

    Weiter geht es. Wie gesagt, Ricklingen passte irgendwie zu keinem der bestehenden Stränge dazu und einen weiteren Strang will ich jetzt auch nicht auf machen - so viele User sind hier ja nicht unterwegs. Nun kommen wir in den südlichen Teil Ricklingens, der entlang des Ricklinger Stadtweges von Gründerzeitbebauung dominiert wird. In den Nebenstrassen östlich des Ricklinger Stadtweges alles eher schlichter. Dort trifft man dann auch wieder Zwischenkriegsbebauung an, z.T. leider schon mit Wärmepanzer.

    Impressionen vom Ricklinger Stadtweg. Hier die Nahtstelle zwischen Gründerzeit und Zwischenkriegsbebauung:

    Ricklinger Stadtweg:

    Östliche Nebenstrasse des Ricklinger Stadtweges:

    Weitere Nebenstrasse. Direkt gegenüber steht ein Bau mit Wärmepanzer. Da hat mein Herz so geblutet, dass ich ihn nicht ablichten mochte:

    Vor der Ihme gibt es dann noch mal etwas aufgelockertere Bebauung. Zwischen zahlreichen Neubauten findet man immer wieder Fachwerkhäuser und die ein oder andere Villa. Hier ein etwas heruntergekommener Bau:

    Die schöne Grundschule in der Stammestrasse:

    Und die benachbarte Kirche. Sehr schlicht, innen aber wirklich hübsch. Leider war sie verschlossen:

    Alle Bilder sind von mir.

    Was gibt es noch zu sehen in Ricklingen? Diverse Industriebauen westlich der B 6. Hervorzuheben ist ein Bau an der Göttinger Ch. Hannovers einziger Industriebau im Jugendstil. Diesen findet man direkt hinter der Tankstelle von Esso.

    Unbedingt zu nennen ist auch noch die Bebauung an der Menzel- und Schnabelstrasse in Oberricklingen. Irgendwann mache ich davon noch mal Bilder. Ansonsten war es das von mir mit Ricklingen.

  • Ricklingen kann ich ja auch nochmal irgendwann zeigen, ist ja nicht weit von der Wohnung meiner Schwester. Ich kenne nur die Autofahrt von Süden rein über den Ricklinger Kreisel, da kommt man tatsächlich an ausgedehnten Zwischenkriegssiedlungen vorbei. Immer wieder faszinierend, wie ausgedehnt diese Blockrandviertel in Hannover sind, andere Städte würden in solchen Lagen längst in eine aufgelockerte Bebauung übergehen. Vom Charakter her ist Hannover hier tatsächlich eher "ostdeutsch", das in seinen Städten ja auch diese sehr ausgreifenden Blockrandviertel kennt, selbst in kleinen Städten.

    Viele, auch große Städte im Westen hingegen haben echte Blockrandbebauung nur sehr innenstadtnah, sobald man etwas weiter rauskommt, herrscht eine (trotzdem oft noch recht dichte) Zeilen- oder anderweitig gelockerte Bebauung vor.

  • Naja, das kann man aber vom Ruhrgebiet nicht sagen, da gibt es auch sehr weitereifende Blockrandviertel. Die Bilder 2/2 könnten auch in Essen-Holsterhausen entstanden sein. Sieht genauso aus.

  • Naja, das kann man aber vom Ruhrgebiet nicht sagen, da gibt es auch sehr weitereifende Blockrandviertel. Die Bilder 2/2 könnten auch in Essen-Holsterhausen entstanden sein. Sieht genauso aus.

    Also ich habe das Ruhrgebiet auch genauer betrachtet und komme zu ähnlichen Schlüssen wie Heinzer. Holsterhausen z.B. grenzt im Gegensatz zu Ricklingen unmittelbar an die Innenstadt. Was nicht heißt, dass es nicht auch noch weiter draußen städtisch geprägte Viertel geben kann (da muss ich an die schöne Magarethenhöhe denken). Es geht nur um Tendenzen in der Art, Höhe und Ausdehnung von Siedlungsstrukturen.

    Übrigens will ich noch was zum schon mehrfach bemühten Städtevergleich mit Leipzig anmerken: In Sachen Altbaubestand sollte man auch Dresden nicht vergessen. Die Blockrandbebauung wurde zwar weitestgehend zerstört, aber wenn ich da an die ganzen Wohnpaläste denke ...

