Weilheim in Oberbayern

  • Mich hat es heut mal in den Weiheimer Landkreis Steingarden zur Wieskirche verschlagen.

    Fotos habe ich jetzt natürlich keine groß gemacht (außer die üblichen Familienfotos) aber es brauchts ja auch nicht, da es über diese hübsche alte Rokoko Kirche genug im Internet zu berichten gibt.

    Daher gebe ich mal einfach diese schöne Video hier ein:

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  • Ich muss zugeben, dass ich kein so großer Fan der Wieskirche bin, warum auch immer. Mir haben Polling, Dießen, Steingaden, Rottenbuch oder Fürstenfeld schon immer besser gefallen. Aber sie bleibt natürlich trotzdem schön und unsere bekannteste Sehenswürdigkeit. Aber den Besuch der genannten Klöster würde ich noch mehr empfehlen.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Zwischen Friedhof und der ursprünglich bäuerlich geprägten Oberen Stadt,

    (hier ein Bild zur Veranschaulichung)

    entsteht am Krumpperplatz, einem Areal mit recht gemischter Bebauung, die aus der Nachkriegszeit und dem späten 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert stammt, dieser erstaunlich traditionell anmutende Bau (auf Galerie drücken und eins weiter drücken):

    https://www.immobilienzentrum.de/immobilien/krumpperplatz/

    Der moderne Bau ist natürlich gewohnt zeitlos hässlich, aber das ein Bau so traditionell bürgerliche, städtische Bauformen aufnimmt, das gab es in Weilheim schon einige Jahrzehnte nicht mehr. Natürlich ist auch dieses Gebäude nicht perfekt, da es etwas wie ein typischer 50er Jahre Altstadt Ersatzbau wirkt und über Tür und Garage wollen wir gar nicht erst reden, auch wenn das Gebäude recht hochwertig wirkt. Aber das sowas allgemein in Weilheim entsteht und dazu noch in einer Gegend in der es Bebauung dieser Art eigentlich nie gab, das ist schon sehr erstaunlich. Ich hätte dieses Haus zwar lieber in der Altstadt gesehen, denn dort wird seit Jahren nichts akzeptables mehr gebaut, aber ich freue mich trotzdem darauf. Vielleicht ist das ja sogar eine Art Wendepunkt für die Stadt, auch wenn ich das eher weniger glaube. Die Figur im Giebelfeld, etwas was ich in Weilheim eigentlich für ausgestorben gehalten hatte, könnte zumindest ein Indikator für die Rückbesinnung auf alte Bautraditionen sein, ähnlich wie die immer häufiger werdenden Malereien auf Gebäuden in Weilheim, die ich euch noch zeigen werde.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Sehr interessant, vor allem die Heiligenfigur im Stile einer Hausmadonna ist ja geradezu sensationell. Dass so etwas bei einer völligen Neuschöpfung heute noch möglich ist... was ich aber nicht verstehe: handelt es sich bei den beiden Fotos um ein und dasselbe Haus oder sind es zwei verschiedene? Ich krieg die Gartenfassade mit der Straßenfassade dimensionstechnisch irgendwie nicht unter einen Hut...

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Das Grundstück ist recht groß, deswegen sollten es glaub ich 2 separate Häuser sein. Der moderne Bau wird wohl im hinteren Bereich stehen, wird also von der Straße nicht wirklich zu sehen sein. Das vermute ich zumindest.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Aus „gleich noch“ ist einiges mehr geworden. Aber wie vor langer Zeit in einer weit weit enfernten Galaxis angekündigt, wenden wir uns diesem jetzt sofort zu. Es handelt sich um das Gebäude Admiral-Hipperstraße 8 (kein Einzeldenkmal) das direkt an der Gabelung Apothekergasse und Admiral-Hipperstraße steht. Die hintere Hälfte scheint zumindest im Erdgeschoss noch aus dem Mittelalter zu stammen, da dieses sich noch mit Gewölbe präsentiert.

    Ansonsten sieht das Gebäude so aus, als hätte man damit begonnen es sehr billig zu renovieren und das dann mittendrin wieder abgebrochen.

    Um 1920/30 bot es sich noch mit gemalter Fensterumrahmung, Fensterläden und einem Balkon.

    Wohl eines der traurigsten Beispiele von Nachkriegspurifizierung in Weilheim.

    Und ein ähnlicher Fall bietet sich auch noch bei Admiral-Hipperstraße 15 (vermutlich mittelalterlich, kein Einzeldenkmal), das sich 1912 mit Fensterläden nur im Erdgeschoss, aber dafür mit Aufzugsöffnungen darbot.

    Um 1930 hatte es schließlich Fensterläden, dafür aber keine Aufzugsöffnungen mehr

    https://www.akpool.de/ansichtskarten…zum-luckerbraeu

    Heute hat es alles was es einst ausmachte verloren: keine Fensterläden, keine Aufzugsöffnung und eine unglaublich langweilige Farbe.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Und auf jede gute Nachricht (in Bezug auf die Pläne für den Krumpperplatz), folgt natürlich eine schlechte: in Bahnhofsnähe sollen, auf dem Areal des abgerissenen Güterbahnhofs aus der Vorkriegszeit! (alles andere in Bahnhofsnähe wurde durch Bombenhagel zerstört) mutige Gebäude in moderner Architektursprache entstehen, unter anderem ein achtstöckiges Haus!

    https://www.merkur.de/lokales/weilhe…t-90885498.html

    Der Weilheimer Bahnhofsbereich war bisher ohnehin schon recht unschön, aber eine Brache wäre mir immer noch lieber gewesen als was auch immer da droht.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Ja das ist schon gut ein halbes Jahr vorher verschwunden. Ich schätze demnach, dass es wohl nicht zurückkehren wird.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Beim Haus in der Kormannstraße hat sich seit dem letzten Mal zumindest an der großen Gaube einiges getan. Am Ortgang? und an den Balken wurden Verzierungen angebracht und man hat begonnen sie rot anzustreichen. Der Rest wurde mit Spahnholzplatten verkleidet und wartet jetzt auf die Fertigstellung. Ich glaube, das hier etwas sehr schönes entsteht, denn es gibt soweit ich weiß in Weilheim kein Haus bei dem die Dachbalken so interessant farbig gestaltet sind.

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    Aktueller Stand von heute:

  • VonSalza

    Wie lautet die Bezeichnung für diesen Tordurchgang?

    Das ist ein Teil des ehemaligen Gefängnisses, das ungefähr aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt. Heute befindet sich darin die Musikschule. Anstelle dieser Durchfahrt stand früher das Schergentürl, eine Art 4. Weilheimer Stadttor, dass man auch nach der nächtlichen Schließung noch für Geld durchqueren konnte. Schön, dass du meiner Heimat einen Besuch abgestattet hast zeitlos.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Scheint als wären die Fenster durch Sprossenfenster ausgewechselt worden. Die Renovierung gefällt mir immer besser. Muss ich mir mal anschauen, sobald ich wieder Zuhause bin.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Das Gebäude Bahnhofsstraße 3 wurde aufgestockt und im Inneren recht stark umgebaut, aber nicht komplett entkernt. Vor dem Umbau hatte ich das Gebäude für einen Bau der Nachkriegszeit gehalten, derzeit zeigt sich das Gebäude aber ohne Putz und siehe da: Teile der Wand zur Straße sind aus Kalktuff und auch die Ziegel scheinen älter zu sein. Das Gebäude war zuvor wirklich nicht schön anzusehen und deswegen hatte ich es auch nicht fotografiert, aber jetzt bereue ich es, denn wenn es teilweise aus Kalktuff besteht, muss das Gebäude spätestens um 1910 erbaut worden sein. Durch den Umbau ist allerdings leider jede Chance auf Ästhetik vertan.

    Hier noch einige Bilder des besagten Gebäudes:


    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Eine kleine Zusammenfassung der innenstadtnahen Neu- und Umbauten der letzten Zeit.

    In der Kormannstraße wurde jetzt Kupfer an der Dachgaube angebracht, Putz wäre mir lieber gewesen. Ansonsten hat das Haus aber jetzt eine sehr angenehme Farbe erhalten und und scheint im vorderen Bereich nur noch auf seine neuen Fensterläden zu warten, auf die ich mich besonders freue.

    Bis auf die üblichen grauen Fenster hat man sich auch beim Hinterhaus Mühe gegeben es ästhetisch ansehnlich zu gestalten.

    Die Geschichte des Schuhauses Buchner endet nach 119 Jahren. Das einzig gute könnte sein, dass das Gebäude von 1750 nun wieder dem Ursprungszustand angenähert wird.

    Das neueste Baudenkmal Weilheims ist das Bürgerhaus Hofstraße 11, das teilweise noch aus dem 15. Jahrhundert stammt.

    Derzeit renoviert wird das Finanzamt, das an Stelle des Pflegeschlosses und damit auch anstelle der Burg der Edeln zu Weilheim steht. Die weiß-rot gestreiften Fensterläden werden vermutlich schon bald von ihrer Restaurierung zurückkehren.

    Am Rathaus aus den 30ern hängt seit Monaten ein Gerüst das Teil der bisher eher unschönen Rathaus Renovierung ist. Unten sind bereits Farbproben an der Mauer.

  • Der Neubau von Engelhardtstraße 9 ist leider sehr furchtbar ausgefallen. Derzeit zwar noch nicht fertig, kann man aber trotzdem schon sehen worauf es hinausläuft.

    Kein überstehendes Dach, keine symmetrischen Fenster, Sprossen sowieso nicht, stattdessen für die Straßenseite ein großes dreiteiliges Fenster im ersten Stock und aus irgendeinem Grund wurde aus einem Haus plötzlich zwei.

    Der Vorgänger im gleichen Stil wie das Nachbarhaus war viel besser.


    Am Gögerlweg bei der Oberen Stadt entsteht hingegen ein kompletter Neubau auf einer vorher nicht beauten Fläche, der gut gelungen scheint. Sprossen, überstehendes Dach, symmetrische Fensteranordnung. Das Dach steht zwar etwas sehr weit über und das halbe mittlere Fenster im 1. Stock hätte man ruhig verdoppeln können, aber alles in einem wird sich dieses Haus gut in die bäuerliche Umgebung einfügen.

    Die rechte Hälfte dieses reizvollen zweigeteilten Hauses erhielt vor kurzen einen neuen Anstrich.

    Die Neubauten in der Pistlgasse lassen jede Freude dann auch gleich wieder zugrunde gehen.

    Furchtbare Garageneinfahrt, oder was auch immer das ist, und über die Fenster wollen wir gar nicht mehr reden, immerhin sind sie nicht grau. Auch das Dach ist immerhin rot gedeckt. Mehr positives gibt es über diese Schandtat dann aber auch nicht mehr zu sagen. Die Giebelseite an sich ist teilweise in Ordnung aber der Rest....

    Dieses Gebäude aus den ich glaube 30ern wird demnächst aufgestockt und präsentiert sich dann hoffentlich etwas schöner. Die zusätzliche Höhe könnte allerdings problematisch sein.