Heute beschäftigen wir uns mit einem der Hauptstraßenzüge der Inneren Stadt, der Singerstraße.
Sie ist in gewisser Weise typisch für Wien, indem sie nämlich ihre Schönheiten eher im Verborgenen hält. Egal, von welcher Seite man sie betritt, ist sie zunächst nicht überwältigend. Erst in der Mitte wird sie zu einer Prachtstraße, die in Metropolen ihresgleichen sucht.
Durch ihre Enge ist sie nicht besonders photogen, und vielen oberflächlichen Touristen wird sie nicht besonders auffallen. Naja, was sind auch schon die Palais Neupauer-Breuner bzw Rottal gegen die Ankeruhr oder das Stowasserhaus...
wir kommen von Stephansplatz, übersehen die zwei-drei matten aber akzeptablen Nachkriegsfassaden.
Das Churhaus, links im Bild haben wir schon gewürdigt (Stephansplatz), hier sehen wir in die Churhausgasse:
Nun beginnt auf der linken Seite eine sehr lange, exquisite Fassadenfolge, während rechts bis zum Palais Neupauer noch schwacher Schablonenjugendstil vorherrscht.
Hier ein sehr bedeutendes Beispiel, die Deutschordenskirche (im 14 Jh erbaut, "später geringfügig verändert", steht auf der Denkmaltafel, man fasst diesen Unsinn nicht):
In Wahrheit handelt es sich um einen völligen Neubau aus der Barockzeit, im Stile der sog. böhm Barockgotik Santini-Aichels, mW das einzige Beispiel außerhalt der heutigen CR.
Einmündung der Blutgasse, dahinter die Nrn 9, 11, 13 mit schönen Erkern:
9 und 11:
Eine vernünftige gebäudeweise Dokumentation ist aufgrund der Gebäudehöhen mit herkömmlichen Mitteln und Möglichkeiten unmöglich.
Jetzt wird auch die rechte Seite interessant, und wie:
Palais Neupauer-Breuner
http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/reisen/europa/special_wien/index,page=1657302.html\r
http://www.wissen.de/wde/generator/wiss ... 57302.html
Wiener Barock, wie er leibt und lebt:
Einfahrtshalle des Palais Neupauer:
Blick zurück in Richtung Stephansplatz:
Von weiter hinten:
Und von noch weiter - rechts die frisch renovierte Nr 13 und die etwas klassizistisch-blasse Nr 15 (welches die Nicolaikirche aus der Renaissancezeit substituierte):
Auch das schmale Nachbarhaus Nr 18 versuchte mit dem Palais zu konkurrieren:
Im Innenhof von Nr 11:
Daselbst, die Rückseite der Blutgasse mit spitzem Treppenturm:
Bizarre durch Abbruch (wohl des Nicolaiklosters) entstandene Reste zur Grünangergasse hin:
Ausblick nach Osten, von dem hier nur verraten wird, dass es sehr interessant bleiben wird: