Zahlreiche kleine Schlechtwetterfotos von mir aus Weiden gibt es hier. Weiden hat selbstverständlich kein so schmuckes Erscheinungsbild wie die Städte zwischen Prachatitz und Znaim. Die Stadt überzeugt eher durch die altehrwürdigen, wenn auch fast nackten Giebelhausbauten entlang seines Straßenmarkts als durch bunten Zierrat. Durch Abriss und Neubau entstandene Bausünden sind rar. Ein dünner, luftiger Kalkputz würde sich allerdings auch in Weiden gut machen. Zu deckender Kunstputz, bisweilen fehlende Sprossenfenster und Fensterläden, hier und da ein missratener Erdgeschossumbau usw. - das sind die kritischen Punkte in Weiden.
Fränkisch ist Weiden übrigens nicht. Weiden hat eine komplizierte, typisch oberpfälzische Geschichte im Spannungsfeld mehrerer Linien der pfälzischen und der bayerischen Wittelsbacher. Es war Jahrhunderte lang Bestandteil des Gemeinschaftsamtes Parkstein-Weiden, das von zwei wittelsbachischen Landesherren, die mitunter unterschiedlicher Konfession waren, als Kondominium regiert wurde. Baulich ist es wohl eine Mischung altbayerischer, nordwestböhmischer und einheimischer Architekturströmungen.