Garmisch-Partenkirchen

  • Von außen wirkt das Gebäude noch recht ansehnlich, nicht zuletzt durch den Erker. Was das Innenleben angeht mag es marode sein. Dennoch halte ich es als Ultima Ratio, auch im Sinne des Anliegens unseres Vereins, für das Ortsbild notwendig, in solch einem Fall zumindest die Umfassung, also die äußere Fassaden zu erhalten und das Gebäude von innen neu zu entwickeln. Da wo modernistischer Nachkriegsmist zu großen Teilen mit Denkmalstatus belegt wird oder der größere Teil davon neuerdings aus Nachhaltigkeitsaspekten erhalten werden soll, wäre das bei diesem oder zahlreichen vergleichbaren Objekten doch eigentlich zuvorderst geboten und selbstverständlich. Insofern war und ist die Rechtfertigung des Abrisse selbst bei jahrelanger Vernachlässigung einer solchen Immobilie nicht gegeben und inzwischen auch nicht mehr „zeitgemäß“.

  • Ihn inhaltlich oder in der Sache hart anzugreifen wäre konstruktiv, wofür es jedoch keinen Bedarf gibt, weil Folkerts sich in der Architektur auch für unsere Anliegen einsetzt.

    Ist ne seltsame Argumentation in meinen Augen. Darf man sich also nicht mehr kritisch mit einem Unterstützer auseinandersetzen, weil er ähnliche Vorstellungen in der Architektur teilt? Vor allem scheint es sich um öffentliche Aussagen zu handeln, die, wie VonSalza bereits ausführte, natürlich auch für Uns nicht Wohlgesonnene nutzbar sind. Da kann man sich eine bewusst auferlegte unkritische Haltung dann eigentlich nicht erlauben.

  • Nicht seltsam, sondern konsequent. Ich schrieb ja, hart in der Sache(!), was das Thema Architektur betrifft, wäre legitim. Hier hat er sich nichts vorzuwerfen, ganz im Gegenteil.

    Wenn es ins Parteipolitische abgleitet, dann ist das nicht im Sinne dieses Forums.

  • Wenn es ins Parteipolitische abgleitet

    Das kann ich nicht bewerten, weil ich mich nicht mit Herrn Folkers Fall beschäftigt habe, um was für ein Verhalten es da geht, aber grundsätzlich wehre ich mich so ein bisschen gegen diese Idee, dass man trennen kann und will. Nehme ich mal mich als Arbeitnehmer, um zu zeigen, wie öffentliche Wahrnehmung funktioniert: Ich kann noch so toll meinen Job machen in völligem Einklang mit meinem Chef, wenn ich stark in der Öffentlichkeit wahrgenommen werde mit Positionen, die gesellschaftlich schädigend wahrgenommen werden, dann wird das meinen Arbeitgeber beeinflussen, vielleicht sogar direkt, indem man ihm ebenso eine gewisse Nähe zu solchen Positionen unterstellt.

  • Heimdall Ich bin da ganz der gleichen dahinterstehenden Auffassung, dass es total bescheuert ist, wenn es nicht am inhaltlichen festgemacht, ob ein Vorschlag gut ist. Vor allem, wenn man eigentlich recht klar sehen kann, dass es den Vorschlagenden nichts bringt, außer eben sich als Initiativgeber zu zeigen. Aber sich der Realität auszusetzen, dass es eben politisch anders gehandhabt wird, ist dann eben ein verständigeres Bild, als das, das davon ausgeht, dass das Resultat ganz unabhängig von der Richtung aus der es unterstützt wurde entsteht.

  • Eine Diskussion ist durch diesen Link entstanden:

    https://www.merkur.de/lokales/garmis…r-91505016.html

    Der Großteil wurde entfernt.

    Es ging um die Frage inwieweit können Unterstützer, die gesellschaftlich ein schlechtes Image haben oder nicht dem Mainstream angehören, unserem Vereinsanliegen schaden.

    Da kann ich Euch nur beruhigen: der Vorstand unseres Vereins ist völlig unpolitisch. Wir als Verein sind überparteilich und lassen uns von niemanden parteipolitisch einspannen. Lokal versuchen wir natürlich, je nach dem wie die politischen Verhältnisse sind, Mehrheiten für unsere Projekte zu schaffen und ihre Sympathien zu gewinnen. Wir wiederum können nicht für alle Sympathien, die uns entgegenbracht werden bürgen bzw. sicher stellen, dass nur die "Richtigen" uns mögen. Man sollte auch nicht außer acht lassen, dass sich Zeiten ändern (siehe aktuellen Fall: der ehemalige Kanzler Schröder). Wer heute im Licht steht, kann schon morgen im Dunklen stehen. Von daher halten wir uns von dem ganzen parteipolitischen Gezänk heraus und machen dieses Spiel auch nicht mit. Projektbezogen auf die Baukultur, darf selbstverständlich ein Politiker einer Partei, zur Verantwortung gezogen werden.

    Beauty matters!

  • VonSalza

    Warst Du dabei? Was kannst Du zu den „verleumderischen und ehrherabsetzenden Äußerungen“ des Aktivisten Folkerts sagen?

    Oder übernimmst Du nur das nicht näher erläuterte Zitat des Eigentümers zum Anlass, der kein Interesse am Erhalt des Gebäudes hat?

    Thematisiert werden sollten die umstrittenen Aussagen, hier in Form der Landesvertreter aus der Politik, die von „einem echten Verwahrlosungszustand“ sprechen und mit der polemischen Äußerung im Nachgang „nichts Schützenwertes“ für den Abriss dieses ortsbildprägenden Gebäudes aus dem Jahr 1735/36 plädieren. Übrigens, und das macht es umso problematischer, auch im Namen der „Experten“ des Landesamtes für Denkmalpflege …

  • Da ich offenbar auf verlorenem Posten stehe: Moderation bitte alles löschen nach dem Link, ich entferne meine Aussagen über Folkerts, auch wenn sie wahr sind, aber das ist ja offenbar egal, sobald man sich in unserer Richtung engagiert. Verstehe ich nicht, aber ich akzeptiere es jetzt einfach mal, da ich Zeitlos sonst eigentlich sehr schätze.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • "dabei soll allerdings immerhin möglichst viel Material für den Neubau wiederverwendet werden": Wenn ich so einen Satz schon höre :augenrollen: . Wer solch ein historisches Haus kaltblütig abreißt, sollte wenigstens so ehrlich sein und gleich das ganze Haus entsorgen. Es scheint mir so, dass das retten von original Material häufig als billige Wiedergutmachung vorgenommen wird. Der Schaden solch eines Abrisses kann allerdings durch nichts gelindert werden und sollte gar nicht erst vorkommen. Niemand hat halt schlussendlich einen Nutzen davon, wenn in einem Regal im Neubau einige geretette Spolien des Vorgängerbaus stehen.

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Schade und nicht überzeugend die Argumentation. Auch hier stellt sich die Frage, warum man nicht wenigstens die Kubatur des Bestandsgebäudes erhält, dessen Charme der - so wie angekündigte - Neubau der Architektenschwester aus Berlin nicht haben wird. Die Mängel, die der Jungwirt aufführt, wären mit einem kompletten Entkernen ( damit ist keine Kernsanierung gemeint ) und der Neustrukturierung des Hauses im Innern auch finanziell gegenüber Abbruch, Recycling und Kosten für Materialien bei einem Neubau zu bewerkstelligen. Vom geheuchelten nachhaltigen Ansatz kann zumindest bei diesem Konzept mit einem de facto Abriss nicht die Rede sein.

    Da überzeugt auch nicht, dass das ein oder andere Element aus dem baulich schönen Erbe der Ahnen als bloßes Fragment mit in den Neubau fließen soll, was wohl auch eher geschieht, um dem Photovoltaik-Solar-Bau einen Anstrich von Kontinuität zu verleihen als echte Nachhaltigkeit zu betreiben.