Eine Idealstadt I – erster Anlauf

  • Die Idee eines Turmes find ich gut. Vielleicht gotisch mit barocker Turmhaube? Und je nachdem, könnte man da an die Barockkapelle anschließen.

    @ Zeitlos: Aber was denn auch sonst? :lachen: Das wäre ja das ideale Ensemble: Der schiefergedeckte gotische Rathausturm, der neue mit barocker Turmhaube und zwei mit gotischem Maßwerk...
    Das Glockengeschoss ist übrigens soweit fertig.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Die durchbrochenen Turmhelme würd ich weglassen, sonst wirkts sehr neugotisch (und dann extrem komisch zusammen mit dem romanischen Langhaus)


    Und die Fenster der Glockengeschosse irritieren mich ein wenig (wegen des Fischblasenmaßwerks) ich würde einfach zweibahnig (so wie jetzt) mit einem Drei-/Vierpass in der Spitze empfehlen.

  • Na ja, Neogotisch... Erzähl das mal nem Freiburger Stadtführer :zwinkern: . Wie wärs damit: Ich mach jetzt erstmal mit Balustrade, Wasserspeiern und der restlichen Westfassade weiter und dann kann man sich das ganze ja mal überlegen. Oder wir machen ne Abstimmung
    Und mit dem Maßwerk hab ich nicht ganz deine Expertise, ich mach das mehr nach subjektivem Eindruck. Drei- oder Vierpass wollt ich halt vermeiden, um die "Auflösung" festgefügter Kubaturen in der Spätgotik zu unterstreichen.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Ich hab wegen neugotisch eher an die Soester Wiesenkirche gedacht (und die Wiener Votivkirche). Freiburg ist natürlich gar keine Frage, aber dennoch fast ein Einzelfall.

    Ich finde, der Reiz der Gotik liegt darin, dass nicht alles bis ins letzte Detail perfektioniert ist (Trier, Liebfrauenkirche mit dem beinahe noch romanischen Turmobergeschoss), sondern dass man letztenendes meist doch noch eine einfachere Form irgendwo mit drin hat.

    Ist natürlich alles Ansichts-/Geschmackssache


    Und die angedachte Abstimmung würde ich in diesem Forum sowieso verlieren  :biggrin:

    Die recht stumpfen Türme meiner Anfangsversion sind übrigens aus der Überlegung heraus entstanden, dass die Bauherren zwar moderne Formen im Detail haben wollten (frühgotische Fenster), aber bei der Form des Turms noch in der Romanik verblieben sind.

  • Auch wieder wahr :D

    Vielleicht eine asymmetrische Fassade: Der eine Turm geht mit Maßwerk weiter, der andere hat ein flacheres Schieferdach?

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Wenn ich mir deine Screenshots gerade nochmal anschaue, fallen mir noch zwei Dinge ein:

    1. Die Putztextur ist bei Rayonnant-Gotik etwas unpassend (das wird aber wahrscheinlich eh noch geändert; oder könnte sich jemand hier bspw. den Frankfurter Domturm verputzt vorstellen?  :biggrin:  )

    2. Ich würde, entgegen dessen was ich bisher gesagt habe, die Türme doch noch um ein Stockwerk erhöhen (natürlich unterhalb des Glockengeschosses), sonst wirken sie sehr behäbig bzw. die Spitzen überdimensioniert.

    Und unterschiedliche Turmhelme würde ich nicht empfehlen.


    PS: Ich glaube, ich mache auch nochmal einen gotischen Entwurf

  • An ein zusätzliches Geschoss hatte ich auch schon gedacht, aber ich dachte, ich sollte eine Westfassade entwerfen, die den Hauptbau ausdrücklich nicht erschlägt.
    Und das mit der Textur war auch noch ne Frage: Durchgehend Naturstein oder Wechsel aus Natursteinornamenten und Putzflächen?

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Bei der Turmhöhe ist es so, dass ich nicht mit dem vollen Programm Hochgotik gerechnet hab :biggrin:

    Wenn es sich nur um stärkere Verzierung gehandelt hätte, dann wären höhere Türme natürlich nicht sinnvoll, aber bei dieser Ausprägung der Gotik müssen die Türme natürlich eine gewisse Höhe aufweisen, um nicht seltsam zu wirken.


    Und ich würde bei klassischer Hochgotik eher eine komplett steinsichtige Fassung empfehlen (außer, du planst eine Farbfassung, was gewissermaßen ein Novum wäre für den heutigen Betrachter; für den damaligen natürlich nicht  :zwinkern: )

  • Ich hätte noch zwei Orte, für die ich Anregungen bräuchte:

    1. Der Turm in Marktnähe:


    Ich suche Ideen oder einen konkreten Entwurf für eine Spätrenaissance-Gestaltung des achteckigen Teils (evtl. auch Barock solange passend, nur bitte kein Fachwerk)

    2. Ein Grundstück in städtebaulich extrem wichtiger Lage


    Von Romanik bis Barock ist hier alles denkbar; ich dachte bisher an Renaissance mit zwei Eckerkern, aber ich suche noch weitere Anregungen.


    Danke im Vorraus  :zwinkern:

  • @ Mündener

    Huch die parzelle wolltest du bebauen?
    (ich bin nämlich momentan dabei diesen Teil zu gestalten, aber noch nicht soweit, als das für mich schlimm wäre meine Idee zu vewerfen)

    Meine Idee ist weniger repräsentativer, als romantischer Natur
    (erst dachte ich auch an etwas großes, aber da sich die zwei Straßen soweit aufgabeln, habe ich es nicht geschafft, eine Lösung zu finden, die nicht komisch aussieht)
    Mir schwebt (wir befinden uns in der Frontalansicht) ein prächtiges Fachwerkgiebelhaus vor, was allerdings eher zur rechten Straße gehört, es nimmt also nicht die gesamte Platzseite ein, nach links bleiben ca. 2 meter frei, und zwar für ein herrlich schief verwinkeltes Haus, was zur platzseite ziemlich urig aussehen dürfte (nur mit einem Pultdach an dieser Seite hingewedet seinem großen Nachbarn) dafür aber, dank allerlei an und umbauten aus den Jahrhunderten durch Zwerchhäuser und Giebel zur linken seite Seite volle (etwas schrullige) Pracht entfaltet

    Skizze folgt sofort (bzw. das ist mein "Rohbau"-Entwurf)

  • Dann nehm ich alles zurück aus dem Beitrag davor! smile:) (zumindest den zweiten Teil)

    Entschuldige, dass ich das verdrängt hatte (jetzt kommts mir wieder, dass du das Gebiet bebauen wolltest  :peinlich: )

  • Musst dich nicht entschuldigen, ist ja alles gut, wir können da ja auch gerne kooperieren :D

    Hier mal meine Skizze für die Bebauung an dieser Stelle
    In etwa so eine Kubatur stelle ich mir vor (eventuell veränder ich beim linken Haus noch gewisse Dinge, dass es ein kleines bisschen homogener wirkt, allerdings auch nicht zu sehr "aus einem Guss". momentan siehts allerdings noch so aus als bestünde das linke Gebäude noch aus mindestens zwei Häusern)

  • Habe meinen ersten Bau am Marktplatz fertiggestellt, leider konnte ich die Linien am unteren Dach kaum abmildern. Außerdem denke ich, dass das Gebäude vielleicht etwas zu klein geraten ist mit seinen 13m.



    Würde gerne Kritik und Optimierungsvorschläge hören :biggrin:

  • Okay: Ein Vollgeschoss mehr sollte schon drin sein (vielleicht den ersten Stock einfach kopieren nochmal draufsetzen?), statt des runden Holzbogens über dem Erdgeschoss vielleicht eine gerade Putz- oder Holzfläche, die Fenster ein wenig schmaler skalieren, das Holz vielleicht minimal dunkler, und den Steinsockel etwas höher ziehen, vielleicht bis auf halbe Türhöhe.

    Und sonst?

    Chapeau! Wenn ich bedenke, wie lange ich bei meinen ersten SketchUp-Anläufen gebraucht habe, um überhaupt etwas hinzukriegen, was einigermaßen nach "Haus" aussah (letzten Endes liegt mir doch eher das Zeichnen)... Gute Arbeit! Bitte nicht von der Kritik im ersten Absatz erschlagen fühlen, denn das Grundkonzept stimmt absolut - und darauf kommt es ja letztlich an.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • So, ich habe doch noch die Weihnachtstage durchgearbeitet, und so kann ich euch diese Nacht den Kopfbau für das Quartier nörchlich des Marktes präsentieren. Ich hoffe die zwei Häuschen gefallen euch und werden der prominenten Stelle städtebaulich gerecht. Konstruktive Kritik wie immer erbeten (ich bin wohl sehr frei mit den Stilen und Epochen umgegangen, zumal ich bei Fachwerk da wirklich meine Schwächen habe, vielleicht mag ein Fachwerkexperte ja hier eine mögliche Baugeschichte hinzudichten? :D )

    Ferner schlage ich vor, da der Titel schon mehrfach zu Missverständnissen geführt hat, den Thread in "Eine historisch orientierte Phantasiestadt" umzubenennen, alle mit einverstanden?

  • Wow, ich bin begeistert von dem Kopfbau! :D So richtig schön pittoresk und einzigartig. Könnte in einer real existierenden Fachwerkstadt tatsächlich eines der Hauptfotomotive sein, ähnlich dem Plönlein in Rothenburg oder jetzt wieder dem Kopfbau der Rampischen in Dresden. :)

  • Aus diesem Fachwerkensemble lese ich folgende Baugeschichte heraus:

    Der Kopfbau ein historistisches Fachwerkhaus von ca. 1895/1900, und die linksseitgen Anbauten Rekonstruktionen nach Kriegseinwirkung von ca 1950.

  • Mündener hatte nach einem Designvorschlag für seinen Turm gefragt. Da ich mich nun auch mal etwas beteiligen wollte, habe ich mal schnell Photoshop angeschmissen und was hingekritzelt.


    Ich hoffe, das gilt als Spätrenaissance und es hilft vielleicht irgendwie weiter. Auch wenn ich vielleicht etwas spät dran bin (und ich zum ersten Mal einen solchen Architekturentwurf gemacht habe). Bin aber stolz auf mich, hehe. ;)

  • Danke für das Lob, Treverer!

    Zum Turmbau, die Turmhaube ist zwar nicht Gegenstand, aber vielleicht könnte man die Laterne darauf doch noch etwas größer gestalten, so wirkt sie doch sehr klein.