Mönchengladbach (Galerie)

  • Das Herzstück des Stadtteils. Die Kirche St Josef. Leider wurde sie nach dem Krieg notdürftig wieder aufgebaut und der Turmhelm wurde erheblich verkürzt. (...)

    Erinnert mich an die Neusser Marienkirche. - Heute:

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…n_Neuss_334.JPG

    Früher:

    https://static3.akpool.de/images/cards/1021/10211580.jpg

    Rekonstruktionen dieser Turmhelme werden wahrscheinlich für alle Zeit ein Wunschtraum bleiben. Städte und Kirchen werden dafür kein Geld ausgeben. Höchstens ein edler Spender. Doch mittlerweile ist dieser verstümmelte Zustand ja sogar geschützt. Als Wiederaufbauleistung oder Mahnmal. Das musste ich leider erfahren, als ich bei der Duisburger Salvatorkirche nach einem eventuellen Wiederaufbau der Turmspitze fragte, als der Turm gerade saniert wurde.

    Was auch auffällt, ist die große Anzahl der fehlenden Hauben, Spitzen und Küppelchen auf Gründerzeithäusern (in ganz Deutschland). Die können doch nicht allesamt im Krieg verloren gegangen sein. Zumal die Häuser darunter oft völlig unversehrt erscheinen. Hat jemand dafür eine Erklärung?

  • Hallo Neußer,

    das erfolgte vor allem spätestens in den 1960er und 1970er Jahren . Es waren dann viele dieser Turmhelme, welschen Hauben, Kuppeln und Dachgauben auf dem Dach oder auf den Türmen oder Erkern usw. Reparatur bedürftig geworden. Man sah nur die Kosten, denen aber kein finanzieller Gewinn gegenüberstand. Das alleine hat schon viele Eigentümer bewogen, diese Dachaufbauten abzureißen. Manche Eigentümern hätten aber doch viel lieber diese Turmhelme, Hauben, Kupppeln und Dachgauben erhalten und wären auch dafür zu finanziellen Opfern bereit gewesen. Die allgemeine Stimmung aber aber dagegen, viele, von den Ideen des Bauhaus durchdrungen, fühlten sich berufen, den Erhalt dieser Dachaufbauten zu verhindern und es den Eigentümern auszureden. Mit dabei die Zunft der Architekten. Diese "Fachleute" beschwätzen die Eigentümer, stellten diese als von vorgestern hin, das brauche man doch heute nicht mehr Das sei geradezu rückständig. Wenn die Eigentümer auf die Schönheit ihrer Häuser zu sprechen kamen, wurde diese Schönheit vehement bestritten. Die Argumente waren: Diese Empfindung sei nur die Folge schlechten Geschmacks, auch gäbe es ja gar keine Schönheit. Ja, wenn so viele "Fachleute" auf einem einstürmten, dann gaben viele Eigentümer schließlich nach, vor allem wenn dann Familienangehörige wie Ehegatten, Kinder und andere Verwandte ins gleiche Horn stießen, weil man dann ja sogar noch Geld sparen könnte. Teile der Bauhausleute wollten ja sogar alles abreißen, was vor dem Bauhaus in Deutschland jemals entstanden war. Die Kriegszerstörungen kamen diesen Leuten sehr recht. Und den Rest wollte man dann auch noch weg bekommen. Gott sei Dank ist das nicht gänzlich gelungen.

    Es wird heute immer wieder mal etwas von diesen Dachaufbauten rekonstruiert, worüber wir uns hier herzlich erfreuen dürfen. Viele Menschen sehen und erkennen bei der Betrachtung der ergänzten Häuser plötzlich auch die viel größere Schönheit und die wieder entstandene Harmonie dieser Gebäude, mittels dieser Rekonstruktionen.

    Das löst dann bei so manchen Betrachtern doch ein Umdenken aus. Das mehr an Schönheit, die Freude beim anschauen ist für den Menschen nämlich auch ein Wert, da er positive Stimmungen bewirken kann. Das ist dann mehr als Geld wert, dieses ist in so ein Haus gut investiert, da es auch dessen Wert steigert. Dass solche Dachaufbauten wieder hergestellt werden, ist für uns Foristen eine große Freude und ein Grund zur Hoffnung.