  • Zytanien

    Mal ein Post der etwas anderen Art. Zytanien befindet sich noch nicht einmal im Stadtgebiet. Aber was für Kopenhagen die Freistadt Christiania ist, ist für die Region Hannover Zytanien (kleiner Scherz). Wer die ehemalige Hausbesetzerszene rund um die Keksfabrik Sprengel in der Nordstadt verstehen will, der sollte auch Zytanien kennen, eine ehemalige Ziegelei bei Immensen. In den 80er Jahren besetzt, wurde das Areal in den 90ern ausgerechnet von Günter Papenburg erworben (das ist der nette Herr, der in Limmer die denkmalgeschützten Contibauten abreißen will), welcher hier eine Giftmülldeponie errichten wollte. Niemand anderes als Gerhard Schröder erzielte schließlich ein Bleiberecht für die Hausbesetzer. Bis heute wird das Areal von einer wechselnden kleinen Gruppe von Menschen bewohnt, teils in Bauwagen. Und seit den 80er Jahren gibt es hier einmal im Jahr das sogenannte Zytanien-Festival, das mittlerweile zu einer mehrtägigen Veranstaltung mutiert ist und welches sicherlich zu den ungewöhnlichsten Festival-Lokations der Republik zählt. In den 90er Jahren war ich selber hier regelmäßig Gast (als normaler Teenager). Am gestrigen Samstag war hier nun erstmalig ein Wintermarkt. Für mich die Gelegenheit den Ort noch einmal zu besuchen und mich zu fragen, was wohl aus den ganzen Menschen geworden ist, die ich hier einst gekannt habe ...

    Keine Architektur, aber eine außergewöhnliche Institution in der Region und für Hannover. Deshalb in diesem Strang ein einmaliger Blick über die Stadtgrenze hinaus. Einen eigenen Strang dafür einrichten wollte ich nun auch nicht. Einige Bilder sind leider etwas unscharf.

    Alle Bilder sind von mir.

  • Stadtteil: Ahlem

    Nach dem (kulturellen) Blick ein paar Meter über die Stadtgrenze hinaus wieder zurück in die Niedersachsen-Metropole. Eisiges Wetter schützt vor Spaziergang nicht. Entstanden dabei sind Bilder vom Ahlemer Turm und dem benachbarten Kalkbrennofen im Willi-Spahn-Park, dem letzten seiner Art in der Region.

    Ehemaliges Ausflugslokal "Ahlemer Turm, heute ein Buddhistisches Zentrum:

    Benachbarter Kalkbrennofen im Willi-Spahn-Park, einer ehemaligen Mergelgrube. Seit 1997 steht der Bau als Industriedenkmal unter Schutz:

    Alle Bilder sind von mir.

    Ansonsten gibt es in Ahlem auch nicht viel zu sehen, außer einigen versprengten Altbauten hier und da. Erwähnt werden sollte vielleicht noch die KZ-Gedenkstätte Ahlem. Kann man bei Bedarf googeln.

  • Stadtteil: Misburg

    (Misburg siehe auch "Kurhaus Friedenstal", Post 1 in diesem Strang.)

    Um die Jahrhundertwende entstand an der Anderter Straße zwischen Misburg und Anderten, auf betreiben der Portland Cementfabrik AG, eine im Volksmund einst "Jerusalem" genannte Arbeitersiedlung, welche im Krieg weitestgehend zerstört wurde. Da der heimische Arbeitsmarkt leergefegt war, siedelten sich hier vorrangig Arbeiter aus Westpreußen und Posen an. Anders als bei der Arbeitersiedlung "Klein Rumänien" auf dem Hanomag-Gelände in Linden, sind von "Jerusalem" aber zumindest Reste erhalten.

    Die Anderter Straße an der "Jerusalem" lag, ist eine wirklich überaus hässliche von Zementindustrie geprägte Straße. Verloren zwischen Gewerbe, Industrie und Mergelgruben findet man hier die katholische Herz-Jesu-Kirche, welche heute als Kolumbarium genutzt wird. Einst war sie Mittelpunkt von "Jerusalem". Sicher ist die recht schöne Kirche kein Wunderwerk, aber keine andere der noch existierenden ca. 40 historischen Kirchen Hannovers liegt derart abgelegen. Deshalb ein paar Bilder davon. (Weiter nördlich Richtung Meyers Garten findet sich übrigens noch die neogotische St. Johannis Kirche, welche ich aber nicht abgelichtet habe.)

    Heute ein Kolumbarium:

    Reste von "Jerusalem" an der Karlstraße:

    Impression aus der Umgebung: Verladekran am Misburger Stichkanal:

    An der Anderter Straße:

    Alle Bilder sind von mir.

  • Stadtteil: Stöcken

    Ehemalige Lungenklinik Heidehaus - Teil 1

    Bei der ehem. Lungenklinik Heidehaus an der Abfahrt der A2 Garbsen/Berenbostel handelt es sich um die schönste Klinikanlage im Pavillonstil, welche es in Hannover zu bewundern gibt. Lange dem Verfall preisgegeben, wird die Anlage heute als Senioreneinrichtung genutzt. Allerdings sind noch nicht alle Gebäude gerettet ...

    Da ich mich nicht entscheiden konnte welche Bilder ich posten soll, folgen nun voraussichtlich 6 Posts mit Impressionen. (Ursprünglich waren es über 100 Bilder). Und diese weitestgehend ohne Kommentar. Aber die Bilder sprechen ja auch für sich. Ich bin die Anlage einfach im Kreis abgegangen. Viel Spaß dabei.

    Rechts ein Kindergarten:

    Alle Bilder sind von mir.

    Fortsetzung folgt ...