Dresden, Altmarkt - die Centrum-Galerie - 2009 errichtet, 2012 umgebaut,...

  • Soviel umwerfend "Neues" ist aber in der künftig "neu strukturierten" C .- Galerie nicht zu entdecken, dabei habe ich mir die Visualisierung mehrfach angesehen. Wartens wir ab.

  • Herr Kulka geruhte den DNN ( 4./5. 08. ) zum Umbau der Centrum - Galerie einige Auskünfte zu gewähren.

    Darin offerierte er u. a. eine ganz und gar besondere "Attraktion" der Umbaumaßnahmen :
    ". . . t r a n s p a r e n t e, zweigeschossige Schaufenster . . . "

    Dies ist natürlich neuartig fast schon sensationell !

    Wo hat es in Dresden jemals "transparente" Schaufenster gegeben ?

    Also jetzt darf man aber gewiss ungeheuer gespannt sein, W I E transparent diese v ö l l i g neuartigen Schaufenster tatsächlich sind, denn sie gehen dann gewiss die erhoffte "Symbiose" von "großzügigem Entwurf und praktischer Nutzung" ein.

    Ganz TOLL !

  • Die Immobilienzeitung beschäftigt sich abermals mit dem laut eigenen Angaben in Deutschland einmaligen Vorgang des Center-Umbaus nach nur drei Jahren Betriebszeit. Demnach will Corio nicht nur die innere Organisation und den Mietermix verbessern, sondern auch mehr Verweilqualität schaffen. Dafür rückt der Gastronomiebreich in das erste Obergeschoss, wo zukünftig auf rund 600 Quadratmetern Sitzplätze mit Blick auf die Prager Straße entstehen werden.
    Eine offene Frage ist nach wie vor der neue Ankermieter. Aufgrund der Fläche kommt für die Immobilienzeitung nur Primark in Frage, die eine Anfrage durch Corio bestätigt haben.


    Zitat

    Einges deutet aber darauf hin, dass Kobes Leute stark auf den irischen Textilsicounter Primark spekulieren. Die Ladengröße und die geplante eigene LKW-Andockstation für den neuen Ankermieter sprechen genauso für diese Lösung wie die Tatsache, dass sich Primark gerne in Centern niederlässt, die nicht rund laufen, aber Potenzial haben. Aus Primark-Kreisen war zu hören: "In Dresden haben wir eine Vielzahl von Angeboten auf dem Tisch, auch eines von Corio. Ob's was wird, wird man sehen."

    http://www.immobilien-zeitung.de/116890/hat-corio-ass-im-aermel

    Wenn Primark angeblich eine Vielzahl von Angeboten aus Dresden auf dem Tisch hat, fragt man sich natürlich, von welcher Seite diese gemacht worden sein können. Außerhalb der Innenstadt käme vielleicht Kurt Kriegers Elbepark in Frage. Innerhalb der Innenstadt fiele mir allerdings kein mögliches Objekt dieser Größe ein, was mich auf einen Neubau spekulieren lassen würde. Dafür wäre wohl nur noch das sogenannte Wiener Loch an der Nord-Südachse eine potentielle Möglichkeit.
    Aber zurück zur Centrum Galerie, die natürlich etwas mehr als nur einen weiteren zugkräftigen Ankermieter braucht. Hier wären weitere, noch nicht in Dresden vertretene Filialisten wünschenswert. Anson's oder Bershka, ein Abkömmling aus dem in Dresden noch nicht sehr stark vertrenen Inditex-Imperium, könnten weitere Kandidaten sein, die Dresdens Position im Einkaufstourismus gegenüber Berlin und Prag etwas stärken würden. [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wäre dann natürlich weit abgeschlagen. stickpoke:)

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Primark war mir bislang unbekannt. Aber auf Wikipedia kann man Folgendes lernen:

    Zitat

    Hubertus Thiermeyer, Landesfachbereichsleiter Handel der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di in Bayern, richtet sich an die Käufer mit den Worten: "Wer ein T-Shirt für zwei Euro kauft, muss wissen, dass jemand anderes den Preis dafür bezahlen muss." Björn Weber (Leiter der Deutschland-Niederlassung des Handelsforschungsunternehmens Planet Retail) meint: "Die Arbeitsbedingungen sind katastrophal." Die Näherinnen in Bangladesch müssten sieben Tage die Woche jeweils zwölf Stunden arbeiten.

    Primark – Wikipedia

    Aber Hauptsache, das Center läuft...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Des einen Freud´, des anderen Leid.

    Ich glaube es ist vollkommen wurscht, was die in diesem Centrum Warenhaus alles unternehmen, damit ein paar Konsumenten dort hineingelockt werden. Die hässliche Prager Straße verleidet es so oder so, dort zu bummeln. Ich ging dort nur ein einziges Mal durch und meide diese Gegend seitdem wie der Teufel das Weihwasser. Eine No Go Zone wie man so schön sagt.

  • @ younngwoerth:

    Hier haben wir es in der Tat mit einem Problem zu tun, das, ähnlich wie in der Nahrungsmittelindustrie, die ganze Branche betrifft. Man denke beispielsweise an die Inditex-Gruppe, immerhin die Nummer 1 in der Welt, die ihre Arbeiter unter "sklavenähnlichen Bedingungen" gehalten haben soll. Bei der Nummer 3, H&M, sieht es wohl nicht viel besser aus.

    @ Exilwiener:

    Deine Meinung in Ehren, aber wir reden hier über Stadtentwicklung. Da ist dein Beitrag wenig konstruktiv.

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  • bilderbuch

    Das hast Du natürlich vollkommen Recht, aber es wäre doch naiv zu glauben, dass man in Dresden als Bürger auch nur irgendetwas konstruktives beitragen kann. Ausgenommen vom Neumarktverein, aber selbst der hat sich jeden Tag aufs Neue mit den unfähigen Dresdner Stadtplanern herumzuschlagen.

    Wenn ich Dresdner Stadtbaudirektor wäre, dann würde ich sukzessive die maßstabslosen Großstrukturen in der Dresdner Altstadt rückbauen. Von innen nach außen. Angefangen beim Kulturbalast bis hinauf zum Hauptbahnhof. Würde einzelne Leitbauten festlegen sowie mich am alten Stadtgrundriss orienteren. Würde die einzigartige Dresdner Bebauungsrichtlinien von damals auf heutige Bedürfnisse adaptieren. Ich würde die besten Köpfe ins Team holen. Für die Neustadt gäbe es ein Planungsduo Herzig/Mäckler, für den Neumarkt Kulke/Hummel und für die Altstadt vom Pirnaischen Platz bis zum Postplatz Koessler/Jungwirth.

    :) Dresden (die Stadtbeamten) hat leider keine Vision und tut sich schwer, sich von den überdimensionierten Monostrukturen zu verabschieden. Meiner Meinung hat die Altstadt und auch die unwirtliche Prager Straße wirklich nur eine Zukunft, wenn man diese Wüste langsam wieder kultiviert. Es ist manchmal einfach notwendig bei 0 zu beginnen und da bietet die Dresdner Altstadt eine hervorragende Basis. Schlimmer kann es ja wirklich nicht mehr werden.

  • Die Pragerstrasse hatte doch diesen Ostcharm. Das ist jetzt alles futsch. Im Moment sind die Zinsen niedrig. da würde ich Bauen empfehlen. Vielleicht müsst ihr mal mit einer eigenen Liste zu den Wahlen antreten ;)

  • Wenn ich mir den architektonisch tollen Einkaufstempel in Hannover betrachte, wird überdeutlich, dass gerade Primark selbstverständlich in die neu aufgemotzte Dresdner Centrum - Galerie gehört - UNBEDINGT - fast schon zwanghaft.

    Trotz allem, fast schon verzweifeltem Bemühen des Investors, bin ich dennoch überzeugt, dass die CG ein totgeborenes Kind ist.

  • Falls denn deine These zuträfe, was bitte wäre dann die Alternative? Was würdest du an Stelle des "fast schon verzweifelten" Investors unternehmen? Und was qualifiziert das Center sowie die Umbaupläne in deinen Augen derart ab?

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  • Nur eine Vermutung, aber ich denke, es liegt vor allem an der Lage. Würde das Kaufhaus in einem entsprechend attraktiven Umfeld liegen, dann würde es sicherlich auch von den Konsumenten angenommen werden. Bloß, die Prager Starße ist leider eine unwirtliche Gegend, die weder Schick noch Atmosphäre versprüht. Einkaufen ist für viele Menschen auch ein Erlebnis. Wenn ich "Bummeln" gehen will und oder etwas einkaufen möchte, dann gehe ich ja auch lieber in die Wiener Altstadt oder die quirlige, urbane Mariahilfer Straße.

    Ich sehe es auch wie BL und denke, dass es wahrscheinlich vollkommen egal ist, was der Betreiber immer verzweifelter unternimmt. Schlussendlich werden auch die andern Mieter irgedwann das Weite suchen. Nicht einmal im QF geht die "Rechnung" auf und das liegt nicht nur an der miesen Architektur im Inneren.

    Tja, gäbe es die alte Prager Straße mit seinem gesunden Stadtfgefüge noch, dann...

  • Du weißt hoffentlich, dass es etwas diffiziler ist. Sonst wären wohl 95% aller Einkaufsstraßen wie ausgestorben. Die "Prager" allerdings rangiert nach ihrer Kundenfrequenz im deutschen Raum, zu dem laut Erhebungsinstitut nun ja auch noch die Kärntner Straße gehört, auf Rang 20 oder 25. Da muss ich, um ein Gegenbeispiel zu deiner These zu nennen, zwangsläufig an die "Berliner" in Görlitz denken.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Natürlich ist es komplexer, aber Personenfrequenz ist nicht gleich Personenfrequenz. Es kommt auch darauf an, welche Personen (Ziel-, Quell- personen) die Frequenz beinhaltet und welches Ziel diese haben. Ein interessantes Indiz sind auch die m² Mietpreise, die verlangt werden! Auch die Qualität der Personen spielt eine Rolle, aber machen wir keine Wissenschaft daraus...

    Die Kärntner Straße in Wien liegt mitten im Zentrum einer der meistbesuchten und attraktivsten Hauptstädte Europas, die Berliner Straße in GR liegt zwar am Rande in einer der allerschönsten Kleinstädte Europas, aber ohne kaufkräftige Klientel und mit den - nur in dem Fall - "falschen" Touristen, die eben nicht auch zum "Shoppen" kommen. Die Prager Straße ist hässlich, liegt innerhalb einer urbanen Wüste und ist Teil auch dieser, hat ein schlechtes Image und bietet maximalen architektonischen Gruselfaktor, der von Touristen lieber links liegengelassen wird. Würde es vielleicht die Altmarkt Galerie neben dem herrlichen Neumarktbereich nicht geben, dann würden vielleicht ein paar mehr Leute ins CW gehen, aber so...sehe keine Hoffnung fürs CW. Wenn man dort jedoch das Stadtmodell Dresden 1930 unterbrächte, dann würde "vielleicht" auch ich mich einmal noch schweren Herzens durch die Prager quälen und ein paar Halloren und einen Stollen mitnehmen.

  • Den Bemerkungen von Exilwiener ist nichts hinzuzufügen. Danke.

    Gottlob bin ich nicht der Betreiber der CG.; möchte keine utopistischen Gedankengänge zum besten geben.

    Meine Auffassungen zur CG. habe ich hier mehrfach kundgetan.
    Wir werden bald sehen, ob sich meine "Thesen" bewahrheiten oder eben vielleicht auch nicht.

    Derart sterile Einkaufswelten wie die CG. gehören m. E. eben nicht nach DD.

    Warum wohl funktioniert denn die Altmarktgalerie wesentlich besser, wird gut angenommen ?

    Wie der Architekt der CG. bemerkt, braucht die Centrum - Galerie keinerlei sog. "Gemütlichkeit".
    Wieso auch ?
    Rasch einkaufen, schnell bezahlen und dann hat man sich als Kunde gefälligst schnellstmöglich wieder zu trollen.

    Bei zwei mehrwöchigen Aufenthalten in Wien haben wir unweit der Mariahilfer Straße ( gegenüber dem Raimund Theater ) gewohnt.
    Es war immer wieder ein geradezu aufregendes Erlebnis, deren tatsächlich quirlige Atmosphäre auf dem nicht enden wollendenden Weg zur Ringstraße zu erleben.
    Dort, auf der "Maria Hilfer" verweilt man sehr gerne etwas länger. Und das, obwohl ich ein Einkaufsmuffel bin.
    Fast unmerklich wird man in Ladengeschäfte, Warenhäuser geleitet . . .
    Diese Straße hat eben die so oft beschworene Verweilqualität zu Hauf.
    Da mal ein Historismushaus, dann eine Kirche, sogar ein echter Flakbunker ( Museum ) usw. usw.

    Natürlich kann man die Mariahilfer Straße mit der Prager Straße nicht im entferntesten vergleichen.
    Die Maria Hilfer hat alles das, was wir auf der Prager leider schmerzlich vermissen.

    Gemütliche Gaststätten ( wie etwa die Beisel in Wien, die man überall findet ) sucht man im gesamten Umfeld der Prager vergeblich !
    Die aber gehören wohl auch zum vielleicht krönenden Abschluss eines Einkaufsbummels.

    Statt dessen in Dresdens Prager Straße : ausgesuchte, verstörende Sterilität allenthalben. Da fahren wir lieber nach Pirna zum Einkauf.
    Entschuldigt bitte die Abschweifungen . . .

  • Wenn man ernsthaft über Architektur und Städtebau diskutieren will, darf man sich natürlich nicht nur von seinem eigenen Geschmack leiten lassen. Denn auch ich finde etwa die Altmarktgalerie verdammt hässlich, muss aber anerkennen, dass sie objektiv betrachtet wirtschaftlich funktioniert. Der in meinen Augen bisher als insgesamt gelungen anzusehende Neumarkt, hat da hingegen so seine Probleme.
    Kommen wir nun aber wieder zurück zur Centrum Galerie! Wenn man sich also die Ladenmieten ansieht, die zu Recht als Indiz für den Erfolg einer Ladenstraße angesehen werden, bleibt zu konstatieren, dass die "Prager" mit einem Preis von 100 €/qm die zweitteuerste Lage in Ostdeutschland ist (laut Jones Lang La Salle rangieren die Grimmaische- und Petersstraße in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] mit jeweils 115 € auf Platz 1). So schlecht kann also die Prager Straße, in der andere Geschäfte ja auch funktionieren, also nicht sein.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Aber ein Straßengeschäft mit ein paar m² zahlt die max. 100 € und das zahlen durch die Bank nur internationale Ketten. Ein Geschäft in einem Warenhaus zahlt nur einen Bruchteil davon und wenn das dann viele m² sind, dann reduziert sich der Preis noch einmal. Es hat schon seine Gründe, warum es im CW so ist wie es ist. Genauso am Neumarkt, der - noch - ein absolutes Inseldasein fristet. Es fehlt eben leider - noch - der Anschluss an die gesunden Stadtstrukturen außerhalb der "Alt"Stadt. Am Ehesten würde das beim Neumarkt noch via Neustädter Markt funktionieren, aber da ist die Dresdner Stadtentwicklung noch nicht so weit mit ihrem Plattenbaufetisch.

    Was vielleicht beruhigt, ist, dass in kulturell besseren Zeiten die Stadtoberen ungesunde Stadtstrukturen durch chirurgische Eingriffe wiederbeleben können. Das ist gerade in Dresden eine riesenhafte Aufgabe! Aber auch eine einzigartige Chance, die irgendwann einmal kommen wird, ja kommen muss. Es ist für mich praktisch undenkbar, dass diese Stadt zukünftig weiterhin das Flair eines unverstrahlten Tschernobyls versprüht und das quasi 200 m bereits von der Frauenkirche entfernt.

    Kommt Zeit, kommt Rat und dann die Tat. Auch das CW wird nicht ewig stehen - Auf Wiedersehen :gutenacht:

  • Aber die CG funktionierte eben bisher wohl ( leider ) nicht.

    Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, was an objektiv vorgetragenen, kritischen Gedanken lt. Bilderbuch nicht "ernsthaft" sein sollte.
    Einige mögen kritischen Bemerkungen, die auch hie und da subjektive Momente enthalten, beipflichten können, andere dagegen wieder nicht.
    Auch ist mir absolut neu, dass man sich bei Einschätzungen nicht von seinem "eigenen Geschmack" oder allgemeingültigen objektiven Erkenntnissen und Wissen leiten lassen sollte.
    Wie hättest Du es denn gern Bilderbuch ?
    Nach Deinem Gusto ist die künftige CG mit beschworenen aber noch nicht vorhandenen Ankermietern relativ in Ordnung - nach meinem eher nicht.
    Das Interieur der CG sagt mir einfach nicht zu.

    Die Heranziehung der Höhe von Mieten allein, als "Beweis" für das Funktionieren oder Nichtfunktionieren einer Mietsache, halte ich für nicht schlüssig und für bedenklich.
    Das solchen, renditegesteuerten Vorgängen bekanntermaßen innewohnende, immer wieder höchst spekulative Moment, sollte hier unbedingt Berücksichtigung finden.

    Und die urbane Leipziger Petersstraße ist natürlich mit der sterilen Prager Straße in DD überhaupt nicht vergleichbar - nicht im entferntesten - und das meine ich jetzt ganz ernsthaft.

    Selbstverständlich bringe ich hier im Forum mein ureigenes, objektives Beurteilungsvermögen ein, welches denn sonst ?
    Mit kritischen Bemerkungen kann man sich auseinandersetzen, diese akzeptieren oder nicht.