  • Die können doch nicht allesamt im Krieg verloren gegangen sein. Zumal die Häuser darunter oft völlig unversehrt erscheinen.

    Es gab aber schon viele Kriegsschäden. Brandbomben setzten die Dachstühle in Brand, während Fassaden und Untergeschosse noch intakt blieben. In der Nachkriegszeit hat man sich dann für eine "einfache" Flachdachlösung entschieden.

  • Danke. An die kostensparende Sanierung hatte ich auch schon gedacht. Wenn man statt der aufwändigen Haube nur noch eine platte Dachfläche hat, muss man sich natürlich zukunftig nicht mehr um die Reparatur/Standfestigkeit der Hauben und Kuppeln kümmern.

    Die heutige Abwesenheit ist also eine Mischung aus Kriegsverlust und vereinfachter Renovierung.

  • Neußer

    Ach das ist doch die "Bahnhofskirche" ^^ aber traurig , was nach dem Krieg daraus geworden ist. Und ja, viele "feiern" diese Zustände sogar, da es als Mahnmal dienen soll. Die gleiche Antwort bekam ich auch bei der Rheydter Hauptkirche. Naja, zum Glück hat man nicht so beim Münster gemacht. Da kamen nach dem Krieg sogar einige Politiker auf die Idee, das komplette Gebäude abzureißen.. :/

  • Ich bin heute mal die Hindenburgstraße runtergegangen und habe insbesondere auf die Architektur geachtet. Leider steht dort kein einziger Gründerzeitbau, da der Großteil während des 2. WK zerstört wurde. Den Rest hat man nach dem Krieg abgerissen.

    Alles in allem prägen die Hindenburgstraße Bauwerke der 50er und 60er Jahre und das Minto die Straße, aber es gibt doch einige Gebäude, die mir wirklich gefallen.

    Ein paar habe ich fotografiert und möchte sie gerne mit euch teilen.

  • Ich war gestern mal in Eicken. Eicken ist ein Stadtteil in Mönchengladbach, der aufgrund der zahlreichen Gründerzeitbauten sehr beliebt ist. Außerdem ist es die ehemalige Heimat der Borussia. Ich habe einige Eindrücke für euch fotografiert.

    Der Schillerplatz in Eicken. Nahezu perfekte Umgebung, bis auf eine Seite.

    Und zwar die. Besonders hässlich ist das Sparkassengebäude.

    Eickener Fußgängerzone mit der Fußball-Skulptur.

    Ein paar schöne Gründerzeithäuser folgen.

    Ein kleines süßes Fachwerkhaus am Eickener Marktplatz

  • Jetzt wird es weniger schön.

    Der Marktplatz. Eigentlich eher ein einziger Parkplatz..

    Aber was sich dahinter befindet, ist einfach nur ein Armutszeugnis. Und zwar ein Neubaugebiet mit der üblichen "hochwertigen" Architektur.

    Privatsphäre?

    Dafür wurde nichts Besonderes abgerissen, aber was ist das bitte? Nahezu jeder Nachkriegsbau auf der Hindenburgstraße hat mehr klasse als dieser Schrott.

  • Der Denkmalpark grenzt direkt am Borussia-Park (Gelände) und war früher eine Erziehungsanstalt für Schulabbrecher. Nachdem dieses Gelände aufwendig saniert wurde, haben sich dort hauptsächlich Dienstleister niedergelassen.

    Die ehemalige Kapelle dient heute als Hotel.

    Die frühere Weberei







  • Wie versprochen das Maria-Lenßen-Berufskolleg.

    2010-11 wird der Altbau aus Mitteln des Konjunkturpaketes II für ca. 5,4 Mio. € durch die Architekten Reiner Jensen und Ulrike Görgl saniert. Vorrangiges Ziel ist die grundlegende und zukunftsweisende energetische Sanierung des fast 100 Jahre alten Gebäudes. Den Architekten gelingt trotz dieses ambitionierten Vorhabens die historische Originalausstattung umfassend in das Gestaltungskonzept zu integrieren


    Der Erweiterungsbau aus den 90ern. Dafür wurde kein bestehendes Gebäude abgerissen.