• Zitat

    Die Prager Straße habe durch den Umbau verloren. Es gäbe jetzt weniger Grün, und alles habe sich verengt. „Dresden war nie eine Stadt nur aus Stein“, sagte Uwe Steimle.


    Das bestätigt meine Einschätzung. Den Dresdnern geht es in erster Linie um ihr liebgewonnenes Grün und die "Weitläufigkeit" sozialistischer Vergangenheit.
    Grün zwischen Beton-Riegel und Ibis-Hotels, Springbrunnen vor dem Kulturpalast: Die Priorität liegt keineswegs bei der städtebaulichen Orientierung am Vorkriegs-Dresden. ("Reicht ja schon, dass die unsere Frauenkirche zugebaut haben!") Deswegen wird Orosz auch super mit ein paar Blumenkübeln besänftigen können.

    Die Kubus-Kulka-CDU wird weiter leben - bestätigt und gestärkt durch die nächste Wahl (denn sie haben ja für Grün gesorgt, für fließenden Autoverkehr, für Waben in der Centrum-Galerie und für den Erhalt des Kulturpalastes! :lachen: ).

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Woerthie...die Prager kannst du vergessen, da gibt es kaum noch etwas...wo man sich in irgendeiner Weise am Vorkriegs-Dresden orientieren könnte...von daher find ich die Aussage schon ok und beim Verschwinden der Brunnen in der Willsdruffer Straße ist es ja nicht so, dass nach der Beseitigung sofortige Maßnahmen der Straßenverengung betrieben würden. Es werden einfach Kleinode beseitigt, ohne dass sich an der teils katastrophalen Raumaufteilung im Stadtraum etwas ändert. Aber in einem Punkt gebe ich dir Recht...die Dresdner werden schon wieder fleißig ihr Kreuzchen bei den Schwarzen machen. Unbelehrbare Provinzielle :augenrollen:

    Gruß DV

    P.S. das "Frauenkirche zugebaut"-Argument hört man fast immer nur von Leuten, die die Augustustraße vom Schlossplatz aus in Richtung Frauenkirche betrachten. Ich wette, das wäre anders...wenn der Hummel-Entwurf für den Kopfbau gekommen wäre. Die Dachaufbauten mit Blechrohren direkt vor der Kuppel sind ein Graus.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Zumindest finde ich die Aktion mit dem Goldenen Klo und der Namensnennung von Architekten und Investoren spitze. Mit dem Aufhänger Klo erreicht man jetzt alle Bevölkerungsschichten (ist nun mal leider so - aber besser als gar nicht). Dadurch wird allen klar werden wer was baut und diese Hinterzimmermauschelei hat ein Ende.

    PS.: Es bedurfte eben keiner Flyer sondern es war ein Klo von Nöten. :lachen:

  • Zitat

    Ich wette, das wäre anders...wenn der Hummel-Entwurf für den Kopfbau gekommen wäre. Die Dachaufbauten mit Blechrohren direkt vor der Kuppel sind ein Graus.

    Ja, da magst du recht haben... Aber ich gebe auch dem lieben Younggi recht...Bei den Dresdnern weiß man nie wo man dran ist und ob doch nicht noch um die Ecke die nächste Katastrophe lauert.

    Das "nur nicht zubauen"-Argument kam z.b. von einer Frau, die über viele viele Jahre aktiv in der GHND tätig war und "urplötzlich" feststelle, dass da mit dem NM ja etwas "zugebaut" wird.... :augenrollen:

    Die Provinzialität kennt hier keine Grenzen und ich traue den Verrückten hier zu, daß nach den großen Bevölkerungsprotesten der letzten Tage und Wochen am Ende jegliche Bauaktivitäten in der Innenstadt eingestellt werden...

    Lacht nicht - die machen das...!! :kopfwand:

    Die Mehrheit der Dresdner hat jegliches Gefühl dafür verloren, wie es ist, in einer Großstadt zu leben.... Wozu auch? Man ist ja schließlich der Nabel der Welt, siehe Obama-Besuch....
    Den halte ich sogar regelrecht für einen Fehler, denn der Besuch wird die hier in ihrer Arroganz nur noch bestätigen...

  • ...Im übrigen werde ich versuchen, übernächste Woche einmal (nächste Woche liegen wir aus bekannten Gründen mit Arbeit ein "bißchen" zu), vorausgesetzt ich bekomme die Erlaubnis des Autors, Euch eine alternative PP-Planung hier reinzustellen...

    Da wird Euch Hören und Sehen vergehen... und zwar im positiven Sinne!

  • @ Henry

    Da freue ich mich ebenfalls mit :o

    Bin am Donnerstag dort langgefahren und da stand noch ein kleines Stückchen, heute früh war es so gut wie weg. Aber so richtig kann man sich auch nicht freuen, denn der Neubau ist wie jeder weiß nicht besser.

  • Zitat von "Oktavian"

    vorausgesetzt ich bekomme die Erlaubnis des Autors, Euch eine alternative PP-Planung hier reinzustellen...

    Da wird Euch Hören und Sehen vergehen... und zwar im positiven Sinne!

    Na da wächst schon mal die Vorfreude :)

    Interessanterweise hat es bislang im Grunde IMMER auch Entwürfe für alle bisherigen Bauvorhaben gegeben, die besser als das am Ende Gebaute waren. Ja, sogar für den Willsdruffer Kubus :schockiert:

    Zum Obama-Besuch muss ich sagen...es macht mich ja auch ein bissl stolz, dass es ihn ins Tal der Ahnungslosen verschlägt. Ob nun mit oder ohne ihn, der Dresdner bleibt sowieso bei der Ansicht in der schönsten Stadt Deutschlands, wenn nicht gar der Welt zu leben :lachen:

    Gruß DV

    P.S. mir geht es wie der Zitronenpresse...ich freu mich, dass das Linde-Haus weg ist, im Endeffekt ist ja sogar ein Traum endlich wahr geworden und doch bleibt der bittere Beigeschmack , dass die Chance auf Stadtreparatur ungenutzt verstreicht und ein neuer Betonriegel den städelbaulichen Fehler erneut zupflanzt.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Es ist ein Drama, schon weil es keine Seltenheit ist, dass man Klagen über die ständige Bautätigkeit hört. Kreuzkirche, Frauenkirche usw., alles wurde zugebaut und kann nicht mehr gesehen werden. Schande! Das sind städtebauliche Argumentationen auf dem Niveau eines Walther Ulbricht, oder? Am besten finde ich die Klagen darüber, dass man den Kulturpalast nicht mehr vom Bahnhof aus sehen kann.
    Allerdings sehe ich den Grund für dieses städtische Missempfinden nicht nur in der Entwöhnung einer gesunden Stadtstruktur, wie sie nach all den Jahrzehnten stattgefunden haben kann, sondern auch in der Negation der "Aufbauleistung" unserer Altforderen. Die haben sich das alles hart erkämpft, z.B. auch das Lindehaus, und wir reissen es ihnen unter dem Hintern weg.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    sondern auch in der Negation der "Aufbauleistung" unserer Altforderen. Die haben sich das alles hart erkämpft, z.B. auch das Lindehaus, und wir reissen es ihnen unter dem Hintern weg.

    Ähm, was ist das denn für ein Kokoloris ;)

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Das mit dem Wassergraben ist schon eine sehr schöne Sache. Wie will man aber den Verkehr um ihn herum führen, da diese Straße doch lebenswichtig für die Stadt ist?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    Bis heute läuft der Brunnen nur in einer Sparversion. Die Idee des Künstlers von bewegten Wasserbildern funktioniert einfach nicht. Die Kosten steigen weiter.

    Schsische Zeitung [online] - Dresden: Das Pannen-Wasserspiel vom Postplatz

    Das kommt davon wenn man "Intellektuelle" nicht nur schreien sondern auch entscheiden läßt. Machen müssen
    es dann wieder die Praktiker und Praxis und Theorie klaffen wieder einmal weit auseinander, wie so oft.

    Künstler. Wenn ich das schon höre, wird mir schlecht. So einen " Brunnen" hätte jedes Kindergartenkind hinbekommen.
    Und diese Phantastereinen von Wasserbildern, fernab jeder Realisierbarkeit, können auch nur "Künstler" haben.
    Pseudointellektuelle Dummquatscher, die ihrer Daseinsberechtigung durch solche "Brunnen" Ausdruck verleihen.
    Und in jedem Stadtplanungsamt gibt es dankbare Opfer, die genauso einen Reis im Hirn haben und auf solchen Müll abfahren. Sie müssen es ja nicht bezahlen.

    Es durfte ja auch kein normaler Brunnen sein - nein auf diesem zukünftigen Vorzeigeplatz der Moderne mit ihrem
    architektonischen Glanzlichtern sollte es schon was "Besonderes" sein. Koste es was es wolle. Und diese Idee, ja
    was für eine glorreiche Idee. Und so künstlerisch wertvoll und auch intellektuell gut begründet...

    Tschuldigung - aber dieser "Künstler" und die verantwortlichen Intelligenzbestien im Stadtplanungsamt sollten
    mal eine Weile Hammer und Meißel zur Hand nehmen und Steine klopfen. Hart verdientes Geld, welches sie dann
    gern für Ihre Tagträume oder "Brunnen" ausgeben können. Das würde die wieder auf den Boden bringen. :boese:


    PS.: Ich habe sonst ein ausgeglichenes Gemüt aber sowas bringt mich auf die Palme.