Ich finde Wir müssen Uns dem Thema in einem extra Strang widmen. Die Haltung, dass ein schlechtes/hässliches, oder besser gesagt verbesserungswürdiges Stadtbild lieber nicht hergerichtet werden sollte, weil dann die Mieten steigen, greift stark um sich. Diese destruktive Haltung verhindert jegliche Ambition auf großflächig hochwertigen Stadtraum, idealerweise im Ensemble, was - mindestens im Forum bekanntermaßen - Bauten am effektivsten vor Abriss schützt.
Natürlich gibt es auch ganz klar Zusammenhänge zwischen Mietniveau und Stadtbild, bzw. wie ein zu hohes Mietniveau dem Stadtbild schaden kann. Zuvorderst wären hier Gewerbeflächen in den Erdgeschosszonen zu nennen. Steigt deren Preis zu hoch an, oder bleibt hoch bei gleichzeitigem Attraktivitätsverlust der Straße, so führt dies unweigerlich zu Leerstand mit entsprechenden Folgen fürs Stadtbild. Hierzu ein Experte:
Meiner Auffassung nach haben Unsere Innenstädte dadurch bereits massivst an Attraktivität verloren, weil man heute klassische Innenstadtprodukte (z.B. Haushaltswaren, Dekoartikel, Drogerie, Bekleidung), aber auch ganze Kaufhausbetriebe an die günstigeren Gewerbegebiete verloren hat. Im Strang um den Untergang des Kaufhauskonzerns Karstadt-Kaufhof habe ich Beispiele diskutiert dieser Entwicklung, u.a. das erfolgreiche Kaufhaus Woolworth.
Zurück zur problematisierten Ausgangsthese, dass schlechtes Stadtbild gut ist für niedrige Mieten. Diese wohl eher mehr auf den Wohnungsmarkt zielende Haltung bezeugt eine Übersättigung unserer Großstädte, bei der die Ortsansässigen zum Gegner des weiteren Wachstums der Stadt werden und sich entsprechend destruktiv einbringen. Es geht hier also auch um die Lösung eines Nachfrage-Angebotsproblems bei Wohnungen. Hier vermischen sich also auch die Motive.
Jetzt zum Einstieg lasse ich diese Ausgangsthese mal so stehen.
Habt Ihr Meinungen zu dem Thema?