Deutschland, deine Häuser
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Solche Architektenseiten besuche ich gar nicht mehr, man muß sich nur mal den "Bau der Woche" anschauen dann weiß man Bescheid.
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man muß sich nur mal den "Bau der Woche" anschauen, dann weiß man Bescheid.
Ist doch irgendwie niedlich. Da versucht man, sich von allem Vergangenen zu distanzieren und möglichst freigeistig rüberzukommen, und was passiert? Man erschafft den Beinahe-Klon eines Hauses, welches vor über 70 Jahren unter Mussolini persönlich fertiggestellt wurde. Hehe. Drollig. Vielleicht böte sich eine Assimilation im Sinne des "Ceci n'est pas un chateau" von Potsdam an? Also, den Neubau nicht "Haus der Faschisten" nennen, sondern "faschistisches Haus"? Den wichtigsten Bestandteil des Faschismus, die Verachtung der individuellen Existenz, erfüllt er ja schon.
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Na, endlich wieder ein sichtbarer Quell der Freude im schönen schönen Pforzheim!
"Kunst": Schwarze Villa sorgt in Pforzheim für Wirbel
Ob harmonisch oder hässlich, respektlos oder tiefsinnig: Mit einer künstlerischen PR-Aktion hat Diplom-Ingenieur Andreas Sarow sich und Pforzheim über Nacht ins Gespräch gebracht. Seine komplett schwarz gestrichene Villa zwischen weißen Nachbarhäusern irritiert.
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Quasi über Nacht verwandelte der 40-Jährige am Wochenende eine weiße denkmalgeschützte Villa aus den 20er Jahren in einem kohlrabenschwarzen Klotz. Alles matt schwarz - von der Türklingel bis zum Schornstein, selbst die Fensterscheiben spiegeln kein Licht mehr.
"Wir wollten eine Skulptur schaffen, Maßstäbe und Wirklichkeit verzerren", sagt Sarow. Man könnte an ein Gipsmodell denken, eine Backform oder ein Stück Kohle.
In vier bis acht Wochen solle in dem Haus eine Gemeinschaftsausstellung mit den örtliche Galerien und Kunstvereinen eröffnen.Droht Ärger mit dem Denkmalschutz? "Das war vorher nicht abgestimmt. Aber wir sind im Gespräch und ich bin guten Mutes, dass die auch von der Idee überzeugt sind", sagt Sarow. Die untere Denkmalschutzbehörde reagiert allerdings reserviert. Der Verursacher sei zu einem Gespräch einbestellt worden, heißt es kühl. "Wir sind noch dabei, eine Bestandsaufnahme zu machen", sagt der städtische Denkmalpfleger Christoph Timm.
Sarow will das Gebäude für möglichst viel Geld wieder verkaufen, frisch renoviert und wohl wieder in weiß. Er bietet es gegen Gebot an. Aber er will die Aktion nicht in erster Linie als Werbung für seine Immobilienaktivitäten verstanden wissen. Der 40-Jährige hofft vielmehr auf einen PR-Effekt für die Kunst in der Stadt.
Komplett: http://www.abendblatt.de/kultur-live/ku…uer-Wirbel.html
Foto: Uli Deck -
Ganz in weiß, wie man an den Nachbarhäusern sieht, ist es aber auch langweilig. Wenigstens die Fensterläden müssen eine andere Farbe haben.
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Das war auch mein Gedanke. Eigentlich finde ich Schwarz als Fassadenanstrich (zumindest für Akzente) sogar ganz edel, altert auch sicherlich besser als das Standard-Dispersions-Alpinaweiß...
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Ich finde es gut, dass der Künstler auf seiner Homepage schreibt, dass es sein Ziel ist, "auf die historische Architektur aufmerksam zu machen". Bin mir aber nicht sicher, ob ihm das gelungen ist, man liest nämlich nur Zeitungsberichte darüber, ob sein Handeln rechtens ist, dass er die Idee geklaut hat und dass er die Rückseite weiß gelassen hat. Vermutlich wollte er doch nur PR für seine Ausstellung dort machen. Meines Wissens droht ihm außerdem ein Bussgeld- ob sich das für ihn am Ende lohnt